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Ohne die Unschlüssigkeit des républikanischen Heerführers håtte noch am folgenden Tage der unentschieden gebliebene Kampf zu einer Niederlage seiner Gegner werden können. Er hatte endlich beschlossen, die Abtheilung Desair gegen Rücken und rechte Flanke ihres sehr ausgeseßten Centrums hervorbrechen zu lassen, was denn für St. Cyr das Signal sein sollte, dasselbe in der Front anzufallen; die Truppen des Lehteren mußten deshalb, als die Desterreicher am Morgen des 12ten den Rückzug begannen, ruhig stehen bleiben, um ihn nicht zu beschleunigen, allein der Angriff vom linken Flügel erfolgte nicht, und bald ergab sich, daß Moreau neue Bedenklichkeiten gefunden hatte. Die Gegner kamen, ohne einen Schuß zu thun, aus ihrer bedenklichen Lage und wurden an diesem Tage überhaupt gar nicht verfolgt. Der Erzherzog führte 6 Bat., 8 Esc. nach Mädingen, Hoke blieb mit 16 Bat., 19 Esc. zur Deckung des Abzugs stehen und erhielt die Weisung, durch das Thal des Kesselbachs nach und nach an die Donau zu rücken; am 13ten gingen die hei Mådingen vereinigten Truppen, so wie die 24M. [.w. Måb. Abtheilung Hohe's bei Donauwerth, der linke Flügel bei Dillingen über den Strom und lagerten bei Nordheim und Burgau.

Grundsäge der Strategie II. 329. 330. 333-336. 339344. Gouvion St. Cyr Mémoires III. 133 — 141. 144-166. Deft. Mil. Zeits. 1827. IV. 20—25. Jomini VIII. 244–254. Dedon p. 100-110.

Am Morgen desselben Tages hatte rechts der Donau ein heftiges Gefecht stattgefunden. Die Hauptmasse Ferino's*) stand vorwärts Memmingen, ihre Vorhut bei

Oberkamlach, in der Nähe der Emigranten, welche bei 2M.n.d.Memm. Mindelheim lagerten; angeblich um den Rückzug zu‡ M. 1. D. K. fichern, wahrscheinlicher aber aus gereiztem Ehrgefühl ließ Prinz Condé einen Theil seines Corps früh 1 Uhr diesen Punkt angreifen, wobei die Republikaner so vollständig überfallen wurden, daß sie den Ort beim ersten Anlaufe råumen mußten. Von der ersten Ueberraschung zurückgekommen, nahmen sie den Kampf wieder auf, welcher mehrere Stunden mit feltner, in dem gegenseitigen Verhältniß der Streitenden begründeten Erbitterung fortgesezt wurde. Die Emigranten mußten endlich mit einem Verluste von 717 Mann an Todten und Verwundeten der Uebermacht weichen; wenig verfolgt, gingen fie in den nächsten Tagen bis Schwabmünchen zurück, wo 3-M.n.8.Minb. ihnen ihre neue Bestimmung bekannt wurde**).

*) Eine schwache Division seines Heertheils befand sich bei Bregenz, Isny und Kempten, um Vorarlberg und Tyrol zu bes obachten.

**) Wiener Zeit. S. 2448. Grundsäge der Strategie II, 344, 345. Gouvion St. Cyr Mémoires III. 166 — 171. D'Ecquevilly Campagnes II. 71-87. Dedon p. 111-116.

2 Dritter Abschnitt.

Die Sambre und Maas-Armee überschreitet aufs Neue den Rhein.

:

Gefechte an der kalten Eiche und bei Runkel. Treffen bei Friedberg. Rückzug ber Desterreicher hinter den Main. Bombardement von Frankfurt. Die franzdfische Armee rückt an die Wern. Kapitulation von Würzburg. Rückzug der Desterreicher, hinter die Wisent. Gefechte bei Forchheim, Rückzug der Desterreicher nach Umberg. Gefecht bei Sulzbach. Rückzug der Oesterreicher hinter die Nab. Gefecht bei Freiholz und Wolfering.

Nachdem der Erzherzog nach dem Oberrhein marschirt war, blieben in Mainz und dem verschanzten Lager von Hechtsheim 34 Bat., 36 Esc. (27,000 Mann), zwischen der Lahn und Sieg 37 Bat., 76 Esc. (36,284 Mann), welche Graf Wartensleben folgendermaßen vertheilte: 3 Bataillone im Rheingau, 7 Bat., 13 Esc. von Nieder

Lahnstein bis Erlich (wovon 6 Bataillone die in der 34M. n. w.N.e. Ebene von Neuwied zwischen Hettersdorf und Bendorf aufgeworfenen Verschanzungen befeßten), 4 Bat, 20 Esc. Linie von etwa von Erpel am Rheine bis jenseit Siegen in einer Vor13 Meil. postenlinie aufgelöst, 3 Bataillone zu ihrer Unterstühung 14. f. 8.Sieg. an der kalten Eiche, 13 Bat., 21 Esc. bei Neukirchen 3 M. f. Sieg.

