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Tausende beschäftigt und die großartigsten Werkstätten hervorgerufen hat. Deshalb fehlt es auch nicht an fortwährenden Versuchen, dasselbe zu ver bessern (f. Prolongement), obwohl an einem so hoch vervollkommneten Instrumente Verbesse rungen, die sich auf die Dauer bewähren, nur sehr | selten erreicht werden können.

Die technische Seite des modernen Pianofortebaues ist ausführlich beschrieben in Welder von Gontershausen, «Der Klavierbau» (3. Aufl., Frankf. 1864); derselbe, «über den Bau der Saiteninstru mente» (Frantf. 1870); Blüthner und Gretschel, «Lehrbuch des Pianofortebaues» (Lpz. 1872). Die bedeutendsten Namen im Pianofortebau haben fol gende Firmen: Steinway u. Sohn in Neuyork (seit 1833), Broodwood u. Söhne in London, Pleyel (gest. 1831) und Erard in Paris, Seuffert (gest. 1855) und sein Nachfolger Ehrbar und Bösendorfer in Wien, Kaps in Dresden, Schiedmayer in Stuttgart, Jbach u. Sohn in Barmen, Bechstein in Berlin u. a. m. Namentlich die deutsche Pianofortefabrikation ist gegenwärtig in blühendem Zustande, hat fast in jeder größern Stadt bedeutende Vertreter aufzuweisen und steht auch im Export obenan.

Pianosa, das Planasia der Alten, mittellat. Planusia und Planusa, zur ital. Provinz Livorno, Bezirk Porto-Ferrajo, Gemeinde Marciana, gehörige Insel von 27 km Umfang, im Tyrrhenischen Meere, südlich von der Westspiße Elbas, ist völlig eben (daher der Name), fruchtbar und hat (1881) 603 E., meist Fischer. Hierher verbannte Augustus seinen Enkel Agrippa Posthumus. Die Insel ist | ital. Strafkolonie und hat röm. Ruinen.

Als Grundlage des P. und aller Klavier-Saiten | instrumente pflegt man das Monochord (d. h. Einfaiter) anzusehen, welches schon bei den Griechen und später im Abendland zur Bestimmung der Tonverhältnisse diente. Aber dieses nur mit Einer Saite bespannte Hilfsmittel ist niemals ein wirk liches musikalisches Instrument gewesen, kann daher auch nicht als der Ursprung eines solchen angesehen werden. Das P. ist nicht zunächst als Saiten, sondern vielmehr als Tasteninstrument zu betrach: ten; ein Vorläufer desselben war das Orga: nistrum (deutsch Drehleier, später Bettler oder Bauernleier, engl. Hurdy gurdy), ein seltsames Instrument mit Saiten und Tasten, welche aber nicht gespielt, sondern durch ein Rad gedreht wur: den. Dieses war herrschend im frühen Mittelalter; in der folgenden Zeit entwidelten sich dann mit den Geigen auch die Klaviere. Zwei Hauptformen find in der ältern Zeit vor Einführung des eigent lichen P. zu unterscheiden: das kleinere Klavi chord (Klavier, Spinett, Virginal u. f. w.) und das größere Klavicimbal (Clavicembalo oder Cembalo, Clavecin, Harpsichord) u. s. w. Leß teres, deffen Saiten mit Rabenfederkielen gerissen wurden, diente bei allen öffentlichen Aufführungen zur Begleitung und war so wesentlich, daß der «Cembalist» eine unentbehrliche Person in jedem Orchester bildete. Bereits um 1500 waren beide Formen hoch ausgebildet, wie Abbildungen und | einige aus dem 16. Jahrh. erhaltene Prunkinstrumente zeigen. Der Erfindung des eigentlichen P. oder Hammerklaviers vorauf ging die des Pantalon (um 1690 durch Hebenstreit), dessen Saiten, nach Art des Cimbals oder Hackebretts, mittels frei mit der Hand geführter Hämmer (demnach be: liebig stark oder schwach) angeschlagen werden Piaristen oder Arme der Mutter Gottes konnten, was immerhin die erste Anregung gegeben zu den frommen Schulen, auch Väter der haben mag, Hämmer statt der bisherigen Tangenten frommen Schulen (scholarum piarum), in mit einer Klaviatur zu verbinden. Der Paduaner Polen Piaren genannt, heißt ein kath. geistlicher Bartolomeo Cristofori (s. d.) war der erste, durch Orden, dessen Glieder außer zu den drei gewöhnden 1711 das Modell zu einem Hammerklavierlichen Mönchsgelübden der Armut, Keuschheit und (Cembalo a martelletti) hergestellt wurde, welches des Gehorsams noch zu dem vierten, der unentdie Grundlage aller noch gegenwärtig gebräuchlichen geltlichen Erteilung christl. Jugendunterrichts, verKlaviermechanismen geblieben ist. Dieser Ham pflichtet sind. Dieser Orden wurde 1607 von dem mermechanismus hatte bereits doppelte Hebel, span. Edelmann Jos. Calasanze oder Calasanctius Auslösung und für jeden Ton einen freien Dämpfer. (gest. 1648 in Rom) gestiftet, 1621 von Gregor XV. Fast gleichzeitig traten der Franzose Marius und bestätigt und von Innocenz XII. (1698) mit den der deutsche Organist Schröter mit selbständigen wichtigsten Privilegien der Bettelorden ausge Modellen von Hammerklavieren hervor. rüstet. Die P. haben wie die Jesuiten den Zweck, zum Vorteil ihrer Kirche auf die Voltserziehung zu wirken, sind auch in ihrer Ordensverfassung und Tracht den Jesuiten ähnlich, nur tragen sie einen kürzern Mantel als diese und schließen den Rock auf der Brust mit drei ledernen Knöpfen. Sie verbreiteten sich bald, besonders in den österr. Staaten und in Polen und haben jezt noch viele Gymnasien und Volksschulen in ÖsterreichUngarn (mit etwa 18-20000 Schülern) unter ihrer Leitung. Vgl. (Seyfert,) «Ordensregeln der P.» (2 Bde., Halle 1783).

