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Bluts Rillen.

Lett/ Leymen/Argilla, Cap.33.

Er Lett oder Leymen auf Griechisch dgyos, Lateinisch Argilla, Französisch
Argille, Italianisch Creta, terra, und Hispanisch Barro ò arzilla. Ift ein jahe
Erdreich/leymig und schleimig / zu mancherley Werck der Haffner geschickt.
Der Leymen mit starckem Effig temperiret/ und auf die Stirn und Schläffe ges
legt, verhält den Blutfluß der Nasen.

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Creiden / Enitt/Terra Cimolia, Creta, Cap.34.

Reiden auf Griechisch K1⁄4μwriɑrn, Lateinisch Creta, Terra cimolia, Franhösisch
Creye on Croye, Italianisch Creta, terra tenace, und Hispanisch la greda à barre
blanco.

Creiden ist wol bekandt zu vielen Dingen. Mir Effig zerrieben/zertheilet sie Brandt. die Ohren Geschwär und andere Beulen. Auf den Brand alsbald aufgestrichen/ wehret sie/ daß teine Blasen auflauffen/ löschet das wilde Feuer, Zertheilet aller ley Geschwulst deß gangen Leibes. Etliche geben sie den Kindern zu essen für die Würme im Leib.

Pestilenk

Blut
Stillen.

Weisser Bolus/ Versiegelte weisse Erde / Terra Hifpanica,
Terra Lemnia, Terra figillata, Cap.35.

Er weisse Bolus oder Terra figillata, Terra Lemnia, und Terra hifpanica, Græad
гñλnuvia, ist ein Erdreich auß der Insel Lemno, so daselbst mit besondern Ceres
monien vor Zeiten gefiegelt worden/jeßt aber geschicht groffer Betrug damit.
Terra figillata ist kalt und trocken temperiret. Sit fast gut für die Pestilent. Wer
barbon trincket/und darnach tödtlich Gifft nimmt / dem fähret es oben auß/ und brin
get ihm keinen Schaden. Ist auch gut für Thiere Bik.

Unter allen Arzneyen ist keine also gut / darmit alle Blutflüß zu stillen / als die
Terra figillata. Diese auf Brand gelegt / macht/ daß keine Blatern auflauffen / und
Brandt. heilet den Brand sehr bald.

Eine Salbe von Terra figillata und Eyerklar gemacht / auf die Schläffe oder
Stirn geschmieret / stillet das Nasenbluten.

Ein Pflaster von Terra figillata, Rosens Del/Effig und Eyerklar gemacht/ und
auf den Magen gelegt, ist gut wider zu viel Stulgång. Hat eine Scharffe und Rese
fe / trücknet ohne Beissen/ und heilet die betrieglichen Geschwår. Mit starckem
Wunden. Effig bereitet / daß es werde wie Leymen / und auf die frische Wunden gelegt / bringet
es dieselbige zusammen, auch heilet es alte Schäden. Zerlaß es mit was dich dunckt/
ihm zur Noth mehr bequem seyn/ als mit Effig/ der mit Wasser gemischt ist/ oder
Wein und Honigwaffer. Ift den jenigen, so Geschwår im Leib und Darmen haben/
schwår. ehe fie faul werden/ so man ein Clyftier darmit macht/ über die massen bequem. Wann
Gifft.
mans im Trand nimmt/so widerstehets den gifftigen Arzneyen und allen Gifften
mit starckem Widerstand. Hat wunderbare Tugend/ das Herk zu stärcken.
Die Terra figillata wird nunmehr auch in Teutschland an vielen Orten gefunden.

Ges

Rother Bolus / Bolus Armenus, Lutum Armenum,
Cap.36.

Steine Ader der Erden/ die im Land Armenia wird gefunden. Das ist der beste Bolus Armenus/ der von Farben roth / und nicht mancherley Farben an ihm hat/ beynahe als Saffran. Ist kalt im ersten Grad/ und trocken im ans dern. Ist gut den bösen Blatern und Geschwåren / sonderlich/ so die Pestilenk re, Pestilent. giert mit Endivien. Waffer eingenommen/ und den Leib damit geschmieret. und ist das Pulver eine grosse Argnev zu allerhand Wunden.

Blut Bolus Armenus getruncken/ ist dem Blutspeyen/ und zu der Schwindsucht peyen. sehr bequem/ dann es trücknet das Geschwår der Lungen/Darvon die Schwindsucht fucht. entstehet.

Lungens

Ift fast

!

Ist fast gut den Frauen/die ihre Zeit zu viel haben/und den Fiebern/so sich in der Pestileng erheben.

Welcher in der Zeit/ so die Pestilenk regieret / von Bolo Armeno mit Sauer, Ampffer trinckt/ der ist darvor versichert.

