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oder bey dem Wasch-Hammer, wie oben §. 5. ebenfalls schon gedacht worden, wird eine Röhre ausgearbeitet, durch welche das Wasser nach und nach wieder abläufft, durch die Röhre e. g. kan alles Wasser, wenn man den Trog reinigen will, abgelassen werden. Die Hammer oder Stampffer gehen hinten und forne zwischen zwey Säulen h. Fig. 4. Tab XXXIII. welche von c. nach c. und von e. nach e. in der Reihe hingefeßet find, Tab. XXXII. zwischen den hintern Säulen sind sie an hölzerne Någel i. Fig. 4. Tab. XXXIII. befestiget, um welche sie sich als um ihr Centrum bewegen. Die Difpofition eines Holländischen Geschirres betreffend: Der Trog k. l. m. n. Fig. 3. ist länglich rund, in der Mitten stehet eine Wand o. p. zwischen dieser und der Seite 7. m. lieget ein Kropff von Holge gemachet, so eine metaline gezähnte Platte E. hat; die Walge G. hat gleichfalls um und um metallene Schienen, wie eine derselben apart zu sehen; Fig. 3. q. r. ist eine eiserne Spindel, an welcher gedachte Walge befestiget, und vermittelst des Rådgens H. herum getrieben wird, und so dann die Hadern, welche beständig mit dem Wasser in dem Troge herum circuliren, unter sich, auf vorerwehnter Platte E. zer malmet; mit dem Höbeln s. 2. und u. v. wird die Walze hoch und niedrig gesteller.

§. 11. Das gestampffte Zeug, bis es gebraucht wird, hat sein Behältniß in den Kasten f Tab. XXXII. und die Hader: Lumpen in den Kästen g. Bey h. ist das Messer, womit die Lumpen gehackt werden. Die Treppe i. gehet auf den Treuge Boden; wenn das Papier ein wenig abgetrocknet ist, wird es geleimer, wozu die Leim: Defen m. so in der Leim Küche befindlich, gehören. Die Presse E. bestehet aus einer simplen Schraube 2. und ihrer Mutter o. welche vermittelst eines Baums p. umgetrieben wird, unten an dieser Schraube ist ein eisern Sperr Rad z. damit, wann man dieselbe umdrehet, den Baum heraus ziehet, und an einen andern Orte in das Getriebe s. einstecken will, um weiter zu drehen, die Schraube nicht wieder zurück springe. Wenn nun das Papier genugsam gepresset, so loset man das Sperr - Rad geschwinde aus, so springet die Schraube durch die Elasticitat des Papiers von selbsten zurücke.

§. I.

Das XVI. Capitel,
Von Walck Mühlen.

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Jese find unter denen uneigentlichen so genannten Mühlen diejenigen: worinne Leder, Tuch, Leinewand, und auch allerhand Zeuge gewalcket, das ist, gestampfft, und zur gehörigen Lindigkeit oder Güte gebracht werden. Man pfleget sie an fliessenden Wassern entreder alleine oder bey andern Mühlen dergestalt zu erbauen: daß das Wasser-Rad A. Tab. XXXIV. Fig. 1. vermittelst eines Stirn Rades B. den Dreh ling C. nebst der Daumen: Welle E. herum treiben kan. Die Hammer a. Fig. 2. derer an der Zahl zehen, und in jeden Loche zwey befindlich, werden bey dem Umlauff der DanmenWelle E. durch die Hebe-Daumen c. an den Hebe Latten e. aufgehoben; gleich wie bey allen solchen Maschinen, so mit Daumen - Wellen versehen, und etwas aufzuheben angeleget sind, geschiehet. Besagte Hammer a. find an 6 bis 7 Ellen lange Arme D. befestiget, an welchen fie sich bey i. um einen hölzernen Nagel, als um ihr Centrum bewegen; Ihre Figur betreffend, so müssen sie nach einen Circul Bogen, welcher mit einem Radio von 6 bis 7 Ellen beschrieben wird, eder der so groß ist, als die Arme D. daran sie fest gemachet find, ausgearbeitet werden. Die Länge offterwehnter Hämmer a. betråget 4 bis 41 Elle, die Breite 9, und die Stärcke 7 Zoll, unten sind sie mit drey Zähnen m. versehen.

