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Ueber Mastkulturen in Gefäßen. *)

(Von Herrn G. . Fintelmann, K. Hofgårtner auf der
Pfaueninsel.)

Es war von jeher der Unterschied aufgefallen, den Pflanzen in ihrer Entwickelung zeigten, je nachdem sie im freien Boden, oder in Topfen wuchsen. Nachdem die Erfahrung unzweifelhaft festgestellt worden war, daß man bei der Anwendung großer Gefäße, vermittelst welcher man jenen Unterschied aufzuheben versuchte, nicht nur nichts gewann, sondern die Pflanzen darin fogar kümmerlicher, wuchsen, als in kleineren, die sie bald mit ihren Wurzeln ausfüllten, pflegte man sie, und mit Erfolg, nun um so sorgsamer in solchen, und begnügte sich, wenn sie nur ein gesundes Grün, und eine ihrer Größe angemessene Blu thenfülle zeigten. Wer besonders große, oder üppige Erem plare ausbilden wollte, fette feine Pfleglinge in beson= ders zubereitete Beete im Freien, oder in fogenannte Káz sten, Doppelkästen u. dgl., und pflanzte sie, wenn sie die erwünschte Ausbildung erlangt hatten, in Löpfe. Wir gehören alle noch der Bildungsperiode an, in welcher die verständigen Gärtner beim Berfeßen nichts mehr fürchteten, als einen zu großen Topf; jest greift jeder der Zeit fols gende, mit ihr fortschreiten wollende nach großen Töpfen; denn jeder hat von den Wundern gehört, die damit gethan werden.

Der große Topf thut es aber nicht allein, und ich erlaube mir, zusammenzustellen, was, so weit meine Er fahrungen, und mein durch Studium des Gegenstandes erlangtes Wissen reichen, noch erforderlich ist, um in Ge. fäßen Pflanzen in möglichster Ueppigkeit zu erziehen.

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Rrn. mit Beilagen toftet 21/2 Re.

XIX. Jahrgang.

derlich, nicht fehlen, ja fie müssen in größerem Maaße gegenwärtig fein, als sie sich in den sich zerseßenden vegetabilischen Gebilden schon vorfinden, denen zu dem Ende allo noch Stoffe animalischen Ursprungs beigefügt werden mussen, wenn solche nicht schon in den gewählten Erdarten in hinreichender Menge vorhanden, was wohl selten der Fall sein möchte. Wir werden uns daher mit Vorrath von folgenden Dingen zu versehen haben: feuchten, torfigen Wiesen abgestochene Sohden, deren Gras 1) Weiche, wurzelige Torferde, oder wurzelreiche von durch Aufeinanderliegen in Haufen verrottet ist.

2) Berstochenen Rafen von lockerem, humosem Boden, moor- oder heideerdeartig.

dieser nicht zu beschaffen, von häufig betretenen Triften. 3) Eben folchen von lehmigem Boden, oder, wenn 4) Verrottetes Laub im Zustande halbreifer Erde, so daß im Gemüll noch die Blattreste erkennbar, aber leicht zerreiblich find. 5) Bermengten Kuh- und Pferdemist in demselben verrotteten und zerreiblichen Zustande.

6) Strohfreien, frisch getrockneten, also unverrotteten Kuhmist.

7) Eben solchen Pferdemist, also trockene Hepfel.
8) Eben folchen Schaafmist.

9) Vogelmist (von Hühnern, Tauben zc.) oder Guano, gemengt, und dadurch bequemer für die Verarbeitung zus schon zur Aufbewahrung mit etwas trockener lockerer Erde

bereitet.

der Vogelmist mit Erde vermengt. 10) Trockenen Menschenkoth, in derselben Weise, wie

11) Ofenruß.

12) Hornspåne.

13) Sebranntes Knochenmehl.

wohl von Mehl, als auch gröbere Brocken bis zur Boh14) Zerstampfte, ungebrannte Knochen, in Gestalt so.

