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cruenta und juncea, verschiedene neuere Gladiolus-Hybri, den und einige junge Zwiebeln von Lilium peregrinum Mill. und Lil. atrosanguineum Sieb., welche fammtlich einen vorzüglichen Wachsthum zeigten und bis auf die Lilien vortrefflich blühten. Da die erwähnte Erdmischung febr locker und leicht ist, so muß sie bei trocknem Wetter fleißig befeuchtet werden.

8. Zwei Exemplare der Canarina Campanula, welche zeitig im Sommer in Ruhestand getreten waren, trieben im Anfange des vorigen Herbstes wieder aus, was in der Regel gegen den Frühling zu geschehen pflegt. Ich stellte fie in ein Blumen-Treibhaus nahe zum Fenster und hielt die Erde mäßig feucht, worauf_beide am Ende tes Des zembers zu blühen anfingen. So oft diese schöne Zier pflanze hier auch schon blühte, und zwar bei einer Höhe von 7-9', fo ist dieses doch der erste Fall, wo sie im Winter blüht, und zwar in einem Monate, dessen kurze Lage hier in der Nähe der Nordseeküste meistens trübe und nebelig sind, felten aber von einem freundlichen Sonnen. strahl momentan erhellt werden.

Reise-Blätter.

(Von Robert.)
(Fortschung.)

,,Eine andere Betrachtung" fährt der Herr Graf fort,,fcheint mir aber noch weit wichtiger. Es ist bekannt und nun ein. mal unvermeidlich, die Orchideen sind theuer. Der Käufer sei wohlhabend; er muß es sein, dennoch wird mancher dieses fein, ohne es bis zur Verschwendung treiben zu wollen. Auch nur gar wenige der schönen Arten erfordern schon eine ziem liche Summe. Oft wird es viel leichter, dieselbe Summe nicht auf einmal, sondern in kleinern Theilen auszugeben, also aud fich öfter wenig, als felten viel auf einmal zu verschreiben. Oder man besißt schon ziemlich viele Urten, wünscht aber ges rade noch einige ungern vermißte dazu, die man etwa irgendwo in Natur oder Abbildung gesehen hat, und bestimme dazu gern die erforderliche mäßige Ausgabe. Mögen es 2, 3, 4, 5 Arten fein. Wird man es nun wohl anwendbar finden, um so wenige kleine Pflanzen, wie fast alle, besonders junge Drchideen sind, nach Paris oder gar nach London zu schreiben? Meines Bedünkens wird man es meistens lieber unterlassen. Denn von so weit her, und mit solchen Umständen, lohnt es wohl nicht der Mühe, anders als zahlreiche Sendungen, von doch wenigstens 20, 30 Arten zu verschreiben. Mir dagegen, von meiner Idee der erleichterten Verbreitung der Orchideen ausgehend, soll es nicht zu wenig fein, auch blos 3, 2, ja eine einzige verlangt, zu liefern. Sollte man es nun nicht ungemein bequemer und vortheilhafter finden, wenn dieselben Gegenstände, mit vielleicht sicherer Bestimmung in derselben, vielleicht wohl gar zuweilen größerer Güte*), ohne Anstand,

Schon in einem frühern Ubschnitt des vorerwähnten Orchideen-Vers
Aeichnisses spricht sich der Herr Graf dahin aus, daß er stets beslissen
fein werde, fo viel als möglich nicht unsichere Keime, sondern blos
fichere und wahrhaft preiswürdige Eremplare mitzutheilen ;
in Fällen, wo vollständige Exemplare nicht vorhanden, wolle er liez
ber den Mangel eingestehen, und den Vortheil aufgeben, als uns.
fichere Stücke für vollkommene Exemplare aus: und abzugeben.—
Fånden derlei Grundsäge in allen Garten. Etablissements Eingang,
die fo báufig laut werdenden Klagen über Täuschungen bei Pflan:
gen-Einkäufen würden bald versummen.
Der Eins.

