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Die Vermehrung geschieht durch Stedlinge vor der Blüthe aus den dünnen Zweigen genommen und auf kals tem Beete behandelt. Man kann auch die jungen Knoll. chen abtrennen; es bilden sich deren jedoch nur wenige. L. v. H.

Epidendrum phoeniceum Lindl. Hochrother Baumwurzler.

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(Orchideae Epidendreae. Gynandria-Monandria.) Sie ftammt aus Cuba, von wo sie 1840 bei Lob. Lod, diges eingeführt wurde, bei welchem sie im darauf folgenden Jahre blühte. Sie zeichnet sich auf den ersten Blick von ihren Gattungsverwandten durch die großen, eirunden, oder fast eirunden Scheinzwiebel aus, die auf der Epiße 2 länglich-linienförmige, aufrechte, breite, leders artige, fast rinnenförmige, mit hervorstehenden Långsadern versehene Blätter tragen. Der überhängende Blüthenstengel ist 2 oder 3 Fuß lang, mit hervorstehenden, schar fen Erhabenheiten bedeckt. Die Blüthen sehr groß und zahlreich. Die äußern und innern Einschnitte beinahe gleich, lederartig, dick, verkehrt eirund-lanzettförmig, lebhaft purpurviolet, blaßgrün überlaufen. Lippe breiter als die übrigen Einschnitte, lebhaft rosenroth, in der Mitte kar moisinroth. Seitenlappen långlich, aufrecht, stumpf, mit der Spike helmförmig zusammengeneigt; der mittlere viel größer, fast zugerundet, wellenförmig, ausgerandet, an der Basis 2plättig. Stempelsäule verkehrt eirund ausgerandet, beiderseits mit einem Bahne versehen.

Lem.

Cultur. Diese edle Pflanze blüht mit Leichtigkeit in unsern Warmhäusern und bildet während 4 Monaten eine ihrer schönsten Zierden. Ihre Cultur bietet keine Be sonderheiten von der ihrer Geschlechtsverwandten bar; man kann die Pflanze in Vasen, mit bekannter Mischung von zerfestem Holze, Erdstücken c. gefüllt, oder auf Studen Holzrinde, Cocusnußschale c., hangend angebracht cultiviren. Mit dem Eintritt der Blüthezeit unterwerfe man fie einer starken, aber feuchten Wärme; sobald sie jedoch ihre Blüthen zeigt, vermindere man nach und nach die Wärme, sowie die Feuchtigkeit, wodurch eine Verlängerung der Blüthezeit bewirkt wird. Während des Winters halte man sie im Warmhause und besprize fie nur dann, wenn L. v. H. sie zu trocken werden sollte. (Fortsehung folgt.)

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wurde nicht genannt; weil, wie der Besiter meinte, er auch einmal etwas Besonderes haben wollte.

Zu Hause angekommen, revidirte er seine gefülltblühenden Oleander, die dieses Jahr ungemein reich blühen, und findet, daß die Blumen, welche nach der Mauer zu stehen, viel bläffer find, als die Blumen nach der Sonnenseite, und indem er sich der Rosenfarbe des äußersten Blumenblattes erinnert, fährt ihm der Gedanke durch den Kopf: Sollten die Blumen gebleicht sein? Schnell wurde ein Topf mit eben sich entwickelnden Knospen in den Keller getragen, dort reichlich mit Wasser versehen, und jest, nach 14 Tagen, hat er die schönsten weißen Blüthen entwickelt. Ergo wer rein weißen gefüllten Oleander ziehen will, lasse die Knospen im Finstern erblühen. Erfurt, ten 20. August 1846.

Varietate n.

F. N.

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Die in der Sammlung Nr. 9 der Herren S. und J. Riaz befindlichen Rhododendron Norbitonense. Pimelia spectabilis. Epacris longiflora splendeus. — Gompholobium polymorphon splendens. Enkianthus quinqueforus. Choryzema acuta. Das Acceffit zu diesem Preise, eine große filberne Medaille, konnte nicht ertheilt werden, da die, nach dem Programm erforder. liche Zahl nicht vorhanden war.

B.

Der, für einzelne Exemplare, welche sich entweder durch thre Größe, Blüthenreichthum oder Seltenheit im Blus hen, jedenfalls aber durch Culturvollkommenheit und blu= mistischen Werth auszeichnen, bestimmte Preis, vier große silberne Medaillen, jede als ein für sich bestehender Preis', wurde zuerkannt:

1) Dem Tropaeolum tricolor in der Sammlung Nr. 6 des Herrn J. Stern.

