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gleich geschliffenes Blech von eben der Dicke, als des Sågenschnittes Breite erfordert, damir die beyden Stücke des Kegels in ihrer Rundung just wieder zutreffen, doch daß das Blech auf allen Seiten etwas hervorrage. Dieses Blech, welches an unterschiedenen Orten durchbohret, wird vermittelst eiserner Holz-Schrauben, oder auch nur Nägel, zwischen die Stücke fest ein gezwanget, daß es sich nicht schieben könne, und nachgehends desselben hervor ragender Rand behutsam und nicht weiter, als das Holz es zuläßt, befeilet.

§. 19. Solcher Gestalt bekommt man ein vollkommenes Segmentum parabolicum, oder was es sonst vor eines seyn soll. Auf gleiche Art muß man zwischen eben diesen Kegel noch ein anderes, so dem vorigen gang gleich seyn muß, so wohl an Materie als Grösse, verfertigen. Solcher stählerne Modul kan man unterschiedliche von ungleichen Gröffen, doch allezeit paars weise, zu vielerley Gläsern in Vorrath machen, die aber alle nachgehends mit einer aus dem Vertical-Punct auf das Mittel der Bafis herabfallenden geraden Linie aufs accurateste müssen bezeichnet werden, wie die Fig. d. Tab. XXXVI, weiset. Ferner theilet man auch zwey einander gegen über stehende Seiten der Zarge in zwey gleiche Theile in a. b. und ziehet eine Linie quer hindurch, richtet ein gleiches Paar von vorbeschriebenen Moduln darüber perpendiculariter auf, daß die darauf bemerckte Linie recht über die Linie a. b. zu stehen komme, und befestiget alle beyde zu beyden Seiten mit den Stüßen c. e. die angeschraubet werden können, sodann schleifft man ein Glaß in einer sphärischen Schüffel, die dem Segmento gar nahe kömmt, doch in etwas flacher ist, rauch ab, küttet es recht gleich auf einen an der Spindel angeschraubten Stock f, daß es im Herumlauffen des Rades recht gleich lauffe. Nach diesem sezt man vorbes fchriebene Maschine in den Kästen, und richtet sie vermittelst der aufrecht stehenden und liegen den Schrauben also, daß die Vertical-Puncte derer Moduln, und der obere Mittel-Punct des Glases in gerader Linie zu stehen kommen, welches man mit Application eines zarten ausges dehnten Fadens oder Haares erfahren, und nachgehends durch festeres Anziehen der liegenden Schrauben die Maschine leicht fester stellen kan. Ferner muß man eine recht ebene ciferne Platte (denn Kupffer oder andere Materie würde zu weich seyn,) die so lang seyn soll, daß sie zu bey den Seiten auf den Moduln ruhen kan, zur Hand haben, welche, so man sie gerade über die Modul und das Glaß hält, alle dren Stücke berühren wird. Vermittelst dieser Platten kan hernach mit Zuschüttung des genäßten Sandes, wenn man solche zu beyden Seiten über die Modul auf und abwärts führet, das Glaß zu der verlangten Form, (wiewohl langsam, weil es nur auf einen kleinen Fleck, und im Klarschleiffen auf einen Punct angegriffen wird,) ge= bracht werden, und muß nothwendig gerathen, weil es keine andere Figur gewinnen kan, als welche die zu beyden Seiten stehende Moduln haben. Eben auf gleiche Art können auch die hohe len Gläser ausgeschliffen werden, nur daß die Modul und rasirende Platte darnach eingerichtet werden müssen.

