24. September 1498. Abschied des Bundestags zu Esslingen auf Montag nach Sanct Matthäustag. Es soll ein Bundestag gehalten werden, auf welchem man darüber verhandelt, welche Hilfe einigen beschädigten Bundesverwandten, welche täglich anrufen, geleistet werden soll. Ueber Herzog Albrecht von Baiern wird beschlossen, dass er in den Bund aufzunehmen sei. Ebenso soll die Stadt Constanz aufgenommen werden, mit der Bedingung, dass sie jährlich den Bund für Steuer und alle Sachen nicht mehr als 50 fl. zu geben habe; wenn es zu einem Feldzug käme, so soll sie auch nicht mehr als 10 Mann zu Ross schicken dürfen, wenn es aber zu einem Krieg gegen die Eidgenossen käme, so sollte sie, wie andere Städte im Bund, mit Leib, Gut und ganzer Macht Hilfe leisten, und darin gar keine Sonderung haben. — Dem römischen König wird gegen Frankreich Hilfe zugesagt, und zwar 3000 Mann zu Fuss, in folgender Vertheilung: Mainz 600 Mann, Würtemberg 700, Baden 300, Brandenburg 600, Trier 100, Augsburg 300, der Adel 700, die Städte 700. Esslinger Archiv convol. Va Schreiben Maximilians, des römischen Königs, an Berthold, Erzbischof zu Mainz, worin er ihn bittet, mit dem Adel und den Städten, welche sich nicht wieder in den Bund begeben wollen, zu handeln, wie ihm gut dünke, und desshalb Brief Mandat und was nöthig sei, fertigen lasse, vom 3. Oktober 1498. Maximilian u. s. w. Erwirdiger lieber neve und churfürst, uns haben unser verordnet rät, so auff dem tag zu Esslingen gewest, angetzaigt, wie jnen dein lieb etlich schriften zugeschickt, under anderm enthaltent, das wir der ritterschaft und den vom adel, so nechst zu Stuttgarten bei ainander gewesen sein, zugelassen haben, mit jnen er und sie sich zu dem pundt begeben, jrer angezaigten beschwärden halb zu handeln, das sie und die, so noch zu Esslingen beliben sein, nit clain beschwärt, in ansehung das es die, so sich in gehorsamj begeben haben, gantz widerwillig machen, und on zweyvel, wa sollich schriften, an das zusagen der hilffhalben beschehen, kommen wärn, das sollichs ain zerrüttung gantzes handels brächt, und dieweyl das kainsweg mag erlitten, noch auch, so man gleich wol mit jnen zu tagen kommen wurd, kain durchgend mainung, die weil jnen jr hand offen stend, möcht gefunden werden, zu dem gebrest jnen das, so sich dieselben ritter und knecht beklagen, aber umb fridens, rechtens und des willen, damit das land Swaben bey seinen wirden, und sie all bei jren vatterlichen erben beleyben mochten, haben sie sich unser mandat nit gewaigert, desshalben ir rat sey damit sollich nachlassung verwendet und die ritterschaft und dem adel geschriben wurd, den pund antzunemen, sich darein zu begeben verschriben, und der handlung, so den mandaten eingeleibt sei, zu gewarten, dann wa sie das nit tun, und auff jr ungehorsam verharrten, wurden wir sie in acht schreyben, auch als ächter anschlahen, und gegen jren leyben und gutern handlen lassen, als sich gegen ächtern gebürn, wa das bescheh, möcht die sach destbas steen, wa es aber nit sein möcht, achten sie, das der punt gantz zerrüt wurd. Dieweyl nu dein lieb wissen hat, was abschid der ritterschaft und den vom adel gegeben ist, begern wir an dein lieb, mit ernst bevelhend, du wollest den abschid und unser vorig schreyben, auch dis unser räte antzaigen nach notturft erwegen und darjnn, was dein lieb nutz und gut bedunckht handeln und desshalben brief, mandat und was not ist, vertigen lassen, daran tust du unser ernstlich mainung. Geben zu Metz an