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Schönblühende Pflanzen.

Crowea saligna Smith. Weidenartige Crowea. Familie. Rutaceen-Diosmeen.

Staubbeutel

Kennz der Gattung. Kelch fünftheilig. Blus menblätter fünf, ohne Nagel. Staubfäden platt, pfrie menfpitig durch ein Haargeflecht vereint. ben Staubfäden innerfeits langs angewachsen. Griffel aus der Basis des Fruchtknoten. Kapfelfächer fünf, unten zu sammengewachsen. Samen mit Deckhaut.

Kennz der Art. Zweige dreiseitig, kahl. Blätter zerstreut, lanzettlich, ganzrandig. Blüthe einzeln, achfelständig.

Ein sehr hübsch gebildeter kleiner Strauch mit rutben. förmigen Zweigen, lederartigen Blättern und rosenrothen Blüthen.

Vaterland und Kultur. Die Crowea wächst mit ihr verwandten Gattungen: Boronia, Eriostemum, Philotheca, Phebalium und Correa in Neuholland, und wird ebenso, wie diese, im Winter im Glashaufe in leich ter Heideerde kultivirt, wo sie im Frühling, doch auch zu andern Jahreszeiten, blüht. Die Vermehrung geschieht leicht durch Schnittlinge.

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Convolvulus cairicus L. Ipomea palmata Forsk. Handblättrige Winde von Kairo. Familie. Windengewächse Convolvuleen. Kennz. der Gattung. Blume trichterförmig, ge= faltet. Narben zwei. Kapfel zweifächerig. Fächer zweis famig.

Kennz. der Art. Stengel strauchartig, windend. Blätter handförmig getheilt, fünf, bis siebenlappig. Ab schnitte langlanzettlich. Achselblättchen handförmig. Blús thensaum fünffpitig.

Die Pflanze wächst zu verschiedener Höhe und schlingt fich an andere empor, bevor sie die schönen Blüthen ent. wickelt. Sie gehört unter die långer bekannten Gewächse, da schon Besling und Forskol sie kannten.

Baterland und Kultur. Sie wächst in Aegypten und wird daselbst, wie Forskol erzählt, als gewöhnliche Zierde in den Gärten gefunden, soll aber daselbst nicht einheimisch sein. Man hált sie im warmen Haufe, wo sie

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen toftet 21/2 Rb.

XVIII. Jahrgang

den größten Theil des Sommers hindurch blüht. Die Vermehrung geschieht durch abgeschnittene Zweiglein.

Cleome spinosa L. Bestachelte Cleome.
Familie, Capparideen Cleonieen.

unregelmäßig vierblättrig. Staubfäden vier bis vierzig. Kennz. der Gattung. Kelch vierblättrig. Blume Kapsel schotenartig, einfächerig, vielfamig.

Fäden bodenständig. Blätter sieben bis fünftheilig. Ab Kennz der Art. Bestachelt. Blüthen sechsmånnig. schnitte ovallanzettlich, lang zugespigt. Deckblätter rundlich-herzförmig.

Es ist bereits über hundert Jahre her, daß man diese

Pflanze in den englischen Garten kennt. Die Cl. punBet, hat nicht nur blos fünftheilige Blätter, sondern auch gens, welche Willdenow von gegenwärtiger unterscheikleinere Blüthen.

indien wild und verlangt das warme Haus. Sie blüht Vaterland und Kultur. Sie wächst in Westim ersten Jahre, läßt sich aber in warmer Pflege auch ein fie nur durch Samen fort. paar Jahre halten, wo sie dann verholzt. Man pflanzt

Campanula alpina Jacq. Alpen-Glockenblume. Familie. Glöckler.

Kennz. der Gattung. Blume glockig, Boden von den daselbst erweiterten Staubgefäßen bedeckt. Narbe drei- bis fünffpaltig. Kapsel drei bis fünffächerig, an den Seiten unten aufspringend.