Erst nachdem Hammerklaviere von ziemlicher Vollkommenheit in Italien gebräuchlich waren, wurde das von nun an Fortepiano genannte In strument in Deutschland durch Silbermann einiger maßen brauchbar gemacht (ungefähr 1730). Doch vermochte auch das Silbermannsche Fortepiano, ungeachtet der vorgenommenen Verbesserungen, den alten Flügel, für welchen die größten Meister ihre Musik schrieben, und der auch für Konzertauf: führungen von bleibendem Wert ist, noch nicht zu verdrängen, bis ein Schüler Silbermanns, Joh. Andreas Stein zu Augsburg, im leßten Viertel des 18. Jahrh. dem Instrument einen Grad von Vollkommenheit verlieh, welcher wenig mehr zu wün schen übrig ließ. Die Hauptursache der schnellen und außerordentlichen Verbreitung des P. seit 1800 liegt aber in der veränderten Richtung der Musik, zu welcher der alte Cembalo nicht mehr paßte. Das P. ist jest das eigentliche Weltinstrument, dessen massenhafte Herstellung in allen Ländern viele

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Pians, Hautkrankheit, f. Frambösie.
Biaren, f. Piaristen.

Piaffava, s. unter Áttalě a.

Piaft, der Stammvater der ältesten poln. Herrscherfamilie, wurde der Sage nach um die Mitte des 9. Jahrh. aus niedrigem Stande in Kruszwice am Goplosee zum Herzog von Polen erhoben. Unter seinen Nachfolgern, den Biasten, welche Polen über fünf Jahrhunderte beherrschten, sind die bedeutendsten Mieczyslaw I., Boleslaw Chrobry, Wladislaw Lokietek und Kasimir III.

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Dadurch, daß die piastischen Herzöge ihr Land viel- 1870-77 etwa 15% deutsche PF. betrug. In fach unter ihre Söhne teilten, entstanden mehrere Agypten ist seit 1866 der P. eine Bronzemünze. Der Linien der Piasten. Auf dem poln. Throne starb tuneser Piaster (Burial Sebîli) ist eine Silberdie männliche Linie 1370 mit Kasimir III. aus, die | münze von 2,817 g fein Silber und 900 Tausendweibliche 1399 mit Hedwig, Jagellos Gemahlin. teile fein, im Wert von 50,7 deutsche Pf. Ju Masovien regierten die Piasten als souveräne Herzöge noch bis 1526. Am längsten erhielt sich der piastische Stamm in Schlesien, mehrfach ver: zweigt, doch durch Verwandtschaft mit deutschen Familien fast ganz germanisiert, in den Herzögen von Schweidnik, Öls, Glogau, Oppeln, Tejchen | und Liégniß, welche der Reihe nach ausstarben. Mit George Wilhelm, Herzog von Liegniß, erlosch 1675 der piastische Stamm gänzlich.