Jedenfalls müssen, wollen wir schnell die Pflanzen ausbilden, die nahrungsreichsten Erden angewendet wer den, und diese sind, wie Erfahrung und Wissenschaft über: einstimmend lehren, die, deren Bestandtheile theils noch im Zustande der eingeleiteten 3erfehung, wenn sie organengröße. nischen Ursprungs, theils leicht löslich und assimilirbar, wenn sie von mineralischer Beschaffenheit sind; und dürfen Riefel, Thon, Kalk. und Stickstoff-Substanzen, auch alkalische Salze, als zur Ernährung der Pflanzen erfors *) Aus den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gars tenbaues in den Königl. Preuß. Staaten. 36. Lief. 1816.

stanzen Gebrauch machen will, muß Kenntniß von deren Wer mit sicherem Erfolge von den vorstehenden SubWirkung haben, und wird ermessen können, wie weit die eine die andere, wenn auch nie ganz, doch theilweise ers sehen kann, und wird bestimmen können, welche von ihnen für eine bestimmte Pflanzenart passend, dem Zustande des

Individuums und der Jahreszeit überhaupt, und in wel. chem Maaße angemessen. Für Die, welche noch nicht Erfahrungen genug gesammelt haben, um keiner Fingers zeige mehr zu bedürfen, möchten bei der Einleitung von Versuchen folgende Punkte zu berücksichtigen sein :

a) Verwesende Wurzeln geben eine nahrhaftere Er de, als verwesende Blätter, und scheinen die der Gräser und Leguminofen besonders reich an pflanzlichen Nährstoffen.

b) Die drei Sohden. Erden sind nach ihrer Zerseh lichkeit, die Mistarten nach der Schärfe ihrer Wirkung in der vorstehenden Liste geordnet. Laubgemüll ist sowohl als Erde, als auch als mildeste Düngung zu betrachten, und leicht zerseßlich.

c) Die vier lesten Substanzen dürfen bei jeder Pflanzenart, wo man Mist zu geben fürchtet, als Dún. gung angewendet werden: Öfenruß bis zu etwa 1/20, Hornspåne bis zu 10. gebranntes Knochenmehl bis zu 1st zerstampfte Knochen bis zu 1/12. Bei größeren Berhälts nissen habe ich von den drei legten zwar keinen unmittel baren Nachtheil, aber auch nie einen Vortheil durch weis tere Steigerung der Vegetation gefunden. Mit Ofenruß bin ich immer fparfam umgegangen, und weiß nicht, ob mehr, als 1/20 Schaden bringt, aber wohl: daß auch noch weniger eine augenfällige Wirkung hat. Dfenruß und Hornspåne sind nicht so nachhaltig in ihrer Wirkung wie Beinschwarz und besonders Knochenbrocken, die Jahre lang zu düngen scheinen.

(Fortsetzung folgt.)

Die Kultur der Viola tricolor grandiflora.

(Uus The Gardener and practical florist.)

Es giebt kaum eine Zierpflanze, die mehr die kleine Mühe, die man auf ihre Kultur verwendet, belohnt als die Viola tricolor, und eben so giebt es wohl wenige, die leichter in ihren natürlichen Zustand zurückgehen, so. bald sie vernachlässigt werden. Es erscheint auffallend, aber es ist dennoch wahr, das die schönste Varietät, sobald fie ausgepflanzt ist, und sich selbst überlassen bleibt, an Größe und Farbe so bedeutend verliert, daß sie nicht wies der zu erkennen ist, und ihr Charakter verändert sich so sehr, daß selbst die von ihr entnommenen Stecklinge sich nicht wieder verbessern. Es ist dies eine richtige That sache, denn man kann auf diese Weise seine ganze Somm lung leicht verderben. Man kann sich nicht besser davon überzeugen, als wenn man ein vernachlässigtes Beet betrachtet. Die Pflanzen sind langstengelig und schwach, die Blumen klein und ohne schöne Form. Mit der Zeit werden die Pflanzen auf einem solchen Beete gelb, die Blätter klein, und die Hälfte von ihnen verkümmert und stirbt ganz ab. Kaum sind die Blumen besser als die eines wild wachsenden Stiefmütterchen. Stecklinge von solchen Pflanzen verbess rn sich vielleicht erst etwas in der dritten oder vierten Generation, oft aber auch gar nicht. Die allgemeine Kultur der Viola erfordert Sorgfalt und Aufmerksamkeit, obgleich sie einfach ist. Viele glauben vielleicht, daß diese Kulturmethode zu umständlich sei, jedoch

