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rurier folgte denselben im Abstande eines Tagmarsches nach. Am 1. Mai beseßten die französischen Vortruppen Alessandria, am 2. Tortona, am 3. Valenza. Bonapartes Hauptquartier kam am 30. April nach Aqui,am 2. Mai nach Bosco. -Der piemontesische Gouverneur von Alessandria wur de von den Franzosen aufgefordert, die zur Schlagung einer Brücke über den Po bei Valenza, nöthigen Fahrzeuge herbeizuschaffen. —

Der Umstand, daß Bonaparte sich in dem Waffenstillstande mit Piemont den freien Übergang bei Ba=" lenza ausdrücklich bedungen hatte, leitete den kaisers lichen Feldherrn auf die Vermuthung, daß die Franzos sen ihren Marsch gerade über Lumello nach Mailand, als den Mittelpunkt der Lombardie, fortseßen würden. In diesem Falle hätte Bonaparte zuvor das östreichische Heer aus seinen Stellungen bei Lumello, Ottabiano und Valleggio verdrängen müssen, welche Mailand, eben so wie Pavia, deckten, In dieser Meinung ließ der F3M. Beaulieu bereits die Ufer der Agogna befesti= gen, und traf auch, derselben gemäß, seine übrigen Dispositionen.

Am 4. Mai nahm Bonaparte sein Hauptquars tier in Tortona. Ein großer Theil des französischen Heeres zog in die Gegend von Voghera hinab. Um diesen Marsch zu verbergen, rückte die Division Massena bis Salé vor, und schien durch ihre Bewegung anzudeuten, daß der Angriff gegen Cambio, unterhalb Valenza, gerichtet werden würde. -Am 5. Mai stand das französische Heer auf folgenden Punkten: links die Division Serrurier bei Valenza und Ale s= sandria; die Division Augereau bei Castella g=

gio; in der Mitte die Division Maffen a bei Salé; die von der Division Augereau detafchirte Brigade Rusca am Po, in Gerola und Connale; rechts die Division la Harpe in Vogh era; die Vorhut in Casteggio am Coppo. Die zur Besetzung der Demarkations-Linie und der festen Punkte, in Piemont zurückgelassenen Truppen beliefen sich auf 10,000 Mann Infanterie, 1500 Reiter. Die vier am Po vereinigten Divisionen, sammt der Reiterei unter Gen. Beaumont, können, nach den in den vielen Gefech. ten des Aprils erlittenen Verlusten, nicht mehr als 28,000 Mann betragen haben. Bei Tortona waren alle Grenadiere des Heeres zusammengezogen wor den. Diese zählten 3,500 Mann, und wurden in zehn Bataillons getheilt. Sie marschirten über Voghera, Broni und Castel San Giovanni gegen Piacenza. Denselben Weg schlugen 1500 Reiter mit 24 Kanonen ein. Mehrere Offiziere des Generalstabs eils ten mit einem Reiter - Detaschement längs dem rechten Ufer des Po hinab, und nahmen alle auf dem Fluffe vorfindigen Schiffe in Beschlag.*) –

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Der FZM. Baron Beaulieu erhielt schon am 4. Mai Nachricht von dem Marsche französischer Trups pen auf Casteggio. Zwar wurde dadurch noch keine Vermuthung begründet, daß Bonaparte den Übergang

*) „Wenn die französische Armee einen Pontons-Train ges „habt hätte, würde ste der östreichischen Armee auf Mais „land zuvorgekommen seyn. Aber sie verlor sechzig „Stunden mit Sammlung von Schiffen, und mit „Schlagung einer Brücke über den Po. Dadurch er„hielt der feindliche Feldherr Zeit, die Adda zu passi= „ren," erzählt Bonaparte in den Mém. Tome I. p. 5.

bei Piacenza auszuführen im Sinne hatte. So viel war jedoch gewiß, daß durch die Vorrückung der Franzosen an den untern Po, die linke Flanke der östreichischen Aufstellung umgangen, die Verbindungen und Rückzugswege bedroht wurden, und alle VertheidigungsAnstalten hinter der Agogna bereits nuglos gewor den seyen. Der FZM. Beaulieu beschloß daher, sich hinter den Ticino zu ziehen. Dieser Entschluß führte nothwendig zu einer Vertheilung der ohnehin schwa. chen Streitkräfte; denn die linke Flanke, derer Umges hung die Franzosen in den folgenden Tagen fortseßten, mußte auch mit jedem Tage auf eine größere Strecke durch deraschirte Truppen gedeckt werden. Noch am 4. Mai marschirte der Gen. Liptay mit seinem Korps. über Pavia nach Belgiojo so, wo er am Morgen des 5. Mai ankam. Er beseßte die Strecke am Po, von dem Einflusse der Olona bis zu jenem des Lambro, der die Grenze des Herzogthums Piacenza machte. Am 6. Mai stellte er sich mit seiner Haupttruppe bei Por to morone auf. Der General Liptay meldete, „daß auf der Strecke von der Mündung des Ticino bis, Piacenza, sieben Fähren, oder fliegende Brücken, vorhan den seren, welche die übersehung mehrerer Tausend Franzosen in wenigen Stunden gestattet hätten, wenn der Fluß nicht so schnell mit Truppen besetzt worden wäre."

