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Naubbeutler

vermindert dadurch deffen nachhaltige Fruchtbar keit. Vgl. J. von Liebig, «Die Chemie in ihrer Anwendung auf Agrikultur und Physiologie» (8. Aufl., Braunschw. 1865).

Beim Bergbau heißt Raubbau ein Betrieb, welcher gegen die Regeln des rationellen Gruben betriebes verstößt, durch Mißverhältnis zwischen Versuchsbauen und Abbauen, Herausreißen reicher Erzmittel ohne Berücksichtigung der ärmern und Wegnehmen von Bergfesten, Stollensoblen. Schachtund andern Sicherheitspfeilern.

Raubbeutler, s. Dasyurus.

Räuber, Räuber- oder Wasserzweige nennt man die am Stamme oder an starken üften alter Obstbäume entstehenden langgliederigen Triebe, mit gering entwickelten Knospen. Sie ent: stehen aus unter der Rinde verborgenen, sog. Adventivknospen und deuten auf das Bestreben des Baums, sich zu verjüngen, werden auch in der That oft dazu benußt, abgängig gewordenes Holz zu erfeßen. Wenn H. an jungen Bäumen vor kommen, so ist diese Erscheinung meistens eine Folge fehlerhaften Schnitts.

Räuberhöhle, eine Höhle beim Herculesbade (Mehadia) in Ungarn, aus einem Kompler von Höh- | len, in die man durch ein 13 m hohes und 2 m brei- | tes Felsenthor gelangt, bestehend. Aus der Vorhalle führen zwei Öffnungen zu den eigentlichen Höhlen, von denen die zur Rechten nach dem Csernabach hin offen ist, die zur Linken führt tiefer in das Innere einer Höhle von über 30 m Länge. An diese schließen sich dann noch weitere Öffnungen, die zumeist nur schwer zu betreten sind. Die Höhlen find feucht, moderig, der Aufenthalt zahlreicher Fledermäuse. Oberhalb der R., die ehedem Wegelagerern als Zufluchtsort gedient hat, liegt die Schwithöhle, eine dampfende, zischende Öffnung, der Kamin des darunter befindlichen Reservoirs der heißen Herculesquelle.

Räuberromane, eine eigentümliche Abart der deutschen Romanlitteratur, wurden durch Schillers «Räuber» hervorgerufen, wie die Ritterromane durch Goethes «Göß von Berlichingen» und die Geistergeschichten durch Schillers «Geisterseher». Zichottes «Abällino, der große Bandit» (Frankf. u. Lpz. 1794), den der Verfasser nachher auch drama tisch bearbeitete, eröffnete die Reihe der in den zwei bis drei zunächst folgenden Jahrzehnten sehr zahlreich erscheinenden R. Am bekanntesten und beliebtesten wurde «Rinaldo Rinaldini, der Räuber hauptmann» von Vulpius (zuerst Lpz. 1797). Vgl. Appell, «Die Ritter-, Räuber- und Schauerromantit» (Lpz. 1859).

Raubfliegen, f. Mordfliegen.
Raubkäfer, s. Kurzflügler.
Raubmord, s. unter Raub.
Raubmöven, f. unter Möve.

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rinae), zu denen die Ginsterkake (f. unter Viverrinae, Viverra Genetta, Fig. 1), der Balmmarder (Fig. 2, Paradoxurus typus), das Ichneumon (f. d., Sig. 3, Herpestes Ichneumon) gehören; 4) die Bären (f. d., Ursinae); 5) die Dachse (f. d., Melinae) mit dem gemeinen Dachs (Meles taxus, Sig. 4), dem Stinktier (f. d., Mephitis chilensis, Fig. 5); 6) die Marderartigen (Mustelidae), und zwar a. die Bären| ähnlichen (Pladypoda), mit stumpf vorstehenden, nicht rückziehbaren Krallen: hierher gehört der Vielfraß (f. d., Gulo borealis, Fig. 6), b. die Marder (f. d., Acanthopoda) mit furzen, gekrümmten, rückziehbaren Krallen; sie bilden zwei Untergruppen: echte Marder (f. d., der Edel- oder Baummarder, Mustela martes, Fig. 7), zu denen auch der Jltis (f. d., Putorius foetidus, Fig. 8 a) und das Wiesel (Mustela vulgaris, Fig. 8 b im Sommerkleide, Fig. 9 im Winter kleide) gehören, und Ottern oder Fischmarder (Lutrina) mit der gemeinen Fischotter (f. d., Lutra vulgaris, Fig. 10) und der sonderbaren Seeotter (j. d., Enhydris marina).