Kennz der Art. Die Stengel sind einfach. Blåt. ter elliptisch-spatel- und lanzettförmig. Blüthenstiele ach selständig einblüthig, zweiblättrig. Die Blüthen überhán. gend und kahl.

Sie ist eine von den Zierden der deutschen Alpen, flora, welche auch für die Kultur alle Aufmerksamkeit ver dienen. Die ganze Pflanze erreicht nur die Höhe weniger 3olle, theilt sich meist aus der Wurzel in mehrere Sten. gel und erscheint dann zur Blüthezeit ringsum mit ihren schönen blauen Glocken geschmückt.

Vaterland und Kultur. Die Alpen-Glockenblume wächst auf den deutschen Kalkalpen; sie findet sich in Destreich, Steyermark und Salzburg auf trockenen, gras. leeren Plägen felten, besonders auf der Spige des Unters

bergs bei Salzburg, auf dem M. Spinale in Tyrol, in den Karpathen, und soll auch in der Schweiz aufgefunden worden sein. Für die Kultur der Alpenpflanzen baut man künstliche Felfen aus Bruchsteinen, an vor der Sonne geschüßten Orten. Die Zwischenräume zwischen den Bruch steinen füllt man mit feiner Sand und Lauberde aus und läßt den Gewächsen die nöthige Feuchtigkeit zukom men. Der Sicherheit wegen überwintert man die zárt lichen Arten, unter welche auch diese Glockenblume gehören möchte, im Glashause in Töpfen, wo sie dann sehr zeitig blüht. Die gewöhnliche Blüthezeit in den Alpen ist der Juni und Juli, das Frühjahr der Alpen. (Fortseßung folgt.)

Ueber schönblühende Stauden, in Massen zusammengestellt. *)

Es ist wünschenswerth, Gruppen einer und derselben Species von Stauden, oder von verschiedenen Varietäten derselben oder den ihr nahe stehenden Species zu machen, denn bei heterogenen oder entgegengesetzten Mischungen oder Zusammenstellungen herrscht offenbar jederzeit eine Dürftigkeit des Blüthenstandes und nur hie und da ber findet sich eine Staude zu derselben Zeit in Blüthe. Auch einzeln stehende Pflanzen, wenn an und für sich auch noch so schön, sind ungenügend für eine Blüthenfülle, die zu einem großartigen und imponirenden Anblick erheischt wird. Rhododendren-Gruppen sind zwar nicht mehr selten in den Gärten, aber man sieht sie in abgesonderten Bee ten noch nicht hinreichend genug; eben so verhält es sich mit den prächtigen Land-Azaleen: ein üppig blühendes Beet der besten Varietäten dieser Lehtern ist das Schönste, was man sehen kann. Auch Kalmia latifolia eignet sich fehr für gruppenartige Zusammenstellung; der Anblick ist reizend, wenn sie mit ihren wachsgleichen Blumen über bedt ist. Leucothoe oder Andromeda floribunda mit ihren zahllosen schneeweißen Blumen und ihrem gedrunge nen Habitus ist für kleinere Beete sehr empfehlenswerth; auch wird sie unter einer Anzahl dunklerer und wärmer gefärbten Massen einen lieblichen Relief geben. Verschie Bene Haiden und amerikanische Pflanzen, welche einzeln auf den Beeten gepflanzt, keinen sonderlichen Anblick ge. währen, erlangen diesen in ftaunenswerthem Maaße, wenn sie in Massen zusammengestellt werden. Die Macht der Sonnenstrahlen auf die meisten Species dieser Klasse ist während der heißen Sommermonate dergestalt, daß sie, wenn einzeln stehend, selten so viel Kraft erlangen können, um deren nachtheiligen Einfluß zu widerstehen. Sobald fie aber in Massen zusammenstehen, verschlingen so schnell und dicht ihre Zweige ineinander, daß keine Dürre oder Sonnenhige ihnen später ein Leid zufügen kann. Grup. pen und Beete von Rosen sind schon so allgemein, daß über dieselben kein Wort mehr zu verlieren ist. Wo es die Dertlichkeit zuläßt, machen auch einige Klumpen von Syringen einen hübschen Effect, sowie auch Beete von zwergigem und buschigem Geißblatt. Gruppen von Fuch. *) Aus dem Hamburger Archiv. 1844.

