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Pastoren und alle treuen Freunde der lutherischen Sache damals zu kämpfen hatten; wie sie im Glauben und Glaubensleben standen; wie sie sich zu dem Erbtheil der Väter, dem evangelisch-lutherischen Glaubensbekenntniß und auch, wie sie sich zu anderen Bekenntnissen und deren Anhängern verhielten. Man hat da reiche Quellen vor sich, die höchst zuverlässiges historisches Material über Persönlichkeiten, Gemeinden, interessante Vorgänge jener Zeit und die Anfänge unseres kirchlichen und fynodalen Lebens geben.

Die Halleschen Nachrichten" sind jezt sehr selten geworden. Ein frei gebiges Glied der lutherischen alten Gemeinde zu Reading, Herr Dr. H. Mühlenberg, ließ vor einer Reihe von Jahren alle Exemplare des Werkez, die in Deutschland aufzutreiben waren, ankaufen und vertheilte sie unter vielen seiner Freunde. Er hat damit neben Anderem auch das Gute gestiftet, daß ein neues Interesse für das Werk weithin erweckt wurde. Wir hoffen darum einem Bedürfnisse zu ent sprechen, indem wir das ganze Werk unverkürzt und unverfälscht wieder vorlegen. Anmerkungen erläuternder Art, welche demselben nach Bedürfniß beigegeben werden sollen, können nur dazu dienen, seinen Werth zu erhöhen.“

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Indem unsere heutige Nummer des ..Pionier" an der Schwelle des Jubeljahres 1876 unsere Leser begrüßt, kann die Redaction nicht umhin, mit besonderer Genngthnung auf die Periode zu rückzublicken, seit sie die Führung dieser Zeitschrift übernommen hat. Als wir aufingen, standen wir allein und verlassen da, und, abgesehen von unseren eigenen Erlebnissen und Erfahrungen, unbekannt mit dem Terrain, auf welchem wir den Kampf führen sollten, den Kampf mit der Ver gessenheit, deren Dunkel wir das Leben und die Verhängnisse der wackeren deutschen Pioniere Amerika's entreißen sollten, um sie vor dem Ewigbegrabenwerden zu schüßen. Emsig haben die Todtengräber der deutschen Geschichte dieses Landes - die amerikanischen Historiker gearbeitet und mit Eifer und Beharrlichkeit Erde und Schutt zusammengewühlt und darüber gescharrt, allein noch war es Zeit, sie zu retten, sie aus dem Grabe der Vergessenheit zu erlösen, denn es blickten noch die Wände des Sarges hervor, in welchem sie begraben werden sollte, die Geschichte der deut schen Einwohner Amerika's. Vieles ist bereits vergangen, verweset, allein noch ist ein unendlicher Vorrath zu Handen und zu bewältigen, und soviel es in unsern Kräften steht, werden wir vor kei. ner Mühe zurückschrecken, alle die interessanten Daten zu sammeln und zu ordnen und in den Blättern des Pionier" der Zukünft zu überliefern.

Wie oben bemerkt, standen wir anfänglich alleia, aber mit Freuden können wir uns bereits einer ganz tüchtigen und kräftigen Mitarbeiterzahl rühmen, und, wie unsere Leser in unserer jezigen Nummer sehen, Männer, erprobt in allen Fächern der Landes- und Culturgeschichte Amerika's. Speziell zu erwähnen sind: Dr. Gustav Brühl, General I. A. Wagener in Charleston, Emil Klauprecht in Stuttgart. Friederich Schnake in St. Louis, Theodor Pös che in Washington und unsere poetischen Mitarbeiter: Theodor Kirch • hoff in San Franzisco und Friederich Albert Schmitt in Louisville. sowie mehrere Andere. Ihnen Allen sagen wir im Namen des Deutschthums unseres Landes, um dessen Geschichte sie sich verdienstvoll gemacht haben, unseren besten Dank. Möge ihnen die künftige Gene ration es belohnend anerkennen, was sie heute so uncigennüßig gethan haben.

