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Feld-Artillerie, Die, Österreich's, Frankreich's, Italien's, der Schweiz, England's, Preussen's und Russland's. Im Auftrage des ReichsKriegs-Ministeriums für die k. k. Armee zusammengestellt von Anton Ritter Jüptner von Jonstorff, Hauptmann des Artilleriestabes. Wien 1871. 8. 311 S. 13 Tafeln.

Nur zu lange wurde das Studium der fremdländischen Heereseinrichtungen, Kampfweisen und Kampfmittel in Österreich vernachlässigt. Entweder blieben sie gänzlich unbekannt oder gelangten nur in Bruchstücken zu allgemeiner Kenntniss. Einmal liess der Glaube, unsere Einrichtungen seien die relativ besten, die Untersuchung der fremden als überflüssig erscheinen; dann wieder fassten wir Eines aus der Erfahrung auf und bildeten es einseitig bis in's Extrem aus. Am rechten, vergleichenden Studium fehlte es dagegen sehr, auch die Mittel hiezu waren nur äusserst Wenigen zugänglich.

Das ist jetzt anders geworden. Der Weg des vergleichenden Studiums wird auf den meisten Gebieten des Heerwesens eifrig beschritten. Auf diesem Wege führt das vorliegende Werk einen tüchtigen Schritt vorwärts.

Auf Anregung des Reichskriegsministers, Feldmarschall-Lieutenants Baron Kuhn, für die k. k. Armee bearbeitet, ist es durch besonders billigen Subscriptionspreis jedem Mitgliede der Armee auch wirklich zugänglich gemacht worden.

In eingehender, sachgemässer Weise gibt es zuerst Aufschluss über alle wünschenswerthen Details bei den Feld - Artillerien der europäischen Grossmächte und der durch ihr Materiale ausgezeichneten Schweiz und reiht daran die vergleichende Besprechung der dargelegten Systeme.

In sieben Abschnitten:

1. Die Rohre;

2. die Munition;

3. die Laffettirungen und Fuhrwerke;

4. Ausrüstung der Geschütze und Fuhrwerke;

5. Schussarten und Wirkung;

6. Organisations-Verhältnisse der Feld-Artillerien ;

7. vergleichende Beurtheilung der Feld-Artillerien in taktischer, technischer und ökonomischer Beziehung, wird diese Aufgabe zu Ende geführt.

Einhundertzwanzig im Texte eingedruckte Tabellen bieten eine reiche Summe schätzenswerther Daten; ein Atlas mit dreizehn sorgfältig und schön ausgeführten Plantafeln bildet die ebenso ausreichende als nothwendige grafische Ergänzung des Werkes.

Der Verfasser, welcher von mehreren im Vorworte genannten Artillerie Officieren des technischen und administrativen Militär-Comité's unterstützt worden ist, wird den am Schlusse ausgesprochenen Wunsch, das Werk möge seine Aufgabe erfüllen und der k. k. Armee von einigem Nutzen sein, zweifellos verwirklicht sehen, wenn dem Buche jene allgemeine Beachtung geschenkt wird, die es sowohl seinem Gegenstande als seinem Werthe nach in vollem Masse verdient.

H. T.

Förster, Brix. Das zweite bayerische Armee-Corps vor Paris. (Allgemeine Zeitung" 1871. Nr. 62, 63.)

Franz, A. Der deutsche Krieg von 1870 gegen den Erbfeind. Seine Entstehung und sein Fortgang bis zu den neuesten Ereignissen. Berlin 1870. 8.

Angezeigt in Berliner Militär-Literatur-Zeitung" Jänner 1871. S. 7.

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Gedanken beim Frieden. (Wanderer" Nr. 61 vom 2. März 1871.) Weist nach, dass Deutschland in Hinkunft eine noch stärkere Armee im Frieden wird erhalten müssen als bisher.

Gerstäcker, Friedrich. Briefe eines Nachzüglers. („Kölnische Zeitung" 1871. Nr. 38, 40, 41, 45, 46, 51.)