sien werden gewiß bald in keinem Garten mehr fehlen, denn sie bilden die größte Zierde derselben im Sommer; Hortensien mit ihren großen Blumenköpfen eignen sich ebenfalls ganz vorzüglich zu Gruppen. Vermuthlich wird eine der sehenswerthesten Pflanzen in solchen größeren Zusammenstellungen das Ribes sanguineum sein, das wegen der Frühzeitigkeit seines Blüthenstandes so anziehend ist. In einer Gruppe von etwa 12 bis 16 Fuß in der Breite und auf einem üppigen Rasen muß es sich überaus schön ausnehmen. Ein Gleiches würde mit Spiraeen. Species, besonders aber mit Spiraea ariaefolia der Fall fein; auch Cydonia japonica und ihre blaßblühende Vas rietát müssen ebenfalls Effect machen.

Die Farrnkräuter und ihre Behandlung. *)

Parton weiß dieser schönen Pflanzenfamilie überaus gewandt das Wort zu reden, wenngleich er auch eingesteht, daß dieselbe troß allen eleganten Anblicks von allen un geläuterten Gemüthern, die nur grellblühende Blumen lieben, als jedweder Kultur unwürdig, verbannt werden würde. Mit sichtlicher Vorliebe spricht er von dem zarten Grün der Farrn, von ihrer eleganten Form, von der gra. ciósen Haltung ihrer Wedel; das herrliche Grün mancher derselben sei dem Auge erfrischender und ergößlicher, als die brillantesten Dinten mancher Blumen. Ueberbies seien die Farrnkräuter durch ihren halb epiphytischen Charakter und ihre besondere Art des Blüthenstandes höchst interessant, welcher lettere, dessen Farbe gewöhnlich braun sei, auf der Rückseite der Wedel stattfinde. Der Werth der Farrn, als Zierde für Gärten und Häuser, wird besonders hervorgehoben, namentlich seien sie für Felsenoder steinige Partieen geeignet, da sie nur weniger Erde bedürften. Auch den Warm, namentlich Orchideenhäusern, gereichten sie sehr zur Zierde, wenn man sie in Körben aufhinge und ihnen nur gehörig Feuchtigkeit und Schatten gåbe. Hinsichtlich der Kultur der Farrn sind drei Punkte namentlich dabei zu beachten: 1) Schatten, der ihnen unumgänglich nöthig ist, sowohl zur Erlangung der herrlichen lichtgrünen Farbe ihrer Wedel, also zu ihrer Perfection, als zur gefunden Erhaltung mancher Species; 2) eine ziemlich feuchte Atmosphäre, die eben so nothwendig, als Schatten it. Während des Frühlings und des Sommers, während die Wedel entfaltet sind, befinden sich Farrn am besten in einer mäßigen Feuchtigkeit, die durch gehöriges Gießen und Besprisen erzielt wird. Wasserdünste sind ihnen, namentlich in Warmhäusern, sehr wohlthätig. Wo Schatten und Feuchtigkeit, muß auch Kühlung sein: im Freien lieben die Farrn eine kühle Stelle. In Warm. häusern ist dies aber anders, wenngleich sie auch dort keine hohe Temperatur erheischen. 3) Die für Farrn geeignetste Erdmischung ist die, die aus vergangener vegetabilischer Materie besteht. In der Kopfkultur übertrifft Lauberde alle andere; ist aber ein höherer Grad von Compactheit vonnöthen, dann muß man Haideerde, mit vielen vegeta, bilischen Fibern versehen, wählen. Kleine Töpfe und acht

Aus dem Hamburger Archiv. 1844.

sames Gießen vervollständigen die Behandlung der Farrn. Sie haben so unbedeutende Wurzeln, daß sie sich in wei ten Töpfen nicht wohl befinden würden. In Gartenbee ten müssen sie einen sehr lockern Boden haben, und auch hier mit sorgsamem Gießen bedacht werden.

