Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

wegt vnd e. c. f. g. noch umb gnedigen vrlaub anzusuchen. nhun hab ich auffs freuntlichst mit Jme geredt vnnd gehandelt warumb es sein gelegenheit nit sein wolt vnnd das er es nhur an vnnd In vergessen stellen solte Aber gleichwol gibt das wie gemelt tegen mir fhur (?) sonst hore ich nicht das er sich tegen Jemadt andern vormerken lasse Aber ich glaub das es sein entflossene mahnung nicht sein werde allain das er es villeicht kegen mir also furwendet Ich zeige es aber e. c. f. g. allein darumb vortreulich an, man sagt mir alhie, Er sol mit magister franken E. c. f. g. Canzler vmb sein hauß alhie haben kauffen vnnd handeln auch den kauff auff eine summa haben besliessen lassen Wo nhun dem alßo glaubt ich daß weniger das hinweg ziehen sein ernst sein werde. Aber E. c. f. g. können wol dem Cammerer befelen bei dem Canzler darumb nachforschung zuhaben ob der kauff geschlossen sey oder nicht dan were er geschlossen, glaub ich das er kegen mir die anzaig allein darvmb thete ab Im villeicht e. c. f. g. des kauffgeldes halben eine weitere gnade mochten thun wie sich dan Doctor augustin1) eßlicher maßen kegen mir vormerken lassen, dan Doctor Jheronymus hat mir vertreulich angezeiget das Ime der marggraff wolle iij Mcc fl gnaden gelt geben wie wol man lang auff iij gestanden were, Solte frei stehen In herzog heinrichs v. Sachssenn sachen vnnd sonders nichts vorpflicht sein den seins gefallens zu frankfurt zuesein vnnd des geldes solt er habhaftig werden ehr er sich alhie erhube wie ich dan vormarkt das er Doctor breitenbach VM fl böt kegen Leipzig hat vorordenen müssen der marggraff wirdet roß vnd man sere feint machen 2c. E. ch. churfl. gn. wolte es sonst nit weiter lassen gelangen dan was e. c. f. g. dem cammerer wolten befelen

M

mit mgr. franzen dem Canzler des kauffs halb zureden vnnd zuerkundigen 2c.

7. Kurfürstl. Nescript an Joh. Bugenhagen, Pfarrer, Gregorius Bruck, beide Doctores und Mgr. Philipp Melanthon.

Dat. Weimar Dienstags nach Epiph. dmni anno 1544. Aus Reg. O. S. 149. FFF. Nro. 8 des Weimarer Communalarchivs.

Von gots gnadenn Johans Friderich herzog zu Sachssen Churf. 2c. vnnd burggraue zu Magdeburg 20. Vnsern grus zuuor, Erwirdige hochgelarten lieben andechtigen Rath vnd getreuen Wie vns ist ein schreiben zu vnsern eigen handen von den dechant vnnd andern Doctorn der Juristen facultet In vnser Vniuersitet doselbst zu Wittenberg zukommen Irrung halb die sich Zwischen dem auch Erwirdigen vnnd hochgelarten vnnsern lieben andechtigen Ern martin luther Doctor vnnd Jnen zutragen vnnd erhalten sollenn senden wier euch hie beiuorwart zubefindenn, Vnnd wiewol wier nit wisßen was die vrsach vnnd felle dieser gebrechen vnnd Jrthumbs seint, dorumb gemelter Doctor Martin ein druck wieder sie wel ausgehenn lasßen So erachtenn wier doch bej vnns das es solche sachen sein werdenn die seine christliche lahr vnnd vnser augsburgische confession anlangenn dan ane das würde sich ehegenanter Doctor aus anderer vrsach zu einem offentlichen druck nit lasßen bewegen Sunderlich wider die Juristen facultet zu Wittenberg, weil solchs anne ergernus nit konn beschehn, derwegen Ist vnser gnedigs begern Jr wollet euch dorumb eigentlich erkunden