wenn auch an sich etwa nicht, oder nur wenig wohlfeiler, in weit kürzerer Zeit, also gefahrloser, mit wenigeren Unkosten, und in so geringer Zahl, wie nur belieben würde, zu haben waren ?"! Ich glaube zu Vorstehendem nichts weiter hinzus fügen zu dürfen; da die vom Hrn. Grafen ausgesprochenen Unsichten über Geschäfte dieser Art für sich selbst sprechen und die hieraus für den Käufer erwachsenden Vortheile in die Augen springen. Noch hatte ich ein ganzes Capitel für Entomologen in petto. Da ich jedoch in Rücksicht auf die Tendenz_dieser Blätter, den für blumistische Abhandlungen bestimmten Raum, für entomologische füglich nicht in Anspruch nehmen kann, fo erlaube ich mir nur, in Kürze anzudeuten, daß der Hr. Graf eine in neuerer Zeit angelegte herrliche Sammlung von im Könige reiche Sachsen vorkommenden Lepidopteren und Coleopteren besißt, dessen Besichtigung der edelmüthige Besizer jedem Freunde, der Entomologie mit derfelben Freude und Bereitwilligkeit ges währt, mit der dem Blumenfreunde die blumistischen Schäße gezeigt und die gewünschten Aufklärungen geben werden. Die hobe Humanitát des Hrn. Grafen verbürgt Jedem, der an den vielfachen edlen Bestrebungen dieses unermüdlichen Forschers im Gebiete der Natur Antheil nimmt, und dessen Sammlungen zu besichtigen wünscht, die freundlichste Aufnahme, so wie ich fest überzeugt bin, daß dessen sonstige vortreffliche Eigenschaften: Herzlichkeit, joviale Heiterkeit, gewinnende Offenheit, die feinste Gewandbeit im Um. gange, in Verbindung mit dem umfassendsten Wissen, Jedem, der nur einige Stunden in der Gesellschaft des Hrn. Grafen zubrachte, gleich mir die seltensten Genüsse bereiten werden

Genüsse für Herz und Geist, von denen man noch nach Jahren zehrt. Ich kann daher nicht umhin, für die so freundliche Aufnahme, und, die vielen angenehmen Stunden, die mir der Herr Graf bei wiederholten Besuchen bereitete, noch nach: traglich meinen inniasten Dank auszudrücken. Möge die immer jugendliche, blumenspendende Göttin ihrem würdigen Priester noch lange Jahre die schousten, duftigsten Büthen auf seinen Lebenspfad streuen! (Fortsetzung folgt.)

Bibliographische Noti¿.

Flora der G e wå ch s h å ufer und Gårten Europa's, oder Beschreibungen und Abbildungen der seltenften und vorzüglichsften Pflanzen, welche neuerdings auf dem Continente und in England eingeführt worden sind, sowie der ausgezeichnetßten von denjenigen, welche monatlich im Botanical Magazine, Botanical Register, Paxton's Magazine of Botany und in dem Herbier général de l'Amateur erscheinen. Ein Berk geschrieben in deutscher, englis scher und frandfischer Sprache, mit geschichtlichen, wissenschaftlichen, etymologischen, synonymischen und auf die Cultur der Pflan. zen Bezug habenden Anmerkungen versehen. Redigirt von Ch. Lemaire, Scheidweiler und L. van Houtte etc. I. B., 1. Lies ferung. Gent, bei den Herausgebern L. van Houtte und K, und E. Gyselynk 1845.

Nur höchft selten erscheint in Frankreich, Belgien und England irgend ein Werk von einiger Bedeutung, wobei nicht auch der wärmste deutsche Patriot, wenigstens unter vier Augen bekennen müsse: „fo hübsch machen wir es nicht!" Diese unlåugbare Thatsache mag mit einer der vielen leidigen Gründe sein, weshalb so manche Deutschr, befonders aus den Kreisen der Haute Volée mit deutschen Bùchern sich nicht gern abgeben und ftets lustig und wohlgemuth auf dem Röglein der Gallomanie und Anglomanie durch das Land reiten.

Sie sind dabei nicht billig genug, zu erwågen, daß sie sich in einem schlimmen Kreise drehen, d. h. daß ihre Vernachlässigung des Va= terländischen wieder eine der Hauptursachen wird, warum es deutsche Verleger mit Eleganz und Schönheit nicht so genau nehmen, dazu teine Einrichtungen treffen können.

Der Franzose, der Belgier, der Englånder kauft einmal gern Bücher, welche von irgend einer Seite einigen Werth verrathen: Bücherlauf gehört noch immer zum guten Zone. Ist es damit vielleicht auch nur Schein, so hat doch dieser Schein den bes deutenden Vorzug vor unsrer deutschen unldugbaren Scheu gegen Ankauf deutscher Bücher, daß er die Verleger ermuthigt und des Absages versichert. Aber jener vaterländische Absaß ist es nicht allein, sondern die Gewißheit eines bedeutenden Absages jedes in englischer oder französischer Sprache geschriebenen Buchs, in allen übrigen europäischen Ländern, ja in allen Welttheilen.

Also meine theuern. Landsleute, nicht alle Schuld den deutschen Verlegern beigemessen, wenn nicht alle deutschen Bücher nach Außen erscheinen, wie es eigentlich 1845 der Fall sein follte!