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Piaster (ital. piastra, mittellat. plastra, d. i. Mittelplatte) ist der ursprünglich ital. Name einer frühern größern span. Silbermünze, welche seit der Mitte des 16. Jahrh. allgemeine Verbreitung er: hielt und vielfache Nachahmung fand. In Spanien selbst und in dessen jezigen und vormaligen Kolo: nien heißt die betreffende Münze Peso duro oder | Peso fuerte (d. i. hartes Stück), gewöhnlich abge: fürst Duro. Der spanische P. galt 8 Silberrealen und hieß daher auch Stück von Achten; er galt ferner 20 sog. Kupferrealen (Reales de vellon). Von 1772 bis 1850 war der spanische P. gefeßlich ein Stück von 24,4330 g fein Silber und 902, Lau: fendteile fein, fomit im Werte von 4,8979 deutschen Mark (wenn man die deutsche Mark vorigen norddeutschen Thaler sett; die ältern Prägungen waren noch etwas besser); nach dem Gesetz von 1850 war er 23,4941 g fein Silber und 900 Tausendteile fein = 4,2289 deutsche Mark, nach den Gefeßen von 1854 und 1864 23,3641 g fein Silber und 900 Tausendteile fein = 4,2055 deutsche Mark. Im J. 1868 trat in Spanien an seine Stelle das Silberstück zu 5 Pesetas, gleichfalls Duro genannt, dem franz. silbernen Fünffrankenstück völlig gleich. In der Levante heißt der ältere spanische P. Colonnato oder Säulenpiaster. In Meriko wird er noch jezt nach den span. Nor men von 1772 geprägt, in den meisten übrigen ehemals fpan. Staaten Amerikas ist neuerdings, wie in Spanien, eine dem franz. silbernen Fünf frankenstück gleiche Münze unter dem alten Namen Beso an seine Stelle getreten (f. Franc). In Spanien wurde bis 1848 auch ein Goldpiafter (Peso de oro) geprägt, gefeßlich im Feingewicht von 1,4831 g und 848,958 Tausendteile fein, somit in Werte von 4,1387 deutschen Mark, ähnlich auch späterhin noch in einigen der ehemals span. Freistaaten Südamerikas. Gegenwärtig münzt man einen goldenen P. (Peso) ganz in den Verhältnissen des franz. goldenen Fünffrankenstücks in den Vereinigten Staaten von Columbien, und auch in Benezuela ist ein solcher gefeßlich verfügt.

Der türkische Piaster (Gousch), in 40 Para zu 3 Aspern geteilt, ist keine Nachahmung des spa nischen, sondern eine selbständige Rechnungseinheit, die sich allmählich sehr verschlechtert hat und seit 1844 ein Quantum von 0,99828 fein Silber = 17,969 deutsche Pf., als einzelnes Stück aber nicht ausgeprägt ist. Im gewöhnlichen Verkehr herrscht aber in der Türkei eine geringere und im Werte veränderliche Valuta, indem die Münzen zu einem höhern Preise als ihrem Nennwert umlaufen, und demzufolge existiert als besondere Rechnungseinheit auch dort ein sog. Courantpiaster (im Gegen faß des normalen oder Tarifpiasters), dessen Wert

Piatra, Stadt in Rumänien, am Fluß Bistrita, bei dessen Austritt aus den Karpaten in die moldauische Ebene gelegen, ist Siz der Präfektur des Distrikts Neamt, hat ein Tribunal erster Instanz, ein Untergymnasium und mehrere Elementar schulen und zählt 20000 E. Wichtig für P. ist der Holzhandel, der mittels Flößen, namentlich aus dem musterhaft bewirtschafteten, waldreichen, sehr ausgedehnten Gut Brosteni des Königs Karl von Rumänien betrieben wird. Seit 1885 ist P. durch eine Eisenbahn mit der großen Linie Roman-Buta rest-Galak verbunden.

Piatti, ital. Name der türk. Becken.

Piatti (Alfredo), Cellovirtuos, geb. 8. Jan. 1822 zu Bergamo, besuchte das Konservatorium in Mailand und lebt seit 1846 in London. Er komponierte für sein Instrument Konzerte, Solostüde, Variationen u. s. w.

Piauhh, Provinz Brasiliens, die bis 1718 einen Teil von Maranhão bildete, grenzt mit einer nur 25 km langen Küstenstrecke an den Atlantischen Ocean, im D. an Ceara und Pernambuco, im S. an Bahia, im W. an Maranhão, gegen welches die lange Stromrinne des Parnahyba die Grenze bildet. Die Provinz umfaßt 301 797 qkm, zählte aber 1883 nur 239691 E. Die Ost- und Südostgrenze bilden niedrige Bergketten (Serra Grande, Serra Araripe, Serra dois Irmaos, Serra do Piauhy), die sich nach dem Innern verflachen. Auch gegen SW. steigt das Land an bis zur Grenzkette Serra Gurgueia. Im ganzen aber ist das Land nur wellig und von baumlosen Weideebenen eingenommen. Alle seine Gewässer sammeln sich in dem 700 km weit schiffbaren Haupt- und Grenzstrom Barnahyba (f. d.). Die meisten Nebenflüsse fallen ihm von der rechten Seite aus P. zu, darunter der 550 km lange Rio Piauby, der von Often her den 300 km langen Canindé aufnimmt. Der Boden der Provinz eignet sich sehr zum Anbau von Baumwolle, Manioc, Tabat, Reis, Zuckerrohr, die man über den Bedarf gewinnt. Während das Land in der trockenen Jahreszeit wie eine Wüste erscheint, bildet es nach dem Regen herrliche Triften, die sich mit großen Herden bedecken. Auch fehlt es nicht an Waldprodukten, Droguen und Wildbret, an Eisen, Kupfer, Alaun und Salpeter. Doch Acerbau und Viehzucht, besonders Pferdeund Rindviehzucht, bilden die Haupterwerbszweige der Bevölkerung. Den Südwesten des Landes bewohnen völlig unabhängige Indianerstämme. Die Hauptstadt (seit 1853) Therezina, oberhalb der Mündung des Poty in den Parnahyba, 225 km vom Meere, regelmäßig gebaut, hat 6000 E., ein Lyceum und Handel mit Vich und Baumwolle. Der einzige Hafenplay ist die Stadt Parnahyba (s.d.).

