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Von Corenne und Flas vion nach Franiere 6 Lieues und Floreffe 6 Lieues.

Von Corenne und Flas vion nach Namur 7 Lieues. Von Gerin, Onhaie nach Namur 8 Lieues.

Disposizion zu dem übergang über die Sambre.

Das bei Moriame la gernde Korps durchbricht die feindliche Vorpostenlinie bei Gerpinnes, und sucht durch Angriffe auf Chatelet und Charleroi das erste preußis sche Armeekorps hier festzuhalten. Seine Verbindung mit der Hauptarmee erhielt es über Foffe..

Das Centrum rückt in zwei Kolonnen nach dem Übergangs, punkt raniere und Flo reffe an die Sambre.

Kolonne zur linken (6. Korps, Reserve-Kavallerie und Garden) über Briesmeree und Fosfe auf Franiere.

Kolonne zur rechten (1. und 3. Korps, Kavallerie des 4. Korps) über Farneau und St. Ge rard auf Floreffe.

Bei St. Gerard trennt sich ein Theil des 3. Korps von der Kolonne, und marschirt auf der großen Straße nach Namur, um den Ungriff auf die Stadt zu beginnen, und die Hinders nisse aus dem Wege zu räumen, welche etwa dem Marsche des rechten Flügelkorps entgegenges sézt werden könnten.

Rechter Flügel. (4. Korps)

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rückt auf der großen Straße von Namur vor, mit der Bestim mung, den Angriff auf den zwifchen der Sambre und Maas liegenden Theil der Stadt zu übernehmen.

Vor dem übergangspunkt Dis nant läßt es eine Division zus rück, um denselben zu sperren, wenn es ihm nicht gelingen sollte, Dinant selbst in seine Ge walt zu bekommen.

Die Spigen aller Kolonnen se ben sich um halb drei Uhr Morgens in Marsch.

Der Angriff auf Charleroi und Chatelet konnte Mors gens neun Uhr, iener auf Namur bald nach zehn Uhr begins nen; die Übergangspunkte Franiere und Floreffe aber um eilf Uhr von den Spißen der KoIonnen des Centrums erreicht werden.

Um ein Uhr konnten die Brüs cken, wenigstens 2 für jede Kofonne fertig seyn. (Die Sams bre hat auf diesem Punkt schwers lich über 50 Toisen (120 bis 130 Schritte) Breite. Nach Drieu bedarf man zu einer Pontons: Brücke von 100 Toisen 3 Stun den Zeit. Hier sind für 50 Tois fen 2 Stunden angenommen. Für die Kavallerie finden sich zwischen Franiere und Flo= reffe Fuhrten (angeblich 6, und noch 2 weitere bei Floriss fon). Die Gewässer standen in den ersten Tagen nieder; erst nach dem am 17. Juni einge=

tretenen Regen schwollen sie an.

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Es ist demnach anzunehmen, daß nm zwei Uhr die ganze Reiz terei, und ein beträchtlicher Theil der Infanterie und Artillerie auf dem linken Ufer standen.

Sogleich nach ihrem übergang mußte die gesammte ReserveKavallerie, noch durch die Reis terei des 2., 3. und 4. Korps verstärkt, schnell in der Richtung von Warissoulx und Leuse vordringend, die große Straße von Löwen zu errei chenfuchen; während das 2. und 3.Korps, Florisson zum Stüßpunkt nehmend, rechts schwenkten, um hierauf Ersteres über Risnes und Emine s das Gehölz von Jetfolz, Leßteres aber Namur zu nehmen

Von der bei Franiere über: gefeßten Kolonne hatte das 6. Korps, dem eine Abtheilung der Garde Reiterei beigegeben seyn mußte, hinter den Orneau, Bach zu rücken, und daselbst Onez, Mazy und Gembloux zu befehen; die Garden aber bei Templour eine Aufstellung zu nehmen, um je nach den Um: ständen gegen Namur oder Masy Unterstützung zu senden.

Das längs der Maas heran: gerückte 4. Korps konnte gegen wei Uhr die Truppen des 3. auf dem rechten Sambre-Ufer vor Namur abgelöst haben, und Diese ihrem Korps über Floref fe folgen.

Von Wichtigkeit war es, daß die Angriffe des 4. Korps mit allem Nachdruck geschahen, da: mit der vorliegende Theil von

fähr 23,000 Mann zur Dispofizion gewesen seyn.

War es möglich, 20,000 Mann, und vorzüglich die rückwärts an der Straße von Löwen liegende Artillerie, zwischen neun und zehn Uhr bei Namur sy versammeln, so konnten viels leicht dem Übergange des Feins des Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden, die ihn so vers zögert hätten, daß das 3. Korps noch bei Namur über die Maas gezogen, und die Straße von Löwen, durch eine Aufstellung hinter der Mehaig. ne bei Noville, erhalten wers den konnte.