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Dieser Umstand ist es auch wohl allein, was die Verleger dieses Berks zu einem solchen Wagnisse vermögen konnte: 3 314 Bogen Tert in 3 Sprachen, auf solidem Papier, gr 8., schön gedruckt, und dazu 10 bübsch illuministe Pflanzenbilder - für 1 R Damit kann der Verleger wahrlich nur bei einem sehr zahlreichen Absage bestes hen, um so mehr, da die Monatshefte auch nach Deutschland post. frei an die Abnehmer gesendet werden. Ob die Bilder Originale, oder englischen und französischen Prachiwerken entnommen sind, thut nicht viel zur Sache und ist auch eigentlich für die große Mehrzahl der Käufer von keiner Bedeutung, da jedenfalls jene großen Prachtwerke ihr Zeitlebens unbekannte Dinge bleiben.

Für alle größeren deutschen Gärtner und Gartenbesiger, welche mehrere Arten von Glashäusern mit ihrem Betriebe verz knüpft und namentlich ein trocknes und ein feuchtes Warmhaus has ben, ist dieses Werk von nicht geringer Bedeutung; aber mindern Werth hat es für alle Uebrigen durch die Wahl dir Mehrzahl sei= ner Pflanzenbeschreibungen, und daher dürfte es auch schwerlich sehr vielfältig fich in Deutschland verbreiten, nicht so vielfältig wenigstens, wie sonst wohl zu wünschen wäre. Um den Beweis dafür vor Augen zu stellen, betrachten wir den Inhalt des 1. Heftes:

Napoleona imperialis, Burlingtonia rigida, Ribes albidum, Epacris autumnalis, Thunbergia chrysops, Aquilegia Skinneri, Hindsia violacea, Rhododendron Smithii, Laelia acuminata, Inga pulcherrima.

Die Verleger würden sich selbst und dem deutschen Publikum eine erkleckliche Bohlthat erweisen, wenn fie für alle kleinern Gårts ner und Gartenbefißer eine eigene Auflage, lediglich mit dem deutschen Texte veranstalteten und darin nur diejenigen Pflanzen aufnåhmen, welche für diese zahlreichere Klasse von wesentlichem Interesse sein können. Diese würden in diesem Falle mit 4—6 RE. jährlich volltommen ausreichen und wahrscheinlich auch eine solche Summe gern daran segen, während jcht ohne Zweife! Viele vor den 12 R. und dem dafür gebotenen Ueberflusse zurückschrecken.

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gung der intereffantesten Hybriden, womit täglich greller und widerlicher unwillkührliche Täuschung und absichtlicher Betrug geübt werden. Jene, indem die Liebhaber nach pomphaften Beschreibungen ihre Phantasie steigern, kaufen und dann Anderes zu haben glauben, als sie verlangten; dieser, indem die glücklichen Züchter alle Winkel des deutschen Vaterlandes mit absichtlich übertriebenen An: preisungen und Beschreibungen heimsuchen, der Herrlichkeit gemás tie Preise ansegen, und dann Schund senden und ins Fauftchen lachen. Wer hätte nicht schon auf die eine oder die andere Weife bittere Erfahrungen im Gebiete der Modelieblinge Azalea, Calceolaria, Camellia, Cineraria, Cheiranthus, Dahlia, Dianthus, Epacris, Erica, Fuchsia, Iris, Lilium, Pelargonium, Penstemon, Petunien, Phlox, Rosa, Viola etc. gemacht? Welche andere Waffe hätte man gegen dieses Uebel, als das Kaufen bleiben zu lassen, wo nicht des Verkäufers Persönlichkeit speciell haftet? Und wie weit kann sich diese verbürgen? Doch weiter nicht, als daß man ihr zumutbet: nichts als schon zu verkaufen, was sie selbst nicht für schön hålt! Läßt sich aber Geschmack vorschreiben, in Geschmacksachen eine Norm fixiren? Hålt nicht oft der ehrlichste Vater, der dabei ein sonst ganz tüchtiger und gescheidter Mann ist sein Kind für einen kleinen Engel, obgleich es, beim Lichte besehen, allen Undern nur als ein allerliebster Wichselbalg erscheint? Wer mag deshalb mit einem Vater badern?

