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feute erhtelten den Namen Jengitreåri, (Neulinge, Lehrlinge) - Ganttscharen, und machten seine tms merwährende Leibwache, und den Kern des türkischert Fußvolts aus. Bajaget, Murad Sohn, feste die Eroberungen fort. Er war ein roher, ftürmtscher Krtes ger, der wegen seiner wilden Kühnheit den Beynamen BliBftrahl des Krieges erhielt. Aller Welt Feind, griff er Adés an, was er erreichen konnte, und wüthete gleich schrecklich in Europa und Asien. Seine Eroberuns gen, ohne Plan und Ordnung, erstreďten sich bis Boot nien und die Wallachey hinein.' Konstantinopel hielt er lange eingeschlossen. Die gefangenen Fürsten ließ er mit Grausamkeit hinrichten, selbst gegen seine eigenen Vers wandten wathete er mit dem Schwerdte. Ob nun gleich die Osmannen von dem tapfern Administrator von Ungarn, Johann Hunyad, und dem Fürsten von Epirus, Georg Castriota (canderbeg), lange Beschäftigt wurden: fo biteb doch die abendländische Christenheit, wo sich jekt ohnedies ganz andere politische Interesten ausbildeten, zu unthätig bey den Fortschritten der Oss mannen, an deren Spike Sultan Mahomed II. 1453 Konstantinopel mit Sturm eroberte. Von ungemets nem Vortheile war diese Eroberung für ganz Europa. Viele Griechen waren schon vorher vor diesem asiatischen Barbaren nach Italien geflüchtet. Hier erflårten fie die alten Schriften ihres Volts, verbreiteten mehr Geschmad für das Lesen der alten griechtschen Dichter, Redner und Wetsen, und trugen, durch Mittheilung threr bessern Kenntnisse , zur Wiederherstellung der Wissenschaften in Europa Vieles bey.

Nun erhob sich, auf den Trümmern des veralteten und gestürzten ostromischen Reiches, das osmanntsche mit

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jugendltcher Kraft. Schon Mahomed II. eroberte Nos rea, Servien, Bosnien, und baute die Dardanellen.' Epirus ward 1465, nach Scander beg's Code, eingenoms men, und der Chan der Krimm türkischer Wasall; auch verloren die Venetianer Albanion und Negropont an die siegreiche Pforte, die jekt anfing, thre Macht auf das Hdchste zu steigern.

Egalifat zu Bagdad. Mongoleti,

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$. 84Die eigenmächtigen Sandlungen der vielen Emire in den weit entfernten Provinzen des Challfato, und das eifersüchtige Streben mehrerer vornehmen nach der hochsten Regentenwürde, veranlaßten Gahrungen, welche dieses Reich bald zu Grunde richteten. Es bildeten fich allmählig aus den einzelnen Provinzen des Chalifats mehs rere unabhängtge Reiche, z. B. in Legypten, Kleine asien, im nördlichen, afrika, in Sicilien, Spanien u. f. . Unter den Beherrsdern von Legypten, Syrien und Arabien, zeichneten sich seit 1171 der tapfere und wetse Saladin aus, dem es ges lang, Jerufalem den Christen wieder zu entretben. Seine Nachfolger in Aegypten wurden von threr Leibwache, den M a mluden, 1257 entthront, und I beg, deren Ane führer, zum Sultan erhoben.

Im Izten Jahrhunderte fifteten die Mongolen, ein robes, herumztehendes Volt, in Asien das größte Retd), das die Geschichte fennt. Dasselbe erstreckte sich aver ganz China und Sibirten, das ganze jeật russische Reich 'und Polen, bis an die Grånze von Schlesien. Der berühmte Urheber dieser unermeßliden Eroberungen

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hten Temudschen, und nannte sich Diching to di an, d. 6. der größte Chan. Anfangs thetsten seine Nachfolger das ganze Reich in vier Chanschaften, deren drey dem Großchan, welcher in China residirte; untečs worfen seyn sollten. Indeß war die Regierung der fels ben wie zu erwarten, eine Kette von Unruhen und despottschen Unternehmungen.

Aber wie die Natur überall große Gentes hervors ruft, so gab sie deren auch den Mongolen. Nur fennt unter einem fo rohen Volte der Feuerfopf, der fich durch große Thaten auszuzeichnen strebt, feinen andern Ruhm, als Erweiterung seiner äußern Macht, mit List und Gewalt, mit Schwerdt und Feuer. Timur (Tas merlank), Névlan oder erster Minister des mongoltschen Chans von Zagatat, war so ein mongoltsder Uferander gewesen. Im Jahr 1370 růsfete er sich, das unges heure Reich des Doingischan wieder herzustellen. Et 309; wie ein Wetterstrahl, durch Asien hin und her, seşte Chanc ab und ein, perheerte Lånder, verbrannte Stådte und Dörfer, bis er sien, vom nordlichen Irs tisch bis zum südlichen Ganges, Sein nennen konnte. Am Euphrate ftteß er mit dem túrtischen Oultane Bas Sažet zusammen. Beyde Weltstürmer forderten sich hsha nisch und drohend zum Kampfe heraus. Bey Angora oder Ancyra, in Galatten, trafen sich die Heere; der Türfe mit 400,000 Mann, der Mongole mit fast noch einmal so vtelen. Die Schlacht - das Gemebel

war fürchterlich und grausam. Timur siegte, und der Polze Bajazet ward fein Gefangener, den er, wie ein wildes Thier in einen Käfig, eingesperrt, unter der Bas gage nachfahren ließ. Das ganze osmannische Kleins Asien fiel hierauf schnell in die Hand des Stegers; die

Haupts

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Hauptstadt Prusa, das reiche Smyrna, wurden ers obert, und der griechische Kayser zur Unterwerfung. und zum Tribute gezwungen. Aber der Tod (1405) aberellte den eroberungssüchtigen Helden, als er nach China aufbrechen wollte, um es zu erobern. Seine Eroberungen gerfielen darauf unter seinen schwachen und unter fich uneinigen Nachfolgern.

Ir du, ein Chinese, ergriff die Waffen, vers trieb die Mongolen aus diesem Reiche, und wurde der Stifter der Kayser: Familie. Ming.

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Von der Entdeckung Amerika's 1492 bis zur

französischen Revolution 1789.

uebersicht des Kulturjust andes der in diesem Zeitraume lebenden Menschen.

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S. 85. Dieser Zeitraum übertrifft den vorhergehenden welt an Aufklärung, Sittlichkeit und Kultur , und in thm ift der Zustand der Menschen im Ganzen sehr verbeffert worden. Die vornehmen und mittlern tande nähert sich einander mehr, und das Rohe und Unsittliche, von deffen Bilde wir vorher die Augen abwenden mußten, ist jekt eine feltene Erscheinung. Das sechszehnte Jahrs hundert, welches die größten Begebenheiten und Chas raftere enthält, giebt freylich noch Beysptele von Sude, Untreue, Betrügereyen and Grausamkeiten der größten Könige; aber schneller fchreitet doch die Menschheit zu dem Ziele ihrer Veredlung.

2berglaube, religiose Schwärmerey, Intoleranz und Vertegerungssucht, 'war im anfange dieses Zeits raums noch sehr allgemein. In Europa sind die chriftliche

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