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Die gedoppelte Einrichtung des Harnisches kann nicht statt finden, sondern das ganze Muster muß eingelesen werden. Damastschäfte, diejenigen Kämme oder das Geschirr, das von Staben und leinenen Zwirnfåden (s. Geschirr oder Schäfte ) zusammengesezt ist, wodurch die Fåden der Da mastkette gezogen werden, und durch welche sowohl in dem Grund, als auch in den Blumen die verschiedene Atlaß und glatte Verbindung mit dem Einschlag, durch Beyhül fe der Tritte, hervorgebracht wird. Zu diesem Ende ges brauchet man zum seidenen Damast gewöhnlich 10 Schaf te, um den doppelten Endzweck, sowohl den Atlaßköper Schäfals auch die Taftverbindung hervorzubringen. Man kann folches zwar auch mit s Schäften verrichten, allein da die Weber bey seinen Zeugen gerne luftig arbeiten, damit fich die Kettensäden nicht, wenn sie sehr dicht in den Schaftaugen zusammen liegen, untereinander verwirren und dadurch das Weben erschweren. Aus diesem Grunde bringen sie jederzeit dappelt soviel Schäfte an, indem als denn in jeden Schaft nur die Hälfte der Kettenfäden einge jogen werden dürfen, als wenn nur halb soviel Schäfte vorhanden sind, (f. luftig arbeiten) weil in diesem Fall in jedem Schaft noch einmal soviel Fåden einpassiret werden, und folglich die Schäfte auch noch einmal soviel Lahen ha ben müssen. In gedachtem Fall gehen also bey jedem Tritt zwen Schäfte statt einem herauf oder herunter, ohnerachtet es ein Schaft verrichten könnte, wenn nicht luftig gearbei: tet werden sollte. Die Schäfte müssen lange Augen ha ben, weil die Kettensäden gleichfalls durch den Zug des Zampels beym Weben allemal in die Höhe gehoben wer den, wodurch die Schäfte mit in die Höhe gehoben wür den, wenn solche nur kurze Augen hätten. Die Schleife des Auges muß deswegen so lang seyn, daß der Kettenfa den in derselben beym Zuge bequem spielen kann. Wenn die Kettensäden in den Schäften eingereibet (f. einreis hen) find, und diese an die Fußtritte angeschnürt werden, (f. Schnürung und Verbindung der Schäfte) denn arbeis ten die doppelten Schäfte so, als wenn nur halb soviel vorhanden wären. Aehte machen zusammen Atlaßköper, zwey aber den Taffentgrund. Denn diese lehtern beyden Schäfte find so an den Tritt angebunden, daß bey jedem Tritt einer die Hälfte von den Kettenfäden, welche nach dem Zuge der Zampellaße aus dem Untersuche nicht hinauf gezogen find, in die Höhe nimt. Folglich entstehet nach dem Ein khlag bey dem Wechsel der Tritte in den Blunten eine taffentartige rechtwinkeligte Verbindung. Da aber ferner bey jedem Tritt auch zugleich zwey Atloßschäfte herunterge hen, und den sten Theil der ganzen Kette herunter neh men, so machen solche eine schräge Atlaßverbindung oder, einen Köper, und dieses geschiehet auf beyden Seiten des Zeuges auf eine entgegengesetzte Art. Denn wenn die bey den Taffentschafte auf der rechten Seite Taffent bilden, so machen die beyden Atlaßschäfte auf der linken Seite an eben dieser Stelle den Atlaßgrund, und so auch umgekehrt. Dieses alles verursachet die verschiedene Schnürung. (f. die se) Ver dem wollenen Damast werden bald 5, bald 8 Schäfte gebraucht, und bey der lehten. Art erhält der Da

Damastw

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mast eine längere Atlaßverbindung, oder der Köper wird
stärker, weil allemal der achte Theil zum Atlaßgrund her-
ersten Art aber nur der ste Theil. Sonst ist die Verbin-
unter gehet, und folglich 7 Theile oben bleiben, bey der
dung oder Schnürung eben so, wie bey dem seidenen Da
mast. Der leinene Damastmacher braucht beständig nur
5 Schäfte, welche auch in Ansehung des verschiedenen
Grundes den Köper und den Taffentgrund hervorbringen,
Damast verfahren, nur daß bey dem leinenen und wollenen
und daher wird auf eben die Art, wie bey dem seidenen
Damast einfach, d. i. nicht luftig gearbeitet wird.