Geschiedenis der Nederlandsche artillerie. (Militaire Spectator" Jänner 1871.)

Handbuch für die k. k. Artillerie. I. Theil. Wien 1870. 8.

Der erste Abschnitt, bearbeitet vom Hauptmann Zdenck, enthält die wichtigsten Daten, Abmessungen, Gewichte u. S. w. des Feld- und Gebirgs

Artillerie-Materiales mit höchst anerkennenswerther Gründlichkeit.

Der fünfte Abschnitt, bearbeitet vom Oberst-Lieutenant Carl Schmarda, enthält Notizen, hauptsächlich Zahlen aus der Feldbefestigung.

Das Handbuch soll Smola's berühmtes Taschenbuch in neuer Form ordnen und kann füglich von einem Artillerie-Officier nicht entbehrt werden. Der erste Abschnitt soll aber auch keinem Genie-Officier fehlen.

Hazelius, F. A. Eine Stimme aus Schweden über den Krieg zwischen Deutschland und Frankreich, seine nächsten Ursachen und Erfolge. Berlin 1871. 8. 48 S.

Besprochen im Literatur-Blatt der Allgemeinen (Darmstädter) MilitärZeitung 1871. Nr. 9.)

Held, A. Bemerkungen über die freiwillige Krankenpflege im Kriege von 1870. Art. I. („Preussische Jahrbücher" Februar 1871.)

Hilder, Hptm. Die Mitrailleuse. Für Militärs und Nichtmilitärs populär bearbeitet. Danzig 1871. 8.

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Besprochen im Literatur-Blatt der Allgemeinen (Darmstädter) MilitärZeitung 1871. Nr. 8.)

Hocker, Dr. Nicolaus. Das Kaiserthum der Hohenzollern. Köln 1871. 8. Bereits im Mai 1869 geschrieben und wenige Monate darnach gedruckt, tam diese, 54 Seiten umfassende Abhandlung damals noch nicht zu öffentlicher Ausgabe. Der Verfasser theilte sie nur befreundeten Personen mit und wollte die weiteren geschichtlichen Ereignisse den Beweis liefern lassen, dass seine Voraussicht begründet gewesen sei. Mit Ausnahme einer auf Seite 2 aufgestellten Behauptung, dass Napoleon und seine Regierung der Vollendung der deutschen Einheit keine Hindernisse bereiten würden, ist allerdings Alles so eingetroffen, wie Hocker es aus dem Gange der deutschen Geschichte seit Beginn dieses Jahrhunderts gefolgert hat, und seine Schrift ist somit eine Vorgeschichte des deutschen Kaiserthums. Dieselbe gelangt zu dem Schluss: „Ob nach wiederhergestellter deutscher Einheit unser Vaterland wiederum seinen Kaiser begrüssen, oder ob es sich fortan mit einem Bundespräsidenten begnügen wird, das zu entscheiden liegt nicht in unserer Macht. Sollte aber die Frage „Annehmen oder Ablehnen abermals an einen Sprossen des Fürstengeschlechtes von Hohenzollern herantreten, so hoffen wir, dass dieses Mal die Kaiserkrone nicht mehr abgelehnt wird." Nun, auch dieser Gefallen ist dem scharfsichtigen Profeten gethan worden.

Kritik, Zar, des deutsch-französischen Krieges. („Wanderer" 1871. Nr. 61, 62.)

I. Von Weissenburg bis Metz. II. Von Metz bis Paris.

Leistungen, Die, des IX. Armee Corps von der Capitulation von Metz bis zur Einnahme von Orleans. Flensburg 1870. 8. 32 S.

Merius, E. D. Erinnerungen an 1870. Mainz 1870. 8.

Dieses kleine Büchlein bringt eine Reihe von Gedichten auf die thatenschwersten Tage dieses Krieges: Saarbrücken 2. August, Weissenburg 4. August, Spicheren 6., Wörth 6., Metz 14., 16. und 18. August, Sedan 2. September, Wilhelmshöhe 5., Strassburg 27. September, Metz 27. October, Versailles 27. No

vember und Paris. Der Reinertrag kommt den Familien dürftiger Verwundeter zu Gute.

