Szene: Vor dem Löhrthore in Koblenz im Römerschen Garten. (Offiziere, Feldwebel und die Regimentskapelle vom königlich preußischen 4. GardeGrenadierregiment Königin, Wachtmeister, Trompeter, Kürassiere und Jäger aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.) Wallensteins Lager. Trompeter: Ihr habt da einen sauberen Spitzen Am Kragen, und wie euch die Hosen sizen! Die feine Wäsche, der Federhut! Was das alles für Wirkung thut! Daß doch dem Burschen das Glück soll scheinen, Und so was kommt nie an unsereinen. Wachtmeister: Dafür sind wir des Friedländers Regiment, Man muß uns ehren und respektieren. Erster Jäger: Das ist für uns andre kein Kompliment, Wachtmeister: Ja, ihr gehört auch so zur ganzen Masse. Erster Jäger: Ihr seid wohl von einer besonderen Rasse? Wachtmeister: Herr Jäger, ich muß euch nur bedauern, Der feine Griff und der rechte Ton, Der lernt sich nur um des Feldherrn Person. Erster Jäger: Sie bekam euch übel die Lektion. Bweiter Jäger: Wetter auch: wo ihr nach uns fragt, Nach hundert und aber hundert Jahren Wachtmeister: Nun, da sieht man's. Der Saus und Braus Macht denn der den Soldaten aus? Das Tempo macht ihn, der Sinn und Schick, Erster Jäger: Die Freiheit macht ihn! Mit euren Fratzen! Die Schreibstub' und ihre engen Wände In dem Feldlager wiederfände? flott will ich leben und müßig geh'n, Alle Tage was Neues seh'n, Mich dem Augenblick frisch vertrauen, Nicht zurück, auch nicht vorwärts schauen. D'rum hab' ich meine Haut dem Kaiser verhandelt, Daß keine Sorg' mich mehr anwandelt. führt mich ins Feuer frisch hinein, Der dritte Mann soll verloren sein; Werde mich nicht lange sperren und zieren, 3 Hauptmann von Knobelsdorf vom 4. Garde-Grenadierregiment Königin, welcher mit einem Schriftstück in den Händen mittlerweile unter die Spieler auf die Bühne getreten war: Die Theaterproben zu den Festlichkeiten des Regiments sind wegen drohender Kriegsgefahren auf Allerhöchsten Befehl sistiert." War es auf Veranlassung eines der Offiziere, war es Eingabe eines einzelnen Mannes, welcher die übrigen Mitspieler folgten, oder war es ein unbewußter Herzensdrang, der uns alle so, wie wir gingen und standen, in den malerischen Kostümen der Wallensteinschen Zeit um den die Proben leitenden Hauptmann und die denselben beiwohnenden Offiziere scharen ließ, um wie aus einem Munde mit dem Wallensteinschen Reiterliede dem Momente unbewußt eine eigne Weihe zu geben: |