Aber auch der Presse dürfen wir unsern Dank nicht verjagen, denn sie hat, mit seltenen Ausnahmen, den,,Pionier“ höchst wohlwollend aufgenommen. Für die ohne unser Zuthun erfolgte freundliche Aufnahme sagen wir den betreffenden Redaktionen herzlichen Dank, sie bittend, auch in der Zukunft uns ihr Wohlwellen zu bewahren.

- Herrn Friederich Schnake, St Louis: Mit dem Abdruck Ihrer Skizze werden wir beginnen, sobald wir das volle Manuscript haben, um die nöthige Eintheilung machen zu fönnen. Besten Dank!

Büchertisch.

Die meisten dieser Auffäße waren schon vor ein und zwei Monaten geschrieben, mußten aber, Mangel an Raum halber bis heute zurückgestellt werden.

"Illustrated Cincinnati, a Pictorial Hand-Book of the Queen City, etc., by D. J. Kenny." — Dieses elegant ausgestattete Duodez-Bändchen von nahezu 400 Seiten umfaßt eine Serie von mehr als 300 Illustrationen. meistens Geschäftshäuser Cincinnati's, denen je selbstverständlich eine Art Geschäftskarte beigefügt ist. Als Anzeige-Medium ist das Buch ein Er foig, von der Seite einer eingehenden Charakterschilderung Cincinnati's aber finden wir keinenfalls das, was der deukende Mensch erwartet. Der ganze Text mahut Einem auf jeder Seite, daß er für ein, wir möchten fast sagen, rohes Leserpublikum geschrieben worden ist. Der nicht mit unse rer Stadt vertraute Leser, der muß sich unwillkührlich beim Anblick der vielen illustrirten Prachtbauten denken: „Aber wie kann ein Volk solche geschmackvollen Gebäude, solche eleganten reizenden Villen erbauen und dabei doch so klogig, so klobig seid ?" Besonders gilt dies von der Schil. derung der Deutschen „über’m Rhein. Der Schmierag, welcher solche Schandliteratur verüben konnte, gehört in irgend eine der Whiskeyhöhlen „Bucktown's“ oder der „Cancan Tingeltangels”, die sich im amerikanischen Stadttheil, nicht drei Straßen von der Postoffice entfernt, befinden, aber nicht in einem deutschen Biersaloon. Das freie, ungenirte aber dabei stets decente Leben der deut schen Frauen und Jungfrauen kann er ja nicht verstehen und deshalb übersezt er es sich mit den Whiskey saufenden "Nymphs du pave" des cisrhenanischen Stadttheiles. Den ehrsamen deutschen Bürger. den stellt sich der Verfasser vor mit beiden Taschen voll Brezeln, in der einen Hand eine "Sausage", in der andern ein Stück möglichst stark riechenden "Limburg Cheese" und vor sich auf dem Tische "Swei Lager". Muß sich denn der Yankee stets den Deutschen in Freß- und Sauf-Positur denken? Kann er denn gar nicht fassen, daß der Deutsche in jeder Bezie. hung mäßiger ist als er selber ? Daß der Deutsche sein Bier oder seinen Wein trinkt, nicht im Stehen fauft? Daß deshalb auch der Deutsche wohl Fran und Kinder mit sich in's Wein, oder Bierlokal nehmen darf, eben weil er es versteht, sich so zu betragen, daß es für Frauen nicht an. stößig ist? Diese Fragen möge sich der denkende Amerikaner einmal im Stillen machen und dann, wenn es ihm Erust ist, dann wird er wohl zugestehen müssen, ja, der Deutsche versteht es zu leben! und dann wird er auch nicht mehr solchen Schund als deutsches Leben hinstellen wollen, wie es in diesen Buche der Fall ist. Man betrachte sich einmal die Illustration "Wielerts Saloon, from a sketch by Farny", und wer da auch nur einen Gedanken an Wielert's Lokal vorfindet, der muß mit einer seltsamen Imaginationsgabe ausgestattet sein. Das hat unser Farny nie gezeichnet • Das ist irgend ein aufgegabelter alter Holzschnitt von Irgendwoher, auf welchem weder die Räum lichkeit des Wielert'schen Lokales noch die Personen, die daselbst verkehren. repräsentirt sind. Auf der Illustration befinden sich wohl etliche Gamblertypen, aber keine deutschen Figuren, und das paßt weder für Wielert's, noch für irgend eine andere der größeren deutschen Lokale unserer Stadt. Uebrigens sind auch der Aufwärter und der Wiener-Wurst-Mann, der in wiederholter Illustration erscheint, welche wohl von Farny gezeichnet worden sein mögen, höchst geschmacklos, und wir können Farny nur damit entschuldigen, daß er auf Bestellung gearbeitet hat. Schließlich gesteht zwar der Verfasser dem ökonomischen und häuslichen Leben der Deutschen des oberen Stadttheiles ein gebüh. rendes Ehrenpläßchen zu, allein daß er es mit folgenden Worten einleitet: "But it is not only the "Over the Rhine" of the beer garden, the Music-Hall, the Turnverein, the Bunden (sic!) the breweries, the sausage-venders, the Deutschen Apotheken, the masked balls of the Orpheus, the Mænnerchor, and such societies, or the fashionable suppers of the elite of American and German society at Hoffman's, that distinguish the locality," und auf folgende Weise schließt: "Of their amusements, of their faults and foibles, but, at the same time, of their nobler qualities "Over the Rhine" is a moving panorama - a perfect epitome," befundet das geringschäßende, wegwerfende Wesen, womit er die deutschen Frauen und Männer behandelt, die höchstens als Mägde und Portiers oder Lastträger der Amerikaner verwendbar seien. Weg mit dem ganzen