§. 2. Das Waffer: Rad A. ist über den Diameter 8 Ellen hoch, wird 2 Ellen weit, und bekommt 32 Schauffeln; Das Stirn-Rad B. hat 60 Kämme mit 41 Zoll Theilung, und der Drehling C. 36 Stecken; Die Daumen - Welle E. kömmt 1 mahl herum, indem das WasserRad ein mahl umläufft; da sie nun bey einem Umgange drey mahl hebet, so werden die Hammer von einem Umlauffe des Wasser Rades fünf mahl aufgehoben. Weil diese Proportion vermöge der Erfahrung, practicable, so kan man sie als einen Grund: Sag gebrauchen, und darnach zu allen höhern und niedrigern Wasser: Rädern rechnen, auch finden, wie viel mahl die Hämmer währenden Umlauff derselben von der Daumen Welle aufgehoben werden müssen; wobey aber das Gefälle und die Quantität des Wassers, also, wie wir solches einen Staber Rade zugeeignet haben, beschaffen seyn muß.

§. 3. Das Haupt-Stück bey einer Walck Mühle ist der Walck: Stock F. In diesen müssen nun die Löcher nach einer gewissen Rundung ausgearbeitet werden, weil es auf dieselben grösten

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größten theils ankommt, wann nemlich die Tücher, oder was zum Walcken eingeleget wird, nicht zu schanden oder in Stücken gewalcket, sondern ganz und vollkommen ihre rechte Güte und Lindigkeit bekommen sollen. Viele unter denen Mühlen-Bau- Verständigen halten die Einrichtung derer Löcher in einen Walck: Stocke vor eine grosse Kunst und Geheimniß, so, daß wenn einer ex praxi das rechte Fundament gefunden, solches einen andern zu entdecken fich wegert. Die gemeinste und uns bekannte Invention ist diese: Die Linie n. o. Fig.3. oder Tieffe eines Loches theilet man in drey gleiche Theile, und mit einem dieser Theile wird das Quadrat n. v. w. x. gemachet, nachgehends seßet man im Punct x. den einen Fuß des Circuls, öffnet solchen bis o. und beschreibet damit den Bogen o. p. q. so ist die gange Fläche oder der Durchschnitt eines Lochs beschrieben. Ferner bey Legung des Walck: Stocks verfähret man also: Die Weiten. q. wird gleichfalls wie die Tieffe in drey gleiche Theile getheilet; hiernächst hält man an dem ersten Theil bei . ein Senck: Bley, und wendet nach demselbigen den Stock so lange, bis das Blen unten bey o. eintrifft, welches so dann die Lage des Stocks zeiget. Die Rundung o. p. q. wird in jeden Loche gemeiniglich mit Kupffer ausgeschlagen, wenn man wollene eder leinene Waaren darinnen walcken will; sollen aber die Weißgerber ihre Felle in demselben walchen oder linde machen, so bleiben sie unausgefüttert. Die Holländer legen ihre Walck Stöcke gerade; auch bedienen sie sich an statt der Hammer perpendicular-stehender Stampffen G. Fig. 4. Die Wölbung oder Rundung machen sie auch nicht glatt, wie wir, sondern sehen sie an unterschiedenen Orten ab, wie bey H. zu ersehen.

§. 4. Die Länge des Walck-Stocks F. Fig. 1. richtet sich nach der Zahl der Håmmer; und die Weite der Löcher nach der Stärcke besagter Håmmer. An den Seiten eines jeden Lochs werden Scheide-Breter t. Fig. 1. und 2. aufgefeßet, damit die Hämmer gerade in die Löcher einfallen können. Die Daumen Welle E. wird, wie oben gelehret worden, eingerichtet. Die Starcke und Länge aller Theile ist in richtiger Grösse nach dem beygefügten Maaß-Stabe aufgerissen, nach welchen man die Länge und Stärcke dererjenigen Theile, bey welchen das Maaß nicht beschrieben worden, abmessen kan. Auch muß ein Wind- oder anderer Ofen K. sammt einen Keffel, darinnen man die herbey gebrachten Tücher einweichen kan, mit allen Fleiß gebauet werden. Der Fuß Boden L. muß etwas abhangend liegen, auf daß die Feuchtigkeit abfliehen könne. Die Winde Q. dienet um die Tücher damit auszuringen. Und weiter ist hierbey keine fernere Beschreibung nöthig, indem die Deutlichkeit des Kupffers solches selbst anweiset.