Damaststuhl, ist bey dem leinenen feidenen und wolle
nisch und Zampel versehen ist, und worauf, so wie alle an-
nen Damast der sogenannte Zugstuhl, der mit einem Har
Damast vermöge des Zuges des Zampels gewebet wird. (f.
dere mit dem Zampel gewebte und geblimte Zeuge, der
Zug oder Zampelstuhl.) Doch muß bey diesem Stuhi
des Harnisches hiernach getroffen werden, welche bey jedem
wenn darauf Damask gewebt werden soll, die Einrichtung
geblümten Zeuge, das mit dem Harnisch gewebet wird,
stets verschieden ist. (f. Damastharnisch.) Der Stuhl
zum leinenen Damast ist aber in einigen Theilen von dem gez
wöhnlichen Zugstuhl unterschieden, und haben dessen Theile
auch andere Benennungen, wenn sie auch übrigens mit den
erstern übereinstimmen. Ist dieses gleich nichts wesentli
ches, so muß man doch mit diesen verschiedenen Namen be
kannt seyn, um solche Theile zu kennen. Das Gestelle
wöhnlichen Leinweberstuht, bloß daß er etwas breiter und
zum Stuhl des leinenen Damasts gleicht beynahe dem ge-
länger ist, und daß alle 4 Säulen gleich hoch, und oben
mit 4 starken Latten, unten aber durch 4 stärkere Seiten-
wände vereiniget sind. Manchmal ist ein solcher Damasts
Stuhl vorzüglich breit, wenn solcher zweymånnig ist, d. i
ses geschiehet, wenn ein damastenes Tafeltuch gewebet
wenn zwey Weber zugleich darauf arbeiten müssen. Die
werden soll, worinn keine Nath komt, sondern im Ganzen
von 2 bis 4 Ellen breit ist. Solche Tücher kann ein
Mann nicht allein weben, sondern an jeder Kante muß
ein Arbeiter füßen, den Einschuß auffangen und wieder zn
Cymbel auch Jempel heißt, hat dieser Stuhl zu den s
rück schicken. Außer dem Harnisch und Zampel, der hier
fen oder Tråsen, Klopper und Winker, (f. dieses)
Schäften auf dem obern Theil des Stuhls feine Obertwa
den Contremarsch, (f. diefen) oder die Theile zur Be-
welche mit den unten. liegenden laugen und kurzen Twäsen
wegung der Schäfte ausmachen. Der Harnisch hat unter
seinem Tabulett verschiedene andere Schnüre als bey einem
andern Harnisch, (f. teinenen Damastharnisch) welche
denn auch verschiedene Namen annehmen, wovon an sei-
nem Ort. Der große Garnbaum des Stuhls liegt mit
dem Brustbaum gleich hoch, und der erste hat auf dem
fchiedene Löcher, durch welche derselbe mit dem Nachzichs
Kopf oder der Scheibe, so vor dem Lager vorspringt, ver
frock (f. diesen) umgedrehet werden kann.

Damastweber von aller Art, wenn sie Damast weben.
Damast weben, ist die Beschäftigung der sämmtlichen