Mittwoch nach St. Michelstag anno u. s. w. 98 unser reich des romischen im dreytzehenden und des hungrischen im neunden jaren. Esslinger Archiv conv. Va 24. November 1498. Abschied des gemeinen Bundesversammlungstags zu Rottenburg am Neckar am Freitag nach Sanct Elisabethentag. Auf eine Anfrage des römischen Königs wegen der in Esslingen bewilligten Hilfe gegen Frankreich wird eine Botschaft an den römischen König abgefertigt, mit der Weisung, das an der bewilligten Hilfe kein Mangel erscheinen solle. Die von Constanz werden nach den auf dem letzten Bundestag zu Esslingen verabredeten Bedingungen aufgenommen. Da man wegen der Eidgenossen in Sorge stehen müsse, ob sie nicht etwas gegen den Bund unternehmen, solle man sich gegen sie rüsten nach der zu Ravensburg gemachten Ordnung. Die vom Adel, welche einen Aufschub hinsichtlich des Beitritts erhalten hatten, der aber jetzt durch königliche Majestät aufgehoben ist, sollen nach Verfluss von 21 Tagen aufgezeichnet und dem Erzbischof von Mainz übergeben werden, der dann weiter zu handeln habe, um sie zum Gehorsam zu bringen. Ebenso seien an die Städte Augsburg, Reutlingen, Hall, Heilbronn, Wimpffen, Lindau, Kaufbeuren und Dinkelspühl schwere Mandate ausgegangen, darin ihnen geboten wird, innerhalb 12 Tagen die Erstreckung des Bunds zu besigeln, und wofern sie das nicht thun würden, sollten sie als Aechter angeschlagen werden. Die Stadt Buchhorn begehrt, in die 12jährige Erstreckung des Bundes einzutreten. Auf den Tag gen Worms soll von Seiten des Bundes eine Botschaft gesendet werden. Was die yon dem römischen König angesonnene Nachzahlung eines rückständigen Anschlags betrifft, so wollen die Städte nichts davon wissen. Schmid'sche Sammlung Nro. 4. 20. Januar 1499. Ordnung gegen die aidgenossen zu Costantz by gantzer versammlung beschlossen uff Sebastiani anno 99. Ist vollständig abgedruckt in Anshelms Berner Chronik herausgegeben von Stierlin und Wysz. Bd. II. pag. 292 u. ff. 26. Januar 1499. Hienach ist begriffen, wie sich dieser krieg mit den aidgenossen ursprungklich erhebt und angefangen hat. Anfangs haben unsers allergnedigisten herrn, des römischen kunigs statthalter und regenten zu Innsprugk gemain hauptleut und rät des bunds im land zu Swaben, in krafft der ainung, damit gemainer punt seinen ko. gnaden als ertzhertzogen zu Oestreich verpflicht ist, durch schrift ernstlich angelangt, dieweyl sich seiner kö. Mt. erbliche Land mutwilligen überziehens von den von Grawenpüntten und andern besorgen müssen, desshalben ainen gemainen besambnungstag aller stend des bunds auf St. Anthonistag nechst vergangen, gen Constantz oder Ueberlingen fürzunemen, wöllen sich etlich von den statthaltern darauff persönlich fugen, und der dinghalb nach noturfft handeln helfen. Auf solch ersuchen in kraft der ainung beschehen, ist sollichen tag durch gemain hauptleut und rät des bunds auf St. Anthonitag gen Constantz ausgeschriben worden, und als die versambnung aller stend des bunds, namlich der churfürsten und fürsten botschaften, und gemain hauptleut und rät vom adel und den stetten des bunds in treffenlicher antzal, wie sich nach jnnhalt der ainung des punds gebürt, zusamen komen sein, ist durch herrn Paulsen von Lichtenstain, Marschalckh u. s. w. und Jörgen Gossenbrot, pflegern zu Eremburg, als kö. Mt. statthalter umb hilff und rat in kraft der ainung des punds zum höchsten angeruft und ersucht worden, mit anzaignung, das sie yetz auff den tag gen Costenz glauplich bericht sein, das