§. I.

V

Das XVII. Capitel.

Von Glasschleiff - Mühlen.

On dieser Art Mühlen, so nur mit der Hand getrieben wird, haben unterschiedene Autores einige Tractatgen geschrieben. Wir unsers Orts wollen selbige dergestalt, wie sie aus denen in der Beschreibung selbst genenneten Erfindern zusammen

getragen, hier vorstellen.

§. 2. Die gemeine Art von diesen Maschinen findet man Tab. XXXV. Fig. 1. in ihrer wahren Gestalt und Grösse, nach dem darunter befindlichen Maaß-Stab von zwey Rheins ländischen Fuß deutlich vorgestellet. Nach solcher muß der Unter Balcken a. b. unter dem Rade d. e. b. bis über die Achse c. des Rades hinaus verlängert, und in Form einer Gabel ausgeschnitten, auch inwendig mit einander entgegen stehenden Ruthen ausgehöhler werden. Nach Fig. 2. dieser Tab. In diesen Ausschnitt und Ruthen wird ein ander Stück Holz, welches man den Lauffer nennen kan, gefüget, in dessen Mitte oberwärts eine eiserne Achse, um welche das Rad d. e. b. umgetrieben wird, an der Seite aber eine Schraube, die Zieh: Schnur anzus spannen oder nachzulassen, befestiget ist. Hiernächst muß die Spindel Fig. 3. über welche die Schleiff-Schüffeln zu stehen kommen, aus Meßing gegossen, aufs gleicheste abgedrehet, und oberwerts mit einer etwas breiten Scheibe f. g. aus deren Mittel eine Schraube hervor. raget, versehen seyn, auf welcher nachgehens unterschiedliche hölzerne Auffäße oeer Stöcke h. i. daran die Schüsseln fest angeküttet werden, vermittelst einer eingelassenen zinnernen Schrauben-Mutter fest angeschraubet werden können. Die Rolle k. l. so in m. an die Spindel gesteckt wird, muß mit dem Rade d. e. b. in gleicher Höhe stehen, und unterwerts, damit sie nicht herunter fallen könne, mit der Schraub Mutter z. verschlossen werden. Ce 2

§. 3.

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§. 3. Långerer Dauer und leichterer Bewegung halber ist sehr gut, wenn so wohl das Loch des obern Balckens, durch welches das Theil a. der Spindel Fig. 3. gehet, als auch des untern Balckens p. ingleichen auch das gröffere Rad um seine Achse herum mit Englischen Zinn ausgegossen ist, und die Spindel unterwerts zugespißt, über ein horizontales stählernes Blech, so in der inwendig erweiterten Pfanne mit eingegoffen seyn soll, gestellet wird.