Piave, ital. Küstenfluß des Adriatischen Meers, entspringt in der Provinz Belluno am Monte-Paralba (Karnische Alpen), durchfließt in südwestlicher Richtung die Thalstufen von Comelico, Pieve di Cadore und Belluno, wendet sich unweit Feltre nach Süden und gelangt, die lezten Ausläufer der Alpen durchbrechend, in die venet. Liefebene, wo sic nach Südosten umbiegt und sich in zwei Arme teilt, von denen der eine sich bei Treviso mit dem Sile

Piazza

vereinigt und 22 km ostnordöstlich von Venedig
als Piave vecchia mündet, während die eigentliche
P., von Noventa an schiffbar, im Unterlaufe kana:
lisiert, nach 213 km langem Laufe 20 km weiter
östlich bei Cortellazzo das Meer erreicht.
Piazza (ital.), Plas, Marktplay.

Piazza Armerina, Stadt und Bezirkshauptort der ital. Provinz Caltanissetta_auf_Sicilien, auf einem Höhenkamm, 475 m über dem Meere, in äußerst fruchtbarer Gegend, ist regelmäßig gebaut, Bischofssiz und hat (1881) 19286 E., eine präch: tige Kathedrale im Renaissancestil von 1517 mit schöner Kuppel, ein Kastell (jezt Gefängnis), ein Gymnasium, eine technische Schule, ein Seminar, ein Theater, mehrere Gemäldesammlungen, Woll manufakturen, Handel mit Getreide, Wein, 51, Nüssen und Früchten. P., im sicilian. Dialekt Chiazza, wahrscheinlich das antike Piacus, war zur Normannenzeit Hauptort der Lombardenstädte. Piazza San-Martino, Ort im Val Brem: bana, s. unter Bergamasca.

Piazzetta (ital.), kleiner Play.

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(1789) Erfolg. Seinen litterarischen Ruf begründete er durch seine Komödie «Encore des ménechmes» (1791) und die komische Oper «Les Visitandines » (1792), welche leytere 1825 unter dem Titel «Pensionat des jeunes demoiselles» wieder aufge: führt wurde. Zu den reifsten Erzeugnissen seiner Feder gehören «Médiocre et rampant, ou le moyen de parvenir» (1797) und «Les marionnettes » (1807). Seine Stücke, von denen er viele mit andern Schriftstellern, wie Duval, Barré, Waflard, Mazères u. a., gemeinschaftlich gearbeitet, gefielen ihrer frischen und natürlichen Lustigkeit wegen nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland, wo Iffland, Theodor Hell u. a. meh rere übersezten. Im J. 1797 betrat P. selbst die Bühne und blieb dem Schauspielerstande bis 1807 tren, indem er von 1801 an die Direktion des Théâtre Louvois (später Odéon genannt) übernahm. Nachdem er 1807 Mitglied des Instituts geworden, übertrug ihm Napoleon die Administration der Großen Oper, die er 1816 an seinen Freund und Mitarbeiter Cheron abtrat. Als 1818 das Odéon, das er nach seinem Rücktritt von der Oper wieder übernommen hatte, abbrannte, wurde ihm das Théâter Favart überlassen, das er zu hoher Blüte brachte. Er starb 31. Dez. 1828. B. schrieb auch eine Reihe Romane. Einen Teil feiner Werke stellte er in seinem «Théâtre» (6 Bde., Par. 1812) und in den «Oeuvres » (8 Bde., Par. 1821-22) zusammen.

