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kam, bei dem Vormarsche mit dem polnischen Heere, für seine Person bis Lokwik. Napoleon zog nach Eilenburg, und nahm sein Hauptquartier in Düben.

Am 11. Oktober rückte die Hauptarmee gegen Leip zig vor, und Fürst Schwarzenberg kam nach Altenburg. Das schlesische Heer und die Nordarmee gingen über die Saale; der Kronprinz befand sich in Rothenburg, Blücher in Halle. Kaiser Napoleon drohte, starke Kolonnen über die Elbe zu schicken, und Berlin zu beseßen.

Am 12. blieben die Hauptquartiere der alliirten Armeen, so wie jenes des Kaisers Napoleon, in den Orten, wo sie die Nacht zugebracht hatten. Die alliirte · Hauptarmee und das polnische Heer zogen ihre hinteren Kolonnen an sich, und schoben ihre Vortruppen immer näher gegen Leipzig. Die Franzosen verdrängten das die Brücke von Roslau deckende preußische Korps des Glts. Tauenzien, und diese mußte den Flammen geopfert werden. Tauenzien zog sich in der Nacht auf dem rechten Elbe- Ufer bis Zerbst zurück.

mit,

Am 13. Oktober blieb die Hauptarmee, Ausnahme der Bewegungen einzelner Korps, so wie der zu dem, dann doch verschobenen, Angriff der feind lichen Stellung bei Gröbern beorderten Kolonnen, in ihren alten Stellungen, Fürst Schwarzenbergs Hauptquartier in Altenburg. Die polnische Armee lieferte der Besaßung von Dresden ein hißiges Gefecht bei Plauen, und Abends marshirte der Gen. Baron Benningsen mit derselben nach Wilsdruf; indeß der Gen. Tolstoy zur Einschließung von Dresden bei Leubniß zurückblieb. Die erste öftreichische Armee - Ab=

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theilung unter FZM. Kolloredo, marschirte nach Frei berg. Der Kronprinz bewegte sich, aus Besorg. nis, daß Napoleon auf dem rechten Ilfer der Elbe nach Magdeburg vorrücken dürfte, mit der Nord Armee über die Saale zurück nach Köthen, und wollte am 14. bei Acken auf das rechte Ufer der Elbe übergehen, um sich zwischen der, von ihm im Zuge aus Wittenberg dahin vermutheten, französischen Hauptmacht und Berlin, diese Hauptstadt schüßend, aufzustellen. Das schlesische Heer behielt, nachdem General von Blücher durch eine starke Rekognoszirung die Gewißheit gewonnen, daß Kaiser Napoleon noch ruhig in Düben, ein großer Theil der französischen Streitkräfte bei L e ipzig standen, ebenfalls seine bisherige Aufstellung.

Der FM. Fürst Schwarzenberg blieb am 14. Dktober mit seinem Hauptquartiere in Altenburg. Die Korps der Hauptarmee marshirten nach Groitsch, Borne, Michelwig, Muschwig, Meuselwig, Espenhayn, Dechwit. Das Korps Kolloredo kam nach Chemniß. Die große Rekognoszirung, welche der Fürst durch die Generale Wittgenstein und Klena u unternehmen ließ, führte zu dem hißigen Reitergefecht bei Liebert wolkwig, und die hier siegenden alliirten Truppen brachten dann die Nacht bei Goffa, Gröbern, Liebertwolkwig, u. s. w. zu. Die polnische Armee marschirte nach Noffen. Die Nord- Armee verblieb in der Stellung bei Köthen, das schlesische Heer in jener bei Halle und Langenhagen. Kaiser Napoleon ging nach Leipzig zurück, und jog alle seine Korps in der Nähe dieser Stadt zusammen.

Am 15. Oktober rüsteten sich alle Heere zu der Schlacht, welche am folgenden Morgen beginnen mußte.

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Einige Korps der alliirten Hauptarmee rückten nach Lügen, Audigast, Penig vor; indeß andere in ihren Stellungen des vorigen Tages bei Espen hayn, Pomsen, Gröbern, Dech wit blieben. Das Hauptquartier des Fürsten Schwarzenberg ging nachh Pegau an der Elster. Das polnische Heer marschirte nach Waldheim, - das schlesische nach Skeudig, Luhrsdorf, Groß- Kugel, — ges gen Leipzig. Die Nordarme e trat den Marsch nach Halle an; aber ein neuer aus dem Hauptquartier Sylbig vom Kronprinzen erlassener Befehl trug ihr auf, zwischen Wettin, Petersberg, Radegast, Opin und Zörbig Stellung zu nehmen.

