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Man pflanzt den Baum gemeiniglich in allen Gärten, sowohl wegen seiner Nüsse, als wegen des schönen Ansehens, das ihm seine ausgebreiteten Aefte und großen Blätter geben. Besonders sehen sie diese Bäume an Derter, welche die Eins wohner gern beschattet haben wollen, z. B. an die Milchs. Häufer.

Die Nüsse, die man pflanzen will, läßt man so lange an den Bäumen sißen, sis sle von sich selbst abfallen. Sie sind gemeiniglich vollkommen reif. Weistens werden sie gleich im Herbste gepflanzt. Will man sie aber bis auf das Frühs jahr aufheben, so verwahrt man sie in trocknem Sande, in einem etwas fühlen Zimmer, damit sie nicht schimmeln, oder ihr Vermögen zu wachsen verlieren. Die Erfahrung hat hier in Pensilvanien und Neujersey gelehrt, daß es bei ihrer Pflanzung am besten ist, die Nüsse sogleich einzusehen, wo der Baum beständig stehen soll; denn legt man sie zuerst in ein Gartenbeet oder andere Stellen, und verfeßt ke alsdann, so ereignet es sich gemeiniglich, daß der größte Theil der Verpflanzten ausgehn, wenn gleich darauf fein kalter Wins ter einfällt; die aber welche nicht verpflanzt werden, halten den Winter ohne den geringsten Schaden aus.

Die schwarzen Wallnußbäume, die ich hier in Finnland aus Nüssen gezogen habe, find theils in meinem Garten in der Stadt gepflanzt gewesen; theils in der Plantage in Sixialo. Die ersten sind recht gut fortgekommen, das Erds reich war nicht vollkommen so, wie sie es verlangten, es lag etwas zu niedrig. Die aber bei Sirsalo gepflanzt wurden, befanden sich auf höhern Stellen in guter fetter Erde, und haben von keinem Winter den geringsten Schaden bekommen;

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ja, obwohl der Winter 1760 fo ungewöhnlich talt war, daß auch unterschiedene unserer hier wildwachsenden Bäume erfroren: so wiederfuhr doch dabei den schwarzen Wallnuß: bäumen, in Sixfalo nicht der geringsten Schaden. Ob aber gleich diese Bäume jeho fast eine Höhe von 5 Ellen erreicht haben, haben sie doch nicht angefangen Frucht zu tragen.

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Bei Aupflanzung dieser Bäume hier zu Lande, kann doch ein Zweifel entstehen. Aus dem Vorhergehenden erhellet, daß sie, bei so langen und heißen Sommern als in Nords amerika, wo sie wild wachsen, und beständig sind, doch eine ansehnliche Zeit erfordern, ehe die Nüsse vollkommen reif werden. Unsere Sommer sind bei weiten nicht so lang, noch so heiß, als die amerikanischen, es möchte also auch wenig Hoffnung seyn, hier zu Lande völlig reife Nüsse zu bekoms inen. Die Antwort hierauf ist: da sie unsern Landstrich fehr wohl vertragen, wenn sie nur an dienliche Stellen gepflanzt werden, so werden sie, wenn wir uns auch gleich zu ihrer Anpflanzung allemal Nüsse aus Nordamerika vers schaffen müßten, doch schon wegen der Schönheit ihres Holzes und seines Gebrauchs zu Tischlers Arbeit, ein ansehnlicher Vortheil für uns seyn. Aber viel ausländische und selbst nordamerikanische Gewächse haben gezeigt, daß sie sich nach und nach an unfern Landstrich gewöhnen lassen, und nach einiger Zeit eher reise Früchte tragen, und alsdenn dazu nicht so lange Zeit erfodern, als da sie zum erstenmal ins Land kamen. Man hat also Ursache eben dergleichen von diesem Baume zu hoffen.

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(Die Fortsetzung folgt.)

II.

Bir n - Sorten.

No. LXIX. Hainbuttenbirn oder Azerolbirn. (Taf. 4.)

Fr. Azerole poire. Engl. The Azarole - Pear.

Frucht.