Metz investi, ou la discipline tuant le patriotisme. Précédé d'ur extrait chronologique des journaux Messins publiés pendant le siège. Luxem bourg 1871. 8.

Michelet, J. La France devant l'Europe. Florence 1871. 8.

Kein denkender Militär wird die Urtheile übersehen dürfen, welche ein so grosser Historiker und Stylist, wie J. Michelet es unstreitig ist, über de soeben beendeten französischen Krieg und über sein Heimatsland fällt, wenn gleich nur Wenige ihm beistimmen dürften. Wir wollen demnach, ohne weiterer Commentar, die Ideen der uns vorliegenden Schrift so kurz als möglich skizziren

Michelet, weit entfernt, alle Donnerkeile des Himmels auf die Deutscher herabzuflehen, beklagt einfach die Verirrung der germanischen Nation, die vo den Berliner Staatsmännern in die eiserne Umarmung Russlands getrieber wurde; er beklagt sich mit einiger Bitterkeit darüber, dass der deutsche Ein wanderer die französische Gastfreundschaft dazu benützt habe, der preussischer Armee als Eclaireur und Spion zu dienen, und fürchtet, dass diese Undank barkeit einen nachtheiligen Einfluss auf den offenen, vertrauensvollen französi schen Nationalcharakter üben werde; schliesslich behauptet er seinen fester Glauben an die Wiedergeburt seines Vaterlandes und an die Regeneration Europa's durch das momentan niedergetretene Frankreich. Doch lassen wi den Autor selbst reden.

Als der russische Kaiser die Nachricht von Wörth, unserer ersten Nieder lage, erhielt, konnte er seine Empfindungen nicht zurückhalten. Nach alter deutscher Sitte bei heftigen Freudenausbrüchen, stürzte er ein grosses Gla Wein hinunter und warf den Krystallpocal an die Decke, dass er in tausent Scherben zersprang.“

„Die Russen sind ein Wandervolk in demselben Masse, als unsere west lichen Völker arbeitsame Nationen sind. Die Monotonie des Landes, de Klimas treibt sie in die Ferne, in die weitest-mögliche Ferne. Eines schönet Tages werden sie mit dem grössten Vergnügen Deutschland einen Besuch ab statten."

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„Um der Begeisterung über die preussischen Siege nachzuhelfen, sagte der Czar seinen Petersburger und Moskauer Zeitungsschreibern: Preussen ist gant gut russisch (très-bonne Russe) ein unübersetzbares Wortspiel, welches als Analogie mit très-bonne fille" besagt, dass Preussen als Russlands „Maitresse betrachtet werden könne."

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„Die deutschen Patrioten, die sich aus Professoren und Schriftstellern, dieser so achtenswerthen, so gelehrten und so chimärischen Menschenclasse recrutiren, träumen von einem Weltreiche und bilden sich ein, dass Bismarck zwar die ganze Welt getäuscht habe, aber mit ihnen es ehrlich meine. „Arme Verblendete!" sagt ihnen der französische Historiker, „Preussen hat Russland's von jeher bedurft und wird es erst recht benöthigen, wenn Deutschland aus seinem gegenwärtigen Rausche, wo es der Gedanke an Einheit über alles übrige hinweggehen liess, erwachen wird. Um einig zu sein, muss man erst überhaupt sein. An dem Tage nun, wo Deutschland wird existiren wollen, wird Preussen drohend auf Russland hinweisen. Durch Russland allein wird Preussen seine Sclaven im Zaume halten, seinen Deutschen den Mund schliessen können."

Auch gegen das: So weit die deutsche Zunge klingt wendet sich Michelet:

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Ein Deutschland, das die ganze Welt in sich fasse "

Warum nicht? Die Leichtgläubigkeit der Teutomanen fand dies ganz

einfach und natürlich. Wer ist kein Deutscher? Holland, Dänemark, Schweden, die Schweiz, England, Frankreich, sie sind Deutschland. Das schwarze Meer abermals Deutschland: nimmt ja das Letztere die Donau auf, die ein deutscher Strom ist. Europa wird von drei Schildwachen gehütet, drei Hohenzollern, an den Mündungen der Donau, an der Meerenge von Gibraltar und zu Kehl, wo's über den Rhein geht."

