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denyed to doe an act of injustice, or derogation from the Honour of Knight-Errantry; He Knight-Errant, if he steale in propria persona, is Uncalendred for ever, and his name expung'd the Ephemerides of King Arthur's Knights. But change is no robbery, so that be done likewise by the Squire, not the Knight: The Capucines boy takes money, not his Holy Master . . . (S. 113). Dass Gayton es liebt, D. Q. hier einen bewussten Diebstahl unterzuschieben, geht noch hervor aus der dritten Anm. von S. 262. Es ist hier davon die Rede, dass die Freunde D. Q.'s den Streit zwischen ihm und dem Barbier, ob das Streitobjekt ein Reitkissen oder ein Sattel sei, dadurch geschlichtet haben, dass sie scherzhafter Weise haben abstimmen lassen, wodurch zu Gunsten D. Q.'s und Sancho's entschieden wurde. Die Stelle lautete im englischen Texte: Don Quixot spoke in this manner. Here is now no more to be done; let every one take up his owne goods &c. Wozu Gayton folgende Erklärung giebt: Those (goods) he meanes, which his friends had voted him, and so omnia benè: He is satisfied, they are his own, though he knew he stole them. How gratefull, and how pious, and above all, how carefull he is, against any review of the verdict, desiring Peters blessing (D. Q. sagte nämlich: á quien Dios se la dió, San Pedro se la bendiga), though he knew he had but newly robb'd Paul. So cunningly, or, profanely rather, he attributes all his successes to Heaven, though he went to the Devill for the Purchase.

Wie weit solche Schlauheit D. Q.'s nach Gayton gehen kann, beweist letzterer noch an zwei Beispielen. In der allgemeinen Verwirrung, die in dem Kampf im Wirtshaus entsteht (D. Q. I. Teil, cap. 45), ruft D. Q. plötzlich aus: Haltet ein, wenn ihr das Leben erhalten wollt. Gayton sagt dazu (S. 262): The trick of amusing is none of the worst in the pack: The Don's Policy is not to be slighted, who to avoid his owne, and his friends instant confusion, proclaimes a worse comming; which while every one desires to heare, and feares will ensue, the private constellation fals, and every one is providing against the publick. Die zweite Stelle bezieht

Palaestra XIII.

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sich auf die höfliche, aber gezierte Antwort D. Q.'s auf Don Fernando's Vorschlag (I. Teil, cap. 37), D. Q. könne bereits am folgenden Tage seine unerhörten Thaten beginnen, um die micomiconische Prinzessin zu verteidigen. Zu dieser Antwort bemerkt Gayton: Marke now, who is more Courtier then the Don? who fairer or more mealy-mouth'd then the Knight of the Ill-'favour'd face? words I'll promise you very shrewdly plac'd, and to good advantage (for the trepidations about the rescue of the slaves, were not off the Don nor Sancho neither) and a friend in Court is better then money in Purse. This was a sure Proverb with the Don, and much of his direction (S. 239, letzte Anm.).

Objektiver sind Gayton's Äusserungen über Sancho; zwar hebt er nicht die sympathischen Züge in dessen Wesen hervor, aber er missdeutet sie darum auch nicht. Die komischen Züge decken sich im Wesentlichen mit der Schilderung des Cervantes, nur sind sie etwas stärker aufgetragen. Er freut sich daher, seine Feigheit aufzudecken (S. 28); er schildert ihn gerne als Fresser und vergleicht ihn in seinen Manieren mit dem Grobianus (S. 43). Schon oben haben wir ein Beispiel zitiert, das zeigt, wie Gayton auch gerne auf die bauerische Schlauheit Sanelo's Licht wirft. Die Anmerkungen über ihn versehwinden noch mehr wie die über Deu Qayete urter der Merge von Gayton's Plaudereien.

Die Novellen des Origina's giebt Gayten meist in Versen wieder seine Wiedergaben sind aber chine poetischen Wert.

Pas Work Gayton's zuerst 1654 erschienen, wurde mit einigen Aus'assungen unter dem Tiel Festivons Notes upon Den Quixote von John Potter 1768 and 1771 mit willkürlichen Inferngon nengedruckt. Ob die damalige Zeit etwas verloren Natte, wenn der Druck unterstelen ware, lasse ich dahingestellt.

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1656. Don Zara del Fogo, A Mock Romance. Written originally in the British Tongue and made English by a person of much honor, Basilius Musophilus. 1)

1657. Wit and Fancy in a Maze, or the incomparable Champion of Love and Beauty.1)

...

1660. Romancio-Mastix: or a Romance on Romances by Samuel Holland. 1)

1719. The Spaniard, or Don Zara del Fogo, translated from the original Spanish by B... M... With notes to explain the true meaning of the author.

Alle Ausgaben sind versehen mit einem Randkommentar des Verfassers.

Will. Carew Hazlitt 1) meint, aus Gründen, die er leider nicht angiebt, das Werk sei vor 1637 schon geschrieben. Wie dem auch sei, die Tatsache, dass ein Werk gegen die Ritterromane entsteht zu einer Zeit, als der D. Q. schon längst in England bekannt war, liess mich vermuten, dass der Engländer nicht ganz unbeeinflusst sei von Cervantes. Leider konnte ich aber das englische Werk nicht selbst in Augenschein nehmen; doch verdanke ich einem Freunde 2) einige Notizen und die einzelnen Kapitelüberschriften. Ebenso hat er mir mitgeteilt, dass der Verfasser den D. Q. S. 178/9 der Ausgabe von 1656 zitiert: O Zara, Zara, these memorable Loves mentioned in those Authentick Histories of Parisimus, The Knight of the Sun, or the Ingenuous Don Quixot-dela-Mancha upon the barren Mountains of Morenna, bewailing the disdain of the Lady Dulcina del-Toboso, are but Leaden Legends, compared with thy more solid sufferance, in whose brest the little God seems solely to have seated himself, as in some Magnificent Metropolis

Der Inhalt lehnt sich insofern an Don Quijote an, als er den Heroismus und Idealismus des Helden persifliert. Zara hält sich für einen bedeutenden Ritter und zieht auf

1) S. W. C. Hazlitt, Handbook to the popular, poetical, and dramatic Literature of Great Britain, p. 280.