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Monatlich ein Heft solcher Hybriden- Bilder, mit ihren und der Züchter Namen, meinetwegen ohne allen Text, aber wahr und boar gezeichnet und gefärbt, würde den Züchtern der Handelsgårtnerei und dem Publikum gleich wesentliche Dienste leisten, also auch dem Verleger Nugen bringen. Uber Eleganz und Reinheit der Zeichnung und Färbung sei dabei Grundbedingung, denn Schmierblätter und Fragen gehören nicht mehr für unsere Zeit. Hübsch sei auch das Aeußere, wie Engländer, Franzosen und Belgier es machen; gewiß tönnen wir es, wenn wir nur wollen, dem årmlichen Krämer: Speculationsgeiste uns entwinden, mit Handelsgeift arbeiten.

Die vorliegende Flora betreffend, so ist darin einige Verschwen, dung sichtbar, deren Beseitigung die Sache noch wohlfeiler, mithin noch empfehlenswerther machen würde. Denn wozu denselben Tert englisch, französisch und deutsch zugleich geben? Warum nicht deutsch allein für Deutsche, englisch allein für Engländer, französisch allein für Franzosen und Belgier? Dadurch hätte jeder Einzelne zwei Drittel am Betrage für den Tert erspart. Uebrigens sind diese Terte fehr einfach und klar gehalten, sie gewähren cine flüchtige Uebersicht der Geschichte und Cultur der Pflanze und dazu deren wissenschaft. liche Stellung und Bezeichnung. Mehr bedarf es ja nicht für Gärts ner und Laien, das Uebrige sucht man nicht in solchen Werken und wer dessen bedarf, wird es auch am rechten Orte zu finden wissen.

Begierig sind wir nur, ob die Deutschen abermals so gut sein werden, dieses Werk des Auslandes sehr reichlich zu unterstüßen, und vielleicht das hoffnungsreiche deutsche Blatt von Dr. Rud. Mettler feinem Schicksale überlassen, lediglich weil es das Unglück hat im Vaterlande geboren worden zu sein. Unterstüßen, tüchtig unters stügen sollten wir dieses deutsche Unternehmen, aber dann auch offen sagen, was daran uns nicht behagt, auf Befferung energisch dringen, damit es künftig mehr und mehr dem Publikum und sich selbst ge= núge. Bor etwaigen Mängeln des ersten Heftes zurückbeben, ift eben so undeutsch, als hier gleich über den Reichthum des ersten Heftes vor Entzücken außer sich gerathen. Wie gesagt: Helfen wir zu solider Begründung durch regste patriotische Theilnahme und AufDagegen zeigt sich ein anderes Bedürfniß für Alle täglich drins munterung, und dann fördern wir das Beßteben durch offenen, chre gender: eine anschauliche und wahre Vergegenwärti lichen Tadel alles Mangelnden und Fehlerhaften. v. B. Gedruckt bei Adam Heuße in Cölleda.

Aber auch bei folcher Einrichtung bliebe dies Werk immer noch für gewöhnliche Gärtner und Gartenfreunde gewissermaßen etwas Ueberflüssiges, indem die schönsten neu eingeführten und von allen Autoritäten als merkwürdig anerkannten Pflanzen, von selbst sich preifen nnd nach dem Besige lüstern machen, ohne den Käufer herb zu tauschen.

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Englische Journal-Schau.

(om Herrn Bataill.:Arzt Neumann zu Erfurt.)

(Fortsegung.)

Reue oder feltene Pflanzen, welche in andern Journa= len im Monat August abgebildet waren. Aeridens virens. Orchideae. Gynandria Monandria. (Bot. Reg. t. 41.)

Die Herren Loddiges erhielten sie von Java und sie hat nun auch bei ihnen geblüht. Es ist eine herrliche Species, unter denen A. odoratum die Erste war; die aber eben fo lieblich riecht. Die Blüthenhüllenblätter find schön weiß und jedes hat an der Spige einen dunkelpur purfarbigen Fleck. Die Kronenlippe ist von derselben Farbe, aber karmoisinroth gesprenkelt, mit einem grünen Bogen. Die Blumen erscheinen traubenartig, an einem 6 Zoll langen hangenden Stiele und jede Blume hat 1/2 300 Durchmesser. Asclepias vestita. Asclepiadeae. Pentandria Digynia. Bot. Mag. t. 4106.

Die Samen von dieser Pflanze erhielten die Herren Beitchs in Exeter von Nordamerika. Es ist eine gut zu unterscheidende Species und unterscheidet sich von allen Andern durch:,,den dicken und sehr haarigen Stengel und die Blüthenstiele, durch die eigenthümliche Form der Blätt chen des Kranzes (Cuculli) und durch das Fehlen des hornartigen Anhanges, welcher sich gewöhnlich bei den übrigen Species an den Blättchen des Kranzes vorfindet. Die Blumen erscheinen von zwanzig bis dreißig in einer gedrängten Umbelle, und jede Blume hat einen halben. Zoll Durchmesser und ist von gelblichgrüner Farbe. Die untere Farbe des Kelches ist rothpurpurfarbig. Es ist eine perennirende krautartige Pflanze. Berberis umbellata. Berberaceae.*) Hexandria Monogynia. Bot. Mag. t. 44. Synon. Berberis floribunda.