Bilde!

Es ist leider wahr. der Deutsche giebt dem Amerikaner für seine hervorragenden Tu* genden fast immer Credit und sucht sie sich anzueignen, der Amerikaner aber läßt dem Deutschen nie Gerechtigkeit widerfahren, sondern er sucht ihn stets zu entstellen; und es wird auch wohl noch eine geraume Zeit währen, bis das vollständig gebessert ist. Im Vergleich mit dem deutschen Werke gleicher Tendenz, welches die Gebrüder Burgheim publizirt haben und über welches wir uns in einer früheren Nummer bereits eingehends aussprachen, ist das vorliegende Buch eine Kno tenarbeit, die nur den einzigen Zweck haben konnte, dem Herausgeber von den anzeigenden Sub* fcribenten einen gaten Profit einzutragen.

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- Die beiden Nebenbuhler des amerikanischen Westens, Chicago und St. Louis," ein Bei trag zur Entwickelungsgeschichte großer Städte des Westens, noch L. Simonin von Ed. Büh' ler, Chicago 1876 Verlag von Eduard Bühler. — Eine ganz niedlich geschriebene Broschüre von 48 Seiten, welche den Zweck hat, die Vorzüge der beiden rivalisirenden Großstädte des Westens hervorzuheben. Daß Chicago natürlich den Vorrang behält, ist selbstverständlich. Wir Cincin natier,Dorfleute", wir können uns diese Rivalerei unserer beiden Schwesterstädte mit einiger Ge. müthsruhe aus der Ferne anschauen und dabei, wären es nur nicht „Greenbacks”, mit unsern Dɔl. lars in der Tasche klimpern, den beiden Nebenbuhlern sich aber gegenseitig zurufen lassen :

Des Universum's Achse, um die sich das Weltall beweget,

Bin ich; und nur blasser Neid sagt: Klappern gehör' zum Geschäft.

Doch wir wollen keineswegs neidisch sein, sondern unsern beiden Schwesterstädten gerne zu gestehen, daß sie an natürlicher Lage, an Geschäfts-Energie und Strebsamkeit unsere eigene Stadt bei Weitem übertroffen haben, aber troßdem müssen wir noch an unserm alten Titel festhalten, daß wir die Königin des Westens" sind. während das Recht des zwar noch behaupteten Namens

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"

Percopolis" uns bereits längst von der gartenlosen .,Gartenstadt" entrissen worden ist :

Des Westens Königin bin ich, bin reich wohl an Volk und an Schäßen;

Auch an Geizhälsen ist und an Grunzern reich Porcopolis.