Beitrag zur Frühlingsflor für Blumengårten. *)

Sehr häufig wird von Gartenliebhabern die Frage geftellt, ob man außer den im Frühling blühenden Zwie belgewächsen, als der Crocus, Fritillarien, Hyacinthen, Muscari, Narcissen, Scilla, Tulpen und dgl. nicht auch andere Frühlingspflanzen, welche im April und Mai zur Blithe gelangen und im freien Lande ohne Gefahr unsere Winter ertragen, zur Anlage von Blumengruppen oder Rabatten benuhen könne. Es dürfte sich einer folchen Anlage eben nicht eine zu große Schwierigkeit in den Weg stellen, und es kommt hier hauptsächlich auf die Wahl der Arten an, welche zu dieser Zeit ihre Blüthen zu entwickeln pflegen, vorausgefeßt, wenn man nicht verlangt, daß alle Arten, gleich den meisten Zwiebelgewächsen, gleichzeitig zur Blüthe gelangen follen. Wir wollen es daher versuchen, einen Theil derjenigen nicht ganz ger wöhnlichen Pflanzen-Urten namhaft zu machen, welche sich dazu eignen, und die der Gartenfreund und Gärtner zu wählen hat.

Die Rabatten oder Gruppen können von verschiedener Form und Größe sein, am Hauptwege oder auf Rasen. plåten angebracht werden, welches von der Gartenanlage und vom Geschmack des Gartners bedingt wird und tas leitende Prinzip ist, doch eignet sich die symmetrische Form am besten hierzu, wenn sie auch im Rafen liegen sollte. Schuß vor Oft- und Nordwinde wird durch Anpflanzung von nicht zu hohen, jedoch nicht zu nahe stehenden Baumen und Strauchern gegeben; auch dürfen die Rabatten nicht zu schattig liegen, indem dadurch der Zweck verfehlt und die Blüthezeit später hinausgerückt wird, als in fub licher Exposition. Eine Lage nach Südfüdost und Oft, ist für das Gedeihen unstreitig die angemessenste. Der Bos den, welcher dazu erforderlich ist, richtet sich nach der Na tur und Beschaffenheit der Pflanze, und darf derselbe kein saurer, wasserhaltiger und feuchter sein.

Buchsbaum. Einfassung zu den Rabatten, ist jeder andern vorzuziehen, wenn fie nämlich dicht und zusams mengewachsen erhalten wird. Man kann auch dazu Veils chen, Primeln, Hepatica, Saxifraga u. a. wählen, je nachdem es dem Einen oder dem Undern gefällt, nur muß die Einfassung niedrig, schmal und reinlich gehalten werden. Da die Lilieccen, Irideen und Umaryllideen an ihrer eigenthümlichen Schönheit verlieren, wenn sie unter andern Pflanzen stehen, so sind sie auch nicht gut mit diesen zu vereinbaren und verlangen ihren eigenen Standort. Doch darf man es hierbei nicht allzuftreng nehmen, und lassen fich einzelne Arten an den Rändern der Rabatten anbrin gen, so z. B. Erythronium Dens Canis, E, Americanum, Scilla amoena, S. amoenula, Puschkinia scilloides, Iris reticulata, I. Iberica, I. Caucasica, I. are*) Aus der Allgemeinen Gartenzeitung. Von F. Otto.

naria, I. Persica, Galanthus nivalis, G. plicatus, Sternbergia colchiciflora, Merandera Caucasica, Bulbocodium vernum, Colchicum-Urten 2c.

