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Ställen, ja wohl gar zum Wohn- Hause haben, welcher Bau mehr kosten dürffte, als die Dresch Mühle einbrächte; dahero ist selbige entweder mit einem Tret Rad vor Ochsen, oder, welches noch besser, mit ein paar Pferden zutreiben, angesehen Winters: Zeit ohne dem selbige meist in Ställen stehen, und wenn die Arbeit etliche Wochen recht von flatten gienge, könnte man so viel Getrayde ausdreschen, als etwan sonsten in einem halben Jahre von sechs bis acht` Personen nicht geschehen würde; denn wenn z. E. das ausgedroschene Stroh so gleich weg gerdumet, die Körner aber auf eine Neben Tenne gebracht, gewurfft und reine gemacht, oder aber, wenn man selbiges nicht bald nöthig hat, sammt der Spreu in einer leeren Panse aufgehoben würden, in welcher Spreu fich ohnedem Korn und Weißen sonderlich wohl hält, und niemahls von Würmern angefressen wird, so dürfften zwey Männer die gange Arbeit bestreiten, ja man könte über dem etwan den Hoff: Knecht, welcher sonst mit diesen Pferden arbeitet, daben mit employren, auch da nothwendige Fuhren vorfielen, die beyden Tagelöhner oder Drescher unterdessen aufheben, und die Mühle stehen lassen, welches vernünfftige Haußs Wirthe besser, als wir ihnen vorschreiben, einzurichten wissen werden.

Beschreibung dieser Maschine.

§. 3. An der Welle C. Tab. XLII. ist das Wasser-Rad A. und das Stirn - Rad B. befestiget, das lestere greiffet in einen Drehling D. so an der Welle G. fizet, und selbige nebst dem Schwung Rade E. und 10 Scheiben F. herum treibet. Besagte Scheiben find über den Diameter 32 Zoll, und zwey derselben haben allemahl 3 Aufhebers H. welche 18 Zoll hoch seyn, diese heben die 27 Dresch Flegel-Stöcke J. auf, so 27 Zoll lang, und mit einem Ende, daran ein eifernen Wirbel K. Eig. 6. Tab. XLIII. und Bolgen L. ist, sind sie durch die Welle G. befestiget, mit dem andern Ende aber werden sie an dem Wirbel M. zwischen zwey eisernen Hülsen N. O. an die krummen Flegel oder Dresch Knittel P. so 4 Fuß lang, mit durchgesteckten Schrauben und Bolzen verwahret. Die Leiste Q. verhindern, daß die Flegel Stöcke J. nicht zu viel zur Seiten fallen. Die Dresch Dehle oder Tenne R. Tab. XLII. ist mit Bretern überleget. S. find Breter oder Tenne: Wände, daß das Stroh nicht abfalle. T. Hölger, worauf die Tenne oder Diele durch Hülffe der Rollen V. vor und rückwerts gehet. W. Fig. 7. Tab. XLIII. Hebe-Baum, mit welchen durch Hülffe eines Hackens X. der vor und rückwarts kan übergeworffen werden, und zwischen die eisernen Stöcke Y. faffet, die gange Tenne fortgezogen wird. Z. Tab. XLII. der Hebe: Baum, womit die gange Dresch Schwelle ausgehoben und stille gehalten wird, so lange biß von neuen wieder Garben aufgeleget find. Durch diese Maschine können drey Personen täglich so viel Korn ausdreschen, als sonst achtzehn Personen mit Hand-Flegeln. Daher fie bißhero von dem Erfinder mit Nugen zu Ergen, so ein Chur-Braunschweigisches Amt, gebrauchet worden.

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Anmerckung.