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Es ist bey dem Weben jedes Damasks eine allgemeine Re gel, daß nicht allein der Sampel gezogen, sondern auch die Schäfte durch die Fußtritte in Bewegung geseht werden müssen. Denn jener machet die Figur, und diese machen die Verbindung sowohl in der Figur selbst, als auch in dem Grunde. Der leinene Damastweber läßt sich, wenn er weben will, durch seinen Ziehjungen die erste Laße ziehen, and hiedurch gehen die Koren (f. diese) und mit solchen ihre Rahmschnüre (f. diese) herunter. Diese ziehen ihre Aufholer und mit denselben ihre Säcke mit den Ketten fäden, welche jest bilden sollen, hinauf. Der Junge steckt hinter die gezogenen Rahmschnüre den Treckstock, (die fen) welchen er auf zwey Absätzen des Stuhls unterstüßt. Dieser hält die gezogenen Rahmschnüre so lange in dieser Lage, bis der Weber dem Ziehjungen ein Zeichen ziebt, daß er diesen Zug fahren lassen, und die folgende Laße ziehen foll. Wenn also auf gedachte Art der Junge gezogen hat, so tritt der Weber seinen ersten Schemel oder Fußtritt, und der erste Schaft gehet mit herunter, und mit demselben der ste Theil aller der Fäden, die mit ihren Säcken durch den Zug in die Höhe gehoben werden. Der zweyte Schaft aber gehet mit diesem Tritt in die Höhe, und nimt den sten Theil der unten gebliebenen und nicht gezogenen Ket tenfäden mit in die Höhe. Der Weber schießt ein, und tritt den zweyten Fußtritt. Die Fäden des ersten Schafts, die von den in die Höhe gezogenen Figurfåden durch diesen Schaft herunter gezogen wurden, binden die Figur auf der rechten, die Kettenfäden aber, die mit dem zweyten Schaft von den unten übrig gebliebenen Kettenfäden in die Höhe gegangen, binden den Einschuß auf der linken Seite. Alle Kettenfäden in einem Sack (f. diefen) sind bestimmt, einen Punkt in der Figur zu bilden, und deswegen muß der Junge nicht eher wieder einen andern Zug thun, bis der Weber soviel Einschüsse gethan hat, als zur Bildung dieses Punkts mit den Kettenfäden erfordert werden, und manchmal müssen wol 4, s, auch 6 Einschüsse geschehen, ehe von neuem gezogen wird. Diese Art, den leinenen Damaft zu weben, ist nicht so zeichnerisch, als eine andes re, wo fast bey einem jeden Einschuß ein anderer Zug geschiehet. Alsdenn hat aber auch der Cymbel eine stärkere Anzahl Schnüre, und die Patrone ist auch dichter und in den Umrissen zeichnerischer auspunktiret, so daß sich Kette und Einschuß fadenweise verbinden, auftatt daß bey der ersten Art viele Kettensäden die Umrisse der Bilder in Abfäßen bilden, indem in den Säcken viele Kettenfäden vorhanden sind, und zugleich bilden müssen. (f. leinener Da (s. mast.) Bey dieser Art Damast, die nur einfärbig ist, ge hen dies Schäfte, einer um den andern, herauf und her unter. Denn wenn der erste Tritt getreten wird, gehet Der erste Schaft herunter, der 2te in die Höhe. Bey dem aten Fußtritt geht der 3te Schaft herunter und der 4te in Die Höhe u. f. w. wechselsweise, so daß, wenn alle 5 Fuß tritte einmal durchgetreten sind, auch alle 5 Schäfte einmal herauf und herunter gegangen sind. Ganz anders aber verhált es sich, wenn man Damast von mehr als einer Farbe webet, wie z. B. sogenannte Roffeeservietten. Denn

bedarf der Damastmacher 7 und auch 8 Schäfte, und alsdenn wechseln auch die Schäfte beym Treten ganz anders. Denn bey dem ersten Tritt gehet der 1ste Schaft zwar hers unter, und der 2te herauf, aber bey dem zten Tritt gehet nicht der 3te, sondern der 4te Schaft herunter und der ste herauf u. f. t. Dennoch sind alle 7 oder 8 Schäfte, wenn alle 7 oder 8 Fußtritte getreten find, einmal durch herauf und herunter gegangen. (f. Schnürung des leinenen Da mastes.) Das Ueberspringen der Schäfte bey dem Weben dieses Damastes ist nöthig, weil eine weitläuftige Kette zu diesem Damast genommen wird, indem der Einschuß, der gefärbt ist, stärker als die Kette, die roh oder weiß ist, zu sehen seyn muß. Von dieser sind auch nur 3 Fåden in jedem Sack des Harnisches, und doch geschehen's auch 6 Einschüsse mit dem gefärbten Garn, so daß dieser mehr zu sehen ist, und durch das Ueberspringen der Schäfte wird der Köper stärker, und verbindet den vielen Einschuß in der Kette überall zerstreuet besser, als nach der ersten Art, welche solches nicht thun würde. Denn bey dieser würden weitläuftige Stellen bleiben, die nicht gut verbunden wåren, und diese Art von Damast hat in ihrer Verbindung einen Atlaßköper. Nach dieser ersten Art Damast wird auch der wollene Damast gewebet. Die Schemel oder Fußtritte werden hier aber anders getreten. Denn wenn der rechte Fußtritt getreten ist, denn folgt der linke, und so alle's Fußtritte durch rechts und links nach der Mitte. Denn zum gewöhnlichen wollenen Damast werden nur s Schäfte und eben soviel Fußtritte gebraucht. Man muß hier allemal bey jedem Zug alle s Tritte durchtreten, damit die atlaßmäßige Köperverbindung entstehe. Manchmal wird aber auch wollener Damast mit 8 Schäften und eben soviel Fußtritten gewebet. Der Wechsel der Schäfte ist aber der nämliche, nur giebt es einen stärkern Atlaßtöper. Macht dieser Damastweber, so wie der Leinendamastweber, Damast von zwey Farben, so geschieher das Weben auf die nämliche Art, als schon bey dergleichen leinenem Damast gesagt ist. Der seidene Damaft wird mit 5 Fußs tritten und mit 10 oder auch wol 12 Schäften gewebet., 8 gehören zum Atlaßköper, und 2 oder 4, der Luftigkeit wegen, zum Taffentgrund. Wenn der Ziehjunge den ers sten Laß gezogen hat, so gehen alle diejenigen Kettenfäden, welche an der jedesmaligen Stelle zur Bildung der Blumen das Ihrige beytragen sollen, mit herauf. Alle Kettenfäden aber, sowohl innerhalb der Umrisse der Blumen, als in den Grundstellen bleiben unten. Der Weber tritt seinen Schemel oder Tritt rechter Hand, und es gehen in jedem Theil der Schäfte (denn alle Schäfte find in zwey Theile getheilet, so daß zwey statt eines gelten, f. Damaft schäfte) der 4te oder im Ganzen, wenn mit 10 Schäf= ten gewebet wird, der 4te und 9te herauf, und hebt zugleich die Hälfte der Kettenfåden der glatten Stellen in den Blumen mit herauf, aber nur von solchen Fäden, welche nach dem Zuge unten geblieben sind.. Denn hier soll eine Taffentverbindung die Bilder ausfüllen. Mit diesem nämlichen Tritt gehet aber auch zugleich aus jedem Theil ein Schaft, oder im Ganzen der 2te und 7te herunter,