Uebrigens ist das Bühler'sche Büchlein auch für Nicht-Chicagoer und Nicht-St. Louiser woh des Lesens werth, indem es ein wohlgezeichnetes Bild des Emporblühens der amerikanischen Groß. Städte im Westen ist.

Scientific American.

We continue to receive on our table that very valuable Journal, the Scientific American. It is truly the best edited paper of its kind published on either side of the Atlantic, and what we have said in our columns of its merits before is to-day as true as ever. Every person that wishes to acquaint himself with all the scientific and useful inventions of the day, should be a subscriber of the Scientific American. Its numerous beautiful Engravings of New Inventions, New Implements, New Processes, and of Improved Industries of all kinds, keep the reader up with the progress of the age; and the carefulness and diligency of its scientific editorial staff, prevent the smugling in of deceptions of imposters. We only refer to the Keely motor humbug which received the finale at the hands of the "Scientific American". We advise our readers to try a years subscription and at the end of the term it will not need our admonition to renew the same for the future. Terms only $3.20 per year for a weekly Journal of sixteen pages large Quarto size is truly a bagatelle; Postage free. The Farmer, the Merchant, the Doctor, the Lawyer and the Minister, and above all the Schoolteacher, the Architect and the Mechanic should not be without the "Scientific American." Address Munn and Co., 37 Park Row, N. Y., or Branch Office, Cor. F and 7th Streets, Washington, D. C.

diese

,,Alte und neue Welt". Wir haben bereits in früheren Nummern des „Pionier" auf beliebte katholische Zeitschrift aufmerksam gemacht und unferen Lesern dieselbe empfohlen. Auch jezt können wir ihnen anrathen, wenn sie gute gediegene und ausgewählte Lekture wünschen, auf die Alte und neue Welt zu subscribiren. Der Subscriptionspreis, $3.00 per Jahrgang von 16 Heften, einschließlich der prachtvollen Delfarbendruck- Prämie „Nach der Christbescheerung“,

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oder 20 Cents per einzelnes Heft, ist gewiß so billig, daß es Iedem ermöglicht ist, die Zeitschrift zu halten. Verlag von Benziger Brothers, New York, Cincinnati und St. Louis.

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· „Novellenschatz“. Ein Unterhaltungsblatt für die Familie. No. 1 des 17. Jahrganges diefer beliebten Zeitschrift liegt vor uns. Daß bereits sieben zehn Jahrgänge derselben er. schienen sind, zeugt gewiß für ihre Popularität, wid daß sie den Zweck ihrer Tendenz erfüllt: „den deutsch-amerikanischen Familien für den möglichst billigsten Preis bei bester Ausstattung eine Lekture zu bieten, welche jedem Gebildeten Befriedigung gewährt," dafür bürgt die zahlreiche Leferzahl, die mit jedem Jahrgange beträchtlich gewachsen ist. Mangel an Naum halber können wir nicht auf den Inhalt speziell eingehen, doch werden unsere Leser Probenummern in allen Buchhandlungen des Landes vorfinden. — Verlag von S. Zickel, 19 Dey Str., New York.

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— „Haus und Herd". Diese populäre Monatsschrift erscheint regelmäßig auf unserem Bü. chertisch und erfreut uns mit gediegener Lekture. Wir wollen hoffen, daß der im Prospectus für 1876 ausgesprochene Wunsch, daß sich die Leserzahl von Haus und Herd" im Jubeljahr 1876 um 10.000 vermehren möchte, in Erfüllung gehen mag. Subscriptionspreis $2.00 jährlich. Ver