§. 4. Wolte man nun diese Maschine mit einem Tret- Rade vor Ochsen, wie oben erinnert worden, erbauen, und in Bewegung bringen, so könte felbiges am füglichsten wie bey bey der Ochsen-Mühle Tab. XXVI. Fig. 1. geschehen, bewerckstelliget werden, wenn man nehmlich ein solches Tret: Rad, wie in gesagter Tab. ben b. vorgestellet, mit seinen Kamm-Rade d. also erbauete, daß die Kämme von gedachtem Kamm Rade fich aufwerts kehreten, auch in dem Drehling D. Tab. XLII. eingriffen, und selbigen feine Bewegung, gleich wie von dem Stirn Rade B. geschiehet, mittheileten. Um allerbesten aber würde es seyn, so keine Gelegenheit, die Maschine an ein fliessendes Wasser zu bringen, vorhanden ist, wenn man unter dem Drehling D. ein horizontal liegendes Kamm Rad F. Tab. XXVI. Fig. 2. brachte, es auch also anlegete, daß man es durch Pferde, wie bey denen Roß: Mühlen gewöhnlich, geschicher, treiben könte, und dadurch den Gebrauch der Dresch Maschine herstellete.

S. I.

Am

Das XXII. Capitel.

Von denen Heckerlings- oder Hächsel- Mühlen.

3

um Rade Werck dieser Maschine, wie selbige hier unter_Tab. XLI. vorgestellet, wird allezeit ein Stirn Rad A. und Schwung-Rad B. mit seiner Kumpt Welle C. und Kurbel Zapffen D. erfordert. Damit nun benannte Råder ihre Bewegung erhalten können, so bringet man, nachdem es jedes Orts Gelegenheit

zulässet,

zulässet, an die Welle E. wo das Stirn-Rad A. fizet, entweder ein Ober- oder Unterschlächtiges Wasser Rådgen. Auch kan ein jeder so dergleichen Maschine nöthig hat, selbige bey seiner Mahl-Mühle auf folgende Art mit anhängen: An die Welle E. wird an statt des Wassers Rades, ein Drehling gefeßet, in welchen man dann, das Stirn oder Kamm Rad, so die Mahl-Mühle treibet, mit eingreiffen lässet. Ueber dieses ist die Sache auch also zu bewercks fielligen: Man machet an die Welle E. eine hölzerne Scheibe, so eine Muth hat; ingleichen fehet man auch an die Welle des Mähl. Ganges, von welchen das Werck beweger werden soll, dergleichen Scheibe, dann wird über beyde ein Riemen ohne Ende gezogen, und dadurch die Maschine umgetrieben.

§. 2. Die Einrichtung gegenwärtiger Hächsel-Mühle ist also beschaffen: Das Schneides Messer a. Fig. 2. wird in einem Rahmen b. c.d.e. gespannet, daß es schrege stehet, wie aus der Figur deutlich zu ersehen. Gedachter Rahmen ist in zwen Säulen f. eingefaltet, so daß er fich in den Falsen gemächlich auf und nieder bewegen läffet. nten wird eine Zug Stange g. Fig. 1. an besagten Rahmen gemacht, welche sich oben bey h. um einen eisernen Bolgen beweget, unten aber ist sie an dem Kurbel-Zapffen D. angehänget. Durch diese Zug-Stange wird der Rahmen b. c. d. e. Fig. 2. mit dem Schneide: Messer a. vermittelst der Kurbe D. Fig. 1. aufund nieder gezogen. Fig. 3. stellet bey k. l. m.n. den Grund-Riß, und Fig. 1. bey eben diesen Buch. staben den Auf-Riß der Schneide Lade vor; In diese wird das Stroh eingeleget. Forne, wo das Messer schneidet, ist sie miteinen geschliffenen Stahl o.p. q.r. Fig. 2. eingefaffet. Der Deckel F. Fig. 1. und 3. dienet darzu, das Stroh, soofft das Messer schneidet, feste zusammen zu drücken, welches also geschiehet: Durch diesen Deckel F. gehet ein eiserner Bolgen, welcher bey i. Fig. 1. 2. und 3. durch die Seiten-Breter der Schneid Lade heraus reichet, auch daß man an dessen Enden kleine Kettgen so wohl als an die Welle . Fig. 1. und 2. befestigen kan, wenn nun das Schneide: Messer nieder gehet, so treibet der Tiebel x. Fig. 1. den an der Welle t. befestigten Arm s. bis in u. zurücke, weil sich nun so dann die Welle z. drehet, so winden sich auch die Kettgen um dieselbe herum, und ziehen den Deckel F. nieder, welcher also das Stroh zusammen drucket.