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und diese machen in den Grundstellen neben den Umrissen der Bilder auf der linken Seite Atlaß, aber nur mit einem kurzen Koper, weil nur stel der Kette oben bleibt, und nur stel herunter geht. Daher kann der Köper auch nicht fo lang seyn, als bey dem gewöhnlichen Atlaß, es sey denn, daß der Damast mit 16 Schäften oder einzeln mit 8 Schäf ten gewebet wird, und alsdenn kommen auch noch einmal Foviel Kettenfäden in jeden Schaft, als wenn 16 Schäfte vorhanden sind, oder luftig gearbeitet wird. Die Kette hat nach dem Treten fach gemacht, und der Weber schießt den Einschußfaden ein, der Grundschuß heißt. Der Ziehjunge hält die Lahe noch vest, der Weber tritt den zweyten Fußtritt, und es geht der 1fte und 6te Schaft nun in die Höhe. Die beyden Schäfte aber, die zuerst mit der Hälfte Fåden in den Blumen in die Höhe gegan gen waren, gehen nunmehr herunter, und verbinden den, Einschlag mit den Kettensåden innerhalb der Umrisse der Blumen nach Taffentart oder rechtwinkeligt, in den Grund stellen aber erfolgt dieses nicht. Denn da sind andere Schäf te herauf gegangen, und nicht die,, die bey dem ersten Tritt herunter gegangen waren. Denn der zte und 7te war herunter gegangen, ist aber gehen diese nicht herauf, fondern der 1ste und 6te. Folglich macht diese zerstreuete Erhebung, und mit ihr der ste Theil der Kette den Atlaß köper im Grunde. Der Weber schießt hierauf seinen zwey ten Einschußfaden ein, der der Freyschuß heißt. Der Junge zieht nunmehr den zweyten Lah, nachdem er den ersten fahren läßt, und so webet der Weber beständig fort, und schießet stets nach jedem Zug zwey Einschüßfäden ein. Die Schäfte verrichten alsdenn das nämliche, was sie nach den beyden ersten Tritten verrichteten, und allemal auf eine gegenseitige Art. Denn die Schäfte, die auf einer Seite Aelaß machen, verursachen auf der andern allemal eine Taf fentverbindung, und die, so Taffent auf der einen Seite machen, machen auf der andern allemal Atlaßköper wech felsweise.

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macht, als bloß Damast. Er gehöret übrigens zu der Zunft der Leineweber. Die Lehrlinge desselben lernen 3 Jahre. wie alle. Leineweber, und zum Meisterstück verfertiget dieser Professionist, den man nicht allenthalben antrifft, ein Dy hent Servietten.

Damavars, Damaras, eine Art indianischer Taffent, von der Gattung der Armoisine, welche geblümt ist, und auch & Elle breit ist. C. Armoisine.) Dambrett, Damenbrett, f. Brettspiel.