De gect; sie ist nach ́

Diese Frucht ist gewiß nebst der kleinen Muskatellerbirn die kleinste die es unter den Birnen giebt. Ihre größte Breite ist in der obern Hälfte ihrer Länge, nahe unter der Blume, um die sie ziemlich platt zugehet. Gegen den Stiel läuft sie geradeaus spitzig zu, und würstelt sich gern an denselben an. Die Blume steht ganz flach mit aufgerichtetem Stern in die Höhe, der ihre Deffnung größtentheils Verhältniß geräumlich und tief und geht beinghe bis in das Kernhaus. Um sich her hat sie einige kleine zarte Falten. In der Länge mißt sie einen guten Zoll und im Durchmesser fast eben so viel, ob sie schon länglich zu seyn scheinet. Sie gehört zu N. 15. der Vten Klasse der Birnformentafel, zu den plattbauchigt stumpfspißigen Birnen. Der Stiet diefer Birn ist sehr lang, und enthält oft zweymal die Größe ihrer Lange. Die Farbe der Birn ist größtentheils hell oder ziet gelroth, und fällt auf der von der Sonne abstehenden Seite etwas ins Gelbe, und es scheint als wäre sie im Rothen mit vielen gelben Pünktchen befået. Die Schale ist dûnne. Das Kernhaus fist gleich unter der Blume und ist ziemlich

rund.

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rund. Die Kernkammern sind geräumlich und offen; die Kerne, länglich und zugespißt, aber größtentheils taub. Der Kernkammern sind aber nur vier, oft findet man deren nur, drey. Das Fleisch ist weißgèlb und zart; der Saft füß und angenehm, behagt aber doch nicht jedem. Die Birn hat wirklich etwas von dem Geschmack der bekannten Hainbuts ten, von der sie auch den Namen hat. Sie wird Ende des Septembers reif, hält sich aber nur vierzehn Tage, worauf fie teig wird. Sie trågt nicht alle Jahre, aber wenn sie trägt, so trägt sie voll und die Früchte sißen gern büschelweise an ihrem Tragholze beysammen. Man genießt sie frisch, kann aber nicht viel von ihnen essen. Man pflegt sie auch einzumachen ehe sie noch recht reif werden.

Baum.

Der Stamm ist von mittelmäßiger Stärke, die Haupts und Nebendste gehen in scharfen Winkeln in die Höhe und sehen sich gern nach einander und in Gabeln an. Die Zweige werden lang und steif. Das Tragholz wechselt ordentlich und steht in mäßiger Entfernung von einander. Die Soms merschossen sind lang und mittelmäßig ffark. Auf der Seite gegen die Sonne sind sie braun und haben weiße Punkte, und die von ihr abgekehrte Seite ist etwas gelb. Die Krone Bildet eine hohe Pyramide, ist ziemlich stark mit Aesten befeht, auch da das Laub in starken Büscheln steht, ziemlich belaubt und dichte.

Blatt.

Das Blatt ist länglicht und hat seine größte Breite in de Witte wo sich dieselbe einige Linien ziemlich gleich bleibt,

dann

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dann läuft es am Stiel eben so spißig zu wie am Ausgange, nur daß hier die Spise etwas gedehnter ist. Es hat sehr deutliche große Zäckchen auf dem Rande, die wieder andere kleinere Zäckchen vor und hinter sich haben, und also ganz traus stehen. Die Rippchen sind ordentlich gereihet, und stehen sehr weit, jedoch nicht immer in gleicher Entfernung, von einander. Die Farbe ist dunkelgrün.

Vergleichungen.

Unter den Pomologen die diese Birn abgebildet aufges stellt haben sind Zink und Miller. Jener hat sie auf der IV. Tafel unter N. 38. und Seite 32. unter eben derselben Nummer also beschrieben: Die Hahubuttenbirn ist eine sels tene und hier zu Lande wenig bekannte Frucht, gleichet in der Gestalt fast einer Hainbutte. wovon sie auch den Namen hat, ist aber von selbiger völlig unterschieden und eine ordentliche Birn von jarter Schale, ganz gelben feinem Fleisch, wenigem Saft, und etwas Hainbuttengeschmack, zumal wenn fie teig wird. Es wachsen derselben zwey bis fünf aus einer Tragknospe, und sind am Baume recht schön anzusehen, obgleich mehr Luft als Nußen davon zu erwarten ist. Man bricht sie vom Baum in der Mitte des Septembers, und sie hält sich etliche Wochen. Am Rhein wird sie Mispel6irn. genennt, vielleicht weil sie am Fleisch etwas mispelhaftes hat.

Die Pom. Franc, stellt sie im 11. Theil Tab. IX. auf, und beschreibt sie unter N. 5. S. 56. also: Azerolbirn, rothe Azeroibirn, rothe Hainbuttenbirn, rotheHonig birn, neapolitanische Mispein. Verschiedene Botants ter geben diesen Baum für einen wahren Birnbaum aus, und er

hat

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