Ein harter, immergrüner Strauch von ohngefähr 3 Fuß Höhe, der im freien Gartenboden fröhlich wächst und im Juni sich mit Blüthen überdeckt und sich durch Samen und Ableger gut vermehren läßt. Die Gartenbau-Gesell

*) Berberiderae der Deutschen.

Verleger: G. F. Großmann.

Der Jahrg. 52 Nrn. mit Beilagen kostet 21/2 Rb.

XVIII. Jahrgang.

schaft, in deren Garten sie erst jüngst geblüht hat, erhielt zu verschiedenen Zeiten Samen davon, von der ostindischen Compagnie und unter verschiedenen Namen, besonders unter B. Wallichiana und B. floribunda. Lestere in dessen hat dornige Blätter und die untere Seite derselben in dieser Hinsicht verschieden, sondern sie hat auch sigende ist nicht immer meergrún. B. Wallichiana ist nicht nur Blüthenfascikel Sie ist hinreichend bekannt, durch ihre schmale, cornenlofe Blätter, tie wenn sie frisch sind nur leicht, wenn sie aber getrocknet sind, unten dunkler meer. grün sind. Die Blüthentrauben werden an 2 300 lang, die Blumen sind von glänzend gelber Farbe und jeder Kelcheinschnitt hat an der Spige einen rothen Punkt. Durch die breiten, stachellofen Blätter nimmt sich die Pflanze sehr gut aus.

Dryandra formosa. Proteaceae. Tetrandria Monogynia. Bot. Mag. t. 4102.

Herr Brown fand diese schöne Pflanze in Lewin's land an den südlichen Küsten von Australien, wo sie an Kew ist ein 14 bis 15 Fuß hoher Baum, welcher aus steinigten Stellen wächst. Die Pflanze in dem Garten zu Samen gezogen worden ist. Während des Frühlings und Sommers war er mit einer Menge orangegelber Blumen bedeckt, die röthlich.braun bemalt sind, welche auf kurzen Westen stehen. Das Laub ist dunkelgrün und steht sterns förmig um die Zweige..

Habrothamnus elegans. Cestraceae. Pentandria Monogynia. Bot. Reg. t. 43.

Die

Diese in Mexico heimische Pflanze erhielten wir vom Herrn van Houtte aus Gent. Es ist eine glatte, faftholzige, buschige Pflanze, die dieselbe Behandlung wie die Pelargonien verlangt. An den Spigen der Zweige er: scheinen die Blumen zu zwanzig in Trugdolden. Blumenröhre ist bauchig und 3/. 3oll lang, der Saum ist fünfgetheilt und hat / 30ll Durchmesser und von glán zender Garminfarbe. Es ist eine Grünhauspflanze. Microstylis histionantha. Orchideae. Gynandria Monandria. Bot. Mag. t. 4103.

Eine sehr merkwürdige Erd: Drche aus Columbien. Sie hat in dem Königlichen Garten zu Kew und in dem

botanischen Garten in London geblüht. Die Blumen
Die Blumen
erscheinen in einer gedrängt concaven Umbelle und sind
von braunlich grüner Farbe; aber keineswegs prächtig.
(Fortsetzung folgt.)

Bemerkungen über das fehlerhafte Tiefpflan-
zen der Topfgewächse, Bäume und
Sträucher. *)

(Vom Kunstgårtner Herrn Reinede.) Verdient irgend ein Gegenstand hinsichtlich der Pflan. zenkultur öffentlich besprochen zu werden, so ist es gewiß das fehlerhafte Tiefpflanzen der holzartigen Topfgewachse, so wie der Bäume und Sträucher, welche von der Natur nicht darauf angewiesen sind, am Stamme Wurzeln zu bilden.

Die vielen bitteren Erfahrungen, welche ich seit einer Reihe von Jahren habe machen müssen, und auch theils Gelegenheit hatte, in andern Garten zu beobachten, vers anlassen mich dazu, die Verkehrtheit und Mangelhaftigkeit dieser Pflanzungsweise, im Interesse des Gartenwesens zu beleuchten und zu besprechen.

