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Da die Ghurian-Gebirge wegen der Empörung eines rebellischen Häuptlings unpassirbar waren, so nahm die kleine Kafila die Route über Beni-Ulid. Am 21. August erreichten sie Shaté 1) und am 13. September gelangten sie nach Rhadames, nach einem langweiligen Umweg von nahezu 1000 Engl. Meilen. Im Verlauf dieser Reise berichtet Laing die Zerstörung aller seiner Instrumente durch die Hitze und das Stossen und Schütteln der Kameele. Seine Barometer waren zerbrochen, seine Hygrometer wurden gänzlich unbrauchbar durch die Verdunstung des Äthers, die Röhren der meisten seiner Thermometer zersprangen durch das Zusammenziehen des Elfenbeins, das Glas des künstlichen. Horizontes wurde gänzlich getrübt durch die Reibung des Sandes, welcher überall eindrang und Beobachtungen schwierig und lästig machte, seine Chronometer blieben stehen in Folge, wie er sagt, mehr der Extreme von Hitze zu Kälte als durch das Schütteln" u. s. w.

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S. 102:,,Rhadames liegt in 30° 7' Nördl. Br. und 9° 16' Östl. L.; die Temperatur war so kalt, dass das Thermometer zuweilen 43° Fahrenheit zeigte. Am 27. Oktober verliess unser Reisender Rhadames und langte in Ensala [Ain-Salah] am 3. Dezember an. Diess ist die östlichste Stadt der Provinz Tuat und gehört den Tuarik. Sie ist gelegen unter 27° 11' N. Br., 2° 15' Ö. L. und soll etwa 35 Tagereisen von Timbuktu entfernt sein. Am 10. Januar 1826 verliess die Kafila Ensala und am 26. desselben Monats betrat sie die Wüste von Tenezarof in 23° 56′ N. Br. und 2° 40′ Ö. L., etwa 20 Tagereisen von Timbuktu, eine kahle Sandwüste, ganz entblösst von allem Grün und so flach wie eine Kegelbahn. · Kurz nach Ankunft dieser flüchtigen Mittheilung aus Tenezarof gelangten Nachrichten nach Tripoli, nach welchen die Kafila von Räubern angegriffen, Laing's Diener und einige Andere getödtet, er selbst verwundet worden sein sollte, mit der Bemerkung, dass es ihm gelungen sei, zum Marabut Muktar zu flüchten, dessen gewöhnliche Residenz sich an einem Orte befinde, den man auf einem Meheri (Reitkameel) in etwa 5 Tagen von Timbuktu aus erreiche."

S. 103: „Die Nachricht über die Angriffe der Räuber wurde vollständig bestätigt durch die Ankunft von Laing's Diener Hamet, welcher Briefe von seinem Herrn brachte, datirt Azoad, den 1. und 10. Juli.”

S. 104:,,Diese Bestätigung durch den Arabischen Diener entfernte alle Zweifel bezüglich des Ereignisses, er sagte aus, sie hätten Tuat verlassen und wären etwa 8 Stunden täglich in forcirten Märschen auf wasserlosen Strecken gereist und am 16. Tag von Tuat ab gerechnet im Wądi Ahennet gelagert."

1) Unbekannter Punkt.

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S. 105:,,Wir reisten dann, sagt der Araber, 19 Tage über eine Wüste, bis wir in Muktar ankamen. Die Kafila ruhte 6 Tage und gelangte dann zu einem Arwan genannten Ort."

(Dann folgt die an den Pascha von Tripoli gelangte Nachricht von Laing's Tod in Timbuktu.)

S. 109:,,Die' Journale Laing's, welche in der Colonial Office angelangt sind, reichen bloss bis zu seiner Abreise von Ensala, die übrigen fehlen" 1).