§. 3. Das Stroh langsam fortzurücken, sind in der Welle G. zwey Hebel H. eingezapffet, welche forne an dem Rahmen des Schneide: Messers auf dem Riegel v. Fig. 1. und 2. unter eingeschlagenen Haspen inne liegen. Zwischen besagten Hebeln H. Fig. 1. und 3. ist ferner eine Welle J. also eingeseßet, daß sie sich an ihren Zavffen drehet, auch ist in der Mitten dieser Welle, nach dem Zuge der Punctirung L.M. N. P. Q. R. eine Zunge befestiget, so bey N. P. durch den Boden der Schneide: Lade gehet; Fig. 1. ist diese Zunge mit S. T. bezeichnet. Wenn nun das Schneide Messer in die Höhe gehet, so werden die Hebel H. von dem Riegel v. Fig. 1. auf; gehoben, dahero es geschiehet, daß die Zunge S. T. durch den Boden der Schneide-Lade, mit ihrer Schärffe beh 7. durchsticht, das Stroh anfaffet, und vorwerts schiebet. Damit sich aber das Stroh bey dem Fortrücken nicht etwa empor hebe, so ist oben quer über die Schneide: Lade. zwischen den punctirten Linien n. m. und M. Q.Fig. 3. ein Schauffel Rad U. Fig. 1. angeordnet. Dieses drucket nun nicht alleine das Stroh von oben nieder, sondern es befördert auch), indem es sich umdrehet, so gleich das Fortrücken deffelbigen. Der Umtrieb des Schauffel-Rades wird folgender Gestalt erhalten: Ausserhalb der Schneid-Lade ist an die Welle des Schauffel Rades annoch ein eisernes Zahn-Rad w. Fig. 3. befestiget, in dessen Zähne eine Stoß-Stange S. X. Fig. 1. so oben bey X. eine eiserne Klaue hat, eingreiffet, und solches so offt das Messer in die Höhe gehet, einige Zähne fortrücket; auf daß es aber, wenn die Stange gehen lässet, nicht wieder zurücke weichen könne, so ist bey Y. eine ciferne Klincke angebracht, welche sich einstemmet, und solches verhindert; die Stoß-Stange S. X. ist in die Welle J. Fig. 3. bey y. wie die Zunge L.M.N.P.Q.R. eingezapffet.

§. 4. Diese Heckerlings Maschine wird einzig und alleine auf groffen Meyer Höfen, wo viele Pferde gehalten werden, einigen Nußen bringen, an andern Orten aber, wo man entweder nicht allzu viel Stroh erbauet, oder weniger Heckerling brauchet, dürfften die Erbauungs- Kosten den hiervon zu hoffen habenden Nugen leicht übersteigen, immaßen ein guter Heckerlings-Schneider selbigen mit der Hand ebenfalls nicht alleine klar und grob, wie er verlanget wird, machen, auch vom Stroh nicht so viel Abgange, wie etwa bey der Maschine, haben, sondern selbiges weit besser zu Rathe halten fan.

Das

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Von einer dienlichen Perpendicul-Uhr.

Das XXIII. Capitel.

119

Beschreibung einer dienlichen Perpendicul-Uhr, welche die Secunden zeiget und die man um der schlechten Kostbarkeit willen, da selbige zu vielen Mechanischen Experimenten, wie theils oben erwehnet, nüßlich zu gebrauchen, auch zu Completirung nachstehender Tabelle, aus des berühmten Bions Mathematischer Werck-Schule anhero beyfügen wollen.