Wenn man den, auf den ersten Anblick eine unum. stößliche Wahrheit zu enthalten scheinenden Grundsaß auf, stellt, daß die Wurzel einer Pflanze unter jeder Bedingung in die Erde gehöre, so kann dies, so schroff hingestellt, eine Veranlassung zu zahlreichen und schweren Irrthümern werden, da nun Jedermann daraus schließen muß, daß die Wurzel durchaus nicht blos liege, sondern überall mit Erde bedeckt werden müsse.

in den Wäldern, wo Baume aus dem Samen von selbst aufgegangen sind, daß die Wurzeln immer unmittelbar über der Erde ihren Ursprung haben. Warum sollte man diesen Wink der Natur nicht bei den zarten Topfpflanzen benugen und ihm nicht so viel als möglich nachzukommen suchen?

Selbst Bäume und Sträucher sieht man oft in Folge des zu tiefen Pflanzens absterben, und wenn sie sich am Leben erhalten, so gedeihen sie nur höchst mangelhaft, sind mehrfachen Krankheiten unterworfen, wachsen nicht stärker, sondern sterben nicht selten bei hinzukommenden schädlichen Einwirkungen ab. - Häufig sieht man Obstbäume, welche von einer Menge Rindenkrankheiten befallen werden; un tersucht man nun die Sache, so ergiebt es sich gewöhnlich, daß fie oftmals über 11⁄2 Fuß zu tief stehen.

Bei den Topfgewachsen treten die Folgen des zu tie fen Pflanzens schneller ein; ist die Erde sehr durchnáßt, und sind die Pflanzen der Sonne ausgefeßt, so sieht man nicht selten Pflanzen, die sonst wohl kraftig wachsen, mit einem Male plöglich zu Grunde gehen. Die feine Rinde erhigt sich, indem sie die unmittelbare Luft entbehrt, und die Folgen sind, daß die Pflanze nach Oben und Unten zugleich abstirbt, und ohne Rettung verloren geht. Im Winter tritt derselbe Fall ein, denn nur zu häufig sterben die Pflanzen durch das Anfaulen der Rinde ab, oder sind von ganz kurzer Dauer. Nur höchst selten ist mir dahin gegen eine Pflanze abgestorben, wenn sie so gepflanzt war, wie ich oben bemerkte. Wie viele der seltensten Eriken gehen nicht dadurch zu Grunde; mit den Leguminofen, Epacrideen und andern ähnlichen zarten Pflanzen geht es nicht besser. Selbst Fuchsien, Pelargonien und Ich stelle dagegen die Ansicht auf, daß alle holzarti derartige Pflanzen können es nicht vertragen, wenn der gen Topfpflanzen und Baume durchaus fo gepflanzt wer Wurzelstock oder die Basis des Stammes oft nur mit eis den müssen, daß die oberen Wurzeln an der Basis des nem halben Zou Erde bedeckt wird. Bei einer solchen Wurzelstocks erhaben, und über der Erde stehen, wie über. Behandlung sterben sie nur zu häufig, oft in ganz kurzer haupt Topfgewachse so zu pflanzen sind, daß sie höher Zeit. Es kann daher nicht genug empfohlen werden, und stehen, als der Rand des Zopfes, damit das Wasser nicht man sollte besonders darauf halten, holzartige so wie jede unmittelbar am Stamm herab in den Wurzelballen ein- andere Pflanze, welche nicht geneigt ist, am Stamme Wur sudringen vermag, vielmehr am Rande des Topfes einzeln zu bilden, jederzeit so zu pflanzen, daß die Basis des ziche. Nur in sehr seltenen Fällen wird bei einer solchen Etammes frei und die oberen Wurzeln sich über der Erde Vorsicht eine Pflanze übergossen werden, oder bei heftig befinden. anhaltendem Regenwetter leiden, vorzüglich wenn für gu ten Abzug des überflüssigen Wassers Sorge getragen wird. Vielfache Erfahrungen haben mich belehrt, daß wenn eine zarte Pflanze oft nur 1/2 30ll zu tief gepflanzt war, felbige oftmals dadurch zu Grunde ging, indem die Rinde unter ungünstigen Verhältnissen, nämlich bei Feuchtigkeit der Erde und dann hinzu kommender großer Sonnenwár. me, sich erhiste, und die Pflanze dadurch häufig sehr plóg.

lich abstarb.

Ganz anders verhält es sich mit denjenigen Pflanzen, welche geneigt sind, am Stamme Wurzeln zu bilden, wie dies bei vielen krautartigen Pflanzen der Fall ist. Diesen giebt man dadurch, daß man sie tiefer pflanzt, mehr Nah, rung, wodurch sich dann auf diese Weise eine größere Menge Wurzeln bilden können.