„Aber eine Welt ist nicht genug. Sie ist ja viel zu klein. Auch Amerika wird sich beugen müssen. Die Freiheit muss tödtlich getroffen werden in ihrer grossen Republik... Ihr und wir werden in gemeinsamer Anstrengung überall unsern Feind die Revolution, erstickt haben."

Aus dem grossen Schiffbruche seines Vaterlandes zieht endlich Michelet folgende Lehren:

Die sociale Frage muss im Einklange mit der hohen heiligen Frage der Freiheit gelöst werden. Sonst geht Alles zu Grunde und das Vaterland mit." Weil wir von der ersteren dieser Fragen zu sehr eingenommen waren, sind wir in den Abgrund gestürzt. Man sah ruhig zu, wie wir am Ertrinken

waren.

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„Zum Glücke aber für die Gesammtheit kann Frankreich allein, in seinem einzig dastehenden Gleichgewicht, auf seinen neu gefestigten Grundlagen den Sturm an sich herankommen lassen, die Welt der Arbeit in ein Ganzes vereinigen, selbst seine Feinde vertheidigen und den grossen am Horizonte auftauchenden schwarzen Massen (den Russen) Halt gebieten."

Gewiss in der jetzigen Lage ein kühner Optimismus !

Militär-Kalender, Technischer, auf das Jahr 1871. Wien. Verlag Fon C. Dittmarsch.

Nach einem kurzen Kalendarium enthält derselbe eine, insbesondere für Genie- und Pionnier-Officiere, aber auch für Artilleristen äusserst werthvolle Sammlung bau- und militär-technischer Tabellen. Unter andern: Gewichtstabellen, Formeln aus der Mathematik und Mechanik, Berechnungen von Futtermauern, Gewölben, Widerlager; Tragfähigkeit eiserner und hölzerner Träger in sehr bequemer, dem Praktiker entsprechender Form. Der Genie-Officier findet die ihm aus dem höhern Curs bekannten Formeln der Baumechanik nach Holzhey sehr übersichtlich zusammengestellt; ausserdem Angaben über Leistungsfähigkeit bei verschiedenen Befestigungs- und Kriegsarbeiten. Schön ausgestattet, elegant gebunden, ist der Preis von 1 fl. 50 kr. wirklich gering, und kann das Buch bestens empfohlen, vom Genie-Officier kaum entbehrt werden.

Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie. Von Dr. A. Petermann. Gotha 1871. 4. Ergänzungsheft Nr. 28.

Die ausführliche Publication über die erste deutsche Nordpolarfahrt enthålt zunächst von Dr. Petermann die Geschichte deutscher Polarforschung vom 23. Jänner 1865 an, die Entstehung dieser ersten Expedition und ihre Resultate, dann eine ausführliche Beschreibung der Expedition von Capitän Koldewey in 18 Kapiteln, ein farbiges Titelkupfer des Schiffes, nicht ohne Interesse, weil es füglich als das erste deutsche Expeditionsschiff zu betrachten ist, und endlich zwei Originalkarten nebst einer Reihe kleinerer Skizzen. Von den sorgfältig gezeichneten und sauber ausgeführten Karten enthält die Hauptkarte im Massstabe von 1: 5,000.000 den genauen Curs der ganzen Expedition, die specielle Darstellung des Polareises, Temperaturbeobachtungen, die Meeresisothermen, Tiefenmessungen, Meeresströmungen, das Vorkommen von Treibholz u. s. w., wie auch den gegenwärtigen Standpunkt der Polarforschungen von Ostgrönland bis Gillis-Land im Osten von Spitzbergen, welches von dem holländischen Capitän Gillis 1707 zuerst gesehen, von der schwedischen Expedition 1864

bestätigt, zuletzt von Heuglin und Graf Zeil im Jahre 1870 gemessen, und hinter welchem ein ausgedehnteres Land mit hohen zackigen Gipfeln gesehen wurde. Die zweite Karte gibt eine Darstellung der neueren Aufnahmen in dem verhältnissmässig grossen Massstabe von 1:400.000. Zum ersten Male sinc hier auf der Landkarte eine Reihe deutscher Namen eingeschrieben, vorzüglich von Freunden und Unterstützern der Expedition, und zwar: Wilhelm-Inse (nach dem Könige von Preussen), Augusta-Bucht (nach der Königin von Preussen) Bismarck-Strasse, Roon-Insel, Cap Moltke u. s. w., im Ganzen dreissig deutsch

Namen.

Wenn die Publication, die wissenschaftlichen Ergebnisse der deutscher Nordpolar-Expedition zusammenfassend, vor Allem die wissenschaftlichen Kreis angeht, so eignet sie sich doch auch nach der ganzen Art ihrer Fassung und Ausarbeitung für das gebildete grosse Publicum.

Narrative of the Red River Expedition. (Blackwood's Magazine. Februar 1871.)

Operationen, Über die, der Südarmee. („Köln. Zeitg." 1871. Nr. 45. Organisatie, De, en bewapening der europesche legers. Naar het hoogduitsch bewerkt door M. de Silter. Kampen 1871. 8.

Où nous en sommes. Bruxelles 1870. 8.

Unter diesem Titel ist eine Broschüre erschienen, welche aus den Erfah rungen des deutsch - französischen Krieges Lehren für die militärischen Ein richtungen Belgien's zu ziehen sucht. Diese Lehren fasst der Autor in sieber Punkte zusammen, von denen wir alle, welche sich auf die Verhältnisse politischer Natur, auf den Generalstab, die Cavallerie, die Artillerie und das Genie, die Infanterie, die Intendanz und die Ambulanzen beziehen, weglassen, weil sie nu für die Verhältnisse Belgien's besonderes Interesse haben, während die Punkte 1 und 2 für alle Staaten und Armeen zur tiefeingehendsten Erwägung empfohlen werden können. Wir lassen dieselben hier kurz folgen.

Der deutsch-französische Feldzug von 1870 lehrt:

1. Die Verdammung jedes Systems der Recrutirung auf dem Wege der Miliz, der Conscription mit Befreiung und Stellvertretung in Combination mit freiwilligen Engagements und die Verdammung des Systems, welches nur die freiwilligen Engagements zulässt.

2 Die radicale Verdammung jedes Systems improvisirter Reserven, mögen dieselben Bürgergarden, Nationalgarden, Mobilgarden, belgische Carabiniers, Franctireurs oder wie sonst immer heissen. Es gibt keine guten Reserven als solche, welche durch den Militärdienst gegangen, und deren Officiere der Mehrzahl nach Berufs-Officiere und nicht gewählte Officiere sind. Wenn die heutige Regierung Frankreich's die Mobilgarden militärisch organisirt gefunden hätte und nicht desorganisirt in Folge der Opposition im Jahre 1867, so hätte sie eine reelle Macht zur Disposition gehabt. Nichts beweist besser den Mangel an Einsicht als die Aufgebote in Masse. Sie sind ein sicheres Zeichen gouvernementaler Unordnung und würden, wenn sie irgend welchen Nutzen schafften, das Vorhandensein organisatorischer Talente ersten Ranges bedingen.

Jede improvisirte Reserve ist eine Ungereimtheit; ihre Solidität ist gleich Null; sie leistet keine Dienste, denn diejenigen, welche man von ihr erwartet, müssten augenblicklich von ihr geleistet werden; eine improvisirte Reserve wird erst nutzbar nach Verlust der kostbaren Zeit, während welcher man sie in eine wirkliche Armee umzuwandeln vermag. Die deutsche Landwehr sagt mehr über diesen Gegenstand, als alle möglichen Phrasen darüber zu sagen vermögen.

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