Raubvögel (Raptatores s. Aëtomorphae) bilden eine zahlreiche (etwa 630 Arten), über die ganze Erde verbreitete, wohlcharakterisierte Ordnung der Vögel mit gekrümmtem Schnabel, an dem der Oberschnabel hakenartig über den Unterschnabel weggreift und an seiner Basis mit einer weichen Haut (Wachshaut) versehen ist, in der die Nasenlöcher liegen. Alle Zehen haben kräftige, scharfe, gekrümmte Krallen, die Innenzehe nach hinten gerichtet. Die Färbung ist meist düster, schwarz, grau und braun in verschiedener Verteilung, sehr sel ten blau; einige haben bisweilen lebhaft gefärbte nackte Hautstellen und Lappen an Kopf und Hals. Sie nähren sich von tierischer Kost, teils von lebenden Säugetieren, Vögeln, Fischen, seltener von Reptilien, einige gelegentlich, andere ausschließlich von Insekten, viele auch von Aas. Die Weibchen sind größer als die Männchen; meist haben sie in kunstlosen Nestern wenig Eier, nur die kleinern haben eine zahlreichere Nachkommenschaft. Sie freffen viel, haben eine starke Verdauung, können aber lange hungern; ihre Ausleerungen riechen widerlich, scharf-ammoniakalisch. Unverdauliche Teile der Nahrung, kleine Knochen, Haare, Federn, Gräten u. f. w. geben sie als Gewölle von sich.

Man teilt die R. in zwei große Gruppen: I. Tagraubvögel, an ein Tagleben angepaßt, mit Kropf an der Speiseröhre: 1) Gypogeraninae, Sekretär (j. d., Tafel: Raubvögel I, Fig. 1, Gypogeranus serpentarius); 2) Falconinae, Falken (f. d., Tafel I, Fig. 2 a, Falco peregrinus, Wanderfalke, Fig. 3 a, Nisus communis, Sperber, f. d.); 3) Aquilinae, Adler (f. d., Tafel I, Fig. 4 a, Aquila chrysaëtus, Goldadler, Fig 4 b, Raubtiere (Ferae) nennt man im engern A. fulva, Steinadler, s. d., Fig. 5 a u. b, Schädel Sinne die Carnivoren (s. d.), im weitern alle vom und Klaue des Adlers); 4) Buteonidae, Bussarde Fleische anderer Tiere lebenden Säugetiere, also (f. d., Tafel I, Fig. 2b, Buteo lagopus, Rauhfußauch die Insekten fressenden Fledermäuse, die In- bussard); 5) Milvinae, Milane (s. unter Weiseltenfresser selbst und die Robben. Die Raubtiere hen, Tafel I, Fig. 6 a, Milvus regalis, Königs im engern Sinne zerfallen in 1) Kayen (s. d., milan); 6) Accipetrinae, Habichte (s. d., Felidae); 2) Hunde (f. d., Canidae), zu denen Tafel I, Fig. 3 b, Astur palumbarius, Hühnerauch die Füchse (s. d.) und wahrscheinlich auch habicht); 7) Circinae, Weihen (f. d., Tafel I, der sonderbare und sehr seltene brasil. Waldhund | Fig. 6 b, Circus cyaneus, Kornweihe); 8) Vultu(Icticyon venaticus, Tafel: Kleinere Raubrinae, Geier (f. d., Tafel: Raubvögel II, Fig. 1a, tiere, Fig. 11) zu rechnen sind; 3) Hyänen (f. d., | Vultur monachus, Kuttengeier); 9) Gypaëtinae, Hyaenidae); 4) Schleichkazen (1. d., Viver- Bartgeier (f. d., Tafel II. Fig. 1b, Gypaëtus

