Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

ben den Feind, so wird, wenn die Festhaltung des Engweges beschlossen wurde, die Aufstellung der Jäger - Kompagnie folgende seyn: Entweder zeigt sich vor dem Hohlwege oder in einer angemessenen Entfernung davon ein für die Plänklerkette vortheilhafter Terränabschnitt, oder es befinden sich am Ausgange des Hohlweges selbst, Gestrüppe, Waldflecken, Graben, einige Häuser, u. dgl. In diesen Fällen wird vorwärts des Hohlweges, oder hart am Ausgange desselben, die Plänklerkette formirt. Bietet aber der Hohlweg statt beim Ausgange desselben nach dem Feinde hin,in seiner Mitte eine vortheilhafte Stellung, etwa durch dort befindliche Waldflecken und Graben, so daß der vorliegende Theil des Engweges mehr offen und abfallend ist, so wird diese Mitte mit der Plänklerkette besetzt.

[ocr errors]

Gibt aber der ganze vorliegende Theil des Hohlweges keinen Punkt zur Aufstellung, wohl aber der Eingang selbst, das heißt jene Seite, woher die Jäger-Kompagnie zum Durchzug kam, so wird dieser Eingang (für den anrückenden Feind der Ausgang des Hohlweges) halbmondartig, entweder mit geschloffe= nen Abtheilungen, oder, wenn der Rückzug schon beschlossen wäre, mit der Plänklerkette umgeben, damit der herausbrechende Feind durch ein Kreuzfeuer empfangen werde.

Der Rückzug geschähe in den beiden ersten Fällen auf den Höhen, wo der Vormarsch statt fand.

Angriff eines Hohlweges.

Mit einer verstärkten Plänklerkette und mit den rasch nachfolgenden Unterstüßungen und Reserven wer

den durch einen Bajonnett - Ungriff die Seitenhöhen des Hohlweges genommen; indessen der Eingang des Hohlweges erst dann angegriffen oder betreten wird, wenn die auf den Rändern vorrückenden Plänkler, Unterstützungen und Reserven den Feind schon so weit zurückgeworfen haben, daß der Eingang ohne Gefahr eines gelegten Hinterhaltes (etwa bei einer Krümmung des Hohlweges, wo dieser nachher sich erweitert) passirt werden kann; und dies muß um so mehr in jenem zweiten Falle ges schehen, wenn nämlich der Feind die Mitte des Hohlweges zur Aufstellung gewählt hat.

Endlich im dritten Falle, wenn der Feind den Ausgang des Hohlweges mit einer halbmondartigen Stellung besett hält, müssen die auf den Seitenhöhen vorrückenden Abtheilungen erst die beiden vorgebogenen Flügel angegriffen und aufgerollt haben, bevor das Herausbrechen der geschlossenen Scharen aus dem Hohl= wege erfolgt.

Der Dienst der Jäger - Kompagnie

besonders in Hinsicht der Plänklerkette - wurde somit abges

handelt.

(Der Schluß folgt.)

III.

Der Zug ins Küstenland und nach Istrien im Sommer 1813.

Nach einem gleichzeitigen Tagebuche.

Bei Ausbruch des Feldzuges von 1813 war die E. k. inner - östreichische Armee viel schwächer als die ihr ge.genüberstehende feindliche, und sollte sich auf die Vertheidigung beschränken. Ihr Haupttheil kantonnirte in Kärnten. Eine Abtheilung von 5 Bataillons und 6 Eskadrons stand bei Agram, und eine jene beiden Korps verbindende Truppe bei Cilly.

Der Vizekönig von Italien theilte seine Armee, und drang selbst nach Villach vor, während ein anderes Korps über Laibach operiren sollte. Durch diese Anwendung seiner Übermacht schmeichelte er sich, die inneröstreichische Armee zum Rückzug zu nöthigen, und in der Folge selbst die Hauptstadt der Monarchie zu bes drohen.