Dame, (Hoher Ofen) ein massiv gegossenes Stück Ei sen, welches ohngefähr an Dicke der Dicke der Wände des Ofens gleich komt. Die Höhe desselben ist ohngefähr 8 bis 9 Zoll, und die Grundfläche 12 Zoll in der Breite, welche platt ist, da im Gegentheil die obere Fläche der Dame rund ist. Diese Dame verstopft einen Theil der Oeffnung in der Fläche des Vordertheils eines hohen Ofens, wo durch, nachdem das Eisen geschmolzen ist, solches seinen Abfluß in die Formen oder Rinnen erhält. Ueber und unter der Dame wird die Oeffnung mit Erde zugestopft, welche man erstlich dicht unter derselben wegstößt, wenn der Abfluß des Eisens geschehen soll. Auch schafft man von Zeit zu Zeit die Erden über der Dame weg, um das Inwendige des Ofens zu reinigen, ohne jedoch das Feuer auszulöschen.

Dame, (Spiel) die Königin im Schach- und Lhombre Spiel, desgleichen ein Stein im Damenspiel, der zur äußer sten Reihe des Gegners gebracht ist, und nach allen Richtungen gezogen werden kann.

Damenbrett, f. Brettspiel.

Damenfattel, (Sattler) ein schon aus der Mode get kommener Queersattel, welcher nur noch von den Sattlern zum Meisterstück gemacht wird. Es steht auf dem Sat: tel nämlich an einer breiten Seite des Sihes ein halbrun stüßen oder lehnen konnten. Borne an einem Steg hat der Biegel oder eine Lehne, woran sich die Damen sonst er ein Fußbrett, worauf die Füße stehen können. Uebri gens wird er nach deutscher Art überzogen. (f. deutschen Sattel.) Nunmehr aber reuten die Damen, so wie bie Mannspersonen, auf gewöhnlichen Satteln nach englis scher Art.

Damastweber, Damastmacher, so nennt man im weitläuftigen Verstande in der Leinen- Woll- und Seidenmanufaktur diejenigen Weber, welche sich besonders darauf legen, Damaft zu machen. Doch ist dieser Name in der Woll und Seidenmanufaktur keinem besondern Weber eigen. In der Wollmanufaktur heißt er gewöhnlich Kalmangmacher, weil er auch Kalmang und andere ähnlichetes Beuge würkt, zumal da der wollene Damast hier auch öf ters den Namen, geblümter Kalmang, erhält. Bey den Seidenwürfern führt er gleichfalls nicht den besondern Namen Damastweber, weil derjenige Seidenwürker, der Da mast macht, auch Moire und Raß de Cecile und der gleichen gemeiniglich verfertiget, und sich daher diesen Namen nicht besonders zueignen kann, sondern er wird über haupt Seidenwürker genannt. Doch weil er sich besonders darauf legt, diese Art Zeuge zu weben, so wird er manch mal auch Damastweber oder Damastmacher genannt. Bloß der Leinendamastweber wird im engern Verstande mit die fem Namen beleget, um denselben von den gewöhnlichen Leinwebern zu unterscheiden, weil solcher selten was anders Technologisches Wörterbuch I. Theil.

Damenspiel, Dame zichen, ein uraltes und bekann Spiel. (s. Brettspiel.)

Dames, Damis, (Zeugmacher) ein wollener Zeug, der seit einigen Jahren stark in der Mode ist, und besonders von Frauenzimmern getragen wird. Es ist nichts anders, als ein gleichgewürkter Etamin, der eine rechtwinkeligte sder feinwandartige Verbindung hat, und von guter fei ner Waschwolle mit der Einrichtung des Etamins (f. diesen) gewebet wird. Er unterscheidet sich von dem Etamin vorzüglich darinn, daß er eine gute Appretur erhält, indem er außer dem Karrey noch auf der Cylindermaschine oder dem Kalander kalandrirt wird, und alsdenn noch wol eine warme Presse erhält, wodurch der Zeug ein vorzüglich gutes Ansehen bekomt. Wenn daher solcher Zeug von einer vorzüglichen innerlichen Güte ist, so hat er von weiten das Ddd

Ansehen

Ansehen eines Taffents, er ist aber nicht von sonderlicher

Dauer.

Damhirsch, (Jäger) ein Wild, so zwischen Hirsch und Reh in der Mitte steht, und in Deutschland nicht häufig ist.

Damis, f. Dames.
Damites, f. Demites.
Damlooper, f. Damloper.

Damloper, Damlooper, (Schiffsbau) eine Art Fahr zeuge, deren man sich in Holland auf den Kanälen und andern Waffern im Lande bedienet.

