Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

der grünen Rinde der Nuß zu bedienen, da von der herbent Natur der Rinde der Erfolg abhängt." Galen fand ihn von vorzüglicher Hülfe bey der Bräune und bey geschwollnen Halsmandeln; heut zu Tage pflegt man ihn bey Schwämms chen und andern Munogeschwüren mit dem Pinsel aufzus 1 tragen. Man hat auch für gut gefunden aus Nußmuß, Maulbeermuß, und Rosenhonig, welches alles durch spir. vitrioli etwas fauer gemacht worden ist, einen dichten Saft für die Mundschwämmchen zu machen, nach dessen Gebrauch der Mund durch Hülfe eines Salbey Dekottes gereinigt wird.

Das Del, welches man aus ausgepreßten wälschen Nußs fernen gewinnt, hat eine gelbliche Farbe und schmeckt fäß. Man nimmt es zu Speisen, und in Auvergne in Frankreich braucht es der gemeine Mann anstatt der Butter. In den Lampen nimmt man es zum Brennen; und es ist deshalb um so dienlicher, da es in der Kälte nicht gefriert. // Auch die Mahler brauchen es in der Mahlerey: denn es trocknet leicht. Nach Klings Unrathen erhält man das Del vorzüglicher, wenn man die Nüße von ihm von ihrem Häutchen befreit, das sie umzieht; welches dadurch bewürkt wird, daß man fie inwarmes Wasser tauchte.

In der Medizin ist dieses Del als ein Mittel gegen die Würmer sehr bekannt geworden. In Mailand geben die Hausmütter ihren Kindern alle Woche einmal gerdstetes - Brod das in Nußol getaucht ist, mit etwas Wein. Anderwärts ist es schon einmal angeführt worden, daß man daselbst gewöhnlich Del mit Wein zu vermischen pflege. Auch in England hat dieses Del vielen Effect gethan. In Frankreich.

hat

1

hat man durch dasselbe, wenn man es mit Spanischen Wein von Alone vermischte, den Bandwurm abführt; welche Kurart jedoch aus ältern Zeiten schon bekannt ist. Die Art und Weise, wie man bey dieser Kur verfährt, hat am genausten Passerat de la Chapelle beschrieben. Man muß nemlich dieses Del bey nüchternen Magen zu fünf Unzen trinken, und dann drittehalb Stunden darnach vier Unzen Spanischen Wein zu sich nehmen; jedoch giebt es einige, welche diesen Zeitzwischenraum abgekürzt haben. Eine gewisse Frau, die dreizehn Tage lang sich dieses Mittels bes diente, trieb schon vom dritten Tage an den Bandwurm in Stücken von sich ab. In eben derselben Mischung hält Paskal de Franziere und Beumes es für ein spezifisches · Mittel. Es scheint durchaus dieses Del die Tugend, welche schon im Alterthume bekannt war, zu haben, Insekten und Würmer zu tödten, wovon man mehrere Beweise in diesem Buche findet. Doch ist es merkwürdig, daß spanischer Wein von Alone allein schon ähnliche Wirkungen hervorges bracht hat.

Wenn man es einigemale des Tages zu einigen Tropfen in das Auge nimmt, und dann durch das Augenlied basselbe In dem Auge nach allen Seiten zu vertreibt, so dient es sehr darzu die Flecken, die sich auf der Hornhaut des Auges bes fden, wegzunehmen. In diesem Falle steht es an der Stelle aller 'erweichenden Dinge; jedoch hat man bemerkt, daß die Wirkung desto schneller sey, je álter das Del ist. Auf diese Weise wird es wahrscheinlich, daß das Nanßige im Del wie ein leichtes Reißmittel auf die Hornhaut wirke.

[ocr errors]

Was oben von dem starken Geruch der Blätter schon angeführt worden, das wird von Mehreren als nachtheilig auf die Gesundheit des Menschen bezogen. So warnet die Ans weisung für Frauenzimmer die Produkte des Obsigartens im Haushalt zu benußen, Bändch. 2. Seite 52, vor der Ausdüns ftung des ganzen Baums, und will nicht daß man im Schats ten desselben eine Ruhebank anlegen soll, weil seine starke Ausdünstung betäubend und der Gesundheit nachtheilig seyn foll, und dies zu bestätigen, fährt der Autor fort. Ich glaube auch in der That, daß sie auf unsern Körper widrige Wir: kung haben kann, denn ich erinnere mich, daß die gemeinen Beiber, wenn sie ihre Säuglinge entwöhnen, sich grüne Nußblätter auf den Rücken zwischen die Schultern legen oder binden, um sich die Milch zu vertretben. Selbst einigen Inseckten ist der Geruch und scharfe Saft dieser Blätter zus wider, ja gar tödtlichy. So werden sie zum Beispiel bemerkt Haben, daß ihr Kutscher die Pferde bey großer Hiße mit frischem Nußlaub abreibt, Der Gerud), welcher diesen Thieren dadurch mitgetheilt wird, vertreibt die Bremfen und Bösen Fliegen, die sonst denselben beschwerlich fallen würden.

