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nung habe bereits gestern ganz gehorsamst mittelst der Estafette von hier nach Wienn abgeschikt, aus welchen Mein werthester Freund zu ersehen belieben werden, dass ich in der Hauptsache völlig mit Hochgedacht Sr. Excell. einverstanden bin, indem ich kein anderes Mittel für uns übrig sehe, den Krieg doch einigermassen zu unser Avantage zu endigen.

Den Herrn Hof Rath v. Beck bitte meine ganz ergebenste Empfehlung zu machen, und ihm zu hinterbringen, dass dermalen nicht die geringste Apertur bei denen Grenadier Bataillons vorhanden sey.

Ich wäre aber im Begriffe Ihro K. K. May. die Errichtung der 3. Bataillons vorzutragen, und in so ferne selbiges applaudiret werden dürfte, so gäbe Ihn hiemit mein Wort dass ich den mir anrecommendirten jungen Menschen gewiss darunter eine Lieutenants Stelle übertragen würde; Ein gleiches habe auch den Herrn Hof Rath v. Collenbach zur Antwort ertheilet, indem mir dermalen nicht möglich ist, so gerne ich auch wollte obgedachte beide Herrn in ihren Gesuch zu willfahren.

Dass der Herr Hauptmann Baron v. Binder mit dem kleinen Ordens Kreutz begnadigt worden, ist mir um So angenehmer, alss ich Sontags als den 27t hujus die Ehre haben werde, gedachten Herrn Baron v. Binder so wohl als noch etliche andere allhier diesen hohen Orden ein zu verleiben, und die solemne Reception vorzunehmen.

Was ich übrigens dermahlen wegen der bewusten Convention in Oberschlesien an der Zeit zu seyn glaube, ein solches werden Mein Werthester Freund aus dem mit heutigen Estafette an des Herrn Staats Kanzlers Gr. v. Kauniz Excell. erlassenen Schreiben in mehreren ersehen.

Der Herr ObristL. B. v. Creutz ist heute hier angelanget, und hat mir das ihn aufgetragene hinterbracht; Ich aber verharre in unablässlich wahrer Freundschaft

Meines werthesten Freundes

Treuer Freund und Diener

Brüx den 24. Jenner 1760.

Laudon m. · p.

Nr. 13.

Werthester Freund!

Dero unterm 1ten hujus an mich erlassene Schreiben habe wohl zu erhalten die Ehre gehabt, und ich beziehe mich hiemit nochmahlen, was meinen Vettern angehet, auf mein vor etlichen Tagen von hier abgeschiktes Schreiben, finde auch dabei nichts weiters zu erinnern nöthig, als dass es dann auch nach meines werthesten Freundes Gutachten bey dem Ducaten monatlichen Spielgeld sein Bewenden haben könne.

Was des Herrn v. Dalton für seinen Neveu gemachten Ansuchen anbetrifft, so muss ich ihnen aufrichtig gestehen, dass es mit dessen Willfahrung sehr schwer her gehen dürfte, indem auch insoferne die 3t Bataillon applacidiret werden mögte, eine beträchtliche Anzahl von Cadets sich bei denen Bataillons befinden, die von beiderseits Kais. May. May. selbsten dazu gegeben worden, und die sich dann auch grossentheils in der verstrichenen Campagne und in der Action von Franckfurth sehr wohlverhalten haben, und folgsam vorzüglich befördert zu werden verdienen. Indessen werde ich alles mögliche thun, um besagten Mons. Dalton in Ansehung meines Werthgeschäzten Freundes Vorwort zu willfahren, wenn die 3te Bataillon zu errichten verwilligt werden sollte, jedoch kann ich Ihnen dermalen nichts gewisses versichern.

Für die mir übersandte Addresse des Herrn Grafen v. Esterhazi Excell. so wohl, alss für die über sich genommene Mühwaltung wegen eines Pettschafftes bin ungemein verbunden. Der Degen ist dann endlich aus Russland angelanget, er ist in der That sehr schön und reich, so dass er denjenigen von des Herrn Feld Marchall Gr. v. Daun Excell. nicht viel nachgiebt, allein auf eine andere façon ist er gearbeitet und besetzet. Von Russ. seits schätzet man ihn auf 9000 Rubel und er dürfte es auch sehr leicht kosten.

Der Graf v. Woronzow hat mir solchen durch den Feld Marchallen Gr. v. Soltikow zu stellen lassen mit einem Schreiben in welchen er der grösten Politesse sich gegen mich gebraucht hat; und die letzhin meinen Werthesten Freund zugestellete Briefe waren das Danksagungs Schreiben darauf.

Was den zukünftigen Operations Plan anbelanget, so bin ich um nichts besorgt, alss dass vielleicht gar zu viel Zeit

vorbeigelassen werde ehe man solchen festsetzet, woraus aber natürlicher weise erfolgen muss, dass gegen Eröffnung der Campagne eins oder das andere übereylet werde.

