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nigen Stunden auf, gingen, um der Colonne des Erzherzogs auszuweichen, über Herborn und lagerten am

18ten theils bei Hachenburg, theils bei Hof; nächsten 7m. n. w. Wegt. 2 M. d. Hach. Tages wurde der Marsch bis hinter Altenkirchen fortge-2 mM.n.w. Hach. seht, wo Bernadotte nebst der Reserve-Cavalerie über Emmerichenhain bereits eingetroffen war. Lefevre blieb diesseit des Ortes stehen, um Marceau aufzunehmen, wel

Molsb.

cher in der Nacht zum 18ten bis Freilingen gegangen 14 Meft. n. w. war und sich jeßt, im fortwährenden Gefecht mit der österreichischen Avantgarde, auf der großen Straße nå

herte. Unweit Wallerod erhielt er die Nachricht, daß das 2M. n. w. Freil. Defilee bei Altenkirchen noch von Truppen gestopft sei und deshalb der Feind noch einige Zeit aufgehalten werden müsse; er nahm gegen den Ausgang des Höchsteba= cher Waldes Stellung, ritt zum Recognosciren vor und erhielt dabei eine tödtliche Wunde; seine Division schloß sich nach einem ziemlich lebhaften Gefechte an die Armee an, als der Zweck, ihres Verweilens erreicht war *).

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Folgten die Oesterreicher rascher und mit größerem Nachdrucke, so konnte der Feind unmöglich seinen Rückzug so glücklich ausführen. Allein die bei Ofheim lagernden Truppen, an welche sich die Colonne unter Hoke

*) Der Zustand des Generals nöthigte, ihn in Altenkirchen zurückzulassen, wo er von den Oesterreichern mit großer Achtung behandelt wurde; den Leichnam überlieferten sie mit den herkömmlichen Ehrenbezeigungen in Neuwied an die Republifaner.

angeschlossen zu haben scheint, kamen am 18ten Septem= 1 M.n.w.Ofh. ber nur bis Molsberg, folgenden Tages nach Freiling, 13 Mell. n. w. Molsb. und ihr Vortrab, welcher allein die Division Marceau

nicht aus den Augen verlor, war zu schwach, um ihr

wesentlichen Nachtheil zuzufügen. Dasselbe gilt von der 1 M. n. w.West. Abtheilung unter Kray, welche den 18ten Wehrdorf, am 4 Meil. n. w. 19ten Hof erreichte, während ihre Vorhut nur einmal bei Herborn mit einem französischen Detachement zusammen

Wehid.

stieß; F. M. L. Neu war in diesen Tagen über Montebauer 21 M. w. Mont. nach Romersdorf gerückt. Hiernach befand sich Jourdan in einer günstigeren Lage als der Erzherzog; er hatte am 19ten über vierzigtausend Mann bei Altenkirchen vereinigt, welche jedem einzelnen der drei österreichischen auf einer Linie von sechs Meilen vertheilten Corps weit überlegen waren; er versichert, Munitionsmangel habe ihn verhindert, durch einen raschen Angriff davon Nußen zu ziehen, vielleicht nöthigte auch der Zustand des Heeres, den Rückzug ohne Säumen fortzusehen. Die Division Poncet ging am 20sten bei Bonn auf das linke Rheinufer, Championnet, Grenier und die Reserve - Reuterei marschirten bis hinter die Sieg, Lefevre und Bernadotte 3 M. n. w. ult. nach Uckerath; folgenden Tages vereinigten sich alle zwi4 M. n. w. uæ. schen Pork und Bennsberg, wo Jourdan, seinem Wunsche gemäß, des Oberbefehls enthoben, denselben an General Beurnonville übergab. Dieser ließ nur die Divifion Lefevre vorwärts Düsseldorf stehen und vertheilte die übrigen am linken Rheinufer, wo sie, mit Ausnahme` einiger unbedeutenden Gefechte gegen österreichische Ab

theilungen, die von Mainz vorgerückt waren, während des ganzen Winters unthätig blieben *).

Die Colonnen des Erzherzogs und Kray's vereinigten sich über Wallerod und Hachenburg am 22sten bei Uckerath. Ueberzeugt, daß von der Sambre- und Maasarmee keine wesentliche Gefahr mehr drohe, entschloß sich der kaiserliche Feldherr, einen Theil seiner Truppen nach dem Oberrhein in Moreau's Rücken zu führen, und bestimmte dazu 19 Bat., 37 Esc., deren Avantgarde noch felben Tages gegen Limburg aufbrach; 13 Bat., 38 Esc. wurden als Vorposten an der Sieg und dem Rheine, 11 Bat., 13 Esc. gegen Neuwied und 19 Bat., 27 Esc. als Reserve bei Uckerath aufgestellt. Der am 29sten gemachte Versuch, Neuwied zu nehmen, führte zu einem fehr lebhaften Gefechte, ohne daß der Zweck erreicht worden wåre; man erklärte darauf mittelst Convention das Städtchen für neutral und schloß auch bei den Vordertruppen an der Sieg und Agger eine Uebereinkunft wegen Einstellung der Feindseligkeiten.