§. 20. Das andere nothwendige Pertineng-Stück einer Glasschleiff Mühle ist die Maschine zu denen Polyedris oder Multiplicir Gläsern, welche eine Sache vielmahl vorstellen. Herr Hertel so wohl als Herr Leutmann bedienen fich jeder einer besondern Art. Jener beschreibet die Seinige in oben angeführten Tractårgen Cap. 5. §. 11.pag. 44. feqq. mit folgenden Worten:

§. 21. Der hauptsächlich zu denen Polyedris eingerichtete Quadrant, (welcher Tab. XXXV. Fig. 6. zu sehen ist,) bestehet aus 4. besondern Stücken; 1) dem Arm, welcher den Quadranten halt, und bey c. oben und unten mit Meßing beschlagen ist, in a. aber mit einem Cylinder, welcher unten mit einer Spige neben den Kasten der Mühle in eine Pfanne gefeßet, und ober werts in seiner Ari eingebohret, und mit der Schraube d, deren Mutter an der Seite des Kastens eingeschraubet, angezogen wird: doch so, daß der Arm zu beyden Seiten beweglich bleibet. Durch diesen gehet bey c. das 2te Stück, nemlich ein meßingener Cylinder f. g. wel cher auf und niedergeschoben, und um seine eigene Achse gewendet werden kan, unterwerts aber gespalten ist, und denn eigentlich den sogenannten Quatranten k.g.h. in fich hält, der gleichfalls aus Meßing, und in 90. Grad eingetheilet, auch das dritte Stück ist, so um seinen MittelPunct gewendet, und mit der Schraube 2. er sey aufrechts oder schräge gestellet, befestiget werden kan, unten bey n. aber einen runden Zapffen hat, auf welchem das vierdte Stück ¿. aus und inwendig cylindrisch abgedrehet, und oberwerts in 48 gleiche Theile eingetheilet ist, unten aber einen etwas breitern Rand hat, gestecket, und mit der Schraube m. feste gemachet wird. An dieses Theil. wird folglich ein etwas dickes Stück Glaß, welches vorhero auf einer Seite, etwan in einer Schüssel von 14 Zoll, rund gemachet seyn muß, mit der planen Seite fest angeküttet, der Quadrant, zusammt dem Glase, über eine accurate Plan-Schüffel, die in ihrem Lauff im geringsten nicht wancken muß, gestellet, und nach der Beschaffenheit der Dicke Dd 2 des

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des Glases erhöhet, wie nachfolgende Tabelle ausweiset, (z. E. erstlich auf 5 Grad,) und nachgehends mit der Schraube 7. derselbe fest gemachet.

Ordnung derer Flächen vom Centro des Glases gegen den Rand hinaus.
die erstern, die andern, die dritten,

in ihrem Circul herum,

Stellung des Quadranten,

bey flachen Gläsern,

bey mittelmäßig dicken,

bey noch dickern,

Grad.
5.

Grad.

Grad.

14

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§. 22. Weiter muß der unterste Theil i. daran das Glas angeküttet, und oberwerts um den Zapffen des Quadranten herum in 48 Theile getheilet ist, mit dem ersten Theil gegen ein auf der schmalen Seite k. m. gemachtes Merckmahl n. gedrehet, und vermittelst der Schraube m. feste angezogen werden, daß ja nichts an der gangen Maschine wancken könne. Ferner streuet man angefeuchteten Uhr Sand oder Schmirgel auf die Schaale, und schleiffet die eine Ecke so weit ab, bis sie mit ihrem Rande den Mittel-Punet des Glases, welches man mit einem Circul erfahren kan, erreichet. In währenden Schleiffen aber wird das Glas auf der Schaale hin und wieder geführet, auch um sein eigen Centrum gewendet. So denn hebet man die Schaale ab, und seset an deren statt eine andere auf, so aus Linden Holz gemacht, und poliret fo gleich mit unverrückten Quadranten diese Ecke mit Trippel, so daß das Glas stets umgewendet werde. Wenn solche fertig, lässet man den Quadranten in seinem Stande, und schraubet nur das Stück, woran das Glas befestiget, um, so daß der gerade gegen über stehende Theil, welcher der 24ste seyn wird, unter das am Quadranten bey n. gemachte Merckmahl zu stehen komme, so wird man die gegen über stehende Seite schleiffen können, die der vorigen gleich groß werden, und im Centro des Glases mit selbiger zusammen stoffen muß. Wann dieses geschehen, verfähret man auch also mit den 8. 16. 32. 40. und 48ften Theil; so bekömmt man die mittlern 6 Flächen die in einer Spise zusammen lauffen werden. Hiernächst stecket man den Quadranten auf 15 Grad, und das Glas nach der Rundung herum, wie vorhero auf den 8. 16. 24. 32. 40. und 48ften Theil des Stückes z. so wird man 6 andere Flächen, die mit den vorigen in gleicher Ordnung zu stehen kommen, durch das Schleiffen erlangen.