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barbatus, gemeiner Bartgeier); 10) Cathartinae, vom 1. Aug. 1854 ab die Entwickelung von qualAasgeier (f. d., Tafel II, Fig. 2, Neophron per- mendem R. bei Strafe verbot. Auch auf dem Koncnopterus, gemeiner Aasgeier, Fig. 3, Sarcorham-tinent fand dies Nachahmung, indem schon in demphus gryphus, Kondor, s. d.). II. Nachtraubvögel selben Jahre die Polizeipräfektur von Paris ein (Strigidae) oder Eulen (f. d.): 1) Surninae, ähnliches Verbot erließ. Diese Maßregeln waren Tageulen (Tafel II, Sig. 4, Nyctea nivea, Schnee zwar zweckmäßig, aber man irrte sich darin, daß man eule, f. unter Eule); 2) Buboninae, Uhus (f. d., die mächtigste Quelle des R., die häuslichen Feue Tafel II, Fig. 5, Bubo maximus, großer Uhu); rungen nämlich, als unerheblich ansah. 3) Syrminae, Käuze (f. unter Eulen, Tafel II, Seit jenem Einschreiten der Geseßgebung trat Sig. 6a, Syrnium aluco, Waldkauz, Fig. 6b, Otus man mit zahlreichen Vorrichtungen für Rauchvulgaris, Waldohreule); 4) Striginae, Schleier verzehrende Feuerung hervor, deren Beschrei eulen (f. d., Tafel II, Fig. 7, Strix flammea, gebung zu einem umfangreichen Zweige der gewerb meine Schleiereule).

Rauch (frz. fumée, engl. smoke) nennt man das Gemisch von Gasen und Dämpfen mit unver brannten und halbverbrannten Teilchen, welches von bis zur angehenden Zerseßung erhißten oder hellbrennenden Körpern, namentlich Brennstoffen, in die Luft aufsteigt. Nach der strengen Forderung der Theorie sollte der Kohlen- und der Wasserstoff | eines Brennmaterials bei der Verbrennung sich mit dem Sauerstoff der zutretenden Luft rein zu Kohlen- | säure und Wasserdampf verbinden. In der Praxis, bei den gewöhnlichen Feuerungen, ist es jedoch ausnehmend schwer, ja unmöglich, alle zur voll: ständigen Verbrennung nötigen Forderungen zu erfüllen. Die Speisung mit Luft erweist sich über haupt oder zeitweilig unvollkommen; viel öfter | aber ist die Abkühlung des Feuerraums zu groß. Bei Cots, Holzkohlen und Anthraciten, die alle nur wenig flüchtige Bestandteile enthalten, kann in die fem Falle nur Kohlenoryd statt oder neben Kohlen: jäure, aber es können keine sichtbaren Verbrennungs: produkte auftreten. Bei wasserstoffreichen Brennstoffen, wie Steinkohle, Holz, Torf u. s. w., ist dies anders. Es mischen sich alsdann mit der Kohlen säure, dem Stickstoff und der atmosphärischen Luft nicht bloß Kohlenoryd, sondern auch eine große Anzahl von Produkten der trockenen Destillation, hauptsächlich Verbindungen aus Kohlen-, Wasser und Sauerstoff als Gase, mehr noch als Dämpfe (des Teers oder Teerwassers), nebst dem feinzer teilten ausgeschiedenen Kohlenstoff oder Ruß bei, und bilden einen sichtbaren, hellgrau, graugelb bis tief dunkelgrau, ja schwarz gefärbten Gasstrom, der in gewöhnlichen Leben als «Rauch» bekannt ist. Der R. des Holzes ist zwar sehr beißend für die Augen, aber leicht und zum Aufsteigen geneigter; der R. von fossilen, besonders backenden Stein fohlen ist nicht beißend, aber infolge des geringen Sauerstoffgehalts dieser Brennstoffe reichlicher, dicker, schwerer, sehr geneigt als eine Wolke an der Um gebung zu haften, die, einen stetigen Niederschlag von zarten Rußflocken abseßend, einen schwer zu bewältigenden Nachteil auf die Reinheit der Luft, auf die Reinlichkeit des Körpers und der Wohnungen, somit auf die öffentliche Wohlfahrt ausübt.