Piazzi (Giuseppe), Astronom, geb. zu Ponte im Beltlin 16. Juli 1746, trat 1764 zu Mailand in den Orden der Theatiner, studierte zu Mailand, Turin, Rom, Genua und wurde 1770 Profeffor der Mathematik an der Universität zu Malta. Nach der Aufhebung derselben ging er nach Rom, wurde 1773 Lektor der Philosophie und Mathema- | tik am Kollegium in Ravenna, darauf 1778 Prediger in Cremona und endlich 1779 Professor der Picard (Louis Joseph Ernest), franz. StaatsDogmatik an der Anstalt Sant' Andrea della Vallemann, geb. 24. Dez. 1821 zu Paris, wurde hier zu Rom. Im J. 1781 nahm er die Professur der | Advokat und trat 1851 ins polit. Leben mit einer Astronomie und höhern Mathematik zu Palermo Protestation gegen den Staatsstreich. Im J. 1858 an, wo 1789-91 unter seiner Leitung eine Stern vom vierten pariser Wahlbezirk in den Gesetzgebenden warte erbaut und er deren erster Direktor wurde. Körper abgeordnet, gehörte er zu der republikaniAm 1. Jan. 1801 entdeckte er den Planeten Ceres. schen Gruppe der « Fünf». In den J. 1863 und Als Resultat seiner zehnjährigen Firsternbeobach 1869 wiedergewählt, weigerte er sich dem Manifest, tungen gab er 1803 sein erstes Sternverzeichnis welches die Deputierten der Linken und die Dele heraus, das, 6784 Sterne enthaltend, alle bis gierten der demokratischen Presse bei Gelegenheit herigen an Ausdehnung und Genauigkeit weit des Plebiscit von 1870 abgefaßt hatten, beizuge: übertraf. Sein zweites, 7646 Sterne enthaltendes sellen, und stellte sich nach seinem Austritt aus der Sternenverzeichnis vollendete er 1814. Der König Linken an die Spiße der konstitutionellen Opposi: berief ihn 1817 nach Reapel, um den Plan des tionspartei, der sog. «offenen Linken», im Gegen: neuen, daselbst zu errichtenden Observatoriums zu faß zur «unverföhnlichen Partei» oder «geschlosseprüfen, und ernannte ihn zum Generaldirektor der nen Linken ». Am 4. Sept. wurde er als Finanz Sternwarten zu Neapel und Palermo. Er starb minister Mitglied der Regierung der Nationalver: zu Neapel 22. Juli 1826. Unter P.s Werken sind teidigung. Nach den Wahlen vom 8. Febr. 1871 nächst dem Sternkatalog, als dem wichtigsten, die vertrat er in der Nationalversammlung das Maas«Lezioni elementari di astronomia» (2 Bde., departement. Thiers übertrug ihm 19. Febr. das Balermo 1817; deutsch, Berl. 1822) zu erwähnen. Portefeuille des Innern, das er bis zu völliger Pic (span. Pico, ital. Pizzo, roman. Biz, Unterdrückung des communalistischen Aufstandes engl. Peak) bezeichnet gleich dem deutschen Horn behielt. Zum franz. Gesandten in Brüssel er: und dem franz. Dent einen hohen spizen Berg. nannt, gab er im Mai 1872 seine Entlassung Besonders häufig findet sich der Name in den Pyre- und kehrte in die Nationalversammlung zurück; näen, wo sich der P. d'Anethou, der P. du Midi de 1875 wählte ihn diese zum lebenslänglichen SenaBigorre u. f. w. erheben, und in den franz. Alpen tor. Er starb zu Paris 14. Mai 1877. (B. de Belledonne u. f. w.). Auf Teneriffa (Cana rien) liegt der Pico de Leyde, am St. Gotthard der Bizzo centrale, in den Rhätischen Alpen der Piz Bernina, im Windrivergebirge (Territorium Wyo ming in Nordamerika) der Frémontspeak u. s. w. Pica (lat.), die Elster. [Mulahacen. Picacho de Veleta, f. unter Cumbre de Picadores, s. unter Stiergefechte. Picander, Pfeudonym von Chr. F. Henrici (s. d.). Picard (Louis Benoit), franz. Lustspieldichter, geb. 29. Juli 1769 zu Paris, hatte schon mit seiarem ersten Lustspiel «Le badinage dangereux»

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Picarden oder Brüder des freien Geistes, schwärmerische Sette, f. Adamiten.

Picardie, eine der ehemaligen 32 großen Provinzen Frankreichs, im nordöstl. Teile desselben, begrenzt von der Champagne, den Niederlanden, Jsle-de-France und dem Meere, ist gegenwärtig unter die Depart. Pas-de-Calais, Somme, Dise und Aisne verteilt. Sie hat größtenteils ebenen Boden und wird von der Somme, Dise, Canche, Authie, Lys, Aa, Deule und Scarpe durchflossen, trägt Getreide und andere Feldfrüchte, etwas Wein und hat auch an manchen Stellen Steinkohle. Die

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Hauptstadt war Amiens. Die P. zerfiel im Mittelalter in die Grafschaften Boulogne (f. d.), Ponthieu, Amiens (f. d.) und Vermandois (s. d.), und in die Landschaften Santerre (f. d.) und Thierrache, kam 1435 an Burgund und 1477 an Frankreich.

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Piccolomini

position ein und desselben Sujets, der « Iphigénie en Tauride», beauftragte. Glucks Oper wurde 1779 mit großem Erfolg gegeben; die «Iphigénie» P., deren Libretti schon dem von Glud bearbeiteten weit nachstand, wurde 1781 aufgeführt, konnte sich aber neben dem Gluckschen Meisterwerk nicht be haupten. Großen Erfolg hatte er 1783 mit der Oper «Didon», die man als Meisterwerk aus seiner franz. Zeit betrachtet und mit welcher er den ihm wiederum als Rivalen entgegentretenden Sacchini vollständig besiegte. Auch die komischen Opern «Le dormeur éveillé» und «Le faux lord» (1783) gefielen. Nach mancherlei Wechselfällen ging er 1791 nach Neapel zurück, wandte sich 1798 aber: mals nach Paris und starb 7. Mai 1800. Seine Fruchtbarkeit war erstaunlich. Reichtum der Erfindung, eine außerordentliche Gewandtheit in den musikalischen Formen und ein angemessener, wohlberechneter Ausdruck nebst musikalischem Reiz sind ihm eigentümlich, aber das Schematische der Neapolitanischen Schule hat er nie völlig abzustreifen vermocht. Vgl. Julien, «La cour et l'opéra sous Louis XVI» (Par. 1878).