Damm, Tamm, Dam, eine von Erde oder Steinen aufgeworfene schmale Erhöhung über einem Morast, oder bey einem Deiche, Fluß oder neben dem Ufer eines Seed, am das Wasser desselben einzuschränken, und zu verhüten, Daß solches nicht überlaufe, und die daran stoßenden Lan dereyen überschwemme. Man macht auch Damme, damit ein Fluß in seinem ordentlichen Laufe gehindert were de, um ihm eine gewisse Gränze zu sehen, darinn er, auch bey der höchsten Steigung des Waffers, eingeschlossen bleiben muß. Auch wird dadurch ein kleiner Fluß dahin gebracht und eingeschränkt, daß er aufschwellen, und das durch theils zur Schiffahrt, theils zu anderm Nußen bes quera gemacht werde. Die Breite und Höhe eines Dam mes hängt allemal von der Gelegenheit ab, wobey er ge braucht wird, und wenn ein Deich breit ist, so muß auch der Damm stark seyn, ist er aber schmal oder enge, so wird auch ein schwächerer Damm erfordert. Die Höhe des Damms hangt allemal von dem höchsten Wasserstande des Deiches oder des Flusses ab, welcher vermittelst der Wass ferrage durch fleißiges Abwägen gefunden wird. Ueber den Wasserstand darf der Damm nicht weniger als eine Elle, und nicht mehr als zwey Ellen hervorragen. Da unter dem Damm eigentlich die Deiche verstanden wer ben, so siehe davon unten unter dem Artikel Deich und Deichbau.

Damm, Fr. la digue, (Berg- und Hüttenwerk) 1) In der Grube eine doppelte aus vest auf einander getriebenen Stämpeln erbauete Wand, welche mit vest eingestampf ten Ziegelthon oder Lehm ausgefüllet ist. Er muß die Grundwasser abhalten, daß sie die Arbeiter in der Grube nicht hindern. 2) Chauffée de cendres monillées, vor dem Schmelzofen vest eingestampftes Gestübbe auf der So le, so nach dem Ofen zu etwas erhöhet, und mit Schla. ken, and c. umgeben ist.

Damm, (Orgelbauer) diejenigen Hölzer, worauf der Stock in der Orgel liegt, in welchem die Pfeifen stecken, Damit die Register füglich gezogen werden können.

Damm, Steinsetzer.
Damm, f. Deichbruch.
Damme, f. Damm,

Dammen, f. Dammsetzer, auch Deichbau.
Dammerde, f. Dammgrube.

Dammerde, (Bergwerk) fo wird der Rasen nebst der Erde von Tage nieder bis auf die Gränze, d. i. bis auf das veste Gestein genennet. Man sagt daher, das Erz

findet sich unter der Dammerde, und setzet zu Tage auf; wenn solche wegegeräumet ist.

Dammgrube, Dammerde, (Klockengießer) diejenige Grube, worinn die Form einer großen Klocke gemacht wird. Sie wird dicht vor dem Gießofen angebracht, da mit das flüßige Metall aus dem Ofen gleich durch eine Rinne in die Form kann abgelaffen werden. Sie muß etroas tiefer seyn, als die Klocke hoch werden soll, theils damit man unter der Form ein Fundament von Steinen legen kann, theils aber auch, damit man dem flüßigen Metall zu seiner Zeit einen gehörigen Fall geben könne. Ueberdem ist es nöthig, daß sie etwas weiter ser, als die Form werden soll, weil der Gießer bey der Arbeit um die Form herum gehen muß. Gewöhnlich ist die Dammgrus be so groß, daß zwey bis drey Klockenformen neben einanz der können aufgerichtet werden. Wenn die Form fertig ist, so wird der leere Raum um die Form bis an die Deffnung des Mantels der Form mit Dammerde ausgefüllet, und mit einem eisernen Stampfer so vest wie möglich ein gestampft, damit bey dem Guß des Metalls der Mantel der Form nicht ausgedehnet werde, fondern dieser so gut wie möglich zusammenhalte.

Dammbols, (Artillerie) ein hölzernes Werkzeug, die Verdammung um die Bomben und andere Feuerwerksku geln in dem Mörser vest anzuseßen.

Dammlaufer, f. Damloper.

Dammmeister, ein Vorgesehter bey Verfertigung der Dämme.