4. Der viereckigte Kasten, in welchem die Schüffel herum läufft, ist doppelt, und einer zu dem Ende in den andern hinein geseget, damit man den in währenden Schleiffen aus der Schaale, durch ihr schnelles Herumlauffen, heraus geworffenen Sand sammlen, und bey dem Poliren des Glases gar hinweg thun, auch den äusern zu beyden Seiten an der Maschine fest angeschraubten Kasten rein und sauber behalten möge: weil sonsten das Glas durch ein darzu kommendes Körnlein Sand leichtlich Risse bekommen, und wieder verdorben werden kan. Dieser åuserste Kasten kan, wenn die Spindel gesäubert, und mit Oehl eingeschmieret werden foll, loß geschraubet und abgehoben werden. Es hat aber nur beschriebene Schleiff- Mühle diese Unbequemlichkeit, daß sie gar sehr schwehr gehet, und die Hand des Arbeiters sehr müde machet, weil das Rad auf einem Absage ruhet, und darauf umgetrieben wird; denn je weiter der Absah von dem Mittel-Punct der Achse, oder je breiter er ist, je schwehrer ist die Bewegung; Wenn aber des Rades Achse nur auf einem Punct oder seiner Spige ruhet, fo ist die Bewegung desto leichter. Dieses nun zu effectuiren, und ebigen Fehler zu verbessern, fviget man die Spille, an welche das Rad gestecket wird, oben fast parabolisch zu, Tab. XXXV. Fig. 4. macht hernach eine eiserne Röhre oder Hülse Fig. 5. die sich auf die Spille schickt, ven der Länge, als die Sville vom Absaße bis zur Svize ist, und ja nicht länger, löthet einen runden Boden in das eine Ende, etiva ein paar Messerrücken dick; an das andere Ende aber aussen herum einen Kragen eines Fingers breit, in welchem drey Löcher, daß der Kragen mit drey Holz-Schrauben an das Rad kan befestiget werden.

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§. 5. Diese Hülse steckt man von unten in das Rad, schraubet sie an, und bringt also das Rad an seine Spille, welches folglich vom Absage der Sville zwey Messerrücken ab höher stehet; die Spise aber trägt das Rad, in dem der Boden, so oben in der Hülse geldthet ist, darauf ruhet, und demnach auf der Spille auf einem Puncte herum läufft, daß also die Bewegung fehr leicht verrichtet wird. Weil aber die Spille in dem Zinne, indem solches nachgiebt, sich bald lucker läufft, und zu wackeln anfängt, welches eine ungleiche Bewegung verursachet, als ist Herr M. Leutmann bedacht gewesen, diesen und andere Fehler der gemeinen Glasschleiff Mühlen zu verbessern; wie er denn auch solches durch seine neu inventirte Art von Schleiff Mühlen richtig prästiret. Seine Svindel ift Tab. XXXV. Fig 7. nach ihrer rechten Größe im Profil vorgestellet, aus welchem Kisse man die Façon leicht ersehen kan. Sie wird nach seiner Anweisung also ausgearbeitet: Man lässet einen Schlösser oder Büchsenmacher die Spindel von recht weichen Eisen schmieden, und aus dem gröbsten ausfeilen, hernach ausgluen, und also glüend in lebendige Kohlen legen, auch darinnen, wohl mit glüenden Kohlen bedeckt, über Nacht liegen, und alles mit einander von sich selbst ausgehen, und kalt werden. Hernach drehet man auf einer festen Drechsel: Banck dieselbe accurat ab, vorhero aber låsset man die Schraube bey A. daran schneiden in einem ordentlichen Schneid-Eisen, und dieses ehe man das übrige der Spindel abdrehet, damit sie von der Gewalt des Schneid Eisens in der Axi nicht gerücket werde. Wenn nun die Svindel just abgedrehet, so lässet man ein linckes Schneid-Eisen machen, so groß, daß das Theil B. darinnen kan geschnitten werden, läßet alsdenn dieses Theil B. mit der Feile zu einer lincken Schraube machen und einfeilen, wie der lincke Schrauben - Bohrer ist. Wenn es nun fleißig gefeilet, doch so, daß es in das Schneid: Eisen noch nicht recht eingehet, so schneidet man folglich mit dem Schneid Eisen die Schraube vollends zu rechte: denn wenn man nicht vorhero feilet, so wird die Spindel von der Gewalt im Schneiden verrücket, und läufft ungleich in der Maschine. Den Absah C. drehet man sehr fleißig, daß er mit der Ar recht wincklich lauffe, so fizet die Mutter, wenn sie gleich ausgearbeitet, dennoch allemahl just. Das Theil D. wird fast parabolisch abgedrehet, das Ende F. aber abschößig, und unten rund zugespiset; so ist die Svindel fertig.

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§. 6. An den viereckigten Theilen E. wird von g. bis h. eine Conische Rolle von Holg Fig. 8. mit drey oder vier Einschnitten, als worinnen die Schnure gehet, gestecket, und unter dieselbe eine vier oder achteckigte Mutter fest vorgeschraubet bey A.