2) Herrn Dr. Max Bulle, dem ich auch an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank sage.

Abenteuer aus; zum Begleiter hat er einen einfältigen Menschen, Soto. Der Heroismus Zara's versteigt sich dazu, gegen Herkules kämpfen zu wollen, und den Kampf gegen mehrere Hundert Ritter aufzunehmen. Seine Ideale sind die der fahrenden Ritter: Minnekultus und Schutz der Beleidigten und Unterdrückten. Während aber der Charakter des Helden nach Don Quijote gebildet ist, sind die Mittel der Satire anderer Art als in dem spanischen Roman. Der Inhalt der Ritterromane wird nämlich nicht wie bei Cervantes dadurch verspottet, dass die phantastischen Vorstellungen des Helden mit der Wirklichkeit in Konflikt geraten, sondern umgekehrt dadurch, dass sie durch Ironie und Übertreibung ad absurdum geführt werden: Zara tötet einen mächtigen Bären und ein ander Mal fünfhundert Mann. Ironie liegt auch vor, wenn alle Phantasiegestalten der Ritterromane als wirklich existierende Wesen angenommen werden. So kommt Zara bald mit der Zauberin Lamia in Berührung, die ihm mannigfache Beweise ihrer Kunst giebt. Sie beschwört den Geist des Herkules, sie lässt sich und Zara in einem Wagen von zwei fliegenden Drachen nach der Unterwelt fahren, wo sie viele aus der Sage und der Geschichte bekannte Personen treffen. Auch besuchen sie das Elysium, wo sie viele berühmte englische Dichter erkennen. Soto stirbt im Laufe der Ereignisse, wird aber wieder zum Leben erweckt. Bei einem Sturm auf dem Meere werden Zara und Soto durch ein Seepferd gerettet und an einer Insel abgesetzt. Ein beflügeltes Schwein, das ihnen Lamia sendet, trägt sie ein ander Mal durch die Lüfte.

Nur sehr wenige Fälle kann ich aus dem mir zugänglichen Material herauslesen, die auch in den Mitteln der Satire Cervantesischer Art sind. Doch ist der Anfang des Werkes auf diese Weise verfasst. Als Zara sich mit Soto auf den Weg nach Abenteuern macht, kommt er in eine Schenke, der Wirt hält ihn zum Besten, und bevor Zara die Schenke verlässt, bekommt er die unerwartete Überraschung, dass er eine Rechnung zu bezahlen hat. Dass sein Heroismus sich dazu versteigt, gegen Herkules zu

kämpfen, zeigt dieselbe Tollkühnheit, wie sie Don Quijote eigen ist. Auch sind die Liebeserfahrungen Zara's so realistisch, dass sie uns denselben Abstand des Ideals, wie es in dem naïven Zara lebt, von der Wirklichkeit zeigen, wie dies bei allen Abenteuern Don Quijote's der Fall ist. Denn Zara, heisst es (Buch II, Kap. 5), macht eine seltsame Entdeckung, als er mit Lamia im Elysium ist, so dass er sich durchaus nicht mehr zureden lässt, länger bei seiner Geliebten, Lamia, zu verweilen. Die Eitelkeit, die Don Quijote eigen ist, tritt auch bei Zara hervor in seiner Liebe zu Madonadel-Simplicia. Seine Liebe wird aber verschmäht, worauf er in eine Raserei verfällt. Dabei schlägt er auch auf Soto ein, wobei sich dieser gegen seinen Herrn wendet. Auch Sancho hat sich ja dieses einmal erlaubt.

Aus den erwähnten Thatsachen geht somit hervor, dass Holland's Satire sich in den Mitteln im allgemeinen von Cervantes entfernt, dass er aber den Charakter des Helden nach Don Quijote gebildet hat.

Samuel Butler, Hudibras.1)
(1663-1678.)

Die Engländer lieben es, Hudibras den englischen Don Quijote zu nennen. Wenn dies ein Lob für Butler sein soll, so tut man Cervantes Unrecht, soll es aber bedeuten, dass der Engländer den Don Quijote kopiert habe, so tut man Butler Unrecht. Stellen wir zunächst fest, welcher Art die Anleihen sind, die Butler bei Cervantes gemacht hat.

1. Die Hauptähnlichkeit mit Don Quijote liegt in der Einkleidung: ein einfacher Mann, Hudibras, von Hause aus ein Friedensrichter, fühlt sich plötzlich berufen, die Welt reformieren zu müssen. Wie D. Q. dies nach den Idealen der fahrenden Ritterschaft tun will, will Hudibras die Welt nach den Ideen des puritanischen Glaubens umgestalten.

2. Die Helden haben gewisse gemeinsame Züge; auch ist jedem von ihnen als Kontrast ein Begleiter entgegen

1) Erwähnungen des D. Q. s. S. 54, 62, 65.

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