wird man finden, daß bei Vernachlässigung einer Bedin. gung die Pflanzen schlechter werden, as sie zuvor waren. Musterblumen, die man sich bei den Handelsgärtnern kauft, erhält man gewöhnlich in ganz kleinen, schwachen Erem. plaren, wenn man nicht das Glück hat, solche in Töpfen zu erhalten. Die erste Bedingung ist nun, ein Beet oder ein Stück Land zu wählen, worauf sie wachsen sollen. Hat man Gelegenheit, ein Beet in nöthigen Fällen zu be schatten, so kann man es auch an sonnigen Stellen wäh len, im entgegengefeßten Falle aber müssen die Pflanzen auf ein solches Beet gepflanzt werden, wohin die Sonne während der drei oder vier heißesten Stunden des Tages nicht hintrifft. Besteht dieses Beet schon aus gutem Lehmboden, so bedecke man es 6 30ll hoch mit gut verrottetem Kuhdünger, und grabe diesen 8--10 Boll tief unter, doch so, daß er sich gehörig mit dem Boden des Beetes ver mischt, was am besten durch mehrmaliges Graben geschieht. Ift der Boden an sich schlecht, so grabe man denselben 1 Fuß tief aus, und ersehe ihn durch zwei Theile guten fandigen Lehm und einen Theil gut verrotteten Kuhdünger, oder in Ermangelung des letteren durch eine Mischung von gewöhnlichem Dünger und Lauberde, von beiden die Hälfte. Ist aber auch Lauberde nicht zu haben, so nehme man nur Dünger, jedoch muß er gut verwittert sein, und mische ihn mit der Gartenerde. Auf das so bereitete Beet pflanze man die Pflanzen 6 Zoll von einander entfernt, und zwar entweder im April oder Oktober. Im ersten Falle sind sie dem Froste nicht mehr ausgesetzt, der ihnen schadet, und im anderen alle ist noch hinreichend Zeit, fie vor den Winter zu kräftigen Pflanzen auszubilden. Sind die Pflanzen lang, so kneipe man die Spiten aus,

Damit fie Seitentriebe bilden. Sind sie kurz und gedrängt, so lasse man sie wie sie sind. Zur Vorsorge streue man ein wenig Stroh oder dergleichen über die Pflanzen, was fie vor etwanigem Frost schützt, und entferne alle Knospen, die sich zeigen, ehe die Pflanzen sich gut gebildet haben, damit diesen dadurch die Kraft nicht entzogen wird. Die Blumen kommen dann zur Zeit groß und mit brillanter Farbe. Jeder Seitentrieb kann, ohne jedoch der Pflanze zu schaden, als Steckling benutzt werden, die unter einer Glasglocke auf einem schattigen Beete leicht Wurzel schlagen.

Die Stecklinge müssen nicht über 2 3oll lang sein, von denen bis zur Hälfte die unteren Blåtter abgeschnit ten werden. Die Erde, worin sie gesteckt werden, ist die selbe, als die in der die älteren Pflanzen wachsen. Man ebnet das Beet gehörig, markirt darauf den Umfang der Glasglocke, und stellt dann die Stecklinge ungefähr 13oll tief hinein, und nicht mehr als 1 Zoll von einander ent fernt. Sind sie sämmtlich gesteckt, so gieße man sie an, bedecke sie mit der Glocke, und sehe dann darauf, daß sie beschattet und nicht trocken werden. Man wird bald be: merken, ob sie wachsen oder nicht, und nian hat dann alle sich zeigende Knospen zu entfernen. So lange die Blumen groß bleiben, können die Seitentriebe zu Stecklingen benugt werden; erzeugen die Pflanzen jedoch kleinere Blumen, so müssen sie zurückgeschnitten werden, um neu aus. zutreiben. Es ist nun unumgänglich nöthig, immer für junge Pflanzen zu sorgen, wenn man ununterbrochen große Blumen haben will. Zeigen die zurückgeschnittenen alten

Pflanzen kleine Blumen, so ist es das beste, die Pflanzen sogleich wegzuwerfen. Mehrere Kultivateurs theilen die alten Pflanzen, anstatt daß sie diefelben fortwerfen, und pflanzen die Theile, die zuweilen gut einschlagen, befon. ders aus, jedoch erzeugen sie niemals so vollkommen schöne und große Blumen als zuvor.