§. 23. Endlich wird die dritte Reihe derselben mit Richtung des Quadranten auf den 25 sten Grad, und Stellung des Glases auf 2.6. 10. 14. 18. 22. 26. 30.34.38.42. und 46sten Punct bemeldter 48 Theile, wie vor beschrieben worden, zubereitet; So ist das Polyedrum fertig, und darff nur das Glas auf der andern Seite gang eben geschliffen, und nachgehends in einer fleinern Concav-Schüffel oder etwas tieffern Cono zu beyden Seiten abgerundet werden.

§. 24. Es hat diese Maschine vor derjenigen, deren sich sonst die Stein-Schneider bedienen, dieses zum Voraus, daß mit jener die ebenen Flächen zu keiner rechten Gleiche gebracht werden können, weil keine derselben um ihr eigen Centrum gewendet werden kan, welches aber gang wohl mit dem Hertelischen Quadranten geschehen mag. So ist auch jenes Nugen nicht so allge mein, und kan dieser zu mehrerley Dingen, z. E. zu denen gläsernen Conis, oder Regelformigen Gläsern, prismatischen Ringen, und andern gebraucht werden.

§. 25. Die von Herrn Leutmann zu denen Polyedris inventirte Maschine bestehet aus folgenden Tab. XXXVI. vorgestellten Stücken. Fig. 6. ist eine viereckigte Säule 18 Zoll hoch, 11 Zoll dick, und 24 Zoll breit, hat oben einen Einschnitt a. und in demselben eine hervor gehende Holz-Schraube b. die sich um ihre Befestigung, als um eine Achse, im Einschnitt hin und her lencket, und wird eben mit dieser Achse c. welches eine eiserne Schraube mit einer versenckten Mutter, in ihrer gegebenen Stellung fest geschraubet. Die Säule wird durch ein viereckigt Loch in die Mühle gefeßet, welches man im obern und untern Blatte der Mühle absonderlich machen muß, und zwar ausserhalb des Kastens zwischen dem Kasten und mittelsten Stápel der Mühle, welcher Ort in dem Abriß offtbesagter Mühle Tab. XXXVI. Fig. 2. init dem Signo h. angewiesen ist. In diesen Löchern wird es mit zwey Schrauben, eine im OberBlatte und eine im Unter: Blatte angeklammert, daß es nach beliebiger Höhe fest stehen kan, indem die Schrauben von der Seite der Blätter bis zur Säule der Plätt-Fläche parallel einge schraubet werden.

§. 26. Das Stück Fig. 7. ist gleichsam ein Quer Balcken, welcher auf die Säule zu ruhen kömmt. Durch das Loch d. wird die Schraube 6. der vorbeschriebenen Säule gesteckt, da denn der lange Einschnitt e. vermittelst einer eisernen Schraube das Loch zuklemmen, und nachlassen kan, daß es fest um die Schraube der Säule schliesset. f. ist ein Einschnitt, in