Die Erkenntnis, daß die Entstehung des R. keine Folge der Natur der Steinkohle, sondern der Un vollkommenheit der üblichen Heizeinrichtungen, und daß der R. nicht bloß eine Unbequemlichkeit, son: dern auch ein nicht zu unterschäßender Verlust an Brennstoff ist, spornte den Erfindungsgeist an, sich mit Verbesserung der Feuerungen im Sinne einer Beseitigung des R. zu beschäftigen. In England griff in diese Frage über die sog. Rauch verzehrung ein Parlamentsbeschluß vom 20. Aug. 1853 ein, welcher allen Fabriken der Hauptstadt, sowie allen oberhalb London-Bridge fahrenden Dampfschiffen |

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lichen Litteratur angeschwollen ist. (S. u. Dampftessel, Feuerungsanlagen und Öfen.) Doch gehören dergleichen Bestrebungen nicht allein der neuesten Zeit an. Seit mehr als einem Jahrtausend hat man in den Glasöfen, seit einem Jahrhundert in den Porzellanöfen Einrichtungen getroffen, welche die größten Mengen Brennstoff (Holz) in der sog. Pultfeuerung ohne R. verbrennen. Am wenigsten praktisch ist von den Rauchverzehrungsmethoden jedenfalls diejenige, wonach man den R. vor seinem Eintritt in den Schornstein mittels eines, durch eine Brause als Regen eintretenden Wasserstroms oder durch eine andere ähnliche Vorrichtung auswäscht, weil dadurch nur der Ruß, nicht die riechenden Teile entfernt werden, der Brennstoffverlust nicht vermieden wird und der Schornstein durch Abkühlung einen großen Teil seiner Zugkraft verliert. Vor züglicher sind schon die Verbesserungen der Roste, wie die Treppen- und Etagenroste (z. B. der von E. Langen) und die Schüttel- und Kettenroste, indem durch diese eine regelmäßigere Luftzuführung zum Feuer ermöglicht wird. Bei der Mehrzahl der Feuerungen ist übrigens die Ursache der Entstehung des meisten und dichtesten R. die fehlerhafte Art des Nachschürens, besonders das Öffnen der Heizthür und das Auflegen von frischem Brennstoff, wegen der Abkühlung des Brennraums durch den frischen Brennstoff und den hereinstürzenden kalten Luftstrom. Bei großen Feuerungen bedarf es einer Viertel- bis halben Stunde Zeit, ehe das Feuer sich wieder gehörig anfacht. Man suchte daher das Schüren und Aufschütten zu verbessern, indem man die Heizthür zum Nachschüren durch eine Öffnung erseßte, welche mit einem trichterförmigen Ansatz oder Rumpf, wie die Mahlgänge der Getreidemühlen, versehen ist. Auf diesen Rumpf werden die Kohlen aufgeschüttet, und um sie von seiner untern Öffnung aus zu gehöriger Zeit und gleichmäßig über den ganzen Rost zu verteilen, hat man die verschiedensten Vorrichtungen ersonnen. Auch die Füllöfen gehören zu den Vorrichtungen für bessere, gleichmäßigere Speisung des Feuers, die be sonders darum wichtig sind, weil sie auch zur Zimmerheizung benußt werden können.