Die Expedition in Ober Schlesien betreffend so hat selbige auch dermalen und nachdem die veränderliche Witterung eingefallen, auch um so mehr Schwierigkeiten in sich, besonders da hinführo auch auf kein beständiges Frostwetter mehr statt zu machen ist. Zudem so ist die Garnison von Cosel welche vorhin nur in einem Bataillon bestanden, dermalen schon noch mit einer verstärkt worden, und eine 3te Bataillon stehet in der Gegend von Klein Glogau welche gleichfalls Befehl hat, sobald sie das geringste vermerken, sich ebenfalls in Cosel hinein zu werfen. Die jetzige Besatzung aber braucht auch alle mögliche präcaution in Aufeysung der Wassergräben, welche so breit in der Distance offen gehalten werden, dass auch das längste Brett um eine halbe Elle zu kurz sein würde, und diese Oefnung wird durch eine gewisse Machine die man eine Pleisse nennet, beständig unterhalten; folgsam hat mit leichten keine surprise statt, sondern es muss Kosel durch eine formale Attaque eingenommen werden.

Es ist mir dieses zwar auch schon vorhero bekannt gewesen, und

(Schluss fehlt.)

Nr. 14.

Werthester Freund!

Das an mich unterm 22t. vorigen Monaths erlassene Schreiben meines werthesten Freundes wird mir nicht ehender als gestern mittelst der Post behändiget, und da es also um etliche Tage später wie der Herr Baron von Creutz hier eingetroffen, so begreife ich nicht, wo es so lange herum geloffen ist.

Indessen bin ich für die mir in selbigen gegebenen Nachrichten ungemein verbunden, und nehme mir selbige zu meiner guten Wissenschafft.

Hier Orths ist noch alles unveränderlich in der vorigen position, sowohl unser als des Feindes seiten. Die von hier aus Oberschlesien repoussirte Bataillons nebst noch 3 andern

haben sich jenseits der Neiss gesetzet, und alle Brucken über diesen Fluss abgetragen.

Der General von Fouquét solle auch noch ganz unbeweglich in seiner position an den Bober und der Queiss stehen und man vernimmt noch nichts, dass sich von dortaus etwas in Bewegung setzte, welches auch nicht so leicht zu vermuthen stehet, indem den König gar zu viel an der Communication zwischen Sachsen und Schlesien gelegen ist. Indessen wird es doch nunmehro sich alles bald weiter erklären müssen. Ansonsten ersuche es nicht übel zu nehmen, dass ich die Freyheit gehabt, Meinen werthesten Freund mit der Verwahrung meines Degens beschwerlich zu fallen. Bitte meine ganz gehorsamste Empfehlung an dero Frau Gemahlin Gnaden und den Herrn Baron von Binder abzulegen und verharre mit unveränderlicher wahrer Freundschaft

Meines werthesten Freundes

Jägerndorff den 3 April 1760.

Treuer Freund u. Diener
Laudon m. p.

Nr. 15.

Ansprache (compliment) des Generals von Loudon an seine Truppen nach dem Gefecht vom 15.

(15. August 1760 Schlacht bei Liegnitz.)

Original französisch.

Ich kann nicht umhin, den Herren Generälen, Stabsofficieren und andern Officieren, wie allen Truppen zu danken und ihnen meine Zufriedenheit (satisfaction) zu bezeugen, welche ich über ihre Festigkeit und Tapferkeit empfinde, die sie am 15. bewiesen haben.

Obwohl unser Anschlag (entreprise) nicht den Erfolg hatte, den wir wünschten und welchen ich mit Grund bei Beginn der Action mir versprechen musste, glaube ich keineswegs, dass dies den Geist der Truppen beeinflusse oder auch nur einen Einzigen unter ihnen im geringsten entmuthigt hätte.

Im Gegentheil bin ich vollkommen überzeugt, dass sie in Zukunft bereit sein werden, dieselbe Tapferkeit zu zeigen, welche sie bisher ausgezeichnet hat, und da in nächster Zukunft sich die Gelegenheit bieten könnte, Revanche zu nehmen,

so setze ich im Vorhinein mein ganzes Vertrauen in sie, überzeugt, dass sie mit Unerschrockenheit kämpfen, dass sie siegen werden, und dass sie den Waffen Sr. k. k. Majestät einen neuen Glanz verleihen werden.

Ich meinerseits werde nichts versäumen, was zu ihrem Wohlbefinden beitragen könnte, ich bin bestrebt, ihnen jede Anerkennung (douceurs) zu verschaffen als Entlohnung ihrer Strapazen (fatigues), die sie erlitten haben, kurz, ich werde immer trachten, durch jedes Mittel, das mir zu Gebote stehen wird, sie mir zu verpflichten.

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Gleichwie ich eine jede Gelegenheit mit Freuden ergreife, Ihnen meine Ergebenheit in der That bezeigen zu können; Also gereichet mir auch zu einen ganz ausnehmenden Vergnügen dass ich im Stande bin Meinen werthgeschäzten Freunde solches in die Placirung des Herrn Baron von Binders Dero Vettern einiger massen an den Tag zu legen.

Denn obwohl dermahlen keine Apertur bei meinem unterhabenden Infanterie Regiment vorhanden ist; so wird sich solche doch ergeben wenn der bey selbigen befindliche Obrist Lieutenant Baron Wallis zum Obristen erklähret werden dürfte, wie dann des Herrn Hof u. Staats Kanzlers Grafen v. Kaunitz Excell. mir ohnlängst die Versicherung zu geben geruhet, dass Ihro Kays. Königl. May. bereits darüber die allergnädigste Resolution gefast hätten.

Indessen aber können Mein Werthgeschäzter Freund gedachten Ihren Herrn Vettern die Uniforme verfertigen, und

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