Von Bolo Armeno getruncken/ benimmt das Keichen. Bolus Armenus ift gut zu dem Außgang deß Afftern mit Blut. den Milg, und Lebersüchtigen/ und die einen bösen Magen haben.

Röthelstein / Rubrica fabrilis, Cap.37.

ОП

Keichen.

Deßgleichen Bluts

stillen.

Milk.

Leber.

Er Röthelstein oder Röthel und Berg-Röthel/ Græcè MIA, Latinè Rubrica fabrilis, so die Zimmer-Leuthe und Stein-Mehen gebrauchen, ist jedermånniglich wol bekandt/ hat sonderlich keinen Gebrauch in der Argney / mag doch zu kühlenden Arzneyen und zu Blutstillung aufferlich/wie der rothe Bolus gebraucht werden.

Ziegelstein/ Tegula, Later, Cap.38.

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Ann die Ziegelsteine wol gebrannt seynd / so haben sie die
Krafft aufzueßen.

Wann man sie zu etwas mischet / und sich damit sal
bet, so dienen sie zu dem Jucken/ Geschwären und Podagra.
Wann man sie mit den Pflastern vermenget / eröffnen sie die hars
ten Apostemen und Trüsen.

Von Ziegelsteinen wird ein Del gebrannt/ Oleum de Lateribus genannt/ so dieno lich in allen Gebrechen der Glieder und Nerven / auch zum Milke/ Nieren und Rü, cken, Wehe.

Afch/Cinis, Ofen-Erde / Terra fornacum, Cap.39.

Je Asche auf Griechisch Tippa, lateinisch Cinis, Französisch Cendre, Italianisch Cenere, und Hispanisch Centza, ge nannt/ kommt von allem / so sich brennen läßt, ist einer iradischen Substant / dür?/ ohne alle Feuchtigkeit. Derowegen auß groffen Dingen/ wegen Verzehrung der Materie/gar wenig

Aschen gemacht wird.

Aschen auf ein Blut.Egel geworffen/ macht/ daß sie das Blut/ so sie gesogen hat/ wieder von ihr gibt.

Blut.

Alle Asche hat die Natur/ daß sie reiniget/ dörret oder trücknet.
Waffer von Feig, Aschen / reiniget und trücknet mehr dann die andere.

Der bitterer Hölger Asch / als deß Eichbaums / und anderer / verstellet das

Laugen auß Eychen. Aschen gemacht/ist gut Menschen und Viehe / zur Lungen- Lungens fucht/ und wenn diefelbige aufsteiget und wächst.

sucht.

Die aufgrbrannte Erden von den Oefen/hat gleiche Tugend/ mit der Aschen. Macht die Wunden zuwachsen/ heilet die Blatern/ zertheilet die Kröpffe/ und ist Blatern. Den Podagrischen sehr erwünscht.

Ift eine fonderliche Blutstillung mit Effig vermischt/ und über die Nasen und Kropff.

Stirn angestrichen.

Ende deß Theils von Metall und Erg.

Ppp 4

Kräu

8.8.

Kräuter-Buchs Siebender Theil/

Von

delgesteinen / derselbigen Beschrei-
bung und fürnehmsten Bugenden.
Von Polierung der Edelgestein.
Das 1.Capitel.

It dem pulverisirten Feuerstein werden alle Steine alsBerillen/2c. poliert.

Rubin oder Ballas zu polieren/ brenne einen Amethisten zwis schen zweyen Tiegeln/ zerreibe den auf einem Stein/brenne ihn noch einmahl / so wird er gut zu allen weichen Steinen. Reinen Bimms brenne auf einem Stein/so wird er gut zu allen linden Steinen/die must du polieren auf einem Böckenen Leder / oder Birn Bäumenen Breth.

Rubin folt du auf einem Bley/ mit Schmirill schleiffen / darnach auf einem Kupffer/ mit schwarzem Feuerstein/ wol gebrannt und gerieben/polieren.

Smaragd foll man aufwendig auf dem Rohr mit reinem Wasser polieren / man mag ihn auch auf Birn Bäumen Holg mit Farben von Trippel/ und auf dem Roht polieren/ so bekommt er seinen lautern Glang.

Berillen werden auf weissem Leder / mit Perlen-Mutter / der wol gebrannt und gerieben sey/ poliert.

Ballas aber mit Marcasit/ das ist/ Gold-Erg/ und mit Lein-Del / auf Kupffer gethan. Es macht einen rechten Glang mit Perlen Mutter/ die wol gebrannt ist/ und mit lauterm Waffer gerieben / auf weissem Leder/so wird er schön.

