Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus: zur Kooperation von Kaiser-Wilhelm-Instituten, Militär und Industrie

Cover
Wallstein Verlag, 2005 - 676 Seiten
Die erste umfassende Untersuchung der Geschichte der defensiven und offensiven Rüstungsforschung über Massenvernichtungsmittel im Nationalsozialismus. Welchen Beitrag leisteten die Elitewissenschaftler der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zu der im Nationalsozialismus mit erheblichen Mitteln geförderten Gasschutz- und Kampfstoff-Forschung? Florian Schmaltz rekonstruiert aus institutionsgeschichtlicher Perspektive, welche personellen und organisatorischen Kooperationsbeziehungen zwischen Wissenschaft, Militär und der Industrie existierten und wie diese als Ressourcen füreinander funk-tionierten. Zugleich geht er detailliert auf die Forschungsdynamik, die angewandten Methoden, Ziele und Resultate an sechs Kaiser-Wilhelm-Instituten ein, die Gasschutz- und Kampfstoff-Forschung betrieben. Der Autor zeigt, wie die antisemitische Vertreibungspolitik gegenüber jüdischen Wissenschaftlern mit dem Ziel einer verschärften Militarisierung der Forschung im Rahmen der NS-Wissenschaftspolitik in Einklang gebracht wurde, und geht der Frage nach, inwiefern die Direktoren aufgrund ihrer exponierten Stellung als Fachspartenleiter des Reichsforschungsrates für den Zugriff auf KZ-Häftlinge als Forscher, Sklavenarbeiter oder Versuchsopfer verbrecherischer Menschenversuche für eine Wissenschaft mitverantwortlich waren, die keine ethischen Grenzen mehr kannte.
 

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Bibliografische Informationen