welchen

welchen der Quadrant, (fo unter Fig. 8. soll beschrieben werden,) eingeseßet wird. g. ist eine Stell Schraube, damit man den Schwanz des Quadranten mit i. bezeichnet, stellet Fig. 8. ist der Quadrant, welcher die Reihe der Flächen im Polyedro determiniret. h. ist das Loch, durch welches die Schraube gehet, wenn der Quadrant in Fig. 7. an den Einschnitt f. geseget wird. i. ist der Schwang, so denselben im Einschnitt vorgedachten Stücks Fig. 7. durch die daselbst befindliche Stell Schraube g. nicht tieffer sincken läßt, als man begehret. Fig. 1o. k. ist ein absonderlich Stück am Quadranten, welches oben nach der Inclination, so man dem Glase giebt, als ein Zeiger die Gradus bemercket; es wird mit einer Schraube, die sich in der Kerbe der dem eingeschnittenen Fals des Quadranten schieben läffet, auf den Grad, so es zeigen soll, befestiget. In 4 beweget es sich im Centro des Quadrantens. Unten an dem Theil m. welches vo: den Quadranten heraus gehet, ist ein anderer Quadrant, der fub Fig. 9. beschrieben, ad angilos rectos, oder recht wincklicht angeschoben und befestiget. Ferner ist ein gekröpfft Linial Fig. 12. angesteckt, an welchen eine eiserne Röhre p. dahinein wird der Zapffen o. des Stücks k. Fig. 1. gethan: Dieser Zapffen muß just im Centro des Quadrantens Fig. 9. stehen.

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§. 27. Fig. 9. Ift jestgedachter andere Quadrant, mit dessen Hülffe die Anzahl der Flächen ia jeder Reihe geordnet werden. s. ist das Loch, welches an das Stück k. bey m. eins geschoben end befestiget wird; in der durchgebrochenen Riset. gehet die Schraube Fig. 8. mit n. angewiesen. Fig. 12. ist das Linial oder Zeiger, so die Gradus auf Fig. 9. anweiset. In u. wird der Zapfen o. und bey 9. der Fuß . eingesteckt, an welchem im Centro das Glas, so ein Polyedrum werden soll, angeküttet wird.

§. 28. Damit man nun den Quadranten Fig. 8. und das daran hafftende Glas perpendicular und nach rechten Winckeln über die Schale stellen möge, so lasse man sich bey einem Tischler einen accuraten viereckt länglichten Rahmen machen, wie in Tab. XXXVI. Fig. 11. zu sehen, suche auf der kurzen Seite oben und unten die Mitten, und reiß daselbst die Perpendicular Linie, alsdenn seßë man diesen Rahmen auf die Plan Schale x. Fig. 1. Tab. XXXVII. und richte das Linial oder Zeiger k. des Quadrantens Fig. 8. recht perpendicular, vermittelst der Bewegung Fig. 6. b. fchraube es mit der Schrauben c. feste, und fange alsdenn an zir Schleiffen.

8. 29. Im Soleiffen wird der Balcken Tab. XXXVII. Fig. 7. an der Schraube 6. des Stück Fig. 6. hin und her horizontaliter beweget, so führet man das Glas y. auf der Schale x. ebenfalls hin und fer.

§. 30. Diese Maschine kan um ein merckliches verbessert werden, wenn man an Statt des untersten Quadranten Fig. 9. Tab. XXXVI. entweder des Herrn Hertels Untertheil aptiret, oder eine meßingene Hülse, welche oben einen, etwa eines Zolles breiten Kragen oder Limbum Fig. 13. hat, an das Theil o. des Quadrantens Fig. 8. anstecket, und den Limbum in 20 oder 24 Theile theilet, weil man doch schwehrlich mehr als so riel Flächen in einer Reihe bringen

wird.

§. 31. Wie nun diese Hülse mit dem Limbo oben an den Quadranten Fig. 8. angestecket ist, so wird unten das an dem Capulo oder Fuß angeküttete Glaß eingestecket, und wenn eine Fläche fertig, wird nur die meßinge Hülfe mit dem Limbo herum gedrehet auf den Punct, den die Zahl der Flächen auf einer Reihe anweiser.

§. 32. Die ganze Maschine, wie solche, wenn alle Stücken zusammen gefeßet, anzusehen, zeiget Tab. XXXVII. Fig. 1. nur daß die Schleiff: Mühle unter solcher Maschine, zum Theil mit einem verbrochenen Stücke z. angewiesen worden.