lag von Hitchcock und Walden, Cincinnati. O

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- "Journal of Speculative Philosophy." Jedesmal wenn eine neue Nummer dieser Vierteljahrsschrift auf unserem Tische erscheint, fält uns der gewaltige Triumph des Fortschritts in die Augen, den derselbe in unserem Lande bereits errungen hat und noch tagtäglich erringt. Wie verhältnißmäßig kurz ist doch die Zeit, wo in diesem freien Lande das freie Denken noch so sehr verpönt war, daß es sich in die engen Stuben und geheimen Winkel verbergen mußte, weil ja Jeder, der frei dachte, zwar nicht mehr auf dem Scheiterhaufen verbrannt, doch dem Fanatismus geopfert wurde. Zwar lärmt auch heute noch die dunkle Schaar gegen das hereinbrechende Tazes. licht, allein der Morgen ist bereits heraufgetagt und purpurn steigt die Morgenröthe des Geistes empor und wirft ihre Strahlen von einem Ende des Landes bis zum andern. So sehr wir uns aber nun einerseits als mit dem Unternehmen sympathifirend erklärt haben, so dünkt uns doch die Tendenz als ein klein wenig zu sehr nach der Hegel'schen Richtung sich neigend, wodurch dem Jour. nal die Vielseitigkeit abgeht, die in einem für philosophisches Denken erst heranwachsenden Lande so äußerst Noth thut. Wie man in einer Baumschule nur auf die bereits herangewachsenen Zög. linge die veredelnden Reiser aufpfropfen kann, die Zöglinge aber auch in den vorhergehenden Stadien durch die sorgsame Hand des Gärtners darauf vorbereitet werden müssen, so kann man auch bei den Menschen den Inoculationsprozeß der höheren Philosophie erst beginnen, wenn der Geist be. reits stark genug emporgewachsen ist, um ein so schweres Reis tragen zu können. Sollte deshalb nicht ein etwas mehr eklectisches Auswählen aus den Werken und Ideenrichtungen der Philosophen aller Echattirungen, verbundem mit einem geregelten Drange nach Oben hin, nach dem speziellen Punkte hin, nach dem man strebt, für die großen Massen wirksamer sein, und dadurch das Journal in weitere Kreise hinein verpflanzt werden können, als jezt: in solche Kreise hinein, in denen es jezt theils nußlos, theils unmöglich ist ? — Wir haben dieses als unsere individuelle Meinung gesagt, auf die Gefahr hin, in unsern Ansichten corrigirt zu werden. Zu beziehen ist das Journal (Subscriptions. preis $3.00 per Jahr) von Wm. T. Harris, Editor, P.O. Box 2398, St. Louis, Mo., oder Cins cinnati bei Robert Clark und Co., New York bei Scribner, Armstrong und Co., Boston bei A. Williams und Co., Philadelphia bei der Central News Company, und London bei Trübner u. Co.

-,,Concordia" Eine Sammlung der ausgewähltesten vierstimmigen Männerchöre mit deutschem und englischem Text, — Wir erhielten von der Verlagsfirma Schäfer und Korady in Philadelphia das zweite Heft von Band II dieser trefflichen Liedersammlung. Unter den,,Bekannten" finden wir den..Graf Eberstein“ von C. Rheinthaler, Mendelssohn's reizend sentimentale, Wasser. fahrt in h moll, die ..Liedesfreiheit“ von Heinrich Marschner, Wo möcht' ich sein" von Ferdi nand Möhring. Jagdfreuden“ von Mendelssohn und das alt-ehrwürdige "Integer vitæ" von Paul Flemming. Novitäten sind darin „Matrojenlied (ursprünglich englisch) von Hatton, und Das lezte Lied von Beschnitt. Preis: einzelne Stimmhefte 25 Cents; dieselben beim Dugend $2.25; die Partitur 50 Cents.

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S. 3ickel's Deutsch amerikanischer Familien-Kalender für 1876. Ein hübsch aus. gestatteter Almanach voll trefflicher Illustrationen, Erzählungen, Anekdoten, sowie gemeinnüßigen Aufsägen. Verlag von S. Sickel, 19 Dey Str., New York.

Monatliche Versammlung des Deutschen Pionier-Vereins.

Am Dienstag den 7. December wurde die regelmäßige monatliche Versammlung des Deutschen Pionier Vereins im gewöhnlichen Versammlungs-Lokale abgehalten. Durch den Todesfall in der Familie des Präsidenten, Herrn Joseph Sicfert war dieser verhindert, der Verja umlung beizuwohnen; auch der Vice-Präsident war Krankheitshalber abwesend, weßhalb Herr F. H. Röwe. kamp zum temporären Vorsig berufen wurde. Nachdem durch denselben die Versammlung zur Ordnung gerufen war, wurde vom Sekretär, Herrn Friederich Blum, das Protokoll der lezten Versammlung verlesen, welches auf Antrag angenommen wurde. Schahmeister Weber überreichte hierauf seinen monatlichen Kaffenbericht, aus welchem hervorging. daß sich die Einnahmen des Vereins im verflossenen Monat auf $172.60 und die Ausgaben auf $163 09 beliefen. Es verblieb ein Kassenbestand von $1308.47, nebst ausgeliehenem Kapital von $650 — zufammen $1958.47. Der Bericht wurde angenommen und zu den Akten gelegt.