Zur Zeit, wenn die Pflanzen verblüht sind und theilweise einziehen, können die dadurch entstandenen Lücken und Zwischenräume mit feinen Sommergewächsen, welche man zu diesem Behuf in Töpfen zieht, ausgefüllt werden, und wird diese Operation nach dem Bedürfniß zu öftern wiederholt. Dies ist die zweckmäßigste Art, dergleichen Frühlingsbeete, wo die Pflanzen nicht alljährlich gleich den Zwiebelgewächsen herausgenommen werden können, auch während des Sommers zu schmücken, wodurch das Auge von einem solchen kahlgewordenen und blumenleeren Beete auf keine Weise verlegt wird, und auch den darauf befindlichen Pflanzen kein Nachtheil erwächst.

Auf jeder Rabatte oder Gruppe sollten wenigstens zwei Pflanzen von jeder Art vorhanden sein, ob nicht mehr, hängt lediglich von der Schönheit der Art oder des ren Seltenheit und von der Größe des dazu bestimmten Raumes ab. Im dritten Jahre können sämmtliche Pflan zen umgefeßt, und die Erde, wenn es nöthig ist, mit frischer vermischt werden. Während dieses Zeitraumes hat wohl der Gartenliebhaber oder Gärtner Gelegenheit ges habt, die Pflanzen, welche sich zum Frühlingsschmuck eigs nen, genauer kennen zu lernen, und sich mit dem Habitus, der Blüthezeit náher befreundet, so daß er im Stande sein wird, den höchst möglichsten Effekt durch eine folche Zusammenstellung von früh blühenden Pflanzen zu erzielen.

Das hier angeschlossene Verzeichniß enthält einen Theil derjenigen Pflanzen, welche in den ersten Frühlings. monaten zu blühen pflegen. Zuweilen blühen unsere in den Gärten befindlichen Frühlingspflanzen noch in der zweiten Hälfte des Mai-Monats, und diejenigen, welche wir in dieser Zeit zu sehen gewohnt sind, oft erst mit Anfang des Juni-Monats.

Aceranthus diphyllus (Epimedium diphyllum); Anemone Appenina, Baldensis, coronaria, narcissiflora, nemorosa, Pavonina, ranunculoides, stellata; Adonis vernalis, Pyrenaica; Arabis alpina et A. alp. var. albida; Aubrietia Columnae, deltoidea *; Bellis perennis cum var.*; Chrysosplenium alternifolium et oppositifolium; Coptis trifolia; Cortusa Matthioli; Corydalis bracteata, bulbosa, fabacea, Halleri; Cyclamen Europaeum, Neapolitanum; Dentaria bulbifera, pinnata; Dielytra Cucullaria (Fumaria); Dodecatheon Meadia, integrifolium; Doronicum Caucasicum, scorpioides; Draba aizoides, cuspidata u. a.; Epimedium macranthum, Musschianum; Eranthis hyemalis; Erinus alpinus; Gentiana acaulis, verna; Geum montanum; Helleborus atrorubens, foetidus, intermedius, laxus, niger, odorus, pallidus und purpurascens; Hepatica triloba*; Hyoscyamus Orientalis, physaloides; Jeffersonia diphylla; Isopyrum thalictroides; Leontice Altaica, Chrysogonum; Lychnis alpina; Nardosmia fragrans, laevigata und palmata (Tussilago L.); Omphalodes verna (Cynoglossum Omphalodes) *; Orobus flaccidus, vernus u. 4.; Paeonia Russi; Papaver Cambricum; Petasites albus, niveus, tomentosus (Tussilago L.); Phlox setacea, subulata, verna; Podo