Während des Marsches wurde die Abtheilung des Erzherzogs durch Zurücklassen von Truppen im Rheingau und Entsendung eines Streifcorps nach dem linken

*) Wiener Zeit. Beil. zu Nr. 77 und 95. Moniteur l'an V. p. 53. 72. 181. Grundsåge der Strategie III. 204 — 212. 334, Jourdan Mémoires p. 201–208. 349–352. Dest. Mil. Zeitf. 1827. IV. 261. 262. Jomini IX. 42—46.

Rheinufer so bedeutend geschwächt, daß sie, nur 9 Bat., 17 Esc. stark, in der Mitte des Oktober die Rench erreichte. Ihre ferneren Unternehmungen gehören einem späteren Abschnitte an. Das vom Fürsten Liechtenstein geführte Streifcorps (2 Bat., 14 Esc., mit einer Reserve von 2 Bataillonen) ging am 2ten Oktober bei Mannheim über den Rhein, und es gelangen ihm einige kühne Unternehmungen, von welchen besonders der Ueberfall von Weißenburg, durch den damaligen Rittmeister Grafen Bubna, zu erwähnen ist; daß diese indeß auf die Lage des Ganzen keinen Einfluß haben konnten, braucht nicht erinnert zu werden *).

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Der Leser erinnert sich, daß am 4ten September Oberst Meerveld mit 11 Escadrons von Zell nach dem Rheinthale abgesendet wurde, um, vereinigt mit einem Theile der Besatzung, von Mannheim an den Main zu rücken; etwas später befahl jedoch der Erzherzog, daß General Petrasch mit dieser Reuterei und 9 Bataillonen aus Mannheim, im Rheinthale aufwärts, ziehen solle. Moreau hatte zur Beobachtung von Mannheim und Philippsburg 3 Bat., 2 Esc. bei Bruchsal zurückgelassen, welche der österreichische General am Morgen des 13ten September anzugreifen beabsichtigte, während Seitencolonnen ihnen den Rückzug nach Kehl abschnitten; allein

*) Moniteur p. 85. 149. Grundfäße der Strategie III. 212 -216. 277. Dest. Mil. Zeits. 1827. IV. 263 -- 268.

f. d. Kehl.

die Republikaner, von diesem Plane unterrichtet, brachen noch während der Nacht auf, schlugen sich durch die umgehenden Truppen, auf welche sie stießen, und erreichten in der Nacht zum 16ten Kehl, wo nicht volle zwei Bataillone die noch unvollendeten Befestigungen beseht hielten. Petrasch, am 16ten bei Bischofsheim eingetroffen, beschloß einen Versuch, den wichtigen Punkt durch Ueberfall zu nehmen, schwächte sich aber vorher um zwei Bataillone, welche, auf die Nachricht, daß einige tausend Mann der Rheinarmee bei Freudenstadt erschienen seien, nach Renchen und Oppenau marschiren mußten; den 2 M. v. č. 34 M. Ueberfall sollten in der Nacht zum 18ten 3 Bat., 2 Esc. von Morlen und Sundheim aus unternehmen und 31⁄2 Bat., 2 Esc. die von Bruchsal verdrängte Abtheilung in ihrem Lager am rechten Ufer der Kinzig beschäftigen. Gegen drei Uhr des Morgens erfolgte der Angriff in der bezeichneten Richtung und gelang vollkommen, indem die überraschte Besahung in wilder Flucht der Rheinbrücke zustürzte; allein nun hörte auch bei den Desterreichern, denen zwei Stabsofficiere außer Gefecht geseht waren, die Ordnung auf; sie wiesen zwar noch die drei französischen Bataillone ab, welche, über die Kinzig ́zurückkommend, den Ort wieder zu nehmen suchten, unterlagen aber einem neuen Unfalle, als der Commandant von Strasburg mit einigen schnell zusammengerafften Truppen herbeieilte. Mit nicht unbedeutendem Verluste trat der österreichische General Morgens gegen 8 Uhr den Rückmarsch nach Bischofsheim an; er ließ nunmehr

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