Napoleon stellte seine Korps um Leipzig, in der Hoffnung, mit der hier eng vereinten Streitkraft feiner 170,000 Mann, die wenn auch doppelt so starken, jedoch vereinzelt und ungleichzeitig, zum Theil auch noch aus bedeutender Ferne, anrückenden alliirten Heere zu schlagen; wenigstens mit dem Entschlusse, den alliirten Heeren die Siegespalme so lange als möglich streitig zu machen.

Die Rollen zu dem größten aller Schauspiele waren also von dem mit der strategischen Oberleitung bes Eleideten Feldherrn vertheilt. Die leichte Division Bubna stand in dieser Nacht zwar noch fern von dem zur Ent= scheidung des Geschickes Europas ausersehenen Schlachtfelde. Aber es war leicht zu erkennen, daß ein einziger Tag wohl nicht genügen dürfte, den gigantischen Kampf zu Ende zu führen. Daher blieb der Division Bubna зи doch noch die Hoffnung, mitzuwirken bei dem Ausgange, den Siegeslorbeer zu theilen mit den zur Befreiung der Welt bewaffneten Heeren,

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So wie noch kaum der Morgen graute, brach FML. Graf Bubna mit seinen kampfgierigen Truppen aus dem Lager bei Noffen auf, und trat den Marsch nach dem sieben Meilen entfernten Hubertsburg an. Noch war die Spiße des Korps nicht weit vom La gerplage entfernt, als sie, auf der Höhe von Toppsch ä= del, die Kanonade von Leipzig vernahm. Diese glich einem fernen heftigen Gewitter, dessen Donner unaufhörlich fortrollte. Sie währte den ganzen Tag, ohne mindester Unterbrechung, ohne die Pause eines Augenblickes. Der Gedanke an die Möglichkeit, daß jene Schlacht, die so eben um das Schicksal der Welt geschlagen wurde, auch wohl verloren gehen könne; der Wunsch jedes Soldaten, auch seinen Muth, sein Schwert, fein Feuerrohr in die Wagschale zu werfen; die stolze Hoffnung, daß 8000 tapfere Öftreicher wohl auch vom Schicksal berufen seyn dürften, dort, wo es galt, den gewünschten Ausschlag zu geben; diese edlen, kühnen Gefühle beflügelten die Schritte jedes Einzelnen. Doch beschränkt ist des Menschen Wille in dem Vollzug durch die Umstände. Weit war der Weg, ferne noch das Ziel. Mit geschonten Kräften, in geschlossener Ordnung, mußte das Korps auf dem Kampfplaße anlangen, wollte man auf große, würdige Kraftäußerung rechnen. —

So wie die Kolonnen vorwärts schritten, entwickelte sich immer gräßlicher das Schlachtgetöse. Also wich der Feind noch immer nicht. Er stand noch unbesiegt auf der Stelle, wo das Schlagen begonnen. - Ängst licher klopfte jedes Herz. Mit verdoppelter Anstrengung ftrebte jeder Einzelne nur immer vorwärts. Aber der

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weite Weg über Mügeln, von sieben Meilen, forderte sein Recht. Erst nach einem Marsche von vierzehn ewig langen Stunden in der Mitternacht vom 16. auf

den 17. Oktober,

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war das unweit der. Seen von Göttewiß und Horst liegende Hubertsburg erreicht. Erst gegen Morgen um Ein Uhr gelangten die hintersten Truppen in das gewählte Freilager; während Gen. Graf Neipperg mit seiner Brigade auf der nach Wurzen führenden Straße bis vor den Ausgang des Waldes rückte, und seinen Vortrab bis in die Nähe dieser Stadt. fandte. Vom Major Graf Saint Quentin langte aus Lommatsch die Meldung an, daß er der russischen Bris gade des Gen. Paskewitsch von der polnischen Armee, begegnet sen, welche den Marsch über Oschaß fortseßte, um sich von dort nach Wurzen zu wenden. Graf Bubna schickte dem Major den Befehl zu, am nächsten Morgen gegen Eilenburg zu streifen. Die Reste des bewegli chen Proviantmagazins hatten auf dem angestrengten Eilmarsche der Division nicht zu folgen vermocht. Der Wagenzug war zurückgeblieben, und holte auch wäh rend den folgenden Operazionen die Division nicht mehr ein.

Der 17. Oktober.

So wie der Morgen dämmerte, rückte Gen. Graf Neipperg in Wurzen ein. Er entfendete sogleich eine Abtheilung an der Mulde aufwärts, auf der nach Eilenburg führenden Straße. Diese stieß auf eine französische Kolonne, die gegen Wurzen marschirte. Sie griff den Feind rasch an, und warf denselben nach Eilenburg zurück.

Gen. Neipperg hatte die Brücke über die Mulde

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