Picart (Bernard), Zeichner und Kupferstecher, geb. 11. Juni 1673 in Paris, war der Sohn des unter dem Namen le Romain, d. i. der Römer, in denselben Branchen berühmten Etienne B., der 21. Ott. 1632 in Paris geboren wurde und 12. Nov. 1721 in Amsterdam starb. Er studierte unter Seb. Leclerc Perspektive und Architektur, in der Kompo: sition war van Schuppen sein Vorbild. Vorzüglich groß war seine Gewandtheit in der Nachahmung der Manier anderer Meister, und seine Rembrandt, Guido Reni u. a. nachgebildeten Arbeiten täuschten oft die gründlichsten Kenner. Ein eifriger Protestant, verließ er 1710, wo er sich bereits einen großen Ruf als Künstler erworben hatte, Frankreich und begab sich mit seinem Vater nach Amsterdam, wo er reichliche Beschäftigung durch die dortigen Buchhändler erhielt, die sein Talent zur Verzierung ihrer Verlagswerke in Anspruch nahmen. Hierdurch litten jedoch die fleißige Ausführung seiner Arbeiten Luigi P., fein zweiter Sohn, geb. 1766 zu und sein Künstlerberuf schon bei seinem Leben der Neapel, ein Schüler des Vaters, brachte zuerst in maßen, daß bereits damals Kenner nur seine ältern Paris und darauf in Italien verschiedene Opern Arbeiten schäßten. Zu dem Besten, was er lieferte, auf die Bühne. In den J. 1796-1801 war er gehören die Bildnisse seines Vaters, des Roger de Hofkapellmeister in Stockholm. Sodann lebte er Piles und des Prinzen Eugen; ferner sein Kinder wieder in Paris, wo er einige Opern ohne Erfolg mord und die von Poussin und Lesueur nachgelieferte. Er starb 31. Juli 1827. stochene Darstellung der Zeit, wie sie die Wahrheit enthüllt. Am bekanntesten wurde er aber durch seine trefflichen Kupfer zu «Traité des cérémonies religieuses de toutes les nations» (11 Bde., Amsterd. 1725-43). Jm ganzen sind P.s Figuren sauber und elegant und meist mit viel Geist gezeichnet; dem Ausdruck der Köpfe schadete er aber oft durch zu viele Punkte, und seine Gewänder find zuweilen | steif. Er starb zu Amsterdam 8. Mai 1733.

Piccadilly, eine der Hauptstraßen Londons, im westl. Teil mit glänzenden Kaufläden, im öst: lichen mit Wohnhäusern der Aristokratie.

Piccinni (Nicolo), berühmter ital. Komponist der fog. Neapolitanischen Schule, geb. 1728 zu Bari, brachte 1754 seine erste Oper, «Le donne dispettose», zu Neapel auf die Bühne, der eine ganze Reihe Opern teils ernsten, teils komischen Genres folgte. Großen Enthusiasmus erregte be fonders 1760 die für Rom komponierte, in der Operngeschichte Epoche machende «Cecchina ossia la buona figliuola», in welcher zum ersten mal längere Finales mit Wechsel der Ton- und Be: wegungsarten angebracht sind. Durch solche Versuche, die komische Oper weiter auszubilden, er langte er großes Ansehen und leitete direkt zu Mo zart. Als es dann später darauf ankam, einen ital. Komponisten in Paris gegen Glud aufzustellen, schien P. der geeignete Mann zu sein. Im Dez. 1776 langte er in der franz. Hauptstadt an. Seine erste franz. Oper war «Roland», mit dessen Einstudieren bereits der berühmte Streit der Gludisten und Piccinnisten begann. (S. Glud.) «Roland » hatte den vollständigsten Erfolg. Im J. 1780 lie: ferte er «Atys», eine seiner besten franz. Produktionen. Schon vor Inscenierung dieser Oper hatte die Administration der Académie de Musique (Große Oper in Paris) dem Streite der Gludisten und Piccinnisten neue Nahrung gegeben, indem sie den deutschen und den ital. Meister mit der Kom

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Picciolo, s. unter Cavallo und Denaro. Piccolo oder Oktavflöte, s. unter Flöte. Piccolomini, ein altes Geschlecht, das aus Rom stammte, sich dann in Siena niederließ, später als Herzöge von Amalfi belehnt und in den deutschen Reichsfürstenstand erhoben ward und sich in mehrere Linien spaltete, von denen die deutsche Linie mit dem Fürsten Octavio Úneas P. 25. Jan. 1757 ausstarb, während die lette ital. Nebenlinie 1783 erlosch.