Beobachten wir die Natur, so zeigt sie uns überall

*) Aus der Berliner allgemeinen Gartenzeitung.

Man wird, wenn man auf diese Weise verfährt, nicht mehr so viel über das plöhliche Absterben und zu Grunde. gehen der Pflanzen zu klagen haben, sondern die seltensten Pflanzen mit mehr Glück als bisher kultiviren können.

Einige Bemerkungen zur zweckmäßigen Aufstellung der Topfpflanzen und deren Pflege. *)

(Vom Herrn Carl Freiherrn von Hügelz., Pråsidenten der K. K. Gartenbau - Gest lschaft in Wien.)

Der Geschmack in Garten-Anlagen hat sich seit der letzten Beit in Desterreich so sehr gehoben, daß es wohl an der Zeit fein dürfte, einige Worte über die im Allgemeinen noch febr vernachlässigte Bauart und Einrichtung der Glashäuser zu sprechen, und die Aufstellung der Pflanzen im Freien mit einis *) Aus den Verhandlungen der K. K. Gartenbau-Gesellschaft in Wien vom Jahre 1812.

gen Worten zu berühren, welche der Gartenbesizer bis jezt zu sehr als Nebensache betrachtet hat.

Bei Pflanzen ist die Frage, welche Arten man besigt, weniger wichtig als jene, wie sie gehalten sind, und eine weniger edle Pflanze wird sicher jedem Gartenfreunde und ihrem Besizer, wenn sie im vortrefflichen Kultur-Zustande einen zweckmäßigen Play im Garten einnimmt, mehr Freude machen, als die feltenste kümmerlich kultivirte, welche der Gärtner in den Win, kel eines Gartens stellen zu müssen_glaubt, damit ihr nichts geschieht. Möchten die praktischen Gärtner sich übrigens den Grundfah fest einprägen, daß es nur von ihnen abhängt, auch der zartesten Pflanze einen solchen Plaß in dem ihnen übergebenen Garten zu schaffen, wo sie zur Freude des Besizers und ihrem eigenen Besten aufgestellt werden kann.

Da dieser Aufsag ausschließlich die Topfpflanzen ins Auge faßt so beginnen wir mit der Einrichtung der Glashäuser.

Die Einrichtung unserer Grünhäuser, wir werden später von Orangerieen und Warmhäusern sprechen, diese mógen mit liegenden oder stehenden Fenstern versehen sein, war bisher folgende:

An den Fenstern zieht sich, an dem sogenannten Parapet, ein breites oder schmäleres Brett hin, auf welches die kleineren Pflanzen gestellt werden, über dieses sind an den Pfeilern, zwischen den Fenstern, schmale Bretter befestigt, für welche die kleinsten oder zartesten, der Sonne am meisten bedürftigen Pflanzen, so wie diejenigen bestimmt sind, welche im Frühjahre zeitig blühen sollen. Rückwärts des Brettes am Parapet befindet sich der Weg, und rückwärts desselben die gerade fort. laufende staffelförmige Stellage, welche so eingerichtet ist, daß die schmalsten Treplinge unten, d. i. zunächst am Boden be findlich sind und diese gegen die Höhe zu immer breiter wer den. Auf der höchsten Spiße der Stellage befinden sich sonach die größten Topfe und die höchsten Pflanzen. Sind je doch die Pflanzen zu hoch geworden, um auf diesem obersten Brette stehen zu können, so werden die höchsten und fonach die schönsten Pflanzen hinter die Stellage auf den Boden gestellt, so zwar, daß nur einzelne Zweige der Krone von dem Wege des Glashauses aus sichtbar sind. Bei Glashäusern, deren Fenster nach beiden Seiten liegen, findet man wohl in der Mitte eine tischförmige Stellage. auf welche die Pflanzen so gestellt werden, daß die höchsten die Mitte einnehmen, mit einem Fall nach beiden Seiten.

Gegen diese Einrichtung ist im Allgemeinen nicht viel einzuwenden, doch geben sie, wenn die Pflanzen auf die bis herige Art aufgestellt und kultivirt werden, den Grünhäusern eine das Auge ermüdende Einförmigkeit, so zwar, daß der Eintretende nur bei dem ersten Anblick sich an der regelmäßigen grünen Wand erfreut, und sich der Gang durch das Glashaus selbst selten der Mühe verlohnt; denn bei der Aufstellung der Pflanzen machte es sich der Gärtner bequem, er wußte wie groß der Zwischenraum von ́der obersten Staffel zur Decke oder dem Glase sei, er nahm zuerst die größten dahin passen= den Pflanzen, schnitt, wenn er recht ordentlich war, die über dieses Maaß hinausreichenden Zweige ab, oder zog auch den Stamm zurück, band die Pflanzen an lange Stäbe fest, mischte dann die Arten der obersten Staffel so viel wie möglich unter einander, und fuhr so mit einer Reihe nach der andern fort, daß nie zwei gleiche oder zwei gleichartige Pflanzen unter oder neben cinander zu stehen kamen.