F

ig. 1. Tab. XLIII. stellet das Gebäude oder die Zusammensetzung einer Sccunden-Uhr mit einem Perpendicul vor; In dieser find AA. BB. die zwey Böden, die ungefähr einen halben Schuh lang, und 2 biß 3 Zoll breit sind; diese Böden, welche an ihren 4 Ecken 4gedrehere Pfeiler haben, stehen 1 Zoll weit von einander, und dienen darzu, daß sie die Achsen der Haupt Räder fest halten. Das erste von diesen Rädern, welches das unterste und mit C. bezeichnet ist, hat 80 Zähne. An der Welle dieses Rades ist eine kleine Walge angerichtet, die mit verschiedenen eisernen Spigen bey DD. versehen, um die Saiten zu halten, woran die Gewichter hangen. Indeme nun das Rad C. durch Hülffe des Gewichts herum getrieben wird, so greiffet solches zugleich in das Getriebe E. so aus 8 Triebe-Stecken bestehet, und bringet folglich das an der Achse dieses Getriebes befindliche Mittel-Rad F. mit in Bewegung. Erstgedachter Mittel- Rad F. hat 48 Zähne, welche bey G. in ein anderes Getriebe von 8 Triebes Stecken greiffen, und zugleich das aneben der Achse bey H. angeordnete Rad, welches von seiner Figur den Nahmen Cron-Rad führet, mit herum drehen. Dieses Cron-Rad greiffer beŋ I. ebenfalls in ein Getriebe von 24 Triebe-Stecken, deffen Achse gegen den untern gans perpens dicular stehet, sich in dem Kloben bey Q. beweget, und daran das Steig-Rad K. mit sich herum führet, welches lettere 15 Zähne hat, die wie die Zähne von einer Såge gemacht sind. Quer über dieses Rad hin gehet eine Spindel, die bey L. und M. zwey Spindel-Lappen hat, und von dreyen Zapffen N. Q.P. gehalten wird, von welchen der Mittlere, nemlich Q. sowohl als der Boden B. nach Proportion ein ziemlich geraumes Loch hat, daß die Spindel L. M. durchgehen könne. Dieser Zapfen hält auch zugleich das Steig Rad K. und das Getriebe 1. Die Spindel selbst, welche mit ihren zugesvigten Enden in den Zapfen N. und P. läuffet, hat gegen P. das Aermlein S. welches mit der Perpendicul: Stange einerley Bewegungen oder Vibrationes verrichten muß; es ist solches unten gekrümmet, und am Ende wie eine Gabel formiret, durch welche die eiserne Perpendicul Stange gehet; diese ist unten mit einem groffen Knopffvon Bley versehen, oben aber hånget sie an einer subtilen Feder zwischen zweyen nach einer besondern krummen Linie, und zwar nach einer Cycloide, gebogenen Blechen fest, wie aus der 2. Figur der obbesagten Tab. gar deutlich zu ersehen ist. Es dienen aber solche krumme Bleche einig und allein darzu, damit der Perpendicul jeder Zeit gleiche Vibrationes oder Streiche der Balanz hatte; weil nun in felbigen die gröffeste Richtigkeit einer Uhr bestehet, so lehret Herr Hugenius, wie eine Cyclois hierzu richtig zu determiniren seye. Man beschreiber den Zirckel AF. BK. Fig. 4. nach seinem Diametro AB. so groß als die halbe Länge des Perpendiculs ist, tråget auf die Circumferenz von A. so wohl gegen F. als K. nach Belieben einige gleiche Theile, 3. Erempel auf die Seite AF. die Theile AC. CD. DE. EF. und auf AK. die Theile AG. GH.HI. IK. und ziehet von einer Seiten zur andern aus denen correspondirenden Theilen die Linien CH. D.H EI, FK. die gegen einander parallel zu stehen kommen. Ferner macht man die Linie LM. so lang, se groß die krumme Linie des Bogens AF. oder AK. ist, und zwar auf folgende Art: Manninimi die zwey Chordas von jeder Helffte des ganzen Bogens AF. zusammen, tråget felbige auf die Linie XV. von X. in Y. dann aber die Chordam des ganzen Bogens AF. auf eben diese Linie von X. in Z. theilet das kleine Spatium zwischen F. und Z. in drey gleiche Theile, und träget einen solchen dritten Theil von Z. in Y. so wird die Linie XV. welcher hernach LM. gleich gemacht wird, der Bogen Linie AF. ihrer Extension nach, gar genau beykommen. Darauf theilet man besagte Linie LM. in so viel gleiche Theile, in so viel der Bogen AF. getheilet worden, und zwar nach unserm Exempel in 4, trägt einen von diesen Theilen auf die Linie CG. von C. in N. und von G. in O. weiter nimmt man auf LM. zwey Theile, tråget selbige auf die Linie DH. von D. in P. und von H. in Q. alsdann tråget man auch die 3 Theile G8 2