Saphier wird mit schwarzem Feuerstein aufKupffer mit lauterm Waffer poliert.
Tobasien mit Trippel-Farben/die wol gerieben seyn/ auf Zinn gethan.
Amethist wird auf Zin oder Birn Bäumen-Holk/ mit gebranntem Feuerstein
Der Türckis als der Smaragd.

(poliert.
Carneol/Roman/ Onichilum / Agat/ Chalcidonien/Jaspis/ foll man auf
Zin polieren mit Trippel-Farb/oder Feuerstein auf Birn Bäumen Holk.
Crystall mit gebranntem Crystall und Linden. Holg/mit Trippel Farben.
Turquillis wird auf einem Wetstein geschliffen.

Abamant/

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Abamant/Diamaut/Demant/Adamas, Cap.2.

Er Diamant/ auf Griechisch) "Adaμas, Latinè Adamas, Französisch Diamant, Italianisch und Hispanisch Diamante. Ist ein gar harter Stein/ ein wenig Dunckeler/ dann der Crystall/ doch schwark, glåstenfårbig/ also hart / daß er weder mit Feuer noch andern Dingen gebrochen werden mag. Er wird aber doch weich gemacht und aufgethan/ besonders mit Bocks. Blut/ wie einige darfür halten.

Seine Grösse ist erfunden gleich einer Haselnuß. Er wächst in Arabia und Cy, pern aber der in Cypern ist weicher und tunckeler.

Wann dieser Stein untern Magnet gelegt wird/ fo bindet er ihn / und låst ihn tein Eysen an sich ziehen.

Seine größte Tugend ist in Gold, Silber und Stahl/:darinn am lincken Arm Unsinniggebunden ist er gut wider Unsinnigkeit und für die ungezähmte Thier/ wider Krieg, keit. Hader und Gifft/ Anlauf der Fantasey und bösen Geistes. Mit diesem Stein were den andere Stein durchlöchert, als Smaragd/Saphier / und andere.

Achat/ Achates, Cap.3.

Er Achat/ auf Griechisch Axarns, Latinè Achates genannt / hat grosse Tu• Ge gend/ besonders der eine Farb hat/ gleich eines Löwen Haut oder Haar. Ift schlecht. sonst ein schwarzer Stein mit weiffen Aederlein. Und wird ein anderer deß Geschlechte gefunden/ viel kleiner der dem Corall gleich ist.

Das dritte Geschlecht wächst mehrertheils in der Insel Creta / das im schwarzen geelfarbe Adern hat. Sein vierdtes Geschlecht ist tunckelblau/ und von mancherley Farben/ gleich als ob er mit Blut besprenget wåre.

Achates ist gut zu deß Scorpions Biß/ darauf gebunden oder aufgestrichen mit Waffer/ nimmt alsbald den Schmerzen hinweg. Gestoffen auf die Wunden ge legt/oder im Trand mit Wein gegeben/ heilet er der Schlangen Biß. Angetragen/ Schlan macht er wol reden/ weiß/ lieblich und angenehm. Zum Haupt eines Schlaffenden gen Bif. gelegt/ zeigt er ihm vielerley Bildungen der Träume.

Carbunckel/ Carbunculus, Cap.4.

Er Earbunckel auf Griechisch Avopanírus, Latinè Carbunculus, Stangó, fifd, Efcarboncle, Italianisch) Carboncolo, Hispanisch el Carvonzol. Ist der allerköstlichste Stein/ und fast selgam. Seine Farb ist feurig/ leuchtet wie ein Feuer/ hell und klar bey der Nacht. Mit der Farb und Tugend übertrifft er alle brennende Stein/ dann er allein hat in ihm aller anderer Tugend. Der Carbunckel Ge fürnehmste Geschlecht seyn vier/ nemlich erstlich der rechte Carbunckel/ darnach schlecht. -den Rubin/ der Granatstein und der Balagius. Aber die beste find/ so da glången/ als ob sie Feuer von ihnen geben.

Der Carbunckel ist der herzlichste Edelgestein / hat alle Tugend und Krafft an fich/ welche den andern Edelgesteinen allesamt werden zugeschrieben.

Rubinstein / Rubinus, Cap. 5.

Er Rubin/ auf Griechisch news, Lateinisch Rubinus, Franzöfifch un rubes on Efcharbonde, Italiånisd) Carbonchio, und Hispanisch Caroncol. Ist kleiner/ dann der Jacinth. Findet sich in Orient. Wann ihm der Balierer die Haut abs zeucht/ so wird er schön und klar.

Der ihn bey sich trågt / ist für bösen forchtsamen Trầu, men sicher.