- Auf der rechten Flanke der Armee führte die Straße von Vercelli über Novara nach Mailand. Da in Piemont 12,000, bei Valenza und Alessandria unter Serrurier 5000 Franzosen standen, so war es nőthig, jene Straße zu beseßen, und die Hauptstadt der Lombardie auch auf dieser Seite zu decken. Hierzu wurde der FM. Colli mit 4 Bataillons, 2 Eskadrons,

bestimmt. Er marschirce am 5. Mei nach Grupello, am 6. über Pavia nach Buffalora, wo er einen Kordon am linken Ufer des Ticino bezog. —

Das Lager bei Ottabiano, und die Stellung der Vorposten am Po, blieben am 5. Mai unverändert. Der FZM. Baron Beaulieu traf jeßt die ersten Ein leitungen, um das Kastell von Mailand und rie Fe: ftung Mantua in Vertheidigungsstand zu sehen. — Am 6. Mai rückte der FZM. Beaulieu mit dem Haupts korps, in zwei Treffen-Kolonnen, deren erste der FML. Sebottendorf, die zweite der GM. Pittoni führte, nach Grupello. Obert Vukassevich mit der Vorhut wurde vom Po zurück, hinter die A go gna, nach. Cergnago und Valleggio gezogen. Alle Nachs richten über die Bewegungen des Feindes stimmten darin überein, daß der größere Theil der französischen Macht ges gen Piacenza ziehe, der linke Flügel aber noch bei Valens za stehe. Der FZM. Beaulieu mußte daher sein Hauptaugenmerk auf den untern Po richten, und doch auch die Vertheidigung des Ticino gegen das zu vermuthende Vordringen des französischen linken Flügels vorbereiten.

Am 7. Mai brach der FZM. Beaulieu mit dem Hauptkorps nach Pavia auf. Dem General Lipt an hatte er den Auftrag gegeben, weiter am Po hinabzus marschiren, und die Strecke des Flusses zwischen dem Lambro und der Add a zu besetzen; 2 Bataillons und 2 Eskadrons aber, mit einigen Geschüßen, nach Casal maggiore vorauszuschicken, um sich dieses Übergangs. punktes zu versichern. Auf diese Art sollte der General Liptay dem Heere die Verbindung über Pizzighet. tone, Cremona, u. f. w. mit Mantua sichern. Dieser General war daher am Morgen mit & Bataillens, 8 Oftr. milit. zeitsaveiti. 1825. 11.

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Eskadrons, über den Lambro, gegen Piacenza hinabgezogen. Zu seiner Unterstügung hatte der 3M. Beaulieu den Oberst Wetzel, mit 3 Bataillons, 2 Eskadrons vom Hauptkorrs, bis Corte Olona und Santa Christina vorausgesendet. Eines dieser Bataillons besegte die vom Liptanschen Korps geräumte Ilferstrecke von der Olona bis an den Lambro. F3M. Beaulieu glaubte diese Dispositionen genügend, um jeten Versuch eines feindlichen Überganges bei Piacenza oder Cremona zu vereiteln. Die Franzosen hatten keinen Pontons- Train *). Eine Überschiffung schien zu viele Zeit zur Vorbereitung zu fordern, und eine solche zu hindern, wurde das Korps des General Livray für stark genug gehalten. Auch nahte FZM. Beaulieu felbst, ihn nöthigen Falls zu unterstügen.

Nach einer dreistündigen Ruhe brach nähmlich F3M. Beaulieu wieder von Pavia auf, und marschirs te in das Lager bei Belgiojo so. Er nahm nur die Generale Pittoni und Schubirz, mit 7 Batails lons und 12 Eskadrons, mit sich. Hinter dem Ticino, bei Pavia, blieb der FML. Se bottendorf mit 6 Va taillons, 6 Eskadrons. Es sollten vor Allem die dort angelegten Hauptmagazine gerettet werden. Wenn die Bewegungen des Feindes die Verlassung Pavias for dern würden, sollte der FML. Sebettendorf die steis nerne Brücke des Ticino, die einzige auf tem ganzen Gluße, ungangbar machen. Den obern Ticino bes wachte, wie schon erwähnt, FML. Colli mit 4 Bas taillons, 2 Eskadrons. Der Oberst Vukassevich bes

*) Mémoires de Napoléon par Montholon, Tome I. page 5; Tome III. page 209. — Siehe auch die vorher: gehende Note.

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