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2) Der Pimelia spectabilis in der Sammlung Nr. 7 des Herrn Baron Carl von Rothschild, da die in der Sammlung Nr. 8 des Herrn von Bethmann befindliche Azalea Shmids coccinea nicht concurrirte.

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3) Dem Rhododendron arboreum varietas in der Sammlung Nr. 9 der Herren S. und J. Ring.

4) Der Acacia pulchella gracilis in der Sammlung Nr. 16 der Herzoglich Nassauischen Hofgårtnerei in Bieberich.

C.

Die, für einzelne Exemplare, welche sich durch die Neuheit ihrer Einführung und zugleich durch blumistischen Werth auszeichnen, bestimmten Preise, zwei große silberne Me= daillen, jede als ein für sich bestehender Preis, wurden ertheilt:

1) Der in der Sammlung Nr. 10 des Herrn Carl Müller bes findlichen Daviesia Fraserii.

lafarbene Liparia pinnatifolia, Franciscea acuminata und Polygala grandiflora und oppositifolia. Von Orchideen waren wieber ausgezeichnete Arten vorhanden als: Oncidium flexuosum, carthagenense, Devonianum, ampliatum major und divaricatum, Dendrobium Devonianum, Epidendrum stelligerum, crassifolium und macrochilum, Dendrobium chrysanthum, Maxillaria Deppei und vitellina, Vanda Roxburghii in zwei ausgezeichnet schönen Varies tåten und V. cristata, Laelia cinnabarina, Cattleya Skinneri, Brassia Lanceana, Cymbidium lancifolium, Stanhopea eburnea und saccata, Brassia maculata, Catasetum atratum, Lycaste aromatica, Phalaenopsis amabilis, Myanthus cernuus, Leptotes Eine Prachtpflanze war ein von Miß Lawrence eingesandtes und zwei Fuß hobes Exemplar von Pavetta borbonica.

2) Der in der Sammlung Nr. 9 der Herren S. und J. Ring bicolor, Cirrhaea fusco-lutea, Aerides crispum u. m. a. befindlichen Kennedia macrophylla.

D.

Den, für diejenige durch hiesige und eigene Samenzucht mit irgend einer feineren blumistischen Gattung gewonnene Bastards pflanze oder Varietät, welche unter den bereits cingeführten Arten gleicher Gattung entschiedenen Werth besigt, ausgefeßten Preis, eine große filberne Medaille, erhielt die Azalea indica Baron von Pronay in der Sammlung Nr. 9. der Herren S. und J. Ring, unter der Bedingung, daß der Aussteller auch Züchter dieser Blume ist, was der Ermittelung durch die Verwaltung überlassen bleibt.

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(Pflanzen-Ausstellung der Royal Botanical Society, Regen's Park. Die Pflanzenausstellung in Regent's Park fand am 20. Mai d. J. Statt und obgleich man viele Pflan, zen, welche am neunten Mai im Chiswick - Garten ausgestellt waren, bemerkte, so sah man auch ausser diesen viele andere interessante Ge= genstände und manches Neue. Unter den vielen Schönheiten fielen mir besonders nachstehende Pflanzen als ausgezeichnet auf: Erica tricolor. drei Fuß hoch und vier Fuß breit, E. Cavendishii vier Fuß hoch, 4 1s2 Fuß breit, E. Bergiana 2 1s2 Fuß hoch, 3 1[2 Fuß breit, E. elegans 2 12 Fuß hoch, drei Fuß breit, E. densa zwei Fuß hoch, drei Fuß breit, Lechenaultia biloba war am Drath gezogen und mit Blumen bedeckt, sie hatte eine Höhe von 1 1s2 und eine Breite von zwei Fuß. Clerodendron splendens war ausgez zeichnet schön und trug 20 prächtig scharlachrothe Blumen; auch eine Dipladenia crassinoda war sehr schäßenswerth. Gompholobium Hendersoni und Chorozema Henchmanni hatten eine Höhe von drei Fuß und eine gleiche Breite erreicht und waren mit Blüthen bedeckt; nicht minder schön waren Bossiaea disticha plumosa mit gelben Blumen, die hübsche blau blühende Libertia azurea, die lis