§. 7. Über den Theil D. giesset man einen starcken Ring von Zinn, in welchen etwas weniges und dünne geschlagenes Meßing mit eingeschmelßet ist, damit es fein hart wird. Auswendig drehet man den Ring ab, wie Fig. 11. zeiget, und giesset hernach ein zinnernes Ståbaen etwa ÷ Zoll dick und breit m. daran.

§. 8.

§. 8. Über den untersten Zapffen F. giesset man auch einen Ring Fig. 10. der etwa Zoll länger als der Zapffen selbst ist, da man auf die Spise des Zapffens ein so dickes Hols mit einem Loch, in welches die Spiße des Zapffens hinein gehet, seßet, und das Zinn alsdann herum gieffet. Das Hols ziehet man hernachmahls heraus, treibet ein eisern Blåtgen o. so ein paar Messerrücken dick, in das Loch hinein, bis an die Spize des Zapffens, und gieffec alsdenn das Loch zu mit Zinn auf das Blåttgen, daß unten alles fest zukömmt, und[kein Baum-Oehl ausflieffen kan, wenn es in der Maschine stehet. Auswendig wird es als ein Cylinder gang gleich abgedrehet, und eben ein solch Leistgen n. daran gegossen, wie bey dem ersten Ring bey m. gemacht worden.

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§. 9. Zu der lincken Schraube B. werden eiserne Muttern geschnitten aus einem BüchsenLauffe, oder dergleichen, die etwan ein, zwey oder drey Messerrücken långer sind, als die Schraube. An einem Ende löthet man einen eisernen Boden ein, und verzinner den Boden und Mutter, welches also geschehen kan: Man frische oder feile alles auswendig fein rein, bestreiche es mit Baum-Oehl, und reibe es mit einem Stücklein Sale armoniaco allenthalben, wo es soll verzinnet werden, streue geriebenes Colophonium darauf, und tuncke es in zerlassen schlecht Zinn, oder Halbwerck von Zinn und Bley, schwencke es darinnen hin und her, ziehe es heraus, so ist es verzinnet. An diese Schrauben - Muttern giesset man ebenfalls die Schaalen mit Zinne an, welches wohlbesagter Herr Leutmann also machet: Erstlich ver zinnet er die neugegossene Schaalen auswendig, welches geschieht, indem er sie vorhero mit der Feile rein feilet, und also auffrischet, auch alsobald mit Colophonio bestreuet, hierauf läßt er sie warm werden, und begießt sie alsdenn mit heissen Zinn etliche mahl, daß es davon ab, und wieder in den Löffel läufft, so nimmt endlich die Schaale das Zinn an, und ist ver zinnet. Endlich gieffet er die Mütter an, und rings herum Zinn, daß also die Schaale die Figur bekömmt, wie Tab. XXXV. Fig. 9. im Profil eine zwey Zollige Schaale anzeiget. i. ist die Schaale, 1. die eiserne Mutter, k. das herum gegossene Zinn.

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§. 10. Die Schleiff Mühle bekömmt die Figur wie Tab. XXXVI. Fig. 1. im Prospect, und Fig. 2. im Profil anweiset. Ben c. No. 1. wird der grosse Ring, welcher Tab. XXXV. Fig. 11. in seiner rechten Grösse vorgezeichnet, von unten auf in das Ober-Theil der Mühle, in ein rund geschnitten Loch gesteckt, so in einen viereckigten Spund der Mühle eingeschnitten, der oben etwas heraus gehet, und daselbst Circul-rund geschnitten ist, allda wird der Ring mit einer versenckten Quer: Schraube, so in den Ring etwas eingreiffet, befestiget, daß er nicht heraus fallen kan. Der viereckigte Spund No. 1. Fig. 2. Tab. XXXVI. ift 5 Zoll breit, und 8 Zoll lang, damit die Spindel ohne Zernehmung der Mühle mit ihrer Rolle durch das Spund-Loch fan ausgenommen und eingefeßet werden. Über diesen Spund stehen die Kasten, welche ein solch rund Loch in der Mitten haben, als das runde Ober-Theil des Spundes erfordert hincin zu gehen. Unten in dem Unter Theil der Mühle ist auch ein rund Loch in dem viereckigten Spund No. 2. In dasselbe wird das andere zinnerne Inftrument Tab. xxxv. mit Fig. 10. bezeichnet, eingefeßet. Dieses Loch gehet durch den Spund, und ist unten eine hölgerne Mutter angeleimet, und mit vier hölzernen Någeln befestiget, durch welche eine hölzerne Schraube das zinnerne Inftrument, in welchem die Spindel stehet, hinauf treiben kan, dadurch denn die Spindel in dem obern zinnernen Ring mag fest gestellet und nachgelassen werden; Und also muß die Spindel just lauffen, und niemahls wackeln.