Leider sind auch die nach England gelangten Journale unseres Wissens niemals ans Tageslicht gekommen. Aus ihnen würde sich wenigstens ergeben, ob Laing überhaupt mit seinen beschädigten Instrumenten Beobachtungen gemacht hat oder ob die oben angegebenen Positionen blosse Resultate der Gissung (dead reckoning) sind, was wohl das Wahrscheinlichere ist; jedenfalls sind die Angaben über den Zustand der Instrumente, welche Laing benutzte, so wie der Umstand, dass die Tagebücher über die jedenfalls wichtige und einzige Reise nach Tidikelt nie publicirt wurden, nicht gerade ermuthigend für eine positive Annahme der Laing'schen Position für Ain-Salah. Wir haben sie auch deshalb beim Entwurf unserer Karte um so mehr unberücksichtigt lassen zu dürfen geglaubt, als sie mit dem Resultate unseres eigenen Versuchs, diese Position auf itinerarischem Weg zu finden, nicht in Einklang zu bringen war. Der Unterschied ist jedoch nicht bedeutend und bezieht sich nur auf die Breite, wogegen die Länge fast genau stimmt. Unser Versuch ergiebt nämlich für Ain-Salah eine Breite von 271° N., also 19' nördlicher als nach Laing, und eine Länge von 2° 10' Ö. von Gr., also nur 5' westlicher als nach Laing. Auffallend und bis jetzt unerklärlich ist uns der Umstand geblieben, dass in den Citaten der Laing'schen Positions - Angabe selbst eine grosse Verwirrung herrscht; Jomard in seinem kritischen Anhang zu Caillie's Travels to Timbuctoo 2) giebt in einer Liste der von ihm bei Konstruktion der Karte benutzten Positionen die Länge von Ain-Salah ebenfalls nach Laing zu 0° 29′ 0′′ Westl. von Paris an, das wäre also bei Hinzurechnung des Längenunterschiedes von Greenwich und Paris nicht

1) Dr. Barth's Nachforschungen über dieselben haben ergeben, dass Laing's Papiere über seine Wüstenreise von ihm selbst vor seinem Tode abgeschickt worden und wirklich im J. 1828 in Rhadimes angekommen, dort aber verloren gegangen sind. In Timbuktu erfuhr Dr. Barth während seines langen Aufenthaltes und bei öfteren Unterhaltungen mit dem Scheich el-Bakay über Laing, dass jetzt Nichts mehr von diesen Papieren vorhanden sei; ferner versicherte ihm der Scheich, dass der Major während seines Aufenthaltes in Asauad (Laing's Azoad) eine Karte über den ganzen nördlichen Theil der Wüste, von Tuat bis zur Hillet el-Scheich herab, angefertigt habe. Siehe über Laing's Schicksale Barth's Reisen, Vol. IV, pp. 462-465, p. 670; Vol. I, p. 544.

2) Travels through Central Africa to Timbuctoo and across the Great Desert to Morocco, performed in the years 1824 to 1828. By Réné Caillié. Vol. II: Geographical Remarks and Inquiries concerning the Travels of M. Caillié, by M. Jomard, p. 325.

2° 15' Östl. v. Greenwich, wie sie unsere bereits citirte einzig authentische Quelle giebt, sondern 1° 51' Östl. L. v. Gr. Sollte Jomard eine andere, uns unbekannt gebliebene Quelle über Laing's Reise gehabt haben? Sein Mémoire lässt uns leider darüber in Zweifel, seine PositionsAngabe, die auch die Breite statt 27° 11' zu 27° 111⁄2' giebt, ist aber von den meisten Kartographen angenommen und benutzt worden, so zuletzt von Henri Duveyrier bei seiner vortrefflichen Karte der Nördlichen Sahara 1).

Wir haben also eine neue Position von Ain - Salah, welche diesen Ort um Grad nördlich von Laing's Angabe bringt. Die Auffindung derselben resultirte, wie bereits erwähnt wurde, aus einem sorgfältigen Zusammenlegen der vorhandenen Itinerarien von den fest oder relativ genau bestimmten nächsten Orten aus. Die wenigen als fest bestimmt zu bezeichnenden Orte sind nach H. Duveyrier's Bestimmungen 2):

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die südlich von