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zwar nicht unmittelbar auf die vorhergehende Notiz beziehen, aber doch bekannt zu werden verdienen.

Daß die Grube entzundbare Luft enthält, zeigt sich dadurch, daß die Spize der Flamme einer Kerze oder Lampe blau wird, und man kann sogar aus der Långe dieser blauen Spize auf die Menge der entzundbaren Luft und folglich auf die Größe der Gefahr schließen. Diese blaue Spize ist bisweilen zwei und einen halben Zoll lang und wenn eine Entzündung nicht mehr fern ist, fångt sie an auf der Spize der eigentlichen Lichtflamme zu hüpfen.

Das Vorkommen von kohlensaurem Gas erkennt man dadurch, daß das Licht matt brennt und endlich erlöscht; vor dem Erlöschen wird die Flamme rußig und etwas breiter, worauf sie bei dem ges ringsten Luftzuge erlöscht.

Wenn die beiden erwähnten Gasarten zusammen vorkommen, so hat die Flamme eine lange, breite, buschige Spize, die bisweilen sechs Zoll hoch ist. Unter diesen Umstånden erfolgt keine Explosion, wenn aber das Verhältniß der Kohlensäure zunimmt, erlischt die Flamme.

In den engen Räumen einer Kohlengrube, welche unvollkommen ventilirt sind und in welche man nicht mit Sicherheit mit einem Licht gehen kann so lange sie kalt sind, hört die Gefahr auf, sobald fie warm sind. In solche Räume tritt der Bergmann zuerst ohne Licht, zieht seine Jake ab und schwingt sie in der Luft herum, um die Gass arten zu mischen, worauf er mit aller Anstrengung an die Arbeit geht, um in starken Schweiß zu kommen, und dadurch den Raum zu ers wårmen; er läuft dann so schnell als möglich, damit der Raum nicht erkåltet, hinaus um sein Licht zu holen in diesem Raum ist er nun fo lange gegen alle Gefahr gesichert, als er angestrengt arbeitet; wenn er aber auch nur eine kurze Zeit über aussezt, so zeigt sich die ents zündbare Luft durch die blaue Spize seines Lichtes und der Plaz wird gefährlich. Verläßt er die Stelle für eine kurze Zeit, so muß er ohne Licht wieder hineingehen und mit allen oben erwähnten Vorsichtsmaßregeln. Wenn ein Bergmann auf diese Art gearbeitet hat, so bemerkt man nach dem Erkalten des Raumes die verdichtete Ausdünstung in Tropfen auf der Oberfläche der Kohlen.

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Der Erfolg des obigen Verfahrens scheint zum Theil durch die Kohlensäure, welche beim Athinen des Bergmanns erzeugt wird, hers vorgebracht zu werden, hauptsächlich aber durch den Wasserdampf seis ner starken Ausdünstung; dafür spricht wenigstens eine Beobachtung des Hrn. Roberts, welcher bei einer Arbeit in den Kohlengruben zu Whitehaven fand, daß er den Zwek eben so gut erreichte, als er ein Stük gebrannten Kalk vor sich legte und Waffer auf dasselbe goß,

Dr. Clanny's ́Sicherheitslampe beruht auf demselben Princip, das Gas mit Dampf zu verdünnen.

XL.

Ueber das Verfahren, wodurch man den relativen Werth der käuflichen Braunsteinsorten bestimmen kann, von Dr. Edward Turner, Professor der Chemie an der Universität zu London.

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Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1831. S. 224.

Die Analyse der Manganerze ist, wenn sie rein sind, außerors dentlich einfach; man braucht nur nach dem bekannten Verfahren das Wasser zu bestimmen, welches das Erz enthält, und den Sauerstoff, welchen es verliert, wenn es in rothes Oryd umgeändert wird. Der Orydationsgrad, welcher den käuflichen Werth des Manganerzes hauptsächlich bestimmt, ergibt sich dann leicht.

Enthält hingegen das käufliche Mangan, wie es meistens der Fall ist, fremdartige Substanzen, so ist das analytische Verfahren verwikelt und umständlich und wenn Eisen vorkommt, welches selten fehlt, so kann man fast unmöglich nach dem gewöhnlichen analytischen Vers fahren ein genaues Resultat erhalten; denn wenn Eisenoryd mit Mangansuperoryd oder Mangandeuteroryd gemengt stark erhizt wird, so verlieren sie nach meinen Versuchen beide Sauerstoff und aus dem Sauerstoffverlust beim Erhizen kann man daher nicht mehr auf die Zusam mensezung des Manganorydes schließen. Es dürfte schwer seyn den Sauerstoff, welchen das Eisen unter diesen Umständen verliert, an näherungsweise zu bestimmen, selbst wenn man vorher den Eisenge halt des Minerales auf nassem Wege ausgemittelt håtte, weil das zurükbleibende Eisenoryd wahrscheinlich eine wandelbare Zusammenses zung hat, und dieselbe jedenfalls noch nicht ausgemittelt ist. Der Chemiker müßte daher jeden Bestandtheil des Minerales insbesondere bestimmen und den Verlust als dem Mangan angehörigen Sauerstoff betrachten, eine Methode, auf welche man sich bei einer verwikelten Analyse nicht verlassen kann und welche ganz unanwendbar wäre, wenn das Eisen, so wie es in dem Mineral enthalten ist, nicht gleichförmig orydirt seyn sollte.