auch die vrsach ann Doctor Martino selbst horen Were es nu an deme das die Doctores der Juristen facultet zu Wittemberg Inn Iren lection disputiren oder vrteilen, in einem oder mehr artickeln vnnd stücken, etwas lerenn oder sprechen tetten, welchs dem reinen gotlichen Wort vnnd lere des heiligen Euangelij, auch vnnser, vnnd der andern Religionsvorwanten getanen Christlichen confession vnnd bekentnus vff dem Reichstage zu augsburg ent gegenn vnnd widerwertig Jnen anzeigenn das wier des kein gefallens hetten vnnd sie zuuorhutung weiters ergernis dauon abweisenn, Solte sich aber sunst mißuorstand zwischenn Doctor Martino vnd Inen In etlich puncten zutragenn, desselben wollet sie Zuuorgleichenn vleis habenn doch Inn alwege vnuorleßlich des Doctor Martini christlich lahr. Vnnd nachdeme Wier vnns wissen zuer Innern das in eßlichen vnnd sonderlich in ehesachenn die Juristen mit den Theologen nicht einer mehnung zu sprechen seint, vnnd solchs viel vnrichtigkeit gebiert So wollen wier das die Juristenn sich in denselbigen fellen mit denn Theologenn sollen vorgleichenn darzu ir auch wollet helfen vnd mit allem vleis daran sein das solche vorgleichung beschehe, Vnnd wen dieselbenn Jn einmutigen vorstandt mehr nach christlicher lahr, dann dem papistischen rechten gemes bracht, seint wier bedacht zubeuelhenn das also vnnd nicht anders in vnsernn landen Chur vnnd furstenthumen gesprochen sol werden Wollenen aber eßliche Juristen vff des Babsts rechten vorharren, So solten nichts deste weniger die andern mit den theologen schließen dann vns dieser Zwispalt in solchen sachen nit lenger zugeduldenn sein wil Wier wollen auch den Jenigen so mit euch vnd den andern nit eynig sein vnser gemut vnd mehnung alsedan auch vormelden dan wier nicht bedacht, nachtzu

laßen anders In vnser vniuersitet zuleren vnd zusprechen dan wie Jr euch des mit den andern werdet vorgleichen Vnd kontenn auf denn Valh vnbilliger Wegerung so ferne es ane ergernus gescheen mochte wol leidenn, das Doctor Martinus mit seinem Druck fortfüre, sunder Zweiuel er wurde des kegenn ansschreibenns nit scheue tragen Aber bose nachrede vnnd ergernus, wie gehort zuuorhuten wollet ann Doctor Martin von vnserntwegen gnediglich begernn, das er bis vff weitern euern bericht vnnd vnser schreibenn, domit wolle Innehalten, Mit der vormeldung das wier nit gemeintt etwas seiner christlichen lahr zu wider Imands zuuorhengen Vnnd wie Jr diese Dinge befindet vnnd wie sie vorglichen Solchs alles wollet vnns nebenn eurem bedenken vormelden vnnd hewider berichtenn Daran thut Ir vnsere gefellige mehnung, vnnd wier woltens euch denen Wier mit gnaden geneigt nit oorhalten Datum Weimar Dinstag noch Epiphanie domi Anno dom. rvC rliiij.

8) Concordia zwischen Theologen und Juristen zu Wittenberg.

A. 1545.

In Folge des sub Nr. 7 mitgetheilten Rescripts forderte Luther die Juristen des Hofgerichts (damals: D. Benedict Pauli, D. Bleickhard Sindringer, D. Melchior Kling, D. Lorenz Zoch, D. Ulrich Mordeisen ")) und des Consistoriums (damals anstatt des in Halle befindlichen D. Kilian Goldstein: Lic. Conrad Mauser ® ) ) zu sich und es kam in der That zu einem Vergleich 7). Dieser Vergleich bezog sich nicht bloß auf die heimlichen Verlöbnisse, sondern auf Ehesachen überhaupt und

war förmlich aufgerichtet" d. H. zu Papier gebracht. Dafür habe ich folgenden Beweis. D. Melchior Kling, einer der Hauptgegner Luthers, scheint bei Abschluß der Einigung nicht anwesend gewesen zu sein oder sonstwie derselben sich entzogen zu haben. Denn als Kling gegen Ende des Jahres 1544 bei dem Kurfürsten in Ungnade gefallen und aus dem Kurfürstlichen Dienst entlassen war, zu Anfang d. J. 1545 aber von Neuem als Kurfürstlicher Rath und Professor in Wittenberg bestellt werden sollte, ließ ihm der Kurfürst neben anderen auch folgende Bedingung stellen:

,,Zum dritten, das Doctor Melchior der Concordia derer sich Doctor Marthinus mitt ezlichen Juristen zu Wittenbergk der ehesachen halbenn aufgericht vnnd besundernn das Kein verlubdnus ane der eltternn wessen vnd beliebunge solle zugelassen werdenn, auch mitt eynig sei, Vnnd sich Jm sprechen der Vrtteil des Hofgerichts zu Wittenberg auch haldenn solle Vnnd darwider keiner parthey rathenn oder beistehen"8).

Ich vermuthe nun, daß die unten mitzutheilende Urkunde die zwischen Luther und den Juristen aufge= richtete,,Concordia" sei. Sie berührt nämlich sämmtliche Punkte die zwischen Luther und den Juristen streitig waren, und entspricht ihrer Form nach Dem, was der Kurfürst verlangt hatte. Landesherrliche Sanction aber scheint der Gesetzvorschlag nicht erlangt zu haben. Kurfürst Johann Friedrich war, wenn es sich um Bestätigung von Gefeßen handelte, sehr bedenklich. So wur den auch die „Constitution und Artickel des Geistlichen Consistorij zu Wittenbergk" nicht wie irrthümlich angenommen wird – landesherrlich bestätigt, sondern sie blieben Entwurfo). Demongeachtet aber haben beide

-

« ZurückWeiter »