Von Pelargonien waren zwischen 4 500 Exemplare auf der Ausstellung, sämmtlich prachtvoll und zwischen 1 bis 1 12 Fuß hoch und 4 5 Fuß breit. Die vorzüglichsten Sorten waren: Hector, Shield of Achilles, erectum, Hebe's - Lip, Marchioness of Lothian, Susanna, Orion, Mary, Madelin, Duchess of Sutherland, Cleopatra, Favorite, Resplendent, Zenoba, Aurora, Bellona, alba, superba; Preis-Pelargonien, in der Farbe besonders ausge zeichnet, sah man: Vesta, Admiration, Valguis, alle rosa und dunfel, Caractacus, Cassandra, Mars, Etna, Skinner, alle roth und dunkel, Queen Fyre, Lord Stanley, beide violet und dunkel, Cygnus, blaßrosa mit dunkel, Anais und Queen Victoria find kleine Zwerg-Pelargonien.

Unter den neuen Fuchsien waren besonders ausgezeichnet: Lord Hill, dunkelroth und groß, Favorite, fleischfarben, Princess Mary, niedrig, Duchess of Sutherland, blaß fleischfarben, Queen Victoria, Lady Sale (ähnlich der Chandleri), Miss Vrettyman, gonz blaß, Princesse Alice, dunkel karmin, Cassandra, blaß karmin, Hope, ganz dunkelpurpur, Beauty of Dulstov, gang blaß, venusta, weiße runde Blumen wie F. globosa und corallina, ein Samling von Herrn Pince zu Exeter, mit drei Zoll langen, scharlachrothen, in der Mitte blassen Blumen.

Calceolarien waren besser in der Farbe, als in der ersten Ausstellung, groß, rund und schön punktirt, sehr vollblühend, einen Fuß hoch und 2-3 Fuß breit. Auch von Ginerarien waren sehr große und schöne Exemplare vorhanden. Von Cacteen waren Cereus Ackermanni und andere große Exemplare mit Blumen überfüllt. Vom Herrn Pince war ein sehr schönes Exemplar von Sarracenia Drummondi und Cephalotus follicularis ausgestellt. Rosen waren ebenfalls in schön kultivirten Exemplaren vorhanden; es waren meis stens Hybriden, nicht sehr hoch, aber breit und voll Blumen.

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(Druckfehler-Berichtigung.) In Nr. 35. pag. 273. 3.

12. I. Scaramouche von Miellez, ftatt scaumouche von Mielley, Gedruckt bei Adam Henge in Cölleda.

Hierbei als Beilage: Verzeichniß für 1846. von den vorzüglichsten und ächten Harlemer Blumenzwiebeln, welche von Ende August bis November bei C. F. Schreiber in Dresden zu haben find.

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Beschreibung einer neuen Cactus-Species?

Mammillaria Försteri Bock.

2te Sippe Leucocephalae - Weißköpfige (nach Förster). Körper 32" hoch, 4" Durchmesser (am Bauch); Form plattrund mit 1/2" vertieftem Herz und rothipizigen Dornen; von der Basis nach der Mitte aussprossend. Schein des habitus trüb graugrün, viel nackter als bicolor nivea, acanthophlegma etc. Urillen, sehr wollig, filzartig, grau-weiß. Warzen 1" lang, viereckig, an der Basis 2 breit, stumpffpisig, fast scharfkantig, grau-grún, dicht weißgrün punktirt, 2 von einander abstehend, sich spiralförmig schräg von der Basis des Körpers nach dem Herz windend und nur zwischen diesen Spiral gången mit obiger filzartiger Wolle besett, zwischen den Warzen faft nackt, und schiebt sich nur hier oder dort eis nige wenige Wolle aus den Spiralgången dazwischen. Randstacheln vielzáhlig, 28-32, fein haaráhnlich, 2" lang, sich unregelmäßig (Spiral Biegung) nach dem Kór. per zurückneigend, grauweiß. Central: Stacheln 6-9. Central Stacheln 6-9. Stand unregelmäßig, der längste nach oben 1/2-3/4" lang, trüb weiß, an der Spike kaum sichtbar braunroth, oft steht einer wagerecht aus, der später verschwindet, oft bildet diefer mit dem lángsten einen spigen Winkel, die seitlichen stehen gewöhnlich paarweise, 2 rechts, 2 links, 2 nach unten, fast symmetrisch.

Diese Art ist sehr schön und nimmt sich zwischen den übrigen Weißköpfigen als Seltenheit aus. Ich kultivire fie feit ohngefähr 1836, und erhielt sie aus einer hier ehemals bestandenen kleinen Sammlung, wo fie, laut Aus sage, der Herr Dr. Pfeifer gefehen, aber nicht gekannt und nicht bestimmt hatte. Seitdem hat felbige Herr Haage in Erfurt und Herr Fennel in Caffel, bei des berühmte Cacteisten, nebst Anderen gesehen, aber nicht gekannt.