Der in die Sonn gesehen hat / daß ihm sein Gesicht schwach worden ist/ und mit dem Rubin seine Augen reibet und wischet/ dem wird dardurch geholffen/ und die Augen wiederum klar gemacht. Und wann einer den Stein an dem Haar auf dem Kopff reibet/ so zeucht er die Rißlein und Schüpen an sich, wie der Magnet das Ey

fen.

Granat/

Nasens

Granat/ Granatus, Cap. 6.

Er Granatus oder Granat ist von der Carbunckel Geschlecht/ aber ein durchsichtiger Stein/roth und ein wenig rother/ dann ein Carbunckel.

Granat macht das Herß frölich/und vertreibet die Traurigkeit. Ist hißig und trocken. Wird in Mohrenland / und etwan bey der Stadt Tyro im Meersand gefunden.

Balagus, Cap.7.

Er Balagus vergleichet sich gang dem Carbunckel/ ist auch der Carbunckeln
Geschlecht/ seine Farb liechtroth, jedoch bleicher, als der Carbunckel. Seine
Krafft ist wie deß Carbunckels/ jedoch etwas ringer.

Carzedonien / Calzedonien/ Carchedonius, Cap. 8.

Er Cakedonier oder Calzedonier / auf Griechisch Kapzndów, Lateinisch Carchedonius, wird von Plinio unter die Carbunckel gezehlet, hat eine Mittels farb zwischen dem Berill und Hiacinth/ mit einer leichten Purpurfarb. Sein Geschlecht ist Männlein und Weiblein. Leuchtet hell wie ein Stern. Seine Krafft ift wider die böse Gespenst/ Traurigkeit und Forcht, und macht den Mens fchen sieghafft.

Sardonyx, Cap. 9.

Er Sardonyx, auf Griechisch Zapdóvvž, hat die Gestalt eines Menschen- Nas gelɛ/ schön durchsichtig. Seine Krafft ist wider die Unkeuschheit und Hoffart! deßgleichen wider die böse Geschwår der Nägel.

Sardius, Cap. 10.

Ardius ist ein tunckelrother Stein. Er vertreibet die Forcht/ macht geherkty

Sbehütet den Menschen vor Sifft, und andern bösen Dingen. Stillet das Was

fen-Bluten/ erfreuet das Gemüth, macht scharfsinnig. Und ist auch gut zun bluten. Nagelgeschwären.

Gifft.

Fallende

Topafius, Cap. 11.

Topafans, auf Griechisch Toxa, Latine Topafius, Französisch

Topaffe, Italianisch Toppazzio, und Hispanisch Topazio. It dem Gold gleich. So man ihn in ein siedend Wasser wirfft/ und dann ein Hand darein stöst/ so mag man sie ohne Schaden wieder herauß ziehen. Gegen der Sonnen gehalten/ gibter Ströhme von ihm wie Feuer. Er löschet die Brunft der Unkeuschheit.

Der Stein auf eine Wunden gelegt, stillet derselbigen Verblutung alsobald.

Türckiß/ Turchios, Turcois, Cap.12.

Er Türckiß auf Griechisch buits, Lateinisch Thyites und Turchafios. Wächst in Türcken. Seine Tugend ist/ daß er das Gesicht gesund behålt/ und von außwendigen schädlichen Unfällen bewahret.

Ist ein Stein Leibfarb, mit weiß glästender Grüne als wenn Milch ins Grün kommen måre und nehme darinnen überhand/ er ist aber nicht durchsichtig noch dünn / sondern satt.

Smaragd / Smaragdus, Cap.13.

Er Smaragd/ auf Griechisch Euapard, Latine Smaragdus, Französisch une Efmeraude, Italianisch Smeraldo, und Hispanisch Esmeralda. Ift grün durchsichtig/ also daß er den nahen Lufft mit seiner Grüne fårbet/ doch ist der beste / der sich weder von Liecht noch Schatten åndert.

Kommt auf Schottland und Britannien/ und wird in den Erggruben gefunden. Etliche seyn gesprengt / etliche als Calcedonier. Die auß Schottland seyn die beste. Welcher von seinem Abschabet oder Abgefeyelten zu trincken gibt / acht Gersten Körner schwer/ dein/ der Gifft genoffen hat, ehe er niderligt / so kommt er darvon/ und fållt ihm sein Haar auß,

Wer ihn in einem Ring trägt / den kommet die fallende Sucht nicht an, wenn er
Sucht. ihn an den Finger steckt/ ehe ihn die Sucht bestehet.
Saphier/ Saphirus, Cap. 14.

Er Saphier oder Saphirus kommt auß Orient und Indien / ist durchsichtig an der
Farb/ als der flare Himmel/ aber in ihm überwindet er die blaue Farb.

Das

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