Es braucht nicht erst bemerkt zu werden, welche Steifheit und Einförmigkeit durch diese sein fellende Abwechslung hervorgebracht wird, eine Einförmigkeit, welche durch die bis jeht bei uns fast allgemeine Kultursweise noch vermehrt wird. Unsere Pflanzen, es ist natürlich hier von den sogenannten Grünhaus-Pflanzen die Rede, bedürfen mit wenigen Ausnahmen immer kleinere oder größere Zumischung der Moorerde. Diese hat es an sich, daß sie den Pflanzen eine ungemeine Triebkraft giebt und sogar die kleinsten Cap- und Neuholländer-Sträucher zu Bäumen emporwachsen macht; Eriken, Diosmen, Papilionaceen, Leptospermen, Brunien und Boronien, Alle bekommen denselben schlanken Bau, und erhalten durch Stellung im Glashause gegen Licht und Sonne, dieselbe ein feitige vorwärtsgebogene Form; sie können deshalb nur in ' gedrängten Gruppen gestellt werden, denn jede einzelne Pflanze ist das Häßlichste, was die Hortikultur aufzuweisen vermag, sogar, wenn sie, was bei dieser Behandlung selten der Fall ist, gesund und vom Ungeziefer frei ist. Diese Pflanzen taugen auch im Sommer zu nichts anderem, als in dichte Massen zusammengestellt zu werden, um eine, die andere zu decken, bis endlich durch das Versehen eines nachlässigen Gehülfen an einem heißen Sommertage, das Gießen während den Abendstunden versäumt wird, und der schwache Lebensfunken erlischt, der die kümmerliche Pflanze erhielt. Gewöhnlich bedarf es dreißig bis vierzig solcher schlanker elender Gewächse, jenen Plag häßlich auszufüllen, den eine gesunde Pflanze ausschmücken würde; die auf diese Weise vergrößerte Auslage für den Gartenbefizer an Pflege, Töpfen, Stáben, Bast und Erde, versteht sich von selbst. Bei dieser Behandlungsweise fellte man glauben, es sei die Aufgabe der Hortikultur, eine Gleichheit und Uebereinstimmung in die Pflanzen der verschiedensten Welttheile und Formen zu bringen: es sei der höchste Zweck eines Gartenbefißers eine große Anzahl von Pamzen derselben Art zu besißen, anstatt, daß es der Vorwurf einer zweckmäs ßigen Pflege ist, jeder Pflanze ihre Eigenthümlichkeit zu lassen, die verschiedenartigsten Formen der vegetabilischen Welt darzustellen, und die Anzahl schöner Eremplare, nach dem Ranm der Glashäuser zu bemessen. Es soll hier gar nicht in An= schlag gebracht werden, daß eine schlanke, übertriebene, im Verhältniß ihrer Größe, schwachstämmige Pflanze nur kümmerliche Blüthen in geringerer Anzahl hervorbringt, während ein kräftiger, zweckmäßig behandelter Stamm sich mit verhältnißmäßig großen Blumen überdeckt, und ferner, daß wenn diese kahlstämmigen Pflanzen für das Glashaus zu hoch weiden, sie zu nichts mehr zu brauchen sind, und geradezu weggewors fen werden müssen. (Fortfehung folgt.)

Varietäten.

(Chinesische Gärten.) [Korrespondenz-Bericht. Aus G. Chronicle.] Ohne Zweifel find Ihnen schon öfter Nachrichten von den berühm: ten Fatee-Garten bei Canton, dem blumenreichen Lande, wie der Name befagt, zugekommen, von wo eine große Menge jener schönen Pflanzen herstammt, die jeßr die Gårten in unserer Helmath schmücken. Sie liegen 2-3 Meilen oberhalb der Stadt am jenseitigen Ufer des Fluffes, und find eigentlich chinesische Handelsgårten, in denen Pflanzen für den Handel gezogen werden. Vergangenen Sommer, bei meiner Ankunft in China, sah ich sie, ehe ich in die nördlichen Pio: vinzen reisete, zum ersten Male. Ecit dieser Zeit habe ich sie vor

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