Nachdem mir das brave Werkchen:,,Handbuch der Cacteen Kunde" *) von dem tüchtigen Kunstgärtner Herrn C. F. Förster in Leipzig zu Handen gekommen, fand ich auch dort, nach Bergleich der beschriebenen Weiß Pöpfigen, weder die eben bezeichnete, noch eine ähnliche,

*) Spåter werde ich mir erlauben, einige wohlgemeinte Ansichten darüber in diesen Blättern niederzulegen.

B.

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Rrn. mit Beilagen tostet 21/2 Rb.

XIX. Jahrgang.

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Buddlea Lindleyana Fortune. Lindley'sche Buddlea. *)

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Tetrandria - Monogynia.) (Scrophulariaceae S Buddleae. Lindley bemerkt, daß diese Pflanze die erste war, die der Reifende Fortune antraf, als er zu Chusan den chinesischen Boden betrat, und daß der nach England ges schickte Samen schon 3 Monate nachher aufgegangen war. Die Lindley'sche Buddlea ist ein glatter, kräftiger Halbftrauch mit kantigen buschigen Zweigen und gegenüberstehenden, eirundzugespizten, kurzgeftielten, die obern faft figenden, meist ganzrandigen, zuweilen gleich den Die zahlreichen in Pfirsichblättern gezähnten Blättern. langen Endtrauben quirlich figenden Blüthen sind groß und von sehr lieblichen variirenden Farben. Der Zweig, den Lindley während seiner Beschreibung vor sich hatte, trug 7 Blüthenähren. Die Blüthen sißen auf sehr kurzen Stielchen und find, sowie die Traube, der Kelch und die Krone mit Filz überzogen. Der Kelch sehr kurz, glockenförmig mit 5 dreieckigen, sehr kleinen Zähnen versehen. Kronenröhre verlängert, etwas aufgeblasen, dunkelviolet, von dem fie bekleidenden Filze aber graulich erscheinend; Rand ziemlich breit, 4lappig, äußerlich rosenroth; Lappen gleichförmig, eirund, stumpf, ausgebreitet. Schlund und inwendiger Theil der Röhre weiß. Diese Abwechselung in der Färbung bringt einen schönen und angenehmen Lem. Effect hervor.

Cultur. Die Vegetation diefer Pflanze ist außer gewöhnlich stark, muß daher, um der Blüthe keinen Schaden zu thun, von Zeit zu Zeit etwas zurückgehalten werden. 213 Boden nehme man ein wenig humusreiche, aber ets was steinigte Erde. In einer solchen Erde gepflanzt und *) Abraham Buddle, ein englischer Botaniker.

allen Einflüssen der Sonne ausgefeht, wird sie sich herr. lich entwickeln, nur gebe man nicht zu viel Wasser, das mit sie nicht zu starkem Wachsthum unterworfen ist, was, wie bekannt, der Schönheit und Ueppigkeit der Blüthe nachtheilig wird.

Wenn die schöne Jahreszeit vorbei ist und die Frò fte sich nähern, bringe man die Pflanze in die Orangerie und halte sie nahe am Lichte, man schneide sie gut zurück und gebe nur Wasser, wenn die Noth es erfordert. Die Vermehrung ist sehr einfach, sie geschieht durch Stecklinge, die man an den jungen Zweigen in den Knoten abschnei det und unter Glocken auf lauem Beete behandelt. L. v. H.

Gardenia Sherbourniana Hook.

Sherbourn'sche Gardenie.

(Rubiaceae Cinchoneae - Gardenieae. — Pentandria Monogynia.) Wenige Zierpflanzen sind im Stande einen Vergleich mit den meisten Arten der Gattung Gardenia zu bestehen; zumal in der lettern Zeit sind mehre neue, noch interessantere Species eingeführt worden, die das eben Gesagte bestätigen. Die Natur hat diesen Pflanzen viele Vorzüge vers lieben, Eleganz, schönes Laub, große und schöne Blüthen, kostlichen Wohlgeruch.

Diese Gardenia unterscheidet sich auf den ersten Blick von ihren Gattungsverwandten durch ihren windenden Stengel, wodurch sie sehr geeignet wird die Stüßen und Pfeiler der Warmhäuser damit zu bekleiden.