§. I.

Das XVIII. Capitel,

Von Schleiff- und Polier- auch Flintenbohr

Mühlen.

iese Arten von Mühlen haben wir deßwegen zusammen gehommen, weil die Flinten Läuffte, nach dein Bohren so gleich geschliffen, und poliret werden, dahero auch diese Maschinen öffters beysammen anzutreffen sind. Man findet zwar auch jede apart, es ist aber so dann bey der Bohr-Mühle allemahl ein grosser Schleiff Stein mit angebracht, um auf demselben die Läuffte aus dem groben in eine gehörige Form zu schleiffen, wie unten ausführlich soll beschrieben werden.

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§. 2. Das Waffer: Rad A. Tab. XXXVII. Fig. 2. ist 8 Ellen über den Diameter, und hat 32 Schauffeln, das Stirn-Rad B. hat 60 Kamme, mit 44 Zoll-Theilung, die Drehlinge E. E. bekommen 36 Stecken, die Kamm Råder C. 48 Kåmme, und die Getriebe d. h. und i. 8 Stecken; daß also jedes Getriebe zehn mahl umläufft, biß das Wasser Rad einmahl umgehet. Besagtes Wasser-Rad A. mit seiner Welle D. treibet so dann das Stirn: Rad B. welches ferner mit seinen Kämmen in die Drehlinge E. eingreiffet, und selbige sammt dessen Wellen F an welchen die Kamm Råder C. befestiget sind, in Bewegung bringet. Diese leßtern, nemlich die Kamm-Råder, treiben oder bewegen die Getriebe d. h. undi. Das Getriebe d. befördert hernach ferner den Umlauff des an der eisernen Spindel befestigten Schleiff Steins G. auf welchen alles aus dem Groben in eine gehörige Form geschliffen wird. Unter besagten Schleif Steine ist ein Trog H. in welchen, weil er beständig naß seyn muß, Wasser geleitet wird, und Dieses geschiehet also: In das Wasser: Rad A. find zwischen die Schauffeln ein paar SchöpffKasten n. n. eingefeßet, welche das Wasser in die Rinne o. ausgiessen, so hernach in dem Erog H. einläufft, und auch nach eines jeden Gefallen weiter in Rinnen auf die übrigen SchleiffSteine kan gelassen werden.

§.3. Neben dem grossen Schleiff Steine G. an eben der eisernen Spindel p. And auch annoch zwen hölzerne Scheiben J. fest gemachet, welche auf der Peripherie eine Nuth oder Kerbe haben, damit, vermittelst der Schnuren, oder Riemen L. so über besagte Scheiben und die Rollen M. gespannet werden, die Spindeln N. und O. ihre Bewegung erhalten können. An der Spindel N. werden die Schleiff: Steine von verschiedener Grösse, nach Beschaffenheit der Dinge, so man darauf schleiffen will, angestecket. An die andere Spinda O. stecket man die hölzernen Polier Scheiben q. und . Diese sind theils von puren Holge, theils auch mit Leder überzogen; auf dem erstern wird das Poliren mit Sand und Schmirgel angefangen, und auf denen andern mit noct, subtilern Schmirgel Pulver vollends gar politet, wie ohnedem denen Schleiffern alles besser als uns selbst bekannt seyn wird.

S. 4. Fig. 3. ist das Profil besagter Schleiff: Mühle: in diesen siehet man das Stirn Rad B. den Drehling E. und das Kamm Rad C.so die Scheiben J. treibet; Ferner die Schnuren oder Riemen L. welche vermittelst der Rellen M. die beyden Spindeh O. und N. Fig. 2. bewegen; wie auch bey u. und v. die Stellagen besagter beyden Spindeln, und endlich die Wasser-Rinne O. so das Wasser in den Trog H. des Schleiff Steins G.führet.