Aneas Sylvius P., als Papst Pius II. (f. d.), gab den Kindern seiner Schwester Laudomia Todeschini seinen Familiennamen, und diese bildeten die Linien der P. d'Aragona, Herzöge von Amalfi, der Herzöge von Montemarciano, Fürsten von Valle u. f. w. Zu diesen Todeschini - P. gehörte Papst Pius III., Pius' II. Schwestersohn, geb. 1439, gest. 1503 nach nur 26tägigem Pontifikat.

Fürst Octavio P., Herzog von Amalfi, in dritter Generation von Caterina, Schwester Pius' II., stammend, geb. 1599, trat in Mailand in span. Kriegsdienst und kam mit einem Regiment, das der Großherzog von Toscana dem Kaiser Ferdinand II. gegen die Böhmen zu Hilfe sendete, als Rittmeister nach Deutschland. In der Schlacht bei Lüzen focht er mit größter Auszeichnung und ward mehrfach verwundet. Im J. 1634 von Wallenstein zum Oberbefehlshaber im Lande ob der Enns ernannt, mit dem Auftrag, die salzburg. Pässe zu beseßen, um allen etwa aus Italien herbeieilenden Hilfs völkern den Weg zu versperren, und mit der Vollmacht, jeden dem Herzog nicht ergebenen Oberst abzusehen, ward er dennoch das Hauptwerkzeug zum Sturz Wallensteins (s. d.), und erhielt nach dessen Ermordung mit Gallas zur Belohnung einen Teil der Wallensteinschen Güter. Nach der Schlacht bei Nördlingen, 7. Sept. 1634, wo er neben Gallas kommandierte, drang P. durch Württemberg bis über den Main. In den folgenden Jahren kämpfte er im span.- niederländ. Heere gegen die Franzosen

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und Holländer; der Entsaß von Löwen war eine besonders glorreiche Waffenthat. Seit 1639 ope: rierte er nicht ohne Erfolg gegen Schweden und Hessen in Thüringen und an der Weser, ward aber 1642 gegen Torstenson in die Niederlage von Leipzig verwickelt. Dann wieder in span. Diensten, fämpfte er aufs neue glücklich in den Niederlanden gegen Franzosen und Holländer. Als 1648 die Schweden siegreich vordrangen, wurde er vom Kaifer zurückberufen und zum Feldmarschall ernannt. Im J. 1649 wurde er als kaiserl. Prinzipalbevoll | mächtigter auf den Konvent nach Nürnberg gesen: det, welcher die Vollstreckung des Friedens zum Zwed hatte, und 8. Oft. 1650 vom Kaiser Ferdi nand III. in den erblichen Reichsfürstenstand erho: ben. Schon vorher hatte der König von Spanien das Herzogtum Amalfi ihm wieder in Lehn gegeben. Er starb kinderlos zu Wien 10. Aug. 1656. eine Güter, darunter Nachod in Böhmen, erbten die Nachkommen seines Bruders.

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Pichegru (Charles), General der franz. Republik, geb. 16. Febr. 1761 zu Arbois (Depart. Jura), wurde Lehrer der Mathematik an dem tlerikalen College in Brienne, wo er auch an der Militärschule Unterricht gab und einer der Lehrer des jungen Napoleon war. Im J. 1783 trat P. in ein Artillerieregiment, in welchem er in Amerika kämpfte. Beim Ausbruch der Revolution noch Unteroffizier, übernahm er die Leitung des demokratischen Klubs zu Besançon. Im J. 1792 führte P. ein Bataillon Nationalgarde der Rheinarmee zu und stieg 1793 zum Divisionsgeneral auf. Unter Hoche half er im Dez. 1793 Landau entseßen. Er erhielt nach Hoches Entfernung im Febr. 1794 den Oberbefehl über die Nordarmee, siegte im April bei Montcastel und Menin, im Mai bei Courtray, im Juni bei Rousselaer und nahm Brügge und Gent. Anfang September rückte er gegen die Engländer vor und drängte diese über die Maas und später bis nach Nimwegen zurück, das 8. Nov. in seine Gewalt fiel. P.3 Sohn Max in Schillers Tragödie «Wallen- Um 28. Dez. schaffte er seine Artillerie über die ge stein» wurde früher für eine poetiche Fiktion gefrorene Maas und entriß den Holländern die Insel halten. Derselbe ist jedoch eine histor. Persönlich feit und hieß Joseph Silvio Max P., war zwar nicht der leibliche Sohn Octavio P., sondern der Sohn feines ältern Bruders, des kaiserl. Obersten Aneas Silvio P., wurde aber nach dem früh zeitigen Tode feines Vaters von seinem Oheim Octavio adoptiert und zum Erben eingeseßt und fiel als Oberst eines kaiserl. Küraffierregiments 24. Febr. (6. März) 1645 in der Schlacht bei Jan: kau (oder Jankowiß im böhm. Kreis Budweis) gegen die Schweden unter Torstenson. Vgl. A. von Weyhe Eimte, «Die histor. Persönlichkeit des Marzen Condé durch Fauche Borel ein. Noch kam es P. Eine geschichtliche Quellenstudie aus dem Schloß archiv zu Nachod» (Pilsen 1870); derfelbe, «Octavio P. Quellenstudie u. f. w.» (Pilsen 1871); H. M. Richter, «Die P.» (Berl. 1874).