Diese neue und sehr schöne Pflanze ist aus der Sierra Leona an Mad. Sherbourne geschickt worden. Es war wohl nicht mehr als billig den Namen dieser Dame einer Pflanze beizulegen, welche von ihr eingeführt und eigen händig erzogen worden ist. Sie hat im Juni 1843 zum ersten Male bei Mad. Sherbourne geblüht. White field, welcher fie zuerst in ihrem Vaterlande entdeckte und dieser Dame zuschickte, sagt: die Frucht sei eine Beere und angenehm zu essen.

Hooker beschreibt sie folgendermaßen: Sie ist eine Fletternde, ástige Pflanze. Aeste cylindrisch, glatt; Blåt= ter gegenüberstehend, elliptisch eirund, kurz zugespiht, le. derartig, glatt, geftielt, 3-4 3. lang; Blattstiel rund, an der Basis verwachsen. Afterblätter lánglich, ziemlich groß, blattartig, abfallend, bloß zwischen den jüngern Blättern einige Zeit bleibend. Blüthenstiele einzeln, wins Felständig, einblüthig, kürzer als die Blattstiele, mit zwei kleinen, eirunden, den unterständigen, verkehrt eirunden, weichhaarigen, 2fächerigen, vielfamigen Fruchtknoten be deckenden Nebenblättchen versehen; im Bellengewebe, zwi schen den Wänden des Fruchtknotens bemerkt man eine Reihe Langsgefäße. Kelchrand sehr weit, glockenförmig, mit 5blattartigen, keilförmigen Einschnitten versehen, die so lang als die Kronenröhre find. Corolle groß, fleischig, trichter glockenförmig, weiß, inwendig blutroth. Röhre an der Basis enge, nach oben zu sehr verbreitert; inwen dig am untern Theile befinden sich kurze, feine, feidenar tige Haare. Der Saum besteht aus 5 zugerundeten, auss gebreiteten Lappen. Staubgefäße etwas über die Mitte der Röhre eingefügt; Träger sehr kurz, fast abwesend; Staubbeutel halbcylindrisch, mit flacher Oberfläche und 2

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Da mehrere von unseren Blumenfreunden einige praktische Regeln in Bezug auf die Kultur dieser schönen Sommerpflanzen gewünscht haben, so erlaube ich mir folgende Andeutungen zu geben, deren Befolgung jederzeit ein zufriedenstellendes Resultat liefern wird, mögen die Pflanzen für die öffentliche Schaustellung bestimmt sein, oder als bloßer Schmuck eines Pflanzenhauses oder Blumengartens dienen sollen.

Man nimmt die alten Pflanzen, wenn sich dieselben noch im Zustande der Ruhe befinden, beschneidet ihre Seitenschößlinge ein wenig und stellt sie in eine Temperatur von 8 bis 12° R., damit sie junge Schößlinge treiben, welche zur Anzucht neuer Pflanzen dienen. Bei der Auswahl der zur Fortpflanzung bestimmten Ableger nehme man stets auf die mit einem kurzen robusten Habitus vers sehenen, wie sie sich gewöhnlich an alten Stämmen finden, besondere Rücksicht; man seht dieselben_in_eine leichte, sandige Erde und stellt den Topf in eine schattige Ede des Gurkenkastens. Nach Verlauf von 14 Tagen werden die Ableger hinreichend Wurzel geschlagen haben, um umgefeßt werden zu können. Bei diesem Umseşen wendet man einen Kompost an, der aus gleichen Theilen Rasenerde, Torf- und Lauberde mit etwas Sand und ein we nig Holzkohle untermischt, besteht. Man bringt die Töpfe in den Gurkenkasten zurück; sobald jedoch die Wurzeln in dem neuen Boden sich hinlänglich festgesetzt haben, bringt man die Pflanzen in eine mehr luftige Situation und in eine feuchte Atmosphäre von 8-14o R. unt bietet alles auf, fie in kraftigem Wuchse zu erhalten, denn sobald sie in ihrer Jugend in ihrem Wuchse aufgehalten werden, so können sie später nie mehr sich zu Pflanzen ersten Ranges aufschwingen. Nachdem man sich einen hinreichenden Bedarf von Ablegern gesichert hat, werden die alten Pflanzen bis auf einige Zoll vom Topfe niedergeschnitten und ab und zu mit etwas klarem Düngerwasser begossen, wor auf sie vom Boden aus neue starke Schößlinge treiben. Sobald lettere 3-4 3oll Lánge erreicht haben, nimmt man die Pflanzen aus den Töpfen, beschneidet ihre Wurzeln und seht sie in die kleinstmöglichen Töpfe, in welche ihre Wurzeln ohne Nachtheil gehen, in den oben erwähnten Kompost. Su gleicher Zeit wird die Zahl der Schößlinge auf vier, sechs oder acht reducirt, je nach dem Erem. plar, das man zu ziehen wünscht, indem eine stark wach. fende Varietät mit sechs, acht und mehr Schößlingen eine Pflanze von vier Fuß Höhe und sechs Fuß Durchmesser liefert und, wenn sie völlig ausgewachsen, einen 18zölligen Topf verlangt. Nach diesem Umseyen müssen die Pflan