Erzieht man die Biolen in Töpfen, so ist die Erde dieselbe, wie oben erwähnt. Die Scherben im Topfe zur Ableitung des Wassers müssen den dritten Theil desselben anfüllen. Die bewurzelten Stecklinge werden von dem Beete, worauf sie gestanden, in die für sie bestimmten Töpfe gepflanzt, gehörig angegossen und schattig gestellt, bis sie angewachsen sind. Kann man die Töpfe auf ein paar Tage in einen dicht verschlossenen, schattig gelegenen Kasten stellen, so ist es zum Vortheil der Pflanzen. Die Köpfe der Pflanzen müssen, wie alle fich früh zeigenden Knospen, abgekneipt werden, damit die Pflanze an Um fang und Stärke gewinnt. Stecklinge machen, Zurückschneiden der alten Pflanzen und neue Beete anlegen, sind während des ganzen Jahres die Hauptbeschäftigungen bei der Violen-Kultur. Eind die alten Pflanzen vom Beete entfernt, so fülle man das Beet 3 Zoll hoch mit Kuhdün ger oder Dünger aus einem alten Melonenbeet und dergl. auf,und mische ihn mit der Erde, damit die jungen Pflanzen reichlich Nahrung finden. Dieses ist die Kulturme: thode für bekannte gute Varietäten.

(Fortsetzung folgt.)

Eustoma exaltatum Griseb. Ueber die Kultur dieser lieblichen Gentianee ist folgendes folgendes zu bemerken. Obgleich fie eigentlich in's Warmhaus gehört, so nimmt sie auch mit einem tempe. rirten Hause vorlieb, wenn sie in einer humusreichen Erde, mit einer geringen Beimischung von Guano gezogen wird. Da es eine einjährige Pflanze ist, so fået man die Samen am besten gegen Ende des Sommers aus, um die Bluthe, die deshalb nicht weniger prächtig sein wird, bis gegen das Frühjahr aufzuhalten. Man kneipt daher auch oft die jungen Triebe ab, um so ein üppigeres Laubwerk hervorzubringen. Wasser und Wärme können ihr wäh rend der ganzen Vegetationszeit hinreichend gegeben werden, wenn jedoch die Samen zu reifen beginnen, muß man nur spårlich mit dem Wasser umgehen, um kein Verfaulen derselben herbeizuführen. (Fortsehung solgt.)

Blumistische Notiz.

Sur Vermehrung der Eriken und anderer capischen und neuholländischen Pflanzen durch Stecklinge.

In der ersten und zweiten Woche des Juni bereite man die von jungen Pflanzen genommenen Stecklinge nach der gewöhnlichen Weise zu, stecke sie in kleine Töpfe, und bedecke dieselben mit Gläsern, worauf sie in einen Kasten, der bis 10 Boll unter seiner Bedeckung mit Flußsand ans gefült ist, und an einer Mauer mit nördlicher Exposition

Beiträge zur Kultur einiger schönblühenden liegt, weftlich aber durch eine Vorpflanzung geschüßt ift,

Pflanzen.