TMM. f. 8. Neuk, und 7 Bat. 22 Esc. unter General Werneck bei Idstein

als Reserve.

Sein Gegner hatte einige Verstärkungen von der Nordarmee in Holland und zugleich den bestimmten Be

fehl erhalten, unverzüglich den Rhein aufs Neue zu übers schreiten; sobald ihm der Uebergang bei Kehl bekannt wurde, schickte er sich an, dieser Weisung mit einer noch größeren Streitmasse als das erstemal zu genügen, indem nur 14,600 Mann zur Beobachtung von Mainz bestimmt wurden. Die Bewegung begann auch jest wieder vom linken Flügel, wo die Divisionen Lefevre und Collaud am 28sten Juni von Düsseldorf aufbrachen. Erstere marschirte links durch das Gebirg gegen Siegen, die andere, zu welcher von Cölln aus die Division Grenier und die Reserve stießen, traf über Porz und Siegburg am 2ten Juli bei Uckerath ein; Graf Wartensleben überz 10 M. f. 8. Dúff. zeugte sich wohl, daß die Republikaner einen ernstlichen

Angriff beabsichtigten, that aber nichts, als seine Reserve

nach Limburg zu beordern und die an der Sieg vertheil-24M.s.w. Neuk. ten Truppen theils an der kalten Eiche, theils bei Altenkirchen zusammenzuziehen. Während dem hatte der französische Obergeneral in der Nacht zum 2ten Juli die Dis visionen Bernadotte, Championnet und Poncet ges genüber von Neuwied vereinigt, und es gelang ihren auf Schiffen übergesehten Grenadieren nach dem lebhafs testen Gefecht, den Feind aus seiner verschanzten Linie zu vertreiben; fobald die Brücke vollendet war, defilirte das Ganze und nahm bei Dierdorf und Hilfcheid Stel- 27M.n.8. Neuk. 2 M. f. Dierb. lung. Die Oesterreicher wichen dem Kampfe mit die fer überlegenen Truppenmasse durch eiligen Rückzug bis hinter Montebauer aus, vereinigten sich am 3ten bei 4 M. 8. Neuk. Molsberg mit der Abtheilung des General Werneck und 2m.n.8.Mont.

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gingen folgenden Tages auf das linke Ufer der Lahn, welches sie, durch Truppen aus Mainz bis auf 18 Bat., 35 Esc. verstärkt, von Lahnstein bis Weilburg besetten.

Jourdan glaubte, die ganze feindliche Armee bei Limburg zu finden, und beorderte deshalb die Division Collaud nebst der Infanterie-Reserve für den 3ten nach 44 M. f. 8. uæ. Hachenburg, von wo aus sie sich nächsten Tages bei Dillenburg mit Lefevre vereinigen sollten, um Weklar zu gewinnen; die Divisionen Grenier und Championnet, so wie die Reserve-Cavalerie wurden in der Gegend von 1 M. f. Hach. Freilingen zusammengezogen, Bernadotte rückte nach Mon13 M. f. Freil. tebauer und die Abtheilung unter Poncet, bestimmt, ihn 2M. f.w.Mont. zu unterstüßen und zugleich Ehrenbreitenstein zu beob= achten, nahm bei Rothenhahn Stellung. Der größte

Theil der bei Freilingen stehenden Truppen war am 4ten

13M. (.8. Freil. Juli nach Molsberg marschirt, als man endlich von der wahren Lage der Dinge dadurch Kenntniß erhielt, daß die nach Dillenburg bestimmten Divisionen in der Ge2 M. d. Hach.'gend von Hof auf ein starkes Corps österreichischer Reuterei stießen; während aber Jourdan beschäftigt war, seiner Armee die den Umständen angemessene Richtung zu geben, ånderten sich die Verhältnisse aufs Neue. Lefevre, am 3ten bei Siegen eingetroffen, hatte folgenden Tages 14M. s.d.Sieg. die Stellung an der kalten Eiche angegriffen und die am. f. 8. b. t.E. hier stehenden Desterreicher zum Rückzuge nach Dillenburg genöthigt. Die Meldung von diesem Gefecht, so wie von dem Erscheinen einer starken feindlichen Abthei

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