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Seine Größe ist etwan 10 Quadratmeilen und seine Grånzen sind das Königreich Pohlen, wo das pohlnische Wasser, oder richtiger gesagt, der Fluß Brenice zum Theil die Gränze inacht; der Lublines zer, Toster und Pleßner Kreis.

§. 2.

Berge und Mineralien,

Die Oberfläche bestehet meist aus Hügeln, so der Anfang des Karpatischen Gebürges find; im ganɛ zen Kreise giebt es wenig große Ebenen. Das vore züglichste der innern Producte ist;

Das Eisenerzt; aus denen Gruben bey Tar nowig werden jährlich über 150,000 Kübel gegras ben, jeder hålt etwan ein und einen halben Centner. Es ist das beste Erzt in Schlesien, liegt 10 Klaftern tief, die Gruben sind von Tarnowiß Meile ents fernt, ganz Tarnowiß stehet auf Erzt. Die Oerter wo man sonst noch Erzt findet, sind : Alt-Tarnos wiß, Repten, Ptakowit, Stolariowic, Rudy Pies fary, Naclo, Chechlo, Orzecho, Koslowa - Gura, Deutsch-Piekar, Beuthen, Bobreck. Dann liefert auch die Natur

Galmei; er wird gegraben zu Stolarzowic, Ptakowis, Rudy-Piekow, Radzionkau, Deutch-Pies kar, ohnweit Beuthen in dem sogenannten Scharz lei, wo ehehin die Silberhütten waren; am leßten Orte arbeiten täglich so Menschen, so jährlich an 800 Fäffer zu 6 Breslauer Scheffel oder 12 Cent ner brennen.

Das

Das Brennen des Galmei gewährt den Augen ein herrliches Bild von allen Farben, und die Mens ge des brennenden Halbmetalls vergrößert die Schönheit.

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Zu Grabung des Galmey hat die Giesische Fa milie ein Privilegium; er wird theils auser Landes besonders nach Schweden versandt, theils zur Mes fingfabricke im Gleiwißer Kreise verkauft, und gilt der Centner 1 Rthlr. 16 Ggr. bis 2 Rthlr.

In alten Zeiten fand man in der Gegend von Beuchen vieles Silber, nachher zu Tarnowiß; am lektern Orte wurde 1692 noch 1661 Mark reines Silber, 1755 aber nur noch 30 Mark und etwas Glåtte gewonnen. Man gewann auch viel Bley, bey Tarnowiß und Georgenberg; das Erzt war sehr ergiebig, ber Centner gab 70 Pfund Bley. Ge genwärtig wird wieder Anstalt zum bessern Betreiben der Silberbergwerke gemacht. Der König hat eine ansehnliche Summa Geldes zu deren Instands fehung hergegeben.

Der Thon im Beuthnischen ist einer der besten in ganz Schlesien, besonders bey Bobreck. Aus demselben werden die Tiegel in die Glashütten gefertigt; er liegt aber etwas tief in der Erde,

Steinkohlen; und zwar sehr gute, gråbt man ohnweit Beuthen bey Özegow und Ruda.

Steine; bey Laffowiß findet sich grauer und weisfer Marmor, an verschiedenen Orten Kalk- Bau auch Mühlsteine; leßtere besonders zu Bielischowig, Ruda und Biskupiza.

§. 3.

Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des Bodens.

Der größte Theil des Bodens ist gutes fettes Land; die Dörfer, welche von Tarnowih gegen Abend und Mitternacht liegen, haben etwas; Sand die Ges gend um Alt-Tarnowik, Lassowik, Chechlo, Bielzo wiß hat vielen Sand. Es wird hinlänglicher Wete ken, Roggen, Gerste, aber auch Heidekorn und Kartoffeln erbauet; die legten Sorten aber nicht sowohl um des schlechten Bodens willen, sondern weil der immer noch zu wenig freye Landmann diese Frucht am leichtesten erhalten kann. Es wächst auch Schwa den wild, allein da die Sammlung einige Mühe macht, der gemeine Mann aber diese scheuet, so bleibt er ungenügt. Der Kreis hat viele gute Wiesen, es werden jährlich 2800 Fuder Heu gewonnen. Die Brache ist bey den herrschaftlichen Aeckern überall üblich, aber die Unterthanen haben zu wenig Land und keine ordentliche Eintheilung ihrer Felder. Es werden überall bis Klein, Paniowo schmale Beete geackert; an diesem Orte allein find breite üblich. Zur Feldarbeit werden theils Ochsen, theils Pferde gebraucht; der Bauer hat gewöhnlich 2 Pferde und 2 Ochsen, und alle viere spannt er für den Pflug. Hopfen wird etwas gebauet.

Obstbäume waren im Jahre 1782 22205 Stück.

Maulbeerbäume 2215 Stück.

$.4.

Waldungen und Wild.

Ehemals gab es schöne Eichwälder, aber der Ame rikanische Krieg hat solche ziemlich ausgeleeret; das meiste Holz bestehet in Kiefern, Fichten, Tannen und Birken; auch finden sich noch ziemliche Buchenwälder. Wild ist überflüßig, welches in die be nachbarten Städte verkauft wird. Wölfe sind nichts ungewöhnliches, auch werden zuweilen Luchse erschoffen.

Waldbienenschwärme sind im Jahr 1782 471 gezählet werden.

$. 5.

Gewässer und Fische.

Es gab hier ehemals ansehnliche Teiche, die meis ften find in Wiesen verwandelt; indessen hat man keinen Mangel an Fischen. Die Flüsse sind die Briniça oder das pohlnische Wasser, die Brzomfa und der Hiacint; keiner aber ist schiffbar.

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Pferde, Kühe und Ochsen sind von kleinem Schlage, bloß aus Mangel der Pflege; die Schaafe liea fern an manchem Orte sehr feine Wolle. Im Kreise find vorhanden: 1463 Pferde, 2368 Ochsen, 3625 Kühe, 16976 Schaafe, 3233 Schweine und 4941 Bienenstöcke,

§. 7. Wohnungen.

*Das Schloß zu Siemianowiz ist eines der beften adlichen Häuser in Schlesien, sonst sind zu Neydeck, Chudow, Alt-Tarnowiz alte Schlöffer. Die Wohnungen der Bauern sind auferst elend von Schrotholz und im Winter Menschen und Vich in einer Stube.

Im Kreise find:

2 Städte.

I Marktflecken.

74 Dörfer, worunter 8 Kolonien,
84 Adliche Vorwerker.

16 Kirchen.

17 Schulen.

792 Bauern.

892 Gärtner.

368 Häusler.

56 Müller.
3 Hohedfen.

9 Frischfeuer.

Zaynhammer.

6.8.

Von den Einwohnern.

Der gemeine Mann ist gutartig, aber wie alle nicht freye Menschen faul, liebt, um sich einen gu ten Tag zu machen, den Brandtwein, ist jedoch nicht ohne Fähigkeiten.

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