Ich hatte vor einigen Monaten eine beträchtliche Anzahl veri schiedener Braunsteinsorten zu untersuchen, wobei man bloß die rela= tive Menge von Chlor, welche ein gleiches Gewicht von jeder dersel ben geben könnte, zu erfahren wünschte;' dieß war die Veranlassung, daß ich über obige Schwierigkeiten nachdachte und da man nach dem von mir þefolgten Verfahren dieses schnell und genau erfährt, so theile

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wod, man den relativ. Werth der kauft. Braunsteinsorten bestimmen kann. 213 ich dasselbe hier mit, nicht als wenn es etwas Neues enthielte, sondern bloß weil ich glaube, daß es den Personen, welche Untersuchungen diefer Art anzustellen haben, nüzlich seyn dürfte.

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Dieses Verfahren besteht in der Hauptsache darin, daß man ein gegebenes Gewicht des Manganerzes in Salzsäure aufldst, das Chlor in Wasser verdichtet und die Menge desselben im Verhältniß zu derjenigen, welche ein gleiches Gewicht reines Mangansuperoryd gibt, dem Maße nach bestimmt. Anfangs bediente ich mich zu diesem Zwek der Indigauflösung, spåter aber fand ich, daß eine schwache Auflösung von grünem Vitriol (schwefelsaurem Eisenorydul), welche Hr. Dalton zuerst zur Besthnmung der Stärke des Bleichpulvers anwandre, 88) genauere Resultate gibt.

Ich verfahre folgendermaßen :- Ich bringe zehn Gran feingepulverten Braunstein in eine Phiole, welche ungefähr eine Unze Wasfer fassen und in deren Hals eine gebogene, ungefähr zwei Zoll lange Röhre eingerieben werden kann, welche das Chlor von der Phiole in eine andere Röhre führt, die ungefähr sechzehn Zoll lang und einen Fünfachtels-Zoll weit, mit Wasser gefüllt und in einer kleinen Abdampfschale, welche als pneumatische Wanne dient, umgekehrt ist. Wenn der Apparat hergerichtet ist, wird die Phiole zur Hälfte mit concentrirter Salzsäure gefüllt und die Röhre augenbliklich eingesezt, worauf man mit der Weingeistlampe erhizt. Man sammelt sodann die Luft in der Flasche sammt dem Chlor; der größere Theil dieses lezteren wird, wenn man das Gas nicht sehr rasch entwickelt, bei seinem Durchgange durch das Wasser absorbirt und die als Recipient dienende Röhre wird daher nach beendigter Operation nur zur Hälfte mit Gas gefüllt seyn. Wenn der Braunstein vollständig aufgeldst ist, treibt man die lezten Spuren Chlor durch falzsaures Gas aus der Flasche. Um das so gesammelte Chlor ganz zu absorbiren, verschließt man die Oeffnung mit einem eingeriebenen Stöpsel oder noch besser mit dem Finger und schüttelt das Gas stark, bis das Chlor vollständig absorbirt ist. Da die Auflösung in der umgekehrten Röhre zu gesättigt werden kann, so daß sie kein Chlor mehr auflöst, so thut man gut eine Pipette mit reinem Wasser zu füllen und mit dem Munde einen Strom in die Röhre zu treiben, damit er aufsteigt, so daß die schwerere Auflösung in die Schale ausläuft.

Wenn die Absorption vollständig ist, bringt man die Auflösung des Chlor in eine sechs oder acht Unzen fassende, mit eingeriebenem Stöpsel versehene Flasche, und sezt allmählich in geringen Quantitå

88) Dalton's Abhandlung ist aus den Annals of Philosophy in Schweigger's Journal der Chemie und Physik, Jahrgang 1814 Bd. X. S. 445 und Bd. XI. S. 36 übersezt.

2. d. R.

ten eine verdünnte Auflösung von grünem Vitriol zu (welche man z. B. aus 100 Gran krystallisirtem Salze und einer Pinte Wasser bereitet hat), und zwar gerade so lange, bis man keinen Chlorgeruch mehr bemerkt. Die hiezu erforderliche Flüssigkeit kann man sehr gut in eiz ner Röhre messen, welche ungefähr sechzehn Zoll lang ist, DreiviertelsZoll im Durchmesser hat und in zwei hundert Theile von gleicher Capacitat eingetheilt ist; sie sollte mit einem Schnabel versehen seyn, damit man die Flüssigkeit ohne Verlust ausgießen kann. Bei diesem Versuche bemerkt man zweierlei Gerüche, zuerst den eigenthümlichen Geruch des Chlor, welches bekanntlich so stark reizt; und hierauf einen angenehmen, etwas aromatischen Geruch, welcher nicht im Geringsten reizt. Die Aufgabe ist, daß man genau so viel Eisenaufldfung zufezt, als erförder: lich ist, um ersteren Geruch zu zerstören ohne den lezkeren zu beseitigen, was bei einiger Uebung leicht gelingt. Dadurch wird alles Eisenorydul in Oryd verwandelt. ".