Folgende neue Mitglieder wurden aufgenommen :

Rev. J. C. Albrink, geb. 17. Januar 1830 in Hunteburg, Hannover, ausgew. 1836.

Heinrich Biedenharn, geb. 25. Mai 1813 in Neuenkirchen bei Vörden, Oldenburg, ausgew.

in 1844.

Heinrich Bernard Eckelmann, geb. 17. December 1828 in Mieste, Amt Vörden, Hannover, ausgew. 1844.

August Göser, geb. 8. Mai 1818 in Kislegg Würtemberg. ausgew. 1848.

Clemens Hellebusch, geb. 18. December 1832 in Baringhausen, Amt Damme, Oldenburg, ausgew. 1848

Joseph Klümper, geb. 8. Mai 1817 in Löningen, Oldenburg, ausgew. 1844.

Heinrich Lahmann, geb. 3. August 1835 in Dielingen, Kreis Lübke, Westphalen, ausgew. 1850I. R Laube, geb. 28 März 1820 in Wipkingen. Canton Zürich, Schweiz ausgew. 1850. Carl Meininger, geb. 16. Oktober 1816 in Dich Provinz Nassan, Preußen, ausgew. 1849. Johannes Meyer, geb. 8. Februar 1807 in Steinweiler, Rheinpfalz, Bayern, ausgew. 1835, wohnt in Evansville, Ind.

3. H. Richter, geb. 11. Nove uber 1833 in Neuenkirchen, A at Damme, Oldenburg, ausgew. in 1850.

Friederich Rothfuß, geb. 27. August 1824 in Altensteig Würtemberg, ausgew. 1850. Johann Schilderink, geb. den 1. Juni 1823 in Te-Lichtenvorde, Provinz Gelderland, Holland, ausgew. 1847.

Gerhard Strüwing, geb. den 1. September 1823 in Essen, Großherzogthum Oldenburg, ausgew. 1850.

Der Vorstand berichtete, daß er den Antrag bezüglich eines zu veranstaltenden Bauketts und Balles in Erwägung gezogen härte, und empfiehlt die Abhaltung eines derartigen Festes. Der Bericht des Vorstandes wurde entgegengenommen und darauf beschlossen, eine solche Festlichkeit zu feiern.

Auf Antrag wurde der Vorstand beauftragt und mit Vollmacht bekleidet, alle Arrangements für das Fest zu treffen.

Auf Antrag des Herrn David Baker wurde folgender Beschluß bezüglich des Ablebens der Gattin des Prasidenten Siefert durch allgemeines Aufstehen einstimmig angenommen :

„Mit schmerzlichen Gefühlen haben wir vernommen daß der unerbitliche Tod dem Präsidenten dieses Vereins, Herrn Joseph Siefert, die treue Gattin, die Genossin seines langjährigen Pionier Lebens, von seiner Seite geriffen hat. Deshalb sei es beschlossen. daß wir unser tiefes Beileid über den herben Verlust ausdrücken, welcher unsern Präsidenten und Mit-Pionier betroffen hat, hoffend, daß er sich trösten möge in dem Gefühl, daß sie ihm stets eine liebevolle und treue Gattin gewe. sen, und daß sie noch fortlebt in einer wohlerzogenen Kinderschaar, die das Andenken einer theu ren Mutter mitbewahren und ihm den Verlust weniger empfindlich fühlen lassen werden.“

Hierauf hielt Herr Franz Grever noch einen mit Humor gespickten Vortrag über seine frühere Lebensgeschichte, worauf sich alsdann die Versammlung bis Dienstag, den 4. Januar 1876, ver tagte.

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