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Der ganze Rest der über 12 Jahre dienenden Grenzer und die bewaffnete Population wären sogleich ihrer Dienstes verpflichtung zu entheben.

In Bezug auf Tirol wird vorgeschlagen: Eine Vermehrung der 42 Tiroler Jäger-Compagnien auf 56 (8 Feld-, 4 Reserve-Bataillone à 4 Compagnien und ein Ergänzungs-Bataillons à 8 Compagnien), die Ergänzung des dort liegenden Festungs-Artillerie-Bataillon aus Tirol selbst. Das Heer würde statt 10.000 dann 15.000 Tiroler und Vorarlberger in seinen Reihen zählen, die Landesschützen blieben unverändert, und die ganze Leistung würde von 2/10 auf 219% steigen.

Das Erzherzogthum Österreich, dessen Linien-Regimenter durch starke Abgabe an Extracorps stets unter den Stand kommen, hätte deshalb um 1 JägerBataillon weniger zu stellen.

Eine Ausnahmsstellung fordert endlich auch Dalmatien, welches ähnliche Eigenthümlichkeiten bietet wie Tirol. Nach der Ansicht des hohen Verfassers wird man nicht umhin können, auf die alte Basis zurückzukehren, die Küstenbevölkerung wie bisher zum Seedienste zu bestimmen, hingegen jene des Innern vom Dienste in der Linie gegen die Verpflichtung zu befreien, dass die ganze, ohnehin stets bewaffnete, männliche Bevölkerung des Innern vom 20. bis 36. Jahre zur Miliz zähle, welche, successive abgerichtet und zu jährlichen Übungen einberufen, im Kriegsfalle vollzählig zur Verfügung stünde und eine eigene Organisation erhielte.

Zehn solche Miliz-Bataillone zu 6 Compagnien, von denen je 2 im Frieden en cadre aufgestellt und im Kriege zum Ausmarsche verpflichtet, und je 4 innerhalb der Provinz zu verwenden, würden genügen und ohne Anstand aufzubringen sein.

Während die Seemacht unter der Führung des ersten jetzt lebenden Seehelden allen billigen Anforderungen genügt, wird das Institut der Landwehr in beiden Reichshälften einer eingehenden Erörterung unterzogen. Wir begnügen uns, als prägnantesten Satz den Vorschlag zu bezeichnen, wonach, statt wie bisher in Bataillons-Bezirke, die Abgrenzung der Landwehrbezirke in Regimenter, und zwar entsprechend der Eintheilung des Reiches in die Ergänzungsbezirke (mit Ausnahme Tirols und Dalmatien's) platzzugreifen hätte; denn schon jetzt zeigen sich die Nachtheile des Bataillons-Systems in beiden Reichshälften; auch können die Civilbehörden in dem Augenblicke, wo Alles von dem raschen Zusammengreifen aller Organe abhängt, unmöglich in ganz divergirenden Richtungen correspondiren und dabei sich in den verschiedenen Abgrenzungen zurechtfinden. Endlich wird betont, dass in der westlichen Reichshälfte, wenn die Landwehr überhaupt lebensfähig werden soll, und nachdem sie nicht wie in Preussen blos aus gedienten Soldaten gebildet wird, permanente Cadre-Abtheilungen, gleichwie in Ungarn, aufgestellt werden müssen.

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Mit Recht endlich wird beklagt, dass der Reichsrath den Gesetzentwurf über den Landsturm ablehnte und es einer späteren Zukunft überliess, ein solches Gesetz zu formuliren.

Die Eintheilung der Armee im Kriege hätte sich nach folgendem Modus zu gestalten. Sie wäre nämlich unter einem Armee-Obercommando in mehrere, im Übrigen selbstständig ausgerüstete Armeen zu zerlegen, deren Zahl wenigstens drei betragen muss, analog wie dies Preussen 1870 that.

Die 168 Infanterie-Regimenter (84 Linien- und 84 Reserve-Regimenter) hätten 42 Divisionen zu bilden, jede mit einem Jäger-Bataillon, die übrigen 21 Feldjäger-Bataillone zur speciellen Disposition der Armee- oder der CorpsCommandanten gestellt, eventuell einzelnen Divisionen oder grösseren Cavalleriekörpern zugetheilt.