Bei dem ersten Versuche verliert man gewöhnlich etwas Chlor und man sollte sich desselben auch bloß als Anhaltspunktes bei einem zweiten und genaueren Versuche bedienen. Man löst demnach eine abgewogene Menge von demselben Braunstein auf, sammelt das Chlor wie zuvor, bringt aber die Eisenvitriolauflösung (eher weniger als erforderlich ist) auf Einmal in die umgekehrte Röhre und Schale. Das Chlor wird so leich ter und vollständiger verschlukt und man braucht dann nur noch eine ge ringe Menge schwefelsaures Eisen zur vollständigen Såtrigung zuzufezen.

Die Hauptquellen eines Irrthums sind bei diesem Verfahren die beiden folgenden: Verlust an Chlor, indem man öfters riecht oder wäh÷ rend das (reine) Wasser bei der Absorption des Gases der Luft ausgez sezt ist, und Orydation der Eisenauflösung an der Luft, wenn man das Chlor geradezu von einer solchen absorbiren läßt. Ich muß hier bemer ken, daß eine gegebene Quantitåt Chlor, je nachdem sie mehr oder wéniger verdünnt ist, auch einen mehr oder weniger deutlichen Geruch hat; wenn man aber immer auf dieselbe Art verfährt und von den Brauns steinsorten solche Quantitåten abrsiegt, daß gleiche Mengen des Chlor: wassers ziemlich gleiche Mengen Chlor enthalten, so kann man jeden Frrthum leicht vermeiden. Man wird bei einiger Uebung sich bald überzeugen, daß die Resultate, welche man nach diesem Verfahren erhålt, auffallend gut übereinstimmen und daß man sogar die reinen Manganoxyde nach diesem Verfahren fast eben so genau untersuchen kann, als wenn man ihren Sauerstoffgehalt direct bestimmt,

XLI.

Berbefferungen in der Fabrikation von Hanffeilen oder Tauwerk, worauf John Robertson, zu Limehouse Hole, in der Pfarrei All Saints, Poplar, in der Grafschaft Middlesex, am 4. Sept. 1828 ein Patent erhielt.

Aus dem London Journal of Arts and Sciences. März. 1831. S. 536.

Der Patent-Trager schlägt vor, anstatt des Theers oder der har zigen Substanzen ein Gerbematerial anzuwenden, um die Seile gegen das Verderben zu schůzen und den zubereiteten Hanf vor dem Verspinnen zu Seilen, in dasselbe zu tauchen: das Gerbematerial wirkt so auf die vegetabilische Faser des Hanfs, daß er der Feuchtigkeit ausgésezt, nicht mehr in Fåulniß übergehen kann.

Die Gerbeflüffigkeit wird mit gemahlener Eichenrinde oder ans deren Substanzen dieser Art in dem Verhältniß von ungefähr drei Pfund Eichenrinde auf einen Gallon (drei Wiener Maß) Wasser bereitet; die Rinde wird durch fleißiges Umrühren gut in dem Wasser zertheilt. In diese Flüssigkeit taucht man den Hanf und läßt ihn so lange darin, bis er ganz mit dem Gerbematerial gesättigt ist. Russi= fchen oder italianischen Hauf muß man ein und zwanzig Lage lang eingetaucht lassen: für neuseelåndischen und ähnliche Sorten von Hanf find vierzehn Tage hinreichend. Wenn man Eichenrindenertract von der gewöhnlichen Stärke anwendet, so muß man jedes Pfund davon mit ungefähr neun Gallons Wasser versezen; bei einem schwächeren Extract ist natürlich weniger Wasser nöthig.

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Der Patent-Träger versichert, daß wenn man so behandeltes Garn zu Seilen verarbeitet, dieselben viel dauerhafter sind, als die auf ge= wöhnliche Art verfertigten und daß die Anwendung von Theer und anderen harzigen Substanzen bei der Verfertigung und dem Gebrauch der Seile dadurch ganz und gar unnöthig gemacht wird.

XLII.

Methode, dem Trokenmoder am Schiffbauholze vorzubeugen. Von Hrn. E. Carey, an der k. Flotte.

Aus den Transactions of the Society of Arts. Im Repertory of Patent-Inventions. März S. 168.

Es ist bekannt, daß überständige Bäume vom ersten Anfange des Frühlinges an bis zum Ausschlagen der Blätter voll Saft sind. Wenn man zu dieser Zeit einen Zweig abschneider, oder ein Loch in den Stamm bohrt, fließt immer, mehr oder weniger, Saft aus. · Die Rinde läßt sich zu dieser Zeit leicht und in großen Stüken vom Holze

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