phyllum peltatum; Primula acaulis*, alpina, Auricula, ciliata, cortusoides, elatior*, farinosa, glutinosa, inflata, integrifolia, suaveolens*, veris, villosa u. a.; Pulmonaria angustifolia, azurea, mollis et var. saccharata und officinalis; Pulsatilla alpina, Halleri, montana, patens, vernalis, vulgaris; Ranunculus amplexicaulis, auricomus, chaerophyllus, Thora u. m. a. ; Saxifraga cordifolia, crassifolia, decipiens, hypnoides u. v. a.; Scopolia Carniolica (Hyoscyamus Scopolia); Silene acaulis; Soldanella alpina und montana; Symplocarpus foetidus (Pothos foetidus); Thalictrum anemonoides (Anemone thalictroides); Trillium erythrocarpum, grandiflorum, pendulum, rhomboideum u. a.; Trollius Americanus, Asiaticus u. a.; Uvularia grandiflora; Viola Bannatica, biflora, cucullata, multifida u. m. a.; Valeriana tripteris; Waldsteinia geoides. Die mit einem können auch zu Einfassungen bes nuht werden.

Varietäten.

Wien. (Die Glashauser des Herrn J. G. Beer in Wien.) Künste, Wissenschaften, Industrie und alle die übrigen Zweige des socialen Lebens haben heutzutage beinahe schon zu viel öffentliche Vertreter, und nur das Pflanzenreich mit seinen Branchen und die Horticultur wurden bisher, wenigstens von den hiesigen Blåttern, ganz stiefmütterlich behandelt. Unter vielen hundert in Worten höchst blumenreichen Aufsågen finden wir kaum einen über Blumen und Pflanzen, und doch ist das Pflanzenreich eines der nüglichsten und unentbehrlichsten und würde, bei dem Aufschwunge der Blumistik, ge= wiß genug Stoff und Interesse für die öffentliche Besprechung bie= ten. Warum huldigen meine verehrten Herren Kollegen, die doch sonst für alles Edle und Schöne so leicht erglühen, der holden Göttin Chloris nicht mehr? Ist doch sie gerade diejenige, welche Dichtern und Schriftstellern die Kronen ihrer Verdienste, Blumen und Krånge spendet. Auch ich möchte einen Kranz erringen, aber ich bitte, ja nicht zu denken von Lorbeer, sondern einfach von Veilchen, den wird mir jedermann gerne gönnen, und darum habe ich mich seit Jahren zu Flora's Lobredner aufgeworfen und werde auch nicht unterlassen, alles Seltene und Ausgezeichnete aus ihrem Bereiche und ihre auss gezeichnetesten Kultivateurs ihr zu Ehre öffentlich zu besprechen. Darum bitte ich Sie, verehrte Leser, mir heute in den Garten und die Glashäuser eines ihrer eifrigsten Anhänger (Landstraße No 138 und 139 zu folgen.

Es ist Herr I. G. Beer, Privatier, kein Handelsgårtner, sondern ein Blumenfreund, welcher sich seit Jahren aus Neigung mit der Blumistik beschäftigt, so daß er sein ganzes Vergnügen auf Blumen und Pflanzen concentrirt und deren Kultur Alles, selbst Zeit und Geld opfert. Die bedeutenden Reisen desselben über Prag, Bers lin, Leipzig, Cöln, Wachen, durch ganz Belgien, Holland, bis Amster, dam, Frankreich über Paris bis Rouen, um die ausgezeichnetsten Kulturanstalten zu besuchen, so wie eine zwar kleine, aber gewählte Bibliothek botanischer Werke, worunter mehrere der ältesten und vorzüglichsten Englischen sind, bethätigen dessen empirisches und scientifisches Streben. Die von ihm in der Berliner allgemeinen Gars tenzeitung (XI. Jahrgang, 1843 Nr. 161 und XIII. Jahrgang, 1845 Nr. 21) gedruckten Abhandlungen über die Kultur der tropischen Orchideen beweisen den Mann vom Fache, daher er schon darum als

öffentliches Organ einer öffentlichen Besprechung würdig. Dies sei die kurze Characteristik des Mannes, in dessen Garten wir nun eins tretén.