Aus je 3 Divisionen würde ein Armee-Corps, und aus diesen 14 Corps im Kriegsfalle 3 bis 4 Armeen von 3 bis 6 Corps gebildet.

Jede Division bestünde aus 2 Brigaden wie bisher. An Cavallerie erhielte jedes Corps 3 Regimenter, in eine Brigade formirt, dazu 1 bis 2 der disponiblen Jäger-Bataillone.

Zu jeder Division käme von jedem Cavallerie-Regimente 1 Stabsofficier mit 2 Linien-Escadronen, dazu noch die beiden Reservisten-Escadronen des Regiments, der Stab mit 4 Escadronen bei der leichten Brigade. An Artillerie erhält jedes Corps ein ungetheiltes Regiment, davon 3 Abtheilungen à 2 Fuss- und 1 achtpfündige Batterie zu den 3 Divisionen, 1 Cavallerie-Batterie zur CavallerieBrigade, 3 achtpfündige und 1 Cavallerie-Batterie die Corps-Geschütz-Reserve (Corps - Artillerie).

An technischen Truppen erhält jedes Corps 3 Genie- und 1 Pionnier-Compagnie nebst 2 Brücken - Equipagen, wenigstens 2 Pionnier - Compagnien mit 4 Brücken-Equipagen zu jeder Armee.

Die Stärke eines solchen Corps wäre 36.780 Streitbare der Infanterie, 3600 Reiter und 112 Geschütze (ungerechnet die 24 Mitrailleusen).

Die nachrückenden Landwehr-Divisionen werden entweder divisionsweise einzelnen Corps zugetheilt oder gleichfalls in 3 bis 5 Corps formirt, um je nach Umständen einzelnen Armeen zugetheilt zu werden oder den Kern einer ReserveArmee zu bilden.

Sämmtliche Linien- und Reserve - Truppen müssen schon im Frieden in Brigaden und Divisionen eingetheilt, diese mit den Cadres ihrer Stäbe und Reserve-Anstalten versehen sein; ferner muss, um jeder Division von Haus aus eine gewisse Festigkeit, den Generalen schon im Frieden die Gelegenheit einer fortlaufenden militärischen Thätigkeit zu wahren, in jeder Division wenigstens Ein Linien-Infanterie-Regiment eingetheilt sein.

Die Verlegung der Truppen in ihre Ergänzungsbezirke, so wünschenswerth sie auch wäre, hält der hohe Autor doch aus vielfachen Ursachen nicht als allgemeine Norm für durchführbar. Dies hindert jedoch nicht, dass als Grundsatz festgehalten werde, zur möglichsten Kostenersparung im Frieden die Regimenter so nahe an ihre Bezirke zu verlegen, als es nur immer bei der stets beizubehaltenden Kriegs-Ordre de bataille die unentbehrliche Mischung in den Divisionen gestattet.

Auch in dem bisherigen System der Truppenübungen muss Ordnung gemacht werden; gleichwie in Preussen muss jede Division auf wenigstens 8 Tage zu einigen grösseren Manövern zusammengezogen, und jeder General in die Lage versetzt werden, seine Truppen wenigstens ein Paar Mal selbst geführt zu haben. Zu diesen Divisionsübungen sind auch die Reserve-Regimenter für einige Tage heranzuziehen. Ausserdem wären noch Marschmanöver im grösseren Style und die in Preussen unmittelbar nach den Herbstübungen jährlich wiederkehrenden Instructions- und Recognoscirungsreisen eines grossen Theiles des Generalstabes einzuführen.

Die Stabstruppen, die als ausgeschiedene Truppen bei den deutschen Armeen nicht bestehen, wären auf die allernothwendigsten Ordonnanzen und Escorten zu beschränken; dagegen ist der Mangel einer eigentlichen Feldgensdarmerie tief zu beklagen.

Da es ein Postulat der modernen Kriegführung ist, dass der Infanterie-Compagnie-Commandant beritten sei, so schlägt das Buch vor, im Frieden wenigstens die älteren zwei Drittel der Ha iptleute I. Classe durch Gewährung einer Fourageportion und des Stallgeldes beritten zu machen.