§. 5. Die Bohr Mühle betreffend: So treiben an felbiger die Kamm Räder C. Fr. 4. die Getriebe h. mit denen Bohrern 2. herum. Das Haupt-Werck bey denen Flintenbohr Mühlen, kömmt auf die Gerüste P. Q. oder Bohr Stühle an. Diese müssen nun mit deren Bohrern . seitwerts recht parallel laufen, wie auch nach den Höhen, deær Bohrer horizontal, oder Wage recht stehen, damit die Läuffte R. wann sie in denen Nuth Rahmen S. mú Schrauben oder Keilen befestiget werden, gleichsam recht perpendicular gegen die Bohrer liegen; das ist, nach keiner Seite von denenselben abweichen. Die Nuth-Rahmen S. aber müssen sich willig hin und her schieben laffen, auf daß sie ein Mann licht regieren und nachrücken kan. Zu denen Bohrern selbst wird guter Stahl genommen; Forne wo das Bohren geschiehet, müssen sie viereckigt seyn. Man muß dererselben vielerhand haben, so daß immer einer etwas grösser oder stärcker als der andere ist. Bey dem Anfang des Bohrens nimmt man den allerkleinesten, dann den folgenden; und so continuiret man, nachdem das Loch des Leafftes weit werden soll. Weil aber sich die Bohrer nebst denen Läufften, währenden Bohrens entzünden, so muß man beständig aus dem Troge T. Wasser darauf sprengen, damit sie sich ablöschen, und kühle bleiben.

§. 6. Das Kamm-Rad U. treibet vermittelst des Getriebes i einen groffen SchleiffStein V. herum, auf diesen werden die Läuffte nach den Bohren, so gleich aus den groben in ihre gehörige Form geschliffen, und nachgehends poliret. Es muß aber auch dieser SchleiffStein unten im Wasser gehen, und vor demselben ein Tritt oder erhabenes Gerüste W. seyn, auf welchen der Schleiffer das Abschleiffen verrichtet, indem er den Laufft bey s. anstemmet, und quer über den Schleiff: Stein aufdrucket.

§. 7. Auf gleiche Art werden auch die hölzernen Wasser-Röhren gebohret, durch welche das Wasser von einer Quelle, Brunnen?c. an einen andern Ort geleitet wird. Die Maschine zu solchen Röhren brauchet gang keine weitere Veränderung, als diese: daß man die BohrStühle nach der Länge der Röhren einrichtet, gleich wie sie hier nach dem Maaß der FlintenLäuffte angeleget worden sind.

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§. 8. Will man bey vorgefallenen Wasser - Mangel, oder sonsten anderer Ursachen halber,

halber, die eine oder die andere, nemlich die Bohr oder Schleiff Mühle alleine gebrauchen, so wird der eine Drehling, welcher zu der Maschine gehöret, so da stehen soll, vermittelst seiner Rück Scheere X. vom Stirn Rade B. abgerucker, alsdann wird dasjenige Werck, so man brauchet, seine Dienste alleine thun, und das andere ruhen.

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Von Spiegel-Schleiff-Mühlen.