Lilium testaceum Lindl. Diese Lilie hat einen sehr schönen Wuchs; der Stengel ist dicht mit Blättern besest, und trágt an der Spige eis nen mehr oder weniger verlängerten Strauß sehr großer überhängender Blumen, von einer ganz ungewöhnlichen hellen Nankin-Farbe mit fleischfarbenen Scheine. Wahrs scheinlich stammt dieselbe aus Japan; sie wurde von Hol. land als eine Form von L. Martagon verbreitet. - Sie verträgt so gut wie fast alle ihre Verwandten unsere Winter im Freien. Etwas tief gepflanzt, ungefähr 10 - 15 Zoll, entwickelt sie schon im Monat April ihren Trieb, dessen Blattwerk und Blüthen eine bei weitem größere Ueppigkeit und Fülle darbieten, als es bei den in Töpfen gezogenen der Fall ist. Es gilt dies für alle Zwiebelge wachse, als Tulpen, Hyacinthen, Narcissen u. f. w., wel che, wenn sie tief gepflanzt worden, gegen Frost geschütt find, und auch gegen die im Winter so häufig auf der Oberfläche des Bodens bleibende Feuchtigkeit bewahrt wer den. Ihre Vermehrung ist leicht und eben dieselbe als die der anderen Lilien, entweder durch Trennen der kleinen fich ansehenden Zwiebeln oder durch Samen, welcher indeß nur selten gewonnen wird. Die Samen werden im Herbst auf's Kaltbeet ausgefäet, und die jungen Sämlinge im Frühjahr in den freien Grund verseht. Hier läßt man sie bis nach dem ersten Blühen, was nach drei Jahren stattfinden wird, stehen, dann erst darf man die kleinen Zwiebeln abtrennen, wenn sich deren gebildet haben.

gestellt, und mit Fenstern bedeckt werden, die nur in warmen Nächten herunter genommen, bald nach Sonnenauf gang aber wieder aufgelegt werden. Wasser bedürfen die Stecklinge in dieser Lage nur wenig; jedoch müssen fie, je nachdem die atmosphärische Feuchtigkeit größer oder geringer ist, mehr oder weniger gesprigt werden.

Bei dieser Behandlung machen viele Stecklinge schon nach 4-6 Wochen Wurzeln, einige aber auch spáter. Die meisten gelangen in demselben Jahre jedoch soweit, daß sie ausgepflanzt, und sich vor Winter bewurzeln können.

V a rietät e n.

Bericht über die Pflanzen, Blumen, Frucht und Gemüse Ausstellung der Gesellschaft der Gartens freunde Berlin's, vom 20. bis 23. März 1846. (Ven Hrn. Albert Dietrich.) (Fortseßung.) Die nächstfolgende Gruppe war vom Herrn Kunftgårtner Reinecke aus dem Garten des Herrn Geheimen Ober- Hofbuchdrucker Decker aufgestellt. Sie bestand aus einer Auswahl der schönsten und feltensten Pflanzen, welche in der jegigen Jahreszeit blühen und war unstreitig für den Kenner die interessanteste auf der ganzen Ausstellung, da sie die größte Mannigfaltigkeit zeigte und die seltenften Arten enthielt. Es waren. keine Pflanzen in Duodez - Format, sondern kräftige und ausgewachs fene Exemplare in üppigster Blüthenfülle. Eine Aufzählung aller vorhandenen Schäße würde zu weit führen, es mögen deshalb nur folgende interessante Arten genannt werden, als: Lechenaultia biJoha nana und oblata, Pimelea decussata, welche mit ihren zahl= reichen Blüthenåsten einer bundertarmigen Hydra glich, Gompho

schönen hybriden Cinerarien, die zahlreichen blühenben Akazien, einis ge großblumige Amaryllis und verschiedene andere schönblühenden Pflanzen so verstärkt, daß diese Gruppe eine der imposantesten auf der ganzen Ausstellung war.

Den Schluß auf dieser Seite bildete eine Gruppe des Herrn Kunst- und Handelsgårtner Kraag; Camellien und baumartige Rhododendren bildeten die Hauptgegenstände derselben. Wer die Fähigkeit des Herrn Kraag tennt, von beiden Gattungen prächtige und reichblühende Exemplare zu ziehen, wird nicht zweifeln, daß auch diese Gruppe mit zu den schönsten gezählt werden kann, zumal noch viele andere schönblühende Pflanzen, alle in gleicher Vorzüglichkeit gezogen, dieselbe schmückten.