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Bommel und zugleich Breda und Grave. Nachdem auch die Waal zugefroren, wagte P. seit 8. Jan. 1795 auf verschiedenen Punkten den übergang und nahm die holländ. Festungen fast ohne Widerstand, 19. Jan. Amsterdam. Mit diesem Feldzuge war die ruhmvolle Laufbahn B.3 geschlossen. Er erhielt zwar den Oberbefehl über die Rhein- und Mojelarmee, kehrte jedoch bald nach Paris zurück und unterdrückte 2. April 1795 den Aufstand der Jako biner, ließ sich aber, nachdem er zur Rheinarmee zurückgekehrt, in Unterhandlungen mit dem Prin

zu feinem Einverständnis, doch führte P. den Krieg fo lau, daß das Direktorium, welches auch Kennt nis von seiner Korrespondenz mit Condé erhalten hatte, ihm zu Anfang 1796 das Kommando nahm. Picěa, Nadelhölzgattung, s. Fichte. P. zog sich auf sein Gut Bellevaux bei Arbois Picenter, s. unter Picenum. zurück und trat im März 1797 als Abgeordneter in Picenum, eine Landschaft des alten Mittel- den Rat der Fünfhundert, wo er den Vorsiß überitalien, der südöstlichste Teil des frühern Kirchen- nahm und sich zum Mittelpunkte der Pläne machte, staats und der nordöstlichste des vormaligen König- welche eine Revolution zu Gunsten der Bourbons reichs Neapel, zwischen dem Apennin und dem bezweckten. Das Direktorium kam indes 18. FrucAdriatischen Meere gelegen, an welches es von der tidor den Verschwörern zuvor. P. wurde verhaftet, Mündung des Flusses Üsis (jezt Esino) bis nach mit vielen seiner Genossen zur Deportation_ver Hatria reichte, gegen N. und W. durch Umbrien, geurteilt und nach Cayenne geschafft, von wo er Juni gen W. und S., wo das Land den Namen des Gebiets der Prätutier führte, durch Sabiner und Vestiner be grenzt. Umbrer bewohnten es in ältester Zeit. Diese wurden von den Sabinern überwunden, deren Schar der Sage nach der dem Mars geheiligte Specht (picus) voranflog, von dem der Name des Landes, B., und des Volts, Picenter, abgeleitet wird. Nur spät erst hatten mit den Samniten und darauf mit Pyrrhus auch die Picenter gegen Rom gekämpft. Im J. 268 v. Chr. wurden sie durch den röm. Konful Publius Sempronius überwunden und traten in das Verhältnis der (abhängigen) Bundesge nossen. Ein großer Teil von ihnen wurde aber in das südlichste Campanien an den Salernitanischen Meerbusen verpflanzt, wo die Stadt Picentia der Hauptort dieser Picenter war. In der Hauptstadt der eigentlichen Picenter, Asculum, tam im J. 91 v. Chr. durch die Ermordung des röm. Prätors mit profonfularischer Gewalt Gajus Servilius und feines Gefolgs der Bundesgenossenkrieg zum Ausbruch. P. bildete die fünfte Region Italiens feit Augustus.

Conversations - Lexikon. 13. Aufl. XIII.

1798 nach Paramaribo und von dort nach England entkam und nun offen die Sache der Bourbons er griff. P. begab sich zum Heere Korsakows, kehrte jedoch nach dessen Niederlage bei Zürich nach England zurück und verband sich dort 1803 mit George Cadoudal (f. d.) und andern Franzosen zur Ermordung des Ersten Konsuls. Er kam nach Paris, wo er im Jan. 1804 auch Moreau, aber wohl vergebens, Anträge machte. Bald geriet die Polizei den Verschwörern auf die Spur, und P. sah sich genötigt, in dem Hause eines Freundes, des Kaufmanns Leblanc, Zuflucht zu suchen, der ihn aber für 300000 Frs. verriet. In der Nacht vom 28. Febr. wurde er verhaftet und in den Temple gesezt. Noch ehe das Urteil gesprochen, fand man P. am Morgen des 6. April 1804 erdrosselt auf feinem Bett im Gefängnis liegen; wahrscheinlich liegt Selbstmord vor. Nach dem 18. Fructidor veröffentlichte das Direktorium die Papiere, sowie den spätern Briefwechsel P.3 mit Condé. Vgl. Montgaillard, «Mémoire concernant la trahison de P. dans les années III, IV et V» (Par. 1804);

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