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ein Tagebuch aus Friedrichs des Großen Regentenleben von 1740–1786,
mit historischen, charakteristischen 2c. Notizen, Berichtigungen 2c.

Herausgegeben

von

Karl Heinrich Siegfried Rödenbeck,

der Oberlausißischen Gesellschaft für Wissenschaften und des Thüring Sächsischen Vereins
für Erforschung des vaterländischen Alterthums correspondirendem Mitgliede.

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An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen."

Math. VII. 16.

,,Il est juste que les peuples se contentent des efforts que font les Souverains pour parvenir à la perfection. Il est juste que l'on supporte leurs défauts lorsqu'ils sont contre-balancés par des qualités de coeur et par des bonnes intentions, il faut nous souvenir sans cesse qu'il n'y a rien de parfait dans le monde, et que l'erreur et la foiblesse sont le partage de tous les hommes. Le pays le plus heureux est celui, où une indulgence mutuelle du Souverain et des sujets répand sur la société cette douceur, sans laquelle la vie est un poids qui devient à charge, et le monde une vallée d'amertumes au lieu d'un théâtre de plaisirs,"

BIBLIOTHECA

REGIA

MONACENSIS.

(Frédéric.)

Antimachiavel. Chapitre 25.

Vorwort.

Gleich nach Friedrichs des Großen Tobe, wurde der Wunsch

öffentlich ausgesprochen: daß doch ein Archiv errichtet werden möchte, in welchem authentische Nachrichten über den großen König niedergelegt werden könnten (S. Berliner Monatschrift 8r Bd, S. 457) *). Es ist leider nicht geschehen; eben so wenig und noch weniger ist man auf eine solche Sammlung von authentischen Nachrichten zur Lebens- und Regierungsgeschichte Friedrich Wilhelms I. bedacht gewesen. Viel Stoff ist dadurch verloren gegangen: beinahe alle Staatsdiener, die mehr oder weniger theils Augenzeugen theils thätige Werkzeuge bei den Regierungen beider großen Regenten waren wie alle Zeitgenossen sind in's Grab gesunken, und mit ihnen sind eine Menge, oft gewiß sehr wichtiger Nachrichten,' die sie blos in ihrem Gedächtniß aufbewahrt hatten, verloren.

Wenn gleich dieser Verlust in Hinsicht Friedrich Wilhelms jest weniger wichtig scheint, da seine Regierungsthätigkeit

*) Ein gleicher Vorschlag in Betreff militairischer Nachrichten erfolgte 1788 in der Jenaer Literatur-Zeitung No 183 a.

bereits vor einem Jahrhundert ihr Ziel fand; so bleibt es doch wahr, daß, wie ein geachteter Geschichtschreiber bemerkt, „auch die Geschichte Friedrich's des Großen nicht vollständig ist, wenn nicht eine nähere Kenntniß von den Eigenschaften und Handlungen Friedrich Wilhelms I. vorangeht." Friedrich der Große selbst sagt von diesem seinen Vorgänger in der Regierung *): ,, S'il est vrai de dire qu'on doit l'ombre du chêne, qui nous couvre, à la vertu du gland qui l'a produit; toute la terre conviendra, qu'on trouve dans la vie laborieuse de ce Prince et dans les mesures qu'il prit avec sagesse, les principes de la prospérité, dont la maison Royale a joui après sa mort.“

Es ist also außer Zweifel, daß wenigstens, zu einer vollständigen Kenntniß und richtigen Würdigung der Regierungsweise Friedrich's des Großen, die Kenntniß der Geschichte seines Vorgängers unerläßlich ist. Wie wichtig und müßlich aber eine vollständige. Regierungsgeschichte Friedrich's, besonders hinsichtlich seines, von Theoretikern so vielfältig getadelten, staatswirthschaftlichen Systems sein würde, bedarf wohl keiner weitläuftigen Auseinanderseßung. In der Preußischen Staatszeitung ward darüber Folgendes vor einiger Zeit ausgesprochen:

„Es wäre sehr zu wünschen, daß die Materialien zu einem vollständigen und treuen Gemälde der Regierung Friedrich's des Großen gesammelt und bekannt gemacht würden. Eine gründliche Geschichte seiner Civilverwaltung würde so wills kommen sein, als sie praktisch lehrreich die Vorzüge wie die Mängel seines Systems entwickeln, die wohlthätigen wie die nachtheiligen Wirkungen vor die Augen führen, und was zu

*) in den Mémoires pour servir à l'histoire de Brandebourg.

vermeiden, was nachzuahmen, was heilsam abzuändern, was vorsichtig wieder herzustellen, uns anschaulich machen würde. Wenn sich unter uns ereignet hat und noch heut ereignet, daß Theorie und Praris, beide gleich übermüthig, beide gleich feindselig gegen einander auftreten; so ist es immer nur die Beschränkung, die sich in ihnen offenbart, eine fals sche in ihrem Urtheile befangene Theorie, eine dürftige in ihrem Walten, eine unverständige Praris. Aber in der Verwaltung können sie Unheil stiften, wenn die Ansichten der Staatsmänner von Ansehn und Einfiuß nicht, durch ein ernstes Studium der Wissenschaft, in der Schule der Erfahrung aller Völker und Zeiten gereinigt werden. Wie sehr würde diese Wissenschaft durch die Verwaltungsgeschichte Friedrichs des Großen bereichert, wäre sie das Werk der geübten Hand eines Meisters, begleitet von dem Diskurse eines Machiavel! Wie viel der Lehre, des Rechts, des Beispiels, hier warnend, dort ermunternd, würden aus ihr auch die Pfleger des Staats schöpfen 2c.“

,,Vieles geht verloren, weil nicht für jeden kleinen Aufsaß, für einzelne Nachrichten, Entdeckungen und Berichtis gungen ein Repertorium zam Sammeln vorhanden ist.“

Diesem fügen wir noch hinzu, was der Herr v. Raumer im historischen Taschenbuch für das Jahr 1836 S. 399 über diesen Gegenstand sagt. Hier heißt es nämlich :

,,An der Tagesordnung ist die Frage nach Verfassungen, während felten jemand irgend gründliche Auskunft über die Verwaltung zu geben im Stande ist 2c.“ und „Die Verwal tung hat aber nicht minder ihre Geschichte als der Krieg und die Wissenschaft, und so wie sich Manches als immerdar heilsam und unverwüstlich bewährt, fällt Anderes, womit

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