§. 11. Diese Mühle, welche nach dem verjüngten Maaß Stab just so wohl im Perspectiv als Profil aufgerissen ist, (als worzu der Maaß Stab A. B. welcher accurat die Länge von einem halben Leipziger Decimal Schuh hat, gehöret,) ist 47 solcher Decimal-Zoll lang und 8 breit. Das Ober- und Unter-Theil kommen 3 bis 4 Zoll von einander, und wird eines so lang als das andere gemacht. In beyde seget man Läuffer ein a. und b. Der im Untertheile hält die Pfanne von der Welle des Rades, und ist eben so gemacht, als die Pfanne am Unter theile der Spindel: Im Läuffer des Ober: Theils ist der Ring, in welchem die Welle gehet, auch so gemacht, wie bey der Spindel, indem die Welle des Rades auch daselbst conisch gefeiler ist. Es dürffen diese beyden Stücke eben nicht von Zinn, sondern können auch von Eisen seyn, und der oberste Ring nur fest in den Ober-Läuffer eingeleimer und verkeilet werden. Am Unter Läuffer wird so eine hölzerne Stell Schraube gemacht, wie bey der Spindel, damit, wenn das Rad wackelt, solches höher und also fest zu stellen.

§. 12. Zwischen die beyden Läuffer wird hinten eine Gabel, welche Tab. XXXV. Fig. 12. zu sehen, mit einem Ende oben, mit dem andern unten befestiget; Der Stiel derselben ist eine Di Schraube,

Schraube, die gehet hinten an der Maschine durch ein angeschraubt Eisen, und wird von aussen mit einer Mutter p. regieret, die im Anschrauben das Rad zurücke ziehet. Innerhalb der Maschine ist wieder eine Mutter, in Form eines Rades q. welche die Lauffer mit dem Rade wieder zur Spindel ziehet. Mit beyden wird das Rad in seiner Stellung befestiget.

§. 13. Die Spindel des Rades wird so gemacht, wie der Riß Tab. XXXVI. Fig. 3. zeiget, oben mit einem krummen Arm und beweglichen Hand-Griffe, oder Kurbel, die man abschrau ben kan, und womit sich die Maschine überaus leicht tractiren läßt.

§. 14. Das Rad hält im Diameter oder Durchmesser 22. Leipziger Decimal-Zoll; das übrige wegen der Kästen und andern Anmerkungen bleibet, wie es oben bey denen gemeinen Glasschleiff Mühlen beschrieben.