[ocr errors]

Wenn sie im Sommer zwischen ihr Pelzwerk getrocknete Nußblätter und Wermuth streuen, so werden die Schaben End Motten nicht leicht Appetit haben, ihre Wohnungen da: rinken aufzuschlagen. Auch pflege ich alle Frühlinge meine Hölzernen Bettstellen von ihren beschwerlichen Einwohnern den Wanzen zu reinigen und selbige auszubrühen, und bediene mich zu diesem Behufe eines starken Dekolts von Nußlaub. (Die Fortseßung folgt.)

II.

Aepfel Sorten.

'No. LVIII. Die gestreifte Reinette. (Taf. 10.) Fr. Reinette rayée.

Frucht.

Diese Frucht ist eine der schönsten unter den Renettenåpfeln, sowohl wegen ihrer Form und glühenden Farbe als auch wegen ihrer Dauer und Geschmack. Der Apfel hat eine längliche Form, und fällt nur etwas weniges von seiner größten Breite, die sich in der untersten Hälfte gegen den Stiel zu befindet, gegen die Blume zu ab, wo er sich hoch zurundet. Gegen den Stiel rundet er sich kurz zu. Die Blume sist in einer flachen Vertiefung von wenigem Umfange. Die Defnung ist fast ganz vom Sterne bedeckt und im Innern geräumlich und tief. 11m den Stern her sind einige Der Stiel ist etwa Kndspchen und Fältchen bemerkbar.

4

einen halben Zoll lang und steckt in einer großen und flachen Vertiefung. Er mißt in feiner Breite 2 Zoll 8 Linien und die Höhe hat zwey und einen halben Zoll, demohngeachtet fieht er langlicht aus. Man kann ihn daher zu N. 7. der 11ten Klasse der Lepfelformentafel zu den stumpfspitzigen Kegeln rechnen. Die Grundfarbe ist in seiner Zeitigung hellgels, auf der sich die schönsten rothen Streifen, breit und schmat, lang und kurz hinziehen; bisweilen fließen mehrere zusammen, besonders auf der Sommerseite, bisweilen find einige

[ocr errors]
[ocr errors]

einige hellgelbe Stellen mit vielen zarten Punkten bestreut. Die Schale ist danne. Das Kernhaus ist unten nach dem Stiele zu breit, nach der Blume nimmt es gemach ab und lhuft an die Höhlung derselben spißig an. Das Fleisch ist weiß und die Kernkammern sind geräumlich hoch und vers schlossen; die Kerne sind dick, rund, Caffeebraun und haben eine kleine aufgesette Epiße. Das Fleisch ist weiß und fest; der Saft in genugsamer Menge vorhanden, dessen Geschmack angenehm süß und würzhaft ist. Er wird im November zeitig und eßbar, und hålt sich bis in den Junius und noch långer wenn er gut aufgehoben wird. Tafeläpfel, läßt sich aber auch zu Kompots und zum Welken gebrauchen. Der Baum trägt gut.

Stamm.

Er ist einer der besten

Der Stamm ist mittelmäßig start: Haupts und Neben; dste gehen in nicht sehr spißigen Winkeln in die Hdhe und schen sich gern in Quirlen an; die Zweige werden ziemlich lang, das Tragholz wechselt unordentlich, wird lang und groß, oft wie kleine Zweige. Die Sommerschossen sind auch lang und mittelmäßig stark. Die Bildung der Krone ist unors dentlich, die Aeste zerstreut und nicht überall gleich lang, und` daher ob sie schon viel Laub hat, demohngeachtet sehr durchs fichtig und wie eine platte Kugel gestaltet.

Blatt.

Das Blatt ist ziemlich lang, hat seine größte Breite in der Mitte, die es einige Linien auf und abwårts so ziemlich behält, dann läuft es gegen den Stiel eben so gemach zu wie gegen den Ausgang, nur daß es sich da mit einer schars

[ocr errors]

fen

« ZurückWeiter »