lobium ericoides, Trymalium fragrans, Cytisus floridus und chrysobothrys, Acacia linifolia, mollissima, pubescens, brevifolia, Leucopogon Cunninghami, zwei herrlich blühende Bäumchen, Abutilon striatum, Tropaeolum Lobbianum, Haynianum, brachiceras, tricolorum und violaeflorum, Manglesia cuneata, Pultenaea linophylla und thymifolia, Gnidia pinifolia, Tetratheca hirsuta, Diplonaena Dampieri, Kennedya arenaria, glabrata und prostrata. Begleitet waren dieselben von sehr schönen Erica- und Epacris-Urten, den herrlichsten Akazien und Chorozemen, hübschen indischen Azaleen und namentlich von den prächtigsten Camellion, als: Camellia Japonica Teutonia', alba variegata, Thomsoniana superba, spectabilis maculata, Duchesse d'Orléans u. a., sowie C. reticulata und C. Sasangua rosea. Was dieser Gruppe noch zur besondern Empfehlung gereichte, war die leichte und geschmack: volle Aufstellung. Eine Cycas revoluta mit ihren großen schönen Medeln bildete den Central- und Höhepunkt und um und neben ihr reiheten sich die übrigen Kinder Flora's mit ihren mannigfaltigcn_stand eine Gruppe prächtig blühender Camellien des Herrn KunftBlumen und ihrem verschiedenfarbigen Laube freundlich an und wurden endlich von niedrigen Pflanzen, den lieblichen Cyclamen Persi-, cum album und roseum, der Viola odorata arborea, der Primula Chinensis grandiflora und anderen eingefaßt, zwischen welchen hin und wieder dpfe mit der niedlichen Agrostis pulchella geftellt waren, deren herrliches Grün mit den verschiedenen Blumen einen angenehmen Kontrast bildeten.

Den Schluß auf dieser Seite bildete die Gruppe des Herrn Universitåtsgårtner Sauer aus dem Königl. Universitätsgarten. Sie war gleichfalls durch ibre schöne und gefällige Dekoration ausgezeichnet und hatte wirklich ein tropisches Ansehen. Wehrere Erems plare der Kunthia Xalapensis (Chamaedorea Schiedeana), die månnlichen mit Blumen, die weiblichen mit Blumen und Früchten repräsentirten die amerikanische Palmenwelt, die prächtige Begonia coccinea und eine riesige B. manicata mit 33 hohen åstigen Blúz thenschaften, sehr hübsche Farrn und andere kleine erotische Pflanzen bildeten das darunter befindliche Dickicht. Ein Cyrtochilum filipes mit seinen langen, fodigen Schaft und einer lieblichen Blume daran, gab uns ein hübsches Bild aus der Familie der Orchideen. Endlich als Schlußdekoration waren riesige, blühende Speciminina aus der Neuholländischen Flora aufgestellt, darunter Dracaena (Chailwoodia) congesta, verschiedene Acacia- und Eucalyptus-Urten.

-

Auf der entgegengeschten Seite neben der Centralgruppe des Herrn Allardt hatte Herr Kunstgårtner Ritter aus dem Garten des Herrn Rentier Bluth eine prächtige Gruppe aufgeftelt, welche fast die ganze Seitenwand einnahm. Unter diesen leuchteten die herrlichen Azaleen vor allen hervor. Wer Herrn Ritters Azaleen nicht gesehen hat, kann sich keinen Begriff von ihrer Schönheit und Vortrefflichkeit machen; die brillantesten Kronenbaume wechseln mit buschig gezogenen Exemplaren ab, alle mit vielen hunderten der schöns ften Blumen geschmückt, so daß seine Aufstellung ein ganzes Feld von Blumen in Weiß und den verschiedensten Schattirungen von Roth darstellte. Azalea Indica alba und alba Bluthiana, Az, Ind. mirabilis, Rosetta, Ritteriana, Meyeriana, Smithii coccinea und rosea, Az. phoenicea, elata rubra flore simplici et flore pleno u. a. wechselten mit einander ab, wurden durch dazwischen stehende, eben so prächtige Rhododendren, als Rhododendron arboreum venustum, Russellianum, Deckerianum, Linanianum, Kunthianum, Rosa superba u. a. gehoben und durch die damit untermischten,