Der General Graf Nugent hatte früher vorgeschlagen, mit einem kleinen Korps die Verbindung durch Kroazien mit dem adriatischen Meere zu eröffnen, das durch Dalmazien abzuschneiden, dem Feinde Kroazien zu entreißen, die tapferen Einwohner dieses Landes für Östreich zu gewinnen, und hierdurch, so wie durch die

Unterstützung der Engländer, den Rücken des Feindes so zu bedrohen, daß er seine Plane nicht auszuführen vermöge. Die Vorbereitungen zu dieser, Unternehmung waren auch schon eingeleitet, und die Engländer hiervon verständigt. Sie wurde aber wegen Mangel an Truppen aufgegeben. Gen. Graf Nugent erbot sich jedoch, diesen Zug mit 1000 Mann zu versuchen, und sich Verstärkung und Unterstützung durch oberwähnte Mittel zu verschaffen. FML. von Radivojevich, welcher das Korps in Kroazien kommandirte, willigte ein. Dieser Entschluß hatte in der Folge wesentlichen Einfluß auf die Operazionen der inner- östreichischen Armee, und zwang den Vizekönig, so stark in seine rechte Flanke zu detaschiren, daß er auf seinen früheren Plan zur allgemeinen Vorrückung im Zentrum ganz verzichten mußte.

Übergang der Save und Anfang der

Feindseligkeiten.

Am 19. August überschritt Gen. Graf Nugent bei Agram die Save, und bildete nun die Avantgarde des FMLts. von Radivojevich. Seine Brigade bestand aus 1 Bataillon Warasdiner Kreuzer und 1 Eskadron Radetzky Husaren, mit 4 dreipfündigen Kanonen.

Am 20. rückte der General nach Karlstadt vor. Er ward zur Beschleunigung seines Marsches durch den Umstand bewogen, daß am folgenden Tage die noch im Lande befindlichen 6 Bataillons französischer Kroaten sich bei jener Stadt vereinigen sollten, um dieselbe zu vertheidigen. Das Volk zu Karlstadt zeigte sehr günstige Gesinnungen. Am Abend erschien wirklich das Szluiner Bataillon. Gen. Graf Nugent verfügte sich zu demselben,

erklärte den an Frankreich geleisteten Eid für nichtig, und forderte das Bataillon auf, den Eid dem Kaiser zu erneuern; welcher auch einstimmig abgelegt wurde.

Am 21. nahte das Banal-Bataillon gegen Karlstadt, zog sich aber, bei Begegnung mit den östreichischen Vorposten, wieder zurück. Es wurden Bevollmächtigte in die fünf übrigen Regimentsbezirke abgeschickt, mit der Bekanntmachung, daß sie des Eides an Frankreich enthoben wären, und mit der Aufforderung, ihrem früheren Monarchen Treue zu schwören; welches auch willig befolgt wurde; wozu das Beispiel des Szluiner Bataillons wesentlich beitrug.

Am 22. kam FML. von Radivojevich nach Karlstadt, und fing sogleich an, die übertretenden Grenzer zu organisiren. Gen. Graf Nugent marschirte nach Novigrad. Das von 3engg nach Fiume im Marsch begriffene Bataillon Oguliner trat, bei Erhal tung der Aufforderung, zu den Östreichern über, und dessen Kommandant, Oberstlieutenant Baudisson, flüchtete allein nach Triest. Alle diese Truppen leisteten in der Folge die besten Dienste. Die Beseßung Kroaziens hatte nicht allein dieses zur Folge; sondern die Nachricht davon, welche durch Abgeordnete verbreitet wurde, wirkte auch auf die Grenzer, die sich noch unter der feindlichen Armee befanden.

Am 23. rückte Gen. Graf Nugent nach Bosil levo vor. Die Vortruppen erreichten Fuscine. Der englische Kapitän Cadogan kam nach Zengg, wo er, ungeachtet der Stürme, landete, und sich gleich mit Graf Nugent in Verbindung seßte. Die Kommunikazion der feindlichen Armee mit Dalmazien war nun unterbrochen.

« ZurückWeiter »