der

der Linie LM. auf EI. von E. in R. und von I. in S. wie auch die ganze Linie LM. als alle vier Theile auf FK. von F in T. und von K. in V. und so weiter, wofern man noch mehrere Theile auf der Circumferens des Zirckels determiniret hätte. Endlich ziehet man durch diese gefundene Puncte N.P. R. T. und O.Q.S.V. die zwey Linien AT. und AV.welche als krumme Linien die verlangte Cycloidem dargeben werden. Nach dieser Figur muß man nun die zwey obbemeldte Bleche auf das accurateste formiren, und hinter der Uhr selbige solcher Gestalt anrichten, daß die Perpendicul Stange ihre rechte Bewegung darzwischen haben möge. Hierben ist noch dieses zu mercken, daß die Bleche so gar lang nicht seyn dörffen, weil solches nicht nuget, indem die Perpendicul Stange bey ihrer Bewegung die Bleche so weit hinaus nicht anzurichten vermag. Was das übrige in dieser Uhr, so noch zum Zeiger Werck gehöret, anlanget, wird selbiges nach unseres Auctoris Beschreibung auf folgende Art angeordnet: Man richtet erstlich bey YY. eine besondere Platte an, die mit den zweyen Uhr Böden parallel läuffet, und von dem nächsten bey AA. nur drey Linien abstehet, zum Zeiger Blat vor die Stunden und Minuten, und beschreibet aus dem Centro, a. durch welche die Are R. des Walzen Rades gehet, etliche Zirckel, zur Eintheilung vor 12 Stunden, und darüber vor 60 Minuten, ferner füget man an besagte Are hinter den Boden AA. das Wechsel-Rad b. von 30 Zähnen, nebst seinem Zeiger Rohr daran, das über das Zeiger Blat hinaus in e. langet, und den Minuten Zeiger auffen mit herum drehet. An diesem Wechsel Rad stehet unten bey n. ein anders, das eben so viel Zähne dann das obere hat, und zugleich, indem es von jenen beweget wird, das daran stehende Trieb h. von 6 Trieb Stecken, mit in eine Bewegung bringet, welches Trieb dann wieder ein anderes Rad ben f. zugleich fort_treibet, solches hat 72 Zähne, und ebenfalls neben daran ein Rohr, das zwar auch über das Zeiger-Blat, aber nicht so weit hinaus, als jenes bey e. sondern nur bis in g. gehet, an dieses Rohr kommt der Stunden-Zeiger, der etwas kürger als der MinutenZeiger, wegen seines etwas kleinen Zipffer Ringes gemacht wird. Endlich muß man auch, um die Secunden auf dieser Uhr richtig vorzustellen, auf ein rundes meßingenes Blat ein Paar concentrinische Zirckel ziehen, selbigen Ring in 60 gleiche Theile theilen, und es dann aussen an der Are des Cron Rads fest machen, damit sich diese Scheibe mit der Are herum drehe, indem aber diese wegen der grössern bey YY. nicht ganz gesehen werden kan, gleich wie die 5. Figur gar deutlich zeiget, so wird oben bey o. Fig. 1. eine unbewegliche Spize angeordnet, welche, indeme das Secunden Blat mit der Ari des Cron-Rads herum gehet, die verlangten Secunden darauf andeutet. Noch besser könte man allhier bey denen Secunden das Werck anrichten, so man, nach der anjego meistentheils gebräuchlichsten Art, den Stunden und Minuten Ring über den Secunden Ring, wie in der 3 Figur der obbemeldten Tabell zu ersehen, extendirer, so wird man nur auf einer Scheiben um desto leichter, und bey Herumdrehung des Secunden-Zeigers desto bequemer das verlangte darstellen können. Endlich ist so wohl wegen der Schwere des Gewichts, als des Perpendiculs noch dieses zu melden übrig, daß man die Schwere von jenem bey solchen eben so genau nicht zum voraus determiniren, sondern nur ungefehr sagen möge, daß, wann die Uhr recht gut, und der Diameter der Walzen DD. nicht über einen Zoll groß, die Schwere bey 6 Pfund ausmachen könne, welche Schwere bey den Uhren mit einer Trum mel-Walzen, die wohl noch besser dann jene mit Walzen sind, indem man darzu nur ein Gewicht nach der 3. Figur von nöthen hat, wiederum different ist. Die Schwere des Knopffs zum Perpendicul, den man aus einen starcken meßingenen Blech insgemein in einer Linfen förmigen Figur zubereitet, und innen mit Bley ausgieffet, damit er die Lufft desto besser durch schneiden, und demnach keinen mercklichen Gegenstand erdulden möge, wird mehrentheils bey 3 Pfunden hinan genommen. Lestens ist auch althier nach des Auctoris Amveisung annoch zu zeigen nicht undienlich, da wir die innere Structur der Perpendicul- Uhr bißhero betrachtet, wie die Bewegung in einem solchen Werck fich ereigne, und dabey die determinirte Zeit sich darthue, welches das folgende lehren wird. Nachdem aus der obigen Erklärung bekannt ist, daß das Uhr Gewicht die Walke DD. und zugleich mit das Walgen-Rad CC. in eine Bewegung bringet, so ergiebet es sich erstlich nach der zuvor angemerckten Anzahl der Zähne und Trieb Stecken bey jeden Rad und Trich, daß, indem das Walzen Rad, als das unterste, seinen Umgang einmahl absolviret, das folgende, als das Mittel-Rad F. weil deffen Trieb 10 mahl herum gehet, biß das Walßen Rad nur einmahl herum kommet, 10 mahl, das Cron-Rad H. indem dessen Trieb 6 mahl geschwinder dann das Mittel-Rad beweget wird, 60 mahl, und das Steig-Rad K. das noch einmahl so geschwind als das Cron-Rad gehet, 120 mahl herum gelange. Ferner ist es richtig, daß, weil das Steig: Rad 15 Zähne hat, und die Spindel-Lappen wechselweise forttreibet, in einem Umgang dieses Rades 30 Streiche, und demnach eben so