Legt man den Gang der Vers fammlung des ersten preußischen Korps bei Charleroi am 15. Juli zum Grunde (ein gång hierher passender Maßstab), so findet man, daß vor zwölf Uhe nicht mehr als eine Brigade fur Vertheidigung der Übergangspunkte aufgestellt seyn konnte, welche 2 oder 3 Ljeues von Nas mur entfernt lagen.

Die Namur zunächst kan? tonnirenden Brigaden, jene von Heron und Affeffe, hatten nach dem Übergangspunkte einen Marsch von 7 bis 8 Stunden Wegs. Die Brigade von Assess fe mußte überdieß durch die Stadt defiliren.

Erreichten beide Brigaden Namur auch schon um eilf Uhr Vormittags, fo fonnten sie doch Floreffe und Franiere ge genüber nicht vor drei Uhr Nach mittags aufgestellt seyn. Zu dies

Namur in seine Gewalt kam, ehe das dritte feindliche Korps von Ciney eintraf. Denn dies fem mußte der Übergang über bie Maas gesperrt werden, wenn auch der auf dem linken Sambre-Ufer liegende Theil der Stadt noch im Besize des Feindes war.

fer Zeit waren aber die Franzo: sen auf dem linken Ufer schon zu stark, um von 2 Brigaden, bei 16,000 Mann, — aufgehalten zu werden.

Konnte, wie es sehr wahr: scheinlich ist, die französische Reis terei durch die Furthen übersehen; so erreichte sie die Straße von Löwen so frühe, daß die Vertheidigung der Gegend von Namur bald aufgegeben, wers den mußte; weil keine Straße auf dem linken Ufer der Maas nach Lüttich führt, und der Feind, einmal im Besik von ies ner nach Löwen, sich mit seis nen überlegenen Massen selbst noch zwischen das bei Hanut zusammenrückende 4. Korps und die Namur vertheidigenden Truppen des 2. hineindrängen konnte.

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Was beim Unfang eines Feldsugs schnell überraschende Operasionen selbst gegen versammelte Armeen auszurichten vermögen, davon liefern die Feldzüge von 1806 und 1809, vor allen aber der von 1805 in den Tagen vom 6. zum 12. Oktober, merkwürdie ge Beispiele.

Der Rückzug mußte daher bei guter Zeit über Wasseige auf die Römer-Straße eingeleitet werden, und das 3. Korps den Befehl erhalten, diesen Tag noch bis Andenne an der Maas herunterzurücken.

Es war dann in der Nacht die Vereinigung mit dem 4. Korps bei Hanut gewiß, und jene mit dem 3. Korps über Huy am

Mittag des zweiten Operazions

tags, wenn man eine Schlacht wagen wollte, ebenfalls nicht zweifelhaft.

Der Gang der Ereignisse ist hier ähnlich mit dem angenommenen, der am 15. Juni bei Charleroi statt fand. So wie damals das 1. preußische Korps von Thuin, Marchiennes und Chatelet bis Fleu rus und St. Amand zurückgeworfen wurde, so konnte auch hier das 2. Korps in der Richtung auf Hanut fortgedrängt werden. Die Verhältnisse des 2. Korps bei Namur wären noch weit ungünstiger gewesen, als es jene des ersten damals bei Charleroi waren; denn von diesem Leßteren kantonnirten 2 Brigaden auf den Angriffspunkten Marchiennes und Chatelet selbst, die beiden Andern aber in Fontaine und Fleurus, nur etwa 3 Stunden von Charleroi entfernt. Deme ungeachtet konnte die Vereinigung des ganzen Korps erft Nachts eilf Uhr (am ersten Tage) bei St. Umand bewirkt werden. Hier bei Namur hingegen war nur eine Brigade dem Angriffspunkt nahe, Die drei übrigen Infanterie-Brigaden, und die Reserve-Kavallerie und Urs tillerie, kantonnirten dagegen acht und mehr Stunden von demselben entfernt, bei Jodoigne, Hanut, Heron und Hun.

Die Rolle, welche auf der Operaziouslinie von Charleroi das zweite französische Armeekorps hatte, welches von Laire bis Frasne und Wagnee vor drang, ist hier der beinahe ganz vereinigten, Reiterei (16,000 Mann mit 66 Geschüßen) übertragen. Den großen Massen dieser Reiterei würde es leicht gewesen seyn, die wenigen Truppen, welche ihnen nur verein

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