Schon längst ist übrigens die gewöhnliche Art des Aufschüttens des frischen Brennstoffz oben auf die Feucrglut als durchaus unzweckmäßig erkannt worden, weil dabei die Luft erst durch die glühende Schicht streicht und die aufsteigenden Gase in der kalten Schicht des frischen Brennstoffs so weit ab gekühlt werden, daß sie unvollkommen verbrannt fortgehen. Man hat daher auch Vorrichtungen ersonnen, um das Feuer von unten zu speisen. Hierher gehören z. B. die schon über ein Jahrhun dert bekannten Bultfeuerungen, bei denen die Flamme nach unten schlägt und die, zunächst_für Heizung der Glas- und Porzellanöfen mit Holz

Rauch (Christian Daniel)

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erfunden, dann auf die Heizung der Pfannen in den tigen, die er 1822 vollendete, nachdem die erste AnSalinen mit Torf und Steinkohle übertragen wor: lage in Carrara gemacht worden war. Daneben den find. Minder zweckmäßig als die erwähnten waren bis 1824 bereits über 70 Büsten in Marmor Methoden find diejenigen, welche darauf ausgehen, entstanden, darunter an 10 kolossale. Noch in Car: den R. durch sekundäre Luftströme zu verbrennen, rara erhielt er von der Provinz Schlesien den Aufweil man eigentlich nicht erst den durch mangelhafte | trag, ein Kolossalbild zum Andenken des Fürsten Einrichtung entstandenen R. verbrennen, sondern Blücher und seines Heers in Bronze auszuarbeiten, überhaupt seine Entstehung verhindern muß. übri- das 1827 in Breslau aufgestellt wurde. Eine an: gens gibt es zur Zeit keinen im vollen Sinne des dere Statue Blüchers, gleichfalls in Bronze, wurde Wortes rauchverzehrenden Apparat. Troßdem ha ihm vom König aufgetragen und 1826 in Berlin ben sich manche Vorschläge bei guter Kesselkonstruk- aufgestellt. Auch an den zwölf Statuen, welche tion und passender Qualität der Brennmaterialien das in Eisen gegossene Nationaldenkmal auf dem gut bewährt, indem sie wenigstens eine teilweise Kreuzberge bei Berlin schmücken, beteiligte sich R. Rauchverhütung bewirken, besonders dann, wenn Im J. 1829 vollendete er in München die sigende man einen tüchtigen und umsichtigen Heizer anstellt | Statue des Königs Marimilian I. von Bayern für und demselben bei Kohlenersparnis eine entsprechende den Erzguß (aufgestellt 1835); auch führte er mit Prämie bewilligt. Die Einführung der Gasfeuerung Hilfe seiner nach dem Leben genommenen berühm (nach den Systemen von Siemens, Bicherour, Boë- ten Büste Goethes Standbild im kleinen aus. tius, Ponsard, Gröbe-Lürmann) wird in vielen Dann lieferte er das Standbild König Friedrich Fällen die Rauchverzehrungs- oder besser die Rauch Wilhelms I. für Gumbinnen und das Denkmal verhütungsfrage in befriedigender Weise lösen. Frandes für Halle. Sein Monument für Albrecht Von Wichtigkeit für die Kenntnis der Rauchgase Dürer im Auftrag des Königs Ludwig I. 1828 wurde und der Verhütung des R. find die Analysen des 1838, von Burgschmiet gegossen, in Nürnberg aufR., die mit Hilfe eines von Drsat konstruierten gestellt. Die Erzstatuen der alten Polenkönige Apparats (f. Orjatscher Apparat) mit Leichtig: Mieczyslaw und Boleslaw Chrobry vollendete er teit auszuführen sind. Vgl. Ferrini, «Technologie 1840 im Auftrag des Grafen Raczynski für den der Wärme» (Jena 1878). Dom zu Posen. Sechs kolossale Victorien aus Rauch (Christian Daniel), einer der ausgezeich- Marmor arbeitete er für die Walhalla (seit 1833); netsten Bildhauer, geb. 2. Jan. 1777 zu Arolsen sie gehören zu seinen schönsten Werken aus dem in Waldeck, begann bei dem Bildhauer Ruhl in | idealen Gebiet der Skulptur. Später lieferte er Kassel zu lernen und kam 1797 nach Berlin, wo er auch für Berlin, und zwar als Schmuck der Säule fich bereden ließ, als Kammerdiener in den Dienst auf dem Belle-Alliance-Play, eine fliegende Victoria des Königs zu treten. Als dieser im Herbst des in Bronze. Die Reliefs am Sarkophag Scharnfelben Jahres starb, ging R. in den Dienst Friedrich horsts geben in histor. Darstellungen die bedeutend Wilhelms III. und der Königin Luise über, und sten Momente aus dem Leben des Helden. Eine das Herrscherpaar gab ihm Muße zur Ausbildung überaus zierliche Najade erhielt der Kaiser von feines Talents. Er begleitete 1804 den Grafen Rußland. Für das Mausoleum zu Herrenhausen Sandreczky durch das südl. Frankreich über Genua bei Hannover, ganz nach dem zu Charlottenburg nach Rom. Im engen Verkehr mit dem Wilhelm gebaut, meißelte R. (1842) in Marmor die Statue Humboldtschen Hause und der dort ihren Sammel der verstorbenen Königin von Hannover, in der punkt findenden Gelehrtenwelt eignete er sich rasch Auffassung dem Grabmal der Königin Luise, ihrer eine vielseitige Bildung an. Nächst der Antite Schwester, genau entsprechend, und wie dieses, fo übten die Arbeiten Thorwaldsens den meisten Ein- vervollständigte R. auch das andere Denkmal durch fluß auf ihn, obschon er nie Thorwaldsens Schüler Hinzufügung der Figur des königl. Gemahls; die war. Bu feinen frühesten Werken gehören: diejenige Friedrich Wilhelms III. wurde 1843, die des Reliefs Hippolyt und Phädra, Mars und Venus von Diomedes verwundet, sowie die Statue eines elfjährigen Mädchens, einer Tochter W. von Humboldts, die später in Marmor ausgeführt wurde; ferner die toloffale Büste des Königs von Preußen und die lebensgroße Büste der Königin Luife, sowie verschiedene Büsten für die Walhalla. Im J. 1811 berief ihn der König nach Berlin, um unter seinen eigenen Augen von R. das Modell zu dem Grab: denkmal der 1810 gestorbenen Königin Luise aus führen zu sehen. R. durfte dann zu dessen über tragung in Marmor auf zwei Jahre nach Carrara und Rom zurückkehren. Im Winter 1814 tam er wieder nach Berlin, das Denkmal aufzustellen. Es befindet sich zu Charlottenburg in einem eigens dazu gebauten Mausoleum in Form eines dor. Tempels. Die Königin ist auf dem Ruhebett schlummernd dargestellt, ein Frauenbild voll Adel und Liebreiz, welches schnell den Ruhm des Künstlers verbreitete. Eine fast noch schönere Wiederholung desselben ließ der König in dem Antikentempel zu Potsdam aufstellen.