Der Garten ist nicht gar groß, doch herrscht in demselben eine musterbafte Nettigkeit und ein höchst zweckmäßiges Arrangement. Die daselbst befindlichen Räume sind nach der verschiedenen Kultur der Pflanzen an Größe und Höhe verschieden erbaut, so daß die Kar mellien, Eriken, Orchideen und Warmhauspflanzen in 7 Glashäusern thre, für die Kultur, zweckmäßigen Pläge finden. Die sämmtlichen Glashäuser sind auch so gebaut, daß sich eines an das andere ans dere anschließt; dies erzweckt nicht allein eine größere Dekonomie in der Erwärmung der Lokalitåten, sondern macht auch den Besuch derselben, besonders im Winter, viel angenehmer, weil man in das erste Haus eingetreten, ohne Unterbrechung und in das Freie zu gehen, durch alle durchgehen kann. Die edelsten, feltenften und ausgezeich= netesten in- und ausländischen Pflanzen und Blumen, die zeitgemås fen in üppigster Blüthe und mit unbeschreiblicher Farbenpracht prangend, darunter Eriken in ganz niedergezogenen buschigen Exemplaren, wovon besonders von den sogenannten harten Heiden eine Menge in Blüthe standen und eine reiche Collection der Gloxinien füllen diese Glashäuser.

Hier wollen wir den Laien der Bewunderung der Schönheit der Natur überlassen und für den Kenner einige ganz besonders feltene Pflanzen herausheben, als: Leiospermum speciosum et racemosum, in schönen Prachtexemplaren, Franciscea hydrangaeformis, Acrophyllum venosum, Stiftia chrysanthea, Tillandsia splendens, Rondoletia speciosa, Hymenocallis riotanta, Myrthus Tomentosus, Griffinia Liboniana, Galeandra Devoniana, Euphorbia sanguinea, Desmonchus polyacanthus, Sipanea carnea, Cryptostegia grandiflora, Begonia discolor und hauptsächlich Begonia muricata, ein Exemplar, welches zum ersten Male in Wien blüht. (Beschluß folgt.)

(Georginenfreunden.) Indem ich die vollständige Flor meis ner Georginen hiermit anzeige, und zu deren Beschauung und Ause wahl freundlich einlade, melde zugleich, daß ich auch heuer wiederum das Vergnügen haben werde, mein Sortiment in der ersten und zweiten Woche der Michaelismesse im Hôtel de Pologne zu Leipzig in natürlichen Blumen aufzustellen.

„Schauen ist besser als glauben!“ Köstrig, den 1. September 1845.

3. Siedmann.

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Hiermit empfehlen wir von unsern Bellis die 24 auserlesensten
Sorten aus den ersten 82 Nrn. in 24 Dz. 2 R., wie 80 neue
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Prachtsorten, bis zur Größe eines Thalers, à 12 St. 3 Fgs, je 12
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G. Görner u. Sohn.

Luckau i. d. Niederlausit.
Gedruckt bei Adam Heuße in Cölleda.

Hierbei als Beilage: Verzeichniß für 1845 von schönen Nelkenforten, welche bei I. Halbeng in Zerbst (Herzogthum Anhalt) zu haben fiad.

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Schönblühende Pflanzen.

(Fortfehung.)

Aristolochia labiosa B. Reg. Großlippige Osterluzei.

Familie. Osterluzeigewächse. Kennz. der Gattung. Kelch an der Basis bauchig, dann röhrig und lippig. Staubbeutel unter der sechs theiligen Narbe, sigend. Griffel fast fehlend. Griffel fast fehlend. Kapfel sechskantig, sechsfächerig. Kennz. der Art. Stengel windend. Blätter nie. renförmig-rundlich. Blume an der Basis sackartig, krumm, in der Mitte zweilippig, obere Lippe ausgebreitet zweis lappig, untere eirund, rinnenförmig.