Auf den beiden, dieser größeren Wand gegenüber befindlichen, tafelartigen Estraden, bemerkte man außer vielen Kunstsachen, auf welche wir später zurückkommen werden, verschiedene Pflanzengruppen, einzelne feltene Pflanzen, Früchte und feines Gemüse. Auf der einen

und Handelsgårtner Deppe auf Wigleben bei Charlottenburg, dars
unter Camellia Japonica alba plena, amoena, alba lineata,
Brownii vera, Colvillii, conciuna, Colletti vera, candidissima,
Cumingii, conspicua, Clintonia, dahliaefora ignea, Eclipse,
Fraseri alba, Kingstone, Juliana, imbricata, magnifica nova,
Montii, minuta, Ottonis, pulcherrima striata, Philadelphica,
picturata, pulchella, Spofforthiana rosea, tricolor, Teutonia,
Tourresiana, variegata, venusta und Youngii, sowie sehr schöne
Viola tricolor maxima und ein schönes, tuschiges, reichblühendes
Exemplar von Andromeda floribunda, von eben demselben, zum
ersten Male hier in Blüthe stehend. Ferner sah man hier zwei ries
fige Exemplare der Fastolff-Himbeere in der Blüthe und mit ansehen.
den Früchten von dem Kunst- und Handelsgårtner F. B. Schulze
in der Besigung -,,Neue Welt“ genannt. Kolossale Rosentöpfe mit
unzählbaren Blumen und Knospen vom Herrn Kunst- und Handels.
gårtner Gergonne zierten noch diese Tafel. Desgleichen aus dem
Garten des Herrn Kommerzienrath Westphal eine Auswahl seiner
so schönen hybriden Amaryllis, prächtige baumartige Rhododendren
und die liebliche Lachenalia luteola und pendula in zahlreichen
Exemplaren. Eine baumartige Azalea Indica elata flore pleno,
aus dem Garten des Herrn Bloch, mit mächtiger Krone ragte über
alle diese Schäße hervor. Im Vordergrunde standen die mehr keis
neren oder zarten Pflanzen, als drei Töpfe mit Orchis mascula,
welche Herr Dr. Klogsch mit mehreren anderen einheimischen Or-
chis-Urten durch sorgfältige Kultur schon zu Ende des Winters zur
Blüthe gebracht hatte; ferner die liebliche Lechenaultia biloba des
Herrn Reinecke, sowie dessen vorhin erwähnte reizende Tropaeo-
lumn-Urten, von denen das Tr. Haynianum an einem kreisrunden
Spalier von Agave-Fåden, gezogen war; sodann ein Tropaeolum
Lobbianum und ein Quercus coccifera arborea von dir Frau De:
heime Kommerzien:Nåthin Karl. Eine prächtige Unanos, die Var
rietat Otaheiti vom Herrn Hofgårtner Nietner in Sanssouci cins
gesandt, ein Korb mit neuen Kartoffeln vom Herrn Gutsbefizer
Untuh in Lichtenberg, Bohnen und sehr große Sparge! vom
Kunst- und Handelsgårtner Herrn Nicolas und einige Stellagen
mit kleinen Töpfchen succulenter Pflanzen vom Herrn Kunste und
Handelsgårtner Carnigohl füllten noch den übrigen Theil der
Tafel und machten das Bild von einer Musterkarte der Gärtnerei
vollständig.
(Fortseßung folgt.)

Gedruckt bei Adam Henge in Cölleba.

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Ueber Mastkulturen in Gefäßen.

(Bon Herrn G. X. Fintelmann, K. Hofgårtner auf der Pfaueninsel.)

(Fortsegung.)

d) Je rascher die Wüchsigkeit einer Pflanze, eine desto fettere Nahrung, und in so größerem Maaße kann sie dieselbe verarbeiten.

e) Je tråger die Wüchsigkeit einer Pflanze, desto milder muß die Nahrung sein, und in geringerem Maaße gereicht werden.

f) Pflanzen, die nur eine kurze Dauer haben, oder haben sollen, erhalten am zweckmäßigsten die schnell sich zersehenden, die für eine längere Dauer bestimmten dage. gen die sich langsamer zersehenden Nährstoffe, wenn man auch für die erste Vegetations Periode jene noch der Erdmengung beigefügt, im Falle námlich sie zu den raschwüchsigen zu zählen.