Das Institut der Einjährig Freiwilligen ist eine unerlässliche Folge der allgemeinen Wehrpflicht; allein es erscheint einer Änderung in der Richtung dringend bedürftig, als die Erfahrung die meisten Freiwilligen und ihre Ange

hörigen von der Unthunlichkeit der Vereinigung der Studien mit dem einjährigen Dienst überzeugt hat.

Sehr beachtenswerthe, detaillirte Vorschläge finden wir auf die Hebung des Unterofficiersstandes abzielend, besonders was deren weitere Versorgung ausserhalb des Heeres anbelangt. In Bezug auf die Recrutirung aber wünscht der Autor. 1. Das Recruten-Contingent um die 6 Percent erfahrungsgemässen Abganges bei jeder Einberufung zu erhöhen, damit die ohnehin sehr gering bemessenen 10 Percent Ersatzreserve nicht ganz illusorisch werden.

2. Strengere Handhabung und weitere Einschränkung der Befreiungstitel, deren Zuerkenntniss nicht dem Wohlwollen der politischen Behörden allein überlassen werden darf.

3. Verspätung des Beginnes der Dienstpflicht um mindestens 1 Jahr. Die Gesammtsumme des jährlichen Recruten-Contingentes sollte einschliesslich der Grenze statt, 95-96.000 Mann, 117-119.000 betragen, wozu noch 11.800 Mann Ersatzreserve kämen.

Das Zustandekommen eines Pferde - Conscriptions - Gesetzes, so wie die Herstellung der Einheit in der Bewaffnung des Heeres sind zu dessen Schlagfertigkeit unbedingt nothwendig. Nicht minder erforderlich ist schon im Frieden das Bereithalten grosser Massen aller jener Gegenstände, die im Augenblicke des Bedarfs auf keine Weise rach zu beschaffen sind.

Die allgemeine Ansicht muss sich noch Bahn brechen, die Delegationen müssen sich von der Überzeugung durchdringen lassen, dass die grösste Ökonomie, die beste Friedensgarantie in reichlichen und wohlgeordneten Vorräthen an Waffen, Munition und Ausrüstungsgegenständen jeder Art liege; dass jeder Mangel hieran während des Friedens durch überstürzte Anschaffungen um den doppelten und dreifachen Preis bei Beginn des Krieges auszugleichen versucht wird, u. z. meistens nutzlos, denn die Einlieferungen kommen zu spät und sind gewöhnlich so schlecht, dass Manches ganz unbrauchbar wird, Vieles vorzeitig zu Grunde geht.

Es hiesse einen Mohren weiss waschen wollen, wenn man Jene zu bekehren versuchte, welche trotz aller Lehren der Geschichte die Nothwendigkeit eines wohlgeordneten Systems permanenter Befestigungen als eine der wichtigsten Bedingungen der Vertheidigung eines jeden Staates ableugnen. Wir werden auf die Ennslinie, auf der Wienerwald und auf den Wienerberg, auf die Karpathenpässe und auf Böhmen hingewiesen, als jene Gebietstheile, die der Befestigung dringend bedürftig sind. In engem Zusammenhange damit steht der Ausbau unseres Eisenbahnnetzes, bei welchem vorzüglich auf die Nothwendigkeit der doppelten Geleise, der Verbindung der Bahnhöfe in grossen Städten und der Verbindung jeder Festung oder jedes wichtigeren, im Kriegsfalle zu befestigenden Punktes mit wenigstens einer Eisenbahn Rücksicht zu nehmen wäre. Wenn wir zum Schlusse noch erwähnen, dass in dem Abschnitte über den ,Kostenpunkt“ nachgewiesen wird, wie das dermalige Militär-Budget, so schwer es auch auf den zerrütteten Finanzen der Monarchie lastet, doch im Verhältniss zu allen anderen Ländern und mit Rücksicht auf die Ausdehnung und die geoTaphisch ungünstige Lage der Monarchie, das niedrigste sei, so glauben wir den Inhalt dieses ideenreichen Werkes erschöpft zu haben. F. v. H.

Abani, Carl. Im Lager der Franzosen. Briefe eines Augenzeugen über den Krieg in Frankreich 1870. Teschen 1870. 8.

Afrika, Aus, und Spanien. Erlebnisse und Schilderungen eines früheren Capitäns der Fremden-Legion. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Kämpfe dieser Legion in Algerien und Spanien. Jena 1870. 8. 2 Bände.