die gotzhawsleut zu Chur, und die von den Grawenpunten der kö. Mt. das kloster Münstertal in der graveschaft Tirol, darüber kö. Mt. vogt und schirmherr sei, gewaltigklich eingenommen, und sich daselbs in kö. Mt. erpbliche land gelegert haben. Auff solhs haben sich der churfürsten und fürsten bottschaften, auch gemain hauptleut und rät vom adel und den stetten, wie sich nach ordnung des pundts gebürt, noturftigklich underredt und erfunden, das gemainer pundt und sein verwanten kö. Mt. als ertzhertzogen zu Oesterreich hilff zu tun schuldig sei, auch darauff um des willen, das man der hilff mit gantzer macht zu tun dest vertragen belib, an die statthalter erfarung getan, mit was hilff sie sich dieser zeit nach gestalt der sachen benügen lassen wollten, und es nach ergangnen dingen dahin gebracht, das sie bewilligt haben, jnen von aller stend des punds wegen 2000 fussknecht auffzubringen und hinauff gen Veldtkirch zu schicken. Demnach sind die 2000 fussknecht von gemainem pundt auffgebracht und gen Veldtkirch verordnet und geschickt worden, auch dartzu durch alle stend des punds verrer ordnung, wellicher Schwab, Bund. 18 mass mit macht, so es die noturfft ervordern wurd, zugezogen werden soll, gemacht und beslossen, und sind darauff der churfürsten und fürsten des pundsverwanten botschafften und die vom adel und den stetten des punds mit rat, willen und wissen der kö. Mt. statthalter und rät zu fürdrung und gut der sachen anhaimsch geritten, und haben jr vier vom pundt, namlich zwen vom adel, und zwen von stetten bei kö. Mt. statthaltern und räten zu Costenz gelassen mit ainem sollichen gewallt und bevelch, ob es die noturfft ervordere, und sie von den kö. statthaltern und räten in krafft der ainung verrer ersucht, oder sie glauplich bericht, das sich die aidgenossen auff kö. Mt. erbland hinein sterken wurden, alsdann die sturm allenthalben im pundt angeen zu lassen und mit macht zu ziehen zu ermanen, wie sich nach laut der obgemelten gemachten ordnung zu thun gebürt. Nun als in kürtz darnach durch kö. Mt. regenten angezeigt worden ist, das alles mittel der gütlichkait, darjnn die sach etlich tag gestanden, gantz abgeschlagen, und sich nichts anders, dann des kriegs gewisslich zu versehen sei, mit anrufung und ermanung in krafft der ainung die sturm angeen und mit macht zu ziehen zu lassen, haben die verordneten vom pundt, sonderlich dieweyl sie glauplichen bericht empfangen, das sich die aidgenossen auff kö. Mt. erbland hinein mercklich gesterckt haben und taglich zugezogen sind, die sturm jm punt anschlagen, und auffmanung ausgeen lassen, wie sich in krafft der ainung und jnnhalt obgemelter ordnung zu tun gebürt hat. Nachmals über ettlich tag haben der kö. Mt. statthalter und rät zu erkennen geben, das sie durch kö. Mt. hauptleut und ander im veldleger jm Vindschgöw durch schrifft glauplichen bericht empfangen haben, das die sach am selben end der kö. Mt. und irer landschaft halben eerlich und löblich betädingt und gericht worden sei, haben auch nochmals ain copey sollicher bericht überantwurt und hören lassen laut der abschriften hiebey, mit beger darauff allenthalben vom pundt wider abzuziehen, auff sollichs haben die verordneten vom punt gemelten statthalter begeren nach, unh sonder dieweyl der krieg allain der kö. Mt. und der vom pundt nit gewest ist, die wendung jn punt ausgeen lassen. Und wiewol egemelter beschehner bericht und wendung nach vom pundt gar nach yederman widerum anheimsch getzogen ist, |