Es giebt eine Aristolochia ringens von Bahl, giebt eine Aristolochia ringens von Bahl, welche Link mit der gegenwärtigen für einerlei hielt und diese unter dem Namen jener Art abbildete. Bei jener ist aber die größere Lippe länglich-lanzettlich, ganz und platt, die kleinere spatelförmig, abgerundet und ganz, bei der unsrigen sind diese Lippen sehr verschieden, und nach Auffindung der wahren A. ringens in Bank's großem Herbarium konnte jene Verwechselung leicht erläutert und gegenwärtige als eine neue Art erklärt werden, welche in Beffen schon Marcgrav unter dem Namen Ambuyaembo unter seinen brasilianischen Pflanzen erwähnt und abbils det. Der Stengel steigt zu einer nicht unbedeutenden Höhe kletternd empor.

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Baterland und Kultur. Sie wächst in Brasilien, blühte im botanischen Garten bei Berlin und kam durch die Herren Cunningham und Bowie in den Garten. von Kew. Man hält sie im warmen Hause, wo sie im September ihre Blüthe entfaltet. Geoffraea surinamensis Bondt. Surinamische Geoffroya.

Familie. Cassiaceen.

Kennz der Gattung. Kelch fünffpaltig, Blume schmetterlingsförmig. Flügel und Schiffchen fast gleich lang. Staubfaden zehn; diadelphisch. Steinfrucht. Nuß zusammengedrückt, zweiklappig, einsamig. Kennz. der Art. Ünbewehrt. Blättchen oval, Stumpf. Schiffchen zweiblättrig.

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen kostet 21/2 Rb.

XVIII. Jahrgang

Ein Baum von mäßiger Höhe, oben mit ausgebrei teten Aesten, welche eine afchgraue Rinde bedeckt; die Blatter bestehen aus neun bis elf Blättchen, welche lederartig sind. Die Blüthen stehen in schlaffen Rispen.

Vaterland und Kultur. Die Geoffroya bietet eine officinelle Rinde, welche von den Aerzten schon lange vor genauer Bekanntschaft mit dem Baume angewendet wurde. Die Kultur wurde im warmen Gewächshause ausgeführt werden müssen, indessen scheint die Pflanze noch nicht in den deutschen Garten zu sein. Ihr Vater. land ist Surinam.

Erica speciosa Dry. Prachtige Haide.
Familie. Ericaceen oder Heidegewächse.

Kennz der Gattung. Kelch vierblättrig, kraut, artig oder häutig. Blume hinwelkend, mit vierspaltigem vierfächerig. Klappen in der Mitte die Scheidewand Saum. Staubgefäße acht, auf dem Blüthenboden. Kapsel tragend. Samen zahlreich, klein, eiförmig, eingedruckt

punktirt.

viele herrliche Zierpflanzen dar, unter denen die gegenDie an Arten so reiche Gattung der Haiden bietet wärtige durch Schönheit sich auszeichnet. Sowohl die Farbe der Blüthen, als die Stellung derselben in zierliche Straußer veranlaßten ihre Benennung. Der Strauch ers reicht eine Höhe von drei bis vier Fuß, theilt sich von unten an in Zweige und hat eine röthliche Rinde. Die der Spige der Zweige hin knospenartig zusammengedrängt. Blätter sind linealisch, zugefpist, etwas feinbehaart, nach Sie stehen eigentlich dicht zu dreien beisammen, so daß Länge von drei bis vier Linien. die Quirle aneinander gedrängt sind, und haben eine Länge von drei bis vier Linien. Die großen Blüthen stehen in den Blattachfeln und an den Spigen der Zweig. lein meist zu dreien beisammen, und sind dreifarbig, indem das Hochroth nach der Mündung hin in gelb und grün übergeht.

Vaterland und Kultur. Die eigenthümliche, meist in der Natur selbst in unsern trocknen Wäldern vor. kommende, oder aus feiner Lauberde und feinem Wasserfand zu gleichen Theilen gemischte, Haideerde ist der leichte Boden, welcher für die Kultur dieser beliebten Gewächse nothwendig ist. Es kommt viel darauf an, ihnen einen

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