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viel

Von denen Modder: Pfeffer: Caffee- und Band-Mühlen.

121.

viel Vibrationes des Perpendiculs, folglich aber da das Steig - Rad 120 Ungånge hat, biß das Walsen-Rad einen verrichtet, 3600 Streiche und Vibrationes fich ereignen werden, welche die eigentliche Quantität der in einer Stunde enthaltenen Secunden sind, also daß, so diese 3600 Vibrationes just auf eine Stunde, bey richtiger Stellung des groffen Knopfs an dem Perpendicul, fallen, und selbiger in eine Bewegung gebracht wird, zum Gebrauch so richtig dienen muß, daß bey jeder Vibration eine Secunde der Zeit just vorbey gehet, da dann das Walgen-Rad CC. anbey erst in einer Stunde, herum gehen, und den an dessen Rohr angeordneten Zeiger auf der in 60 Theil eingetheilten Scheiben um die Minuten zu zeigen, mit herum drehen wird, hingegen muß das Gegen-Rad bey F. mit seinem an dessen Rohr bey g. stehenden Zeiger, indem die beyde Wechsel Råder b. und n. dem Trieb auch mit dem Walgen-Rad in einer Stunde einen Umgang, und das Gegen, Rad bey f. 12 mahl so viel Zähne, als das Getriebe Stecken in sich begreiffet, hat, 12 mahl so langsam herum gehen, und mit dem Stunden Zeiger die 12 Stunden andeuten. Endlich weil das Cron-Rad H. 60 mahl so geschwinde, als das Walgen-Rad bey den Minuten, umgehet, so folger auch, daß ein an jener Ari applicirter Zeiger aufsen auf der in 60 Theil einges theilten kleinen Scheiben auch die Secunden richtig zeigen müsse.