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en eine gelinde Bodenwärme erhalten und in einer ein eschlossenen feuchten Atmosphäre stehen, bei hellem Wetter verden fie beschattet und wird mit dieser Behandlung fortefahren bis sie sich in ihren neuen Töpfen wieder festge= wurzelt haben, was 14 Tage nach dem Umsetzen erfolgt ein wird.

Um die Mitte Februar müssen die jungen Pflanzen m ihren drei, oder höchstens fünfzölligen Töpfen bereits efte Wurzel geschlagen haben und die alten für ihr zwei es Umsetzen bereit sein. Wenn um diese Zeit die Pflanen kräftig sind, klare durchsichtige Stiele und Blätterwerk aben und sich junge Wurzeln lebhaft über die Oberfläche er Erde verbreiten, so werden die Pflanzen bei fernerer ichtiger Behandlung gut gedeihen und eine beträchtliche Bröße erreichen. Eine gute einstielige F. exoniensis wird Dei zweckentsprechender Behandlung sechs Fuß hoch, ihre Bweige hangen herab und es bildet sich vom Topfe bis nach der Krone zu stets eine regelmäßige Folge von neuen lesten mit einer dichten Maffe von Blätterwerk und Blunen. Andere Species erreichen je nach dem Habitus ih es Wuchses gleiche Vollkommenheit. Beim zweiten Umehen kommen die Pflanzen in einen Kompost zu stehen. Der aus zwei Theilen Rasenerde, einem Theil fandigen Torfe, einem Theil halbzersehter Lauberde mit einer Hand woll kleiner Holzkohle und einer hinreichenden Menge gro Den Sand vermischt, besteht, wobei man sich bestrebt hat, Das Ganze so wenig wie möglich zu zerkleinern. Bei je Dem folgenden Umsehen der Pflanzen, mit Ausnahme des esten, wird derselbe Kompost angewendet. Zu dem lezten Umfeßen nimmt man jedoch statt des einen Theiles Torf, strengen Lehm und drei Jahr alten Kuhmist zu glei hen Theilen, da dies dem Kompost eine größere Cohafion giebt und die Pflanzen daher während der heißen Witterung nicht so viel Wasser bedürfen.

(Beschluß folgt.)

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Den, für die reichhaltigste Sammlung feiner Gemüse ausgefeßten Preis, eine große filberne Medaille, empfing das Ge= můse Nr. 24 der Herzogl. Nass. Hofgårtnerei in Bieberich, Herr Gårtner Hüber. Das Accessit, eine kleine filberne Medaille das Gemüse Nr. 27 des Herrn Baron Anselm von Rothschild.

R.

Die, der unbeschränkten Wahl der Richter überlaffenen Preise, drei große silberne Medaillen, wurden zuerkannt :

1) den Eriken in der Sammlung Nr. 10 des Herrn Carl Müller;

2) den Eriken in der Sammlung Nr. 14 des Herrn Lorenz Neder;

3) der Amaryllen - Sammlung Nr. 7 des Herrn Baron Carl von Rothschild.

Nachdem der Herr Pråsident die Versammlung der, nach dem Obigen nicht ertheilten Preise ebenfalls der unbeschränkten Wahl der Herren Preisrichter überlassen hatte, so wurden diefelben folgen: den, noch besondere Berücksichtigung verdienenden Sammlungen zuerkannt:

1) der Sammlung Pensée Nr. 21 des Herrn Franz Hoc in Mainz eine große filberne Medaille;

2) der Gunera scabra in der Sammlung Nr. 17 des Herrn Jean Noe Gogel eine kleine filberne Medaille;

3) der Sammlung Nr. 1 des Herrn Schmidt cine große filberne Medaille;

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