Albert, Dr. C. Deutschland's Krieg gegen Frankreich 1870. Eine Chronik zur Erinnerung an deutsche Kraft und Treue. Dresden 1870. 8.

Antheil, Der, des II. Bataillons vom Magdeburgischen FüsilierRegiment Nr. 36 an den Kämpfen um Metz. Halle 1870. 8. 48 S.

Armee, Die, Sachsen's als XII. norddeutsches Armee-Corps im französischen Feldzuge 1870. Nach den Mittheilungen eigener Berichterstatter, Correspondenten und Specialartisten. Leipzig 1870. 8.

Bazaine, François Achille. Summarischer Bericht über die Operationen der Rhein-Armee vom 13. August bis zum 29. October 1870. Aus dem Französischen von A. Mels. Berlin 1870. 8. 28 S.

auf

In dieser interessanten und lesenswerthen Schrift macht Marschall Bazaine den Versuch, sein Verhalten in Metz zu rechtfertigen. Er erzählt, wie unglücklicherweise weder die Civil- noch die Militär-Behörden dieses Platzes, so lange es noch Zeit war, die nothwendigen Massregeln getroffen hatten, um aus den benachbarten Cantonen alles Mögliche an Lebensmitteln und Fourage hineinzubringen und, in Voraussicht einer längeren Blokirung, die Provisionen zu vermehren. Seit dem Beginne der Einschliessung also war die Rhein-Armee auf die schwachen Vorräthe der Magazine von Metz und der wenigen Dörfer, die sich ihre Macht erstreckte, beschränkt. Mit jedem Tage verschlimmerte sich nun die Lage, und alle Bemühungen, sich mit der Regierung der nationalen Vertheidigung in Verbindung zu setzen, schlugen fehl. Des Marschalls Depeschen blieben stets ohne Antwort. Am 10. October fand endlich im grossen Hauptquartiere ein Kriegsrath Statt, in welchem einstimmig beschlossen wurde, dass der General Boyer in's königliche Hauptquartier nach Versailles gesandt werde, um zu versuchen, die wahre Lage Frankreich's, die Absichten der preussischen Behörden in Bezug auf eine Militärconvention, die Zugeständnisse, welche man von ihnen im Interesse der Armee von Metz, sowie des allgemeinen Frie dens erwarten könne, zu ergründen. Am 18. stattete General Boyer dem Kriegsrath Bericht über den Erfolg oder vielmehr Nichterfolg seiner Mission ab. Da ward am Morgen des 25. dem General Changarnier die delicate Mission über tragen, sich zum Prinzen Friedrich Carl zu begeben, um zu versuchen, nicht eine Capitulation zu erhalten, sondern einen Waffenstillstand mit Proviantirung, oder die Erlaubniss für die Armee, sich nach Afrika zurückzuziehen. Diese Mission hatte keinen besseren Erfolg als die vorhergehende. Man musste sich also in sein Schicksal ergeben, und es ward demnach im Kriegsrathe vom 26. October einstimmig beschlossen, den Divisions - General Jarras in's Hauptquartier des Prinzen Friedrich Carl zu senden, mit allen Vollmachten versehen, um eine Militärconvention zu vereinbaren und zu unterzeichnen, durch welche die dem Hunger unterliegende französische Armee sich kriegsgefangen gab.

Bazaine, Maréchal. Rapport sur la Bataille de Rézonville, le

16 août 1870. Bruxelles 1870. 8. 14 S.

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Bazeilles, Die Einäscherung von. Allgemeine Zeitung 1870, Nr. 264. Der Correspondent der Frankfurter Zeitung, Dr. Hermann Voget, in diesem Aufsatz die von den bayerischen Truppen bei der Einäscherung des Dorfes Bazeilles begangenen Grausamkeiten zu rechtfertigen.

Becker, Ferd. Der Franzosenkrieg im Jahre 1870, oder Deutschland's Feuerprobe. Berlin 1870. 8.

Bedeutung von Metz für Deutschland. Allgemeine Zeitung 1870,

Nr. 318 und 319.

Brunner, Moriz, Hauptmann im k. k. Genie-Stabe. Die Vertheidigung von Strassburg im Jahre 1870. Selbstverlag des Verfassers, Wien, Opern ring 10. Mit zwei Plänen und einem Holzschnitte. 8. 72 S. Prejs 1 f. ö. W. Ausführliche Schilderung und Kritik der Belagerung und Vertheidigung.

Bronsart von Schellendorf. Ein Rückblick auf die,,Taktischen Rückblicke und Entgegnung auf die Schrift „Über die preussische Infanterie 1869." Berlin 1870. 8.

Buckenforde, A. v. Die Grundursachen des gegenwärtigen Krieges and die hieraus zu ergreifenden Massregeln. Berlin 1870. 8.

Campagne de 1870. Des causes qui ont amené la capitulation de Sédan. Par un officier attaché à l'état-major général. Bruxelles 1870. 8. 29 S. Hochinteressante Broschüre, die schon um deswillen Beachtung verdient, weil sicherem Vernehmen nach Kaiser Napoleon selbst sie in Wilhelmshöhe dem Verfasser in die Feder dictirt hat.

Carlyle über den Krieg. Allgemeine Zeitung 1870, Nr. 327.

Der berühmte englische Historiker Thomas Carlyle lässt sich in den vorliegenden Zeilen in einem den Deutschen günstigen Sinne vernehmen.

(Chartres, Duc de.) Souvenirs de voyage. Une visite à quelques champs de bataille de la vallée du Rhin. Paris 1869. 8.

Der fürstliche Autor dachte, als er dieses sein geistvolles Buch schrieb, wohl kaum daran, dass in so kurzer Zeit darauf feindliche Heeresmassen den Rhein überschreiten würden.

Civil- und Militär-Unterrichtswesen, Unser, mit besonderer Rücksicht auf die Lehrmethode. Von einem Truppen-Officier. Wien 1870. 8. 52 S.

Costa-Rosetti, Hauptmann im k. k. 1. Genie-Regiment. Die Truppenführung im Felde in taktischer Beziehung. Eine Sammlung wissenschaftlich beurtheilter, kriegsgeschichtlicher Beispiele. 1. Lieferung mit 6 Schlachtplänen und 4 Skizzen. In Commission bei Hunger. Prag 1871.

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So viel wir nach der vorliegenden ersten Lieferung beurtheilen können, wird die Truppenführung im Felde" ein vielversprechendes, interessantes und nützliches Werk. Der Verfasser will den Leser an der Hand der Kriegsgeschichte in die Geheimnisse der Taktik einführen und gewissermassen die Taktik praktisch lehren. Dies ist für denjenigen, welcher den Schulbücherstaub hinter sich hat, nicht nur die richtige, sondern auch zugleich die angenehmste Methode. Die erste Lieferung führt uns:

1. Das Treffen bei Fehrbellin;
2. die Schlacht bei Leuthen;
3. die Schlacht am Marchfelde;
4. die Schlacht bei Breslau;

5. das Treffen bei Jičin;

6. die Schlacht bei Kesselsdorf-kritisch beleuchtet und, was sehr schätzenswerth ist, die Pläne und Skizzen im Texte an der betreffenden Stelle eingeschaltet, vor Augen. Anknüpfend an die Besprechung der Schlachten, reihen sich Reflexionen über die Vertheidigung ausgedehnter Waldstrecken, über den concentrischen Angriff gegen beide Flügel und über die vortheilhafteste Ausführung der Flankenangriffe.

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Im nächsten Hefte erscheinen die Schlachten von St. Lucia und Kollin, und werden in den späteren Lieferungen auch die jüngsten Schlachten besprochen werden. Indem der Verfasser bei seinen Schlachtenbeschreibungen nicht bis in's kleinste Detail eingeht, auch im Terrain nur die einflussnehmenden Punkte darstellt, gewinnt man die so nöthige Übersicht und überhebt sich des Odiums, sich mühsam durch die Details einer grossen Schlacht durchwinden zu müssen, die an sich recht interessant sein mögen, aber im Zusammenhange mit andern das Bild der Schlacht verwirren. Das Werk ist für Officiere aller Waffen und Grade angelegt und ist jedenfalls in seiner Art etwas Neues und Gutes. Wir werden ausführlicher darauf zurückkommen. Die Ausstattung ist hübsch.

B.

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