Dammsetzer, Steinsetzer, ein Professionist, der nicht allein die Straßen mit Sand und Kiefel- oder Feldsteinen pflastert, und auch alte Dämme ausbessert, sondern auch bedeckte Gossen und solche Pflaster, worauf keine Wagen fahren, mit Klinker pflastert. Seine Werkzeuge sind eins fach und wenig, und außer der Visirscheibe und der Grundwage, womit er die Abfälle einer neuen Straße bestimmt, C. Abfall) braucht er noch ein paar starke ets ferne Pfale, woran die Schnur ausgespannt wird, wenn er den Abfall bestimmt, oder die Steine nach einer geras den Linie sehen will. Außerdem bedient er sich noch eines Hammers, womit er mit einer Seite die Erde zu dem Las ger der Steine, die er einlegen will, wegräumet, mit der andern aber dieselbe beyläufig in etwas vest schlägt, bis er nachher mit der Handramme von Eichenholz eine Anzahl Steine zusammen vest in die Erde schlägt. Endlich braucht er noch Pithaten, ein ausgefahrnes Steinpflaster aufzureißen, und gewöhnliche Hacken, Schippen und Grabs scheide. (f. diefe Wörter alle an ihrem Ott.) Die vers züglichste Geschicklichkeit eines Dammsehers besteht darinn, daß er bey der Anlage eines neuen Straßendamms solchem sowohl nach der Länge, als auch nach der Breite den gehörigen Abfall gebe, damit das Waffer an keinem Ott in der Straße stehen bleibe, sondern sowohl nach der Långe, als auch Breite gut ablaufe. Wenn er den Abfall foweht nach der Lange als Breite einer Straße bestimmit hat, (§. abroiegen) so macht der Dammsetzer den Anfang mit der Gosse, øder wie man im gemeines Leben spricht,

mit dem Renn, oder Rinnstein auf einer Seite des Dame mes. Er spannt an groep eisernen Ståben nach der Länge zwey einer abgewogenen Strecke in gerader Linie eine Schnur aus. Neben der Schnur schlägt er von 6 zu 6 Fuß einen Pfal, aus einer Latte geschnitten, ein, und untersucht alle diese Pfåle mit der Grandwage, ob ihre Spihen in geras der Linie fortlaufen, oder deutlicher, ob sie sich sämmtlich gleich hoch über die Horizontallinie erheben. Hiedurch fins det er die Horizontallinie, wonach er den Abfall der Goffe mit aller Genauigkeit bestimmen kami. Neben jedem eis fernen Stab zu Anfang und zu Ende der Strecke, woran die Schnur bevestiget ist, schlägt er abermals einen Pial ein, und derjenige zu Ende der Strecke ist mit der Erde gleich, und erhebet sich über dieselbe nicht. Der aber, so zu Anfange der Strecke eingeschlagen ist, ragt so hoch aus der Erde hervor, als die Strecke Abfall haben soll, z. B. 3 oder 6 Zoll. Die ausgespannte Schnur muß nun genau auf diesen ist gedachten Pfälen ruhen. Da die Nässe durch die Gosse vorzüglich abgeführet wird, so grabt man fie dergestalt aus, daß sie einen stärkern Abfall erhält, als der Damm selbst, so daß, wenn der Damm 3 Zoll Ab fall hat, die Goffen s bis 6 Zoll erhalten. Nunmehr fångt der Dammseher an zu dammen. Er nimt vorher die Pfále weg, wodurch er die Horizontallinie fand, die Schnur aber bleibt in der bestimmten Neigung ausgespannt. Denn die Gosse wird jederzeit in einer geraden Linie gedammet, die mit den breiten oder mittlern Steinen des Damms parallel läuft, oder mit dem Dammsetzer zu reden, nach der Flucht. Die Gosse wird jederzeit mit zwey Reihen Steinen ausgesetzt, die ziemlich breit sind. Man seht beyde Reihen dergestalt neben einander, daß die Steine der einen Reihe mit den Steinen der andern Reihe einen stum pfen Winkel machen, der sich einem Rechten nähert. Die eine Reihe wird zuerst nach der ganzen Länge der Strecke gedammet, und hernach die zweyte. Jederzeit, wenn er einen Stein sehen will, macht er mit der Kelle seines Ham ‚mers ein Loch in aller Eil in die Erde, legt den Stein in das Loch, und treibt ihn mit der Bahn des Hammers hins ein. Wenn die ganze Reihe Steine auf solche Art gedam met ist, so rammt er die Steine mit der Handramme in die Erde ein, und schüttet endlich in die Fugen zwischen den Steinen Erde oder Sand. Auf diese Art werden beyde Reihen Steine der Gosse gesetzt. Zuweilen ist aber ein Theil der Gosse, z. B. vor einigen Häusern, mit Brettern bedeckt, und solche Theile der Gosse werden mit Klinkern ausgefeßt. Der Boden dieser Rinnen ist mit Klinkern bedeckt, die auf ihrer breiten Seite ruhen. Auf jeder Seite dieses Lagers wird eine Reihe Klinker auf die hohe Kante gefeht, aber dergestalt, daß die Fugen der Steine des La gers, und die Fugen der Seitenwände nicht zusammen tref fen, so wie solches der Maurer bey zwey Lagen Steinen beobachtet. Auf jeder Seite des Bretts, so die Rinne bes deckt, wird noch eine Verzahnung oder eine Reihe Klinker geleget. Uebrigens werden die Klinker eben so gesetzt, wie die Feldsteine. Der Damm vor einer bedeckten Rinne muß sich nach und nach erheben und einen Anlauf haben.