§. 9. Denen Schleiff und Polier Mühlen folget annoch eine Maschine, mit welcher man grosse gläserne Tafeln abschleiffen und eben machen kan. Die Conftruction einer solchen Spiegel Schleiff Mühle ist folgender Gestalt eingerichtet: a. a. Fig. 1. Tab. XXXVIII. find breterne Lager mit einen etwas erhabenen Rade umgeben, worauf man die Glaß-Tafeln mit Gips befestiget, daß fie unbeweglich stehen, wann dieses geschehen, so machet man offene Kasten, wir Fig. 2. apart zu sehen, daß man Gewichte darein legen kan, unten aber an dem Boden dieser Kasten werden andere etwas kleinere Glaß-Tafeln befestiget, und sammt denen Kasten auf die andern geseßet, zwischen beyde wird gestebter und mit Wasser angefeuchteter Sand gestreuet, alsdann reibet man die kleinen Tafeln, so unter denen Kästen sind, auf den erstern, und wenn sie sich beyde zusammen gerieben haben, so streuet man etwas kleineren Sand darunter, zulegt aber reibet man die Tafeln mit geschlemmeten Schmirgel, biß sie den behörigen Glang bekommen. Weil nun dieses mit der Hand zu verrichten, nicht alleine höchstbeschwerlich wäre, sondern auch sehr langsam zugehen dürffte; als hat man darzu, um die Arbeit zu erleichtern, dergleichen Maschine ersonnen. b. ist das Wasser: Rad, welches an seiner Welle c. ein Kamm-Rad d. mit 60 Kämmen führet, dieses greiffet in einen Drehling 24 Stecken; an der Welle dieses Drehlings ift oben eine Korbe x. Fig. 3. Tab. XXXVIII. woran die Zug-Stangen f. so wohl, als an den Wellen g. fest gemacht sind. Die Kasten i. i. werden unter den Wellen h. an die Arme n. n. mit einen eisernen Nagel gchenget, auch bey dem Um lauffe des Drehlings, vermittelft der Kurbe x. und Zug: Stangen in Bewegung gebracht, und auf den Tafeln hin und her geschoben, wie aus der Figur deutlich zu ersehen.

e. von

§. 10. Endlich werden diese Tafeln mit einen von Leder überzogenen Holze, unter welches Tripsel oder Zinn Asche gestreuet wird, so lange gerieben, biß sie helle und klar werden. Auf diesen Schleiff Mühlen kan man auch grosse marmorsteinerne Platten und Schieffer Steine schleiffen und eben machen.

§. I.

Das XIX. Capitel.

Von Säge oder Schneide-Mühlen.

ie Såge: oder Schneide Mühlen, welche auch einiger Orten Bret› Mühlen genannt werden, sind ein sehr nugbares Stück der Hauß- Wirthschafft, wo man nemlich viel haubares Gehölze in der Nähe haben kan, sonderlich wann groffe Städte und Märckte nicht weit entfernet, wo es gemeiniglich viel Tischer, Zimmerleute und dergleichen Handwercker giebet, welche Pfosten, Breter und Latten zu ihrer Nothdurfft bedürffen.

§. 2. Man findet nun hier zu Lande die mehresten Schneide Mühlen an fliessenden Wassern, da sie ihren Trieb und Bewegung nach der Gelegenheit des Orts und des Gefälles Beschaffenheit, entweder durch Ober- oder Unterschlächtige Räder bekommen, oder auch an andere z. E. Deht: Mühlen zc. anhgehänget werden. Diese hier Tab. XXXVIII. und XXXIX. vorgestellte Säge Mühle wird von einen Staber-Rade beweget: Insgemein treibet aber das Wasser-Rad A. Tab. XXXVIII. Fig. 4. die Welle B. mit dem daran gemachten Stirn Rade C. herum, und das Stirn Rad ferner die Kumpt: Welle E. mit deffen Schwung-Rad F. und so dann wird am Ende besagter Kumpt: Welle, vermittelst des Kurbel: Zapffens A. Tab. XXXIX. Fig. 1. durch den Lencker B. welcher unter dem Gatter a. angemachet ist, das Gatter und zugleich die Säge C. auf und nieder gezogen. Weil nun die Säge in ihrer Bewegung auf und nieder, beständig an einem Orte bleibet, so muß der Bret - Klöß alle Schnitte gegen die Säge zurücken, und wird hierzu das Schiebe Zeug D. durch das Gatter a. beweget, daß die Schiebe Stange b. den Zahn-Ring c. eingreiffe und fortrücke, welcher das Getriebe e. und Stirn Rad D. unterhin umtreibet. Die Welle an dem Stirn: Rådgen D. hat darneben ein Getriebe i. welches über sich den Kamm-Baum k. Fig. 2. an den Wagen E. Fig. 3. ergreiffet, und solchen allgemach, mit Beyhülffe der darinne befindlichen Rollen m. Fig. 2. und 3. auf den Straß Ee 2

Bäumen

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