Das XXIV. Capitel.

Als ein Anhang von denen Modder-Mühlen, ingleichen von Pfeffer - Caffee-Band-und Schnur-Mühlen.

§. I.

D

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ie Holländer nennen Modder Molen, Baggerte oder Backers, diejenigen Maschinen, womit sie aus denen Häfen, Anfurthen und Canalen, den Sand, Schlamm und Moder, so nach und nach hinein geführet, und fie damit verschlemmet worden, zu schaffen, und dieselben solcher Gestalt so wohl reine zu halten, als ihnen die gehörige Tieffe wiederum zu geben pflegen. Es haben von dieser Art Mühlen nicht allein verfchiedene Holländer, und vornehmlich der von Zyl in seinem so genannten grossen allgemeinen Mühlen Buch viel Wesens gemacht, und es verlohnet sich in dergleichen Ländern, wo man diese Moder Mühlen brauchet, auch wohl der Mühe, etwas davon zu sagen. Alldieweil aber bey uns die meisten Strohme so beschaffen, daß sie von Natur Räusche oder Gefälle haben, und in selbigen wenig Schlamm liegen bleibet, der angefeßte Sand aber bey kleinen Wassern mit wenigern Unkosten, als einer solchen Maschine weg zu führen ist, in denen Canålen und Teichen unserer Lande hingegen der Zufluß vom Wasser entweder meist gehemmet, oder mit Wasser: Giessen und lang-gehängten Schöpffen, wie dergleichen oben Cap. IV. §. 8. erwehnet, leicht gang hinweg gebracht, der Schlamm und Unrath auf Hauffen geworffen, und mit Rade-Karren ausgeführet werden kan, welches unsere Teich: Gräber, mit Vorschlagung gewiffer Dämme und dergleichen Vortheilen, sehr wohl zu machen wissen. Als haben wir unsern Mühlen-Schau: Plag mit der gleichen Rissen nicht vergröffen wollen, angesehen eines Theils, wie jest gesagt, diese Maschinen uns nur in vergebliche Unkosten führen würden, andern Theils aber unser Borgånger, der feel. Herr Rath Leupold uns gleichsam dieser Mühe im Voraus überheben wollen, wenn er in seinem Theatro Hydrotechnico, Cap. XIX. §. 171. sowohl eineZeichnung von Herrn Prof. Herteln, als eine von Herrn Sturm dieser Art Mühlen allegiret, und dabey gesaget hat, wie etwa diese oder jene zu ändern oder zu verbessern seyn möchte, als wohin wir den geneigten Leser angewiesen, von uns aber den Vorwurff abgelehnet haben wollen, als ob ingegenwärtigem Theile etwas, so in denen Leupoldischen bereits stunde, zum Ueberfluß enthalten wäre, und wissen wir dergleichen, auffer was etwan oben bey dem Wehr Bau und denen Waffer Regeln, als bey diesem Theile unentbehrlich, mit inseriret worden, uns wenig zu entssinnen.

Von Pfeffer Mühlen.

§. 2. Dieses ist eine kleine zum Haußrath gehörige Maschine, womit eine Haußwirthin vermittelst der Hand den gangen Pfeffer klein mahlenkan. Es bestehet solche aus einem runden oder viereckigten Gehäuse, welches obenher mit einer eisernen Schüffel, der darein gehörigen Stell Schraube und Leyer oder Kurbel, denn dem Ober: Steg, und den so genannten Kolben oder Kern versehen ist. Untenher ist ein Käftlein oder Schube-Lådlein, worein der klein zer: malmte Pfeffer fället, verdienet aber um ihres bekannten Ansehens willen nicht, erst in Kupffer gestochen zu werden. H H Von

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