$.15. Die Frage: Ob ein grosses oder kleines Rad bey einer Glasschleiff-Mühle besser sey? hat der belobte Leupold in seinem Theatro Machinarum General, erörtert und mit einem kleinen Profil und Grund-Riß erläutert. Seine Worte lauten also: Wir wollen erstlich seßen, das Rad A. Tab. XXXVI. Fig. 4. sen 2. Fuß im Diameter, und die Rolle B. darüber die Schnur gehet, 1. Fuß; die Kurbel oder Handhabe C. damit das Rad umgetrieben wird, stehet auch einen Fuß vom Centro oder der Achse D. Wenn man nun 6. Pfund Krafft anwendet in C. das Rad umzutreiben, so wird die gleichhaltige Krafft oder Vermögen am Rand der Schüssel e. f. so mit der Scheibe parallel lauffet, 3. Pfund seyn, weil sich die Distanz oder Abstand der Handhabe C. gegen den Semi-Diameter des Rades verhält, wie 1. zu 2. würde man aber die Handhabe C. an das Ende des Rades in g. sehen, so würde man auf dem Punct e. und f. der Schüssel H. fast eben die Krafft haben, die man in g. anwendet, und solcher nur um so viel abgehen, als die Handhabe über der Schnur nach dem Centro stehet, alleine mit diesem Unterscheid, daß man bey der ersten Art mit der Hand bey allen Umdrehen einen Circul bey 6 Fuß machet, so wird jegund solcher bey 12. Fuß, wozu noch einmahl so viel Zeit erfordert wird; und da eben dieses geschiehet, das Rad sey groß oder klein, wenn nur diese Proportiones observiret werden, so ist bloß darauf zu sehen, was ich vor Krafft zu meinem Glase nöthig habe? Ob ich so starck kan aufdrücken, daß es mit der Krafft, so an die Kurbel C.gewendet wird, gleich kommet, und also weder Krafft noch Zeit vergeblich weggehet: Denn wenn die Kurbel dem Centro allzunahe, und es ist ein groß Glaß auf der Schüssel zu schleiffen, so hat man, wenn das Glaß etwas hart aufgehalten wird, keine Krafft, und muß man also das Glaß nur gelinde aufhalten, welches aber gar nichts wegnimmt; denn wenn ein so grosses Glaß nicht gnugsam aufgedrücket wird, roller der Sand nur darunter, und greiffet nicht an, und also muß bey einem groffen Glaß die Kurbel nahe an der Peripherie des Rades stehen. Wenn aber das Rad allzugroß ist, muß man einen allzu weiten Circul mit dem Arm machen, wodurch man die Krafft desselben schwächet It also besser: Ein kleines oder mittelmäßiges, als ein grosses Rad an denen Schleiff Mühlen zu haben. Woferne aber kleine Schüsseln und Gläser zu appliciren find, da es nicht viel Krafft brauchet, ist ein grosses Rad besser: weil man dadurch eine Schnelligkeit bekömmt. Biß hieher gedachter Autor.

§. 16. Als nothwendige Pertinent: Stücken der Glasschleiff Mühlen sind auch nicht mit Stillschweigen zu übergehen diejenigen Maschinen, wodurch die Parabolischen, Hyperbolischen und Elliptischen Gläser, ingleichen die Polyedra oder vieleckigten Gläser zubereitet werden.

§. 17. Zu denen erstern, nemlich nach einer Conischen Section zu schleiffenden Gläsern hat Hr. Prof. Christian Gottlieb Hertel eine Maschine inventiret, welche derselbe in seiner voll ständigen Anweisung zum Glaßschleiffen Cap. 4.§. 1. pag. 29. feqq. folgender Gestalt beschreibet: Es bestehet diese Maschine, (welche auf unserer XXXVI. Tab. Fig. 5. vorgestellet ist,) aus einer viereckigten von harten Holze verfertigten Zarge, da an allen vier Ecken die Enden verschränckt über das Quadrat hervorragen. Diese Zarge ist so groß, daß sie geraum in den innern Kasten der Schleiff Mühle Fig. 1. gehet, aber Deutlichkeit halber hier etwas grösser gezeichnet, auf allen vier Ecken mit zwölf Stell-Schrauben versehen, deren viere vertical stehen, die Zarge in dem Kasten hoch oder niedrig zu schrauben, die andern aber horizontal gegen die vier Seiten des Kastens, um die Zarge damit zu stellen und zu befestigen, gekehret sind. Hierzu läßt man bey einem Drechsler einen accuraten etwas groffen Regel aus recht harten dürren Holße ab drehen, und schneidet solchen nach Belieben, entweder mit der Schröge desselben, oder mit der Ar Linie parallel, oder weder mit der Schröge noch Ar-Linie parallel, von einander, nachdem man dem Glase eine Section geben will.

§. 18. Den ersten Schnitt nennet man Sectionem Parabolicam, den andern Hyperbolicam, den dritten Ellipticam. In solchen Schnitt leget man ein ståhlernes zu beyden Seiten gleich

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