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g) Beim Beginn der Vegetations Periode darf das Maaß der Nahrung reichlicher, gegen Ende derselben, der aufgezwungenen, oder naturgemäßen Ruhezeit nahe, muß es geringer sein, wenn überhaupt ein nochmaliges Verpflanzen zu dieser Zeit angemessen erachtet wird, was sehr wohl der Fall sein kann.

h) Noch einmal ist daran zu erinnern, daß die or ganischen Stoffe, deren Verrottung eben beginnt, nicht nur långer, sondern auch mehr Nahrung geben, als die, welche schon ganz verrottet, vollständig erdartig geworden find; daher die Erden möglichst frisch, oder möglichst vor Bersetzung bewahrt, angewendet werden müssen. Die Sohdenerdenvorräthe follten nicht älter, als ein halbes Jahr, die Laubgemüllvorräthe nicht älter, als ein Jahr sein.

Bei genauer Prüfung aller bisherigen Erfahrungen springt es in die Augen, daß der wesentlichste Unterschied im Zustande der Erde in den Töpfen und der im freien Lande in der größeren Lockerheit und der gleichmäßigeren Feuchtigkeit der letteren, verglichen mit der ersteren liege, wenn man, wie zu einem solchen Vergleiche erforderlich, dieselben Erden oder Gemenge in Berücksichtigung nimmt. Das bei Gefäßen zur Herstellung des angemessenen Feuch.

Verleger: 6. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Rrn. mit Beilagen toftet 21/2 Rb.

XIX. Jahrgang.

tigkeitszustandes häufig nothwendige Gießen hebt die Lokkerheit auf, und bringt immer ein zeitweiliges Uebermaaß mit sich. Die Gemenge, welche wir nun für beschleunigte Kulturen in Töpfen verwenden wollen, müssen also fich möglichst lange locker oder durchlässig überhaupt halten fon nen, und zu dem Ende werden die Erden in so grobstuckigem Zustande angewendet, wie es die Größe der Ge fáße, von der weiter unten die Rede sein wird, und die Manipulation des Verpflanzens nur zulassen.

Mit der Zeit aber werden die groben Broden ver gehen, und die durch die vollständige Zersehung der an fangs in sich lockeren Substanzen gebildete Erde wird fest zufammensacken. Dem müssen wir durch lockernde oder die Durchlässigkeit für die erforderliche Zeit bewahrende Mittel zu begegnen suchen, und zu dem Ende zur angemessenen Verwendung folgende Vorräthe halten:

1) Groben Sand.
2) Ziegelsteinbrocken.
3) Kalksteinbrocken.

4) Kalkmortelschutt in Broden.

5) Harten Torf (wie bei uns den Linummer) in Brocken. 6) Kohle.

In Gegenden, wo Bimsteingerölle vorkommt, möchte auch dieses mit Vortheil zu verwenden sein.

Die mechanischen Wirkungen des grobkörnigen Sandes find Jederman bekannt. Ich für meinen Theil verwende ihn bei jeder Topfkultur ohne irgend eine Ausnahme. Zie gel. und Kalksteinbroden wirken ähnlich, und ihr erfah ungsmäßig vortheilhafter Einfluß auf die Begetation mag noch mit von der, wenn auch noch fo geringen Auflöslich keit ihres Stoffes herrühren, wodurch den Pflanzen Kalk. und Thonerde zugeführt wird. Bei Mangel an lehmi, ger (thonhaltiger) Erde möchte Ziegelmehl dieselbe vertre ten können. Vom Kalkmörtelschutt wird angenommen, daß er etwa wie Mergel, den die Landwirthe so häufig, die Gärtner wohl zu ihrem Nachtheile gar nicht anwen den, chemisch zersetzend wirke. Die Nüglichkeit seiner Ges genwart in humosem Boden hat die Erfahrung festgestellt. Demnach ist er seiner Natur nach als die Zersehung der Stoffe des Bodens befördernd und als den Pflanzen Kalk liefernd, und seiner Beschaffenheit nach als lockernd

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