Aus dem sechszehnten Jahrhundert: culturgeschichtliche Skizzen

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Mauke, 1876 - 301 Seiten

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 56 - Wie er räuspert, und wie er spuckt, Das habt Ihr ihm glücklich abgeguckt; Aber sein Genie, ich meine sein Geist, Sich nicht auf der Wachparade weist.
Seite 182 - Fürstin stets aufs fleissigste angelegen sein zu lassen, „das Frauenzimmer pünktlich und treu zu regieren, etwaniger Zwietracht und Uneinigkeit der Jungfrauen und aller derer, die ins Frauenzimmer gehörten, nach allem Vermögen zuvorzukommen und wofern sich eine der Jungfrauen eine üble Nachrede oder sonstige Verletzung guter Sitte und Zucht ») Vgl.
Seite 214 - Hier ist kein einziger Buchhändler, der es wagte, nur ein Wörtchen gegen Luther drucken zu lassen, aber gegen den Papst darf man schreiben, was man will.
Seite 96 - EL solche zweihundert Gulden wollen vorstrecken. Ich will es all mein Lebenlang wieder um EL verdienen, und bitte EL wollen mir's nicht vor übel haben, dass ich also stets an EL bettele. Ich will mein Lebenlang nichts mehr an EL begehren, EL helfen mir nur diesmal aus der Noth. Ich habe meinen herzlieben Vetter Markgraf Hans Albrecht verloren, der ist mir sonst auch also zu Hülfe kommen. Ich bitte EL auch ganz freundlich, wollen mir solches mein Schreiben nicht vor übel haben, denn es zwingt mich...
Seite 187 - Perlen/ügen aufs künstlichste verziert und am Schlusse mit goldenen Ringen und Stiften versehen. Von schwarzem Sammet verfertigt trug er zuweilen auch die ersten Namensbuchstaben des Fürsten und der Fürstin neben zwei gekrönten goldenen Herzen mit Laubwerk umschlungen. Er umfasste bald den fürstlichen weiten Atlas-Rock mit Hermelin gefüttert und mit goldenen und silbernen Schnüren besetzt, bald das engere Kleid von Karmosin-Atlas, schwarzem Sammet oder Damast, meist nach Welscher Mode mit...
Seite 95 - Geld aufgeschrieben (aufgekündigt) und weiss ich nun nicht, wo hinaus. Habe meiner Freunde etliche darum angesprochen und geschrieben, ist mir aber überall versagt worden und ob ich schon meinen herzlieben Herrn und Gemahl anspreche, so hat es seine Liebe in der Wahrheit nicht, denn sein Herr Vater giebt ihm nichts als was seine Liebe bedarf.
Seite 180 - Wiewohl der Kranz, den Ew. Liebden mir sendet, von Dornen ist, so ist er mir doch lieber und soll mir auch lieber sein als alle Rosen- und Veilchenkränze und wenn sie auch mit den besten Cypressen vermengt wären.
Seite 97 - Schwager anzuzeigen und ihn um Hülfe zu bitten. „Das hilft nichts, antwortete sie ihm, mein herzlieber Herr und ich haben es unserm lieben Bruder Markgraf Albrecht geklagt, wie es uns geht; so giebt er uns den Rath, wir sollen uns leiden, es werde etwa nicht lange werden. Aber lieber Gott, es geht dieweil seinen Weg dahin, dass, wenn er stirbt, wir zweimal mehr Schulden finden, als wir in unserm ganzen Fürstenthum Einkommen haben. In Summa es geht uns wahrlich sehr übel. Wollte Gott, dass es...
Seite 84 - Er trete in der Woche ein Mal oder zwei auf die Kanzel, bringe eine halbe Predigt zu mit Lügen, Lästern und Verdammung anderer ausländischer Christen, er schäume für Bosheit wie ein Eber, schnaube bis ihm der Schweiß ausbricht, schreie, daß ihm der Hals weh thue, so bekommt er von seinen Zuhörern das Lob eines treuen lutherischen Predigers.
Seite 69 - Wenn man vom Artikel der Rechtfertigung prediget, so schläft das Volk und hustet, wenn man aber anfähet, Historien und Exempel zu sagen, da reckts beide Ohren auf, ist still und höret fleissig zu".

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