Im J. 1815 erhielt R. den Auftrag, die Statuen der Generale Scharnhorst und Bülow zu verfer:

Königs Ernst August 1855 fertig. Nach Schwerin lieferte er das erzene Standbild des Großherzogs Paul Friedrich, welches 1849 aufgerichtet wurde. Seit 1840 konzentrierte R. seine künstlerische Kraft auf die Ausführung des kolossalen Monuments für Friedrich d. Gr., in welchem zugleich eine Verherr lichung der Feldherren des großen Königs und der geistigen Heroen seines Zeitalters gegeben ist. Es wurde 31. Mai 1851 in Berlin enthüllt. Darauf folgten die bronzenen Kolossalstatuen Vorks und Gneisenaus, zur Seite des Blücherdenkmals in Berlin (aufgestellt 21. Mai 1855), dann eine Sta tue Kants für Königsberg in Preußen und eine Statue Thaers. Eins der legten größern Werke ist altbiblischen Inhalts, das Modell zu einer Gruppe: Moses während der Schlacht mit den Amalekitern auf der Höhe betend, von Hur und Aaron geftüßt, eine großartige, wirksam geordnete Komposition. Das Werk ward nach R.3 Tode von Albert Wolff in Marmor vollendet und steht in der Friedenskirche in Sanssouci. Im Herbst 1857 ging R. zur Konsultation wegen eines törperlichen übels nach Dresden, wo er 3. Dez. starb. Er hatte nicht die Gabe überströmender Erfindung, aber die der

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