Nun geht der Dammseher zur Verfertigung des Damms über. In der Mitte eines Damms in einer breiten Stra Be liegt allemal eine Reihe breiter Steine, und auf jeder Seite der breiten Steine, in einiger Entfernung von den selben, liegen wieder verschiedene Reihen breiter Steine, die ziemlich so breit sind, als die in der mittelsten Reihe. Zwey und zwey solcher Reihen Steine sind jederzeit 6 Fus von einander entfernet, nämlich nach der Breite gerechnet. Diese Reihen breiter Steine halten die Eleinen Steine zu sammen, die den Zwischenraum zwischen den zwey Reihen ausfüllen. Nach der Breite der Straße hat solche in der Breite auch mehrere oder wenigere Strecken. Denn der Dammfeher theilt die Breite sowohl, als die Länge in Stre eken ein, und ist eine Straße 4 Ruthen breit, so hat sie auf jeder Seite des breiten Steins nur 2 Strecken u. f. v. Da ferner der Damm auf jeder Seite des breiten Steine einen gewölbten Abfall hat, der die Feuchtigkeit nöthiget, in die Goffe abzufließen, so wölbet man diesen Abfall, dämit das Regenwasser nicht so leicht aus der Goffe auf die Mitte des Damms übertreten kann. Der Abfall des Damms muß auf jeder Seite wenigstens 7 bis 8 Zoll betragen, und ist in die Strecken gleich vertheilt, doch so, daß die Strecke neben der Gosse etwas mehr Abfall erhält, als die Strecke in der Mitte, nach der Breite des Damms gerech net. Deswegen muß er den Abfall nach der Breite gleich falls nach Strecken abwiegen. (f. abwiegen.) Sobald dieses geschehen ist, und eine Schnur nach der Länge, und an jedem Ende der Strecke eine Schnur nach der Breite in der erforderlichen Neigung ausgespannt ist, so wird der Boden der ganzen Strecke nach Maaßgebung des doppe ten Abfalls planiret. Ist an einem Ort überflüßige Erbe vorhanden, so wird sie an einen andern Ort gebracht, we es daran fehlet, und wenn es nöthig ist, muß auch Sand oder Erde angefahren werden. Auf solche Art wird der doppelte Abfall und die Wölbung nach der Breite in jeder Strecke durch das Planiren nach dem Abwiegen bestimmt. Nun werden sowohl die klemen Steine, als auch die Reis hen breiter Steine, welche die Strecke, nach der Breite genommen, einschließet, aufgefeßt, und für jeden kleinen und großen Stein wird ein Loch mit dem Hammer gemacht, und solcher mit der Bahn desselbeu eingeschlagen, einer aber stets neben den andern gesetzt. Die kleinen Steine kommen alle ohne Ordnung zu liegen, die Reihen breiter Steine bey dem Beschluß der Strecke, nach der Breite gerechnet, werden aber nach der Schnur gefeht. Wenn ei ne halbe oder auch ganze Strecke mit Steinen befeht ist, denn werden solche mit der Ramm an ihren beyden Handhaben aus allen Leibeskräften vest eingerammt, daß sie sich selbst durch die Last eines Wagens nicht verrücken. Zuleht wird in die Fugen Sand oder Erde geschüttet. So wer den alle Strecken der Länge und Breite nach gepflastert. An dem Ort, wo sich zwey Straßen durchschneiden, und too also natürlicher Weise das Regenwasser in eine Goffe zusammenkomt, muß der Dammseher dafür sorgen, daß sich das Wasser nicht ståmmet. Diejenige Gosse also, wel Gosse che den stärksten Abfall hat, muß daher an dem Ort der Ddd 2 Vereini

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