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der

Provinz Pommern.

Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden.

Bearbeitet

von

Dr. Gustav Krah,

weiland zweitem Archivar am Königl. Provinzial - Archive zu Stettin.

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STAATS-
DIBLIOTHEK
MUENCHEN

Vorwort.

Es ist dem Verfaffer nicht mehr vergönnt gewesen, die

Vollendung seines Werkes zu erleben. Als er nach einem überraschend schnellen Ausgange seiner tödtlichen Krankheit, während der er fast noch bis zu seinem lehten Lebensende die Correctur der Druckbogen selbst besorgte, am 7. November des vorigen Jahres verstarb, verblieb dem Unterzeichneten die Pflicht, die wenigen noch ungedruckten Bogen seines Werk 3 (vom 31. Bogen ab) zu corrigiren, ein Verzeichniß der Druckfehler und Berichtigungen anzufertigen, wie auch zu dem Vorhandenen eine Einleitung zu schreiben, deren Ausarbeitung der Verfasser bis nach vollendetem Drucke seiner Schrift sich vorbehalten hatte.

Mit aufrichtigem Bedauern habe ich in dem Verfasser einen werthen Freund und Collegen verloren, der bei noch jugendlicher rüstiger Kraft und bei dem regsten Eifer für die Pommersche Geschichte sehr Ersprießliches zu leisten versprach. Er war ein Mann von vieler praktischen Begabung für archivalische Arbeiten, voll Pflichteifer, gewandt im leichten Schaffen, ein unermüdlicher Sammler nach allen Richtungen hin, von

großen sphragiftischen Kenntnissen, in der neuern Adelsgeschichte wohl bewandert, dabei von liebenswürdiger Gefälligkeit.

Die Stelle des Verfassers in der Vorrede einzunehmen, ist für mich in mancher Hinsicht eine zarte und schwierige Aufgabe. Unzweifelhaft würde es ihm angelegen haben, seinen Standpunkt bei Abfaffung des Buches zu rechtfertigen, sowie auch allen, von denen er Förderung und Hülfe erfahren, seinen Dank darzubringen. Ein Gleiches ist mir in seinem Sinne zu leisten nicht möglich. Mögen daher alle mir Unbekannte, denen der Verfasser eine Auskunft verdankte, überzeugt sein, daß nur der Tod ihn verhindert hat, ihrer zu erwähnen.

Sein Buch über die Pommerschen Städte entwarf der Verfasser im Auftrage des Herrn Directors der Staats- Archive, der ihm zugleich die leitenden Gesichtspunkte dafür angab: zunächst eine Zusammenstellung des urkundlichen Materials für ihre Geschichte, sodann eine vergleichende Uebersicht ihrer Einwohnerzahl aus verschiedenen Jahren, die Angabe der vorhandenen Bau- und Kunstdenkmäler, und die Aufzählung der Bürgermeister nach ihrer chronologischen Reihenfolge. Diese ihm gestellte Aufgabe hat der Verfasser mit dem größten Eifer und Fleiße ausgeführt. Nachdem die Arbeit beendet, wurde sie mir zur Durchsicht vorgelegt, worauf der Verfasser fie einer Umarbeitung unterzog, bei der ihm auch meine Forschungen bereitwillig zu Gebote gestellt wurden. Indeß sind noch einige Irrthümer stehen geblieben, die ich, soweit sie in die erste Entwickelungszeit der Städte fallen, nachträglich in der Einleitung zu berichtigen Gelegenheit fand.

Die Zusammenstellung und Verarbeitung des urkundlichen Materials konnte sich nur auf das im Provinzial-Archive be

findliche beschränken, sobald nicht, wie für Anklam, Cöslin, Greifswald, Stargard, Stettin, Stralsund, bereits eine ge= druckte Ausbeute aus den städtischen Archiven vorlag, oder der Verfasser, wie für seine Vaterstadt Stolp, eine genauere Kenntniß der dortigen Urkundenschätze besaß. Auch war es nicht möglich, die Akten zu berücksichtigen, da die Arbeit in nicht allzu langer Frist beendigt sein sollte. Es konnte daher der Verfasser nicht etwas Vollständiges und Erschöpfendes geben, und namentlich die neuere Zeit seit dem Anfange des XVI. Jahrhunderts, wo an die Stelle der eigentlichen Urkunden allmälig die Akten treten, mußte im Ganzen sehr viel dürftiger ausfallen, indem hier Micräl und Brüggemann die Hauptquellen des Verfassers abgeben, wenn nicht schon Bearbeitungen der Geschichte einzelner Städte vorhanden waren. Dennoch ist sein Buch eine höchst dankenswerthe Vorarbeit für eine künftige Geschichte der Pommerschen Städte, und gewährt in seiner Totalität eine sehr interessante vergleichende Uebersicht über das Entstehen und Wachsen derselben.

Seine Angaben über die Bau- und Kunstdenkmäler hat der Verfasser aus Kugler, oder, wo er von diesem abweicht, den mündlichen Mittheilungen eines von ihm sehr geschäßten, hiesigen Kunstverständigen entnommen. Ich glaube diese Bemerkung gewissermaßen im Auftrage des Verfaffers hier nicht unterdrücken zu dürfen, da es seiner Bescheidenheit widerstrebte, daß er von Berghaus in dessen Landbuch Pommerns an einer Stelle als Auctorität neben Kugler aufgeführt wird.

Bei den Bürgermeistern hat der Verfasser durch ein den Jahreszahlen vorgesetztes Sternchen angedeutet, daß er Namen und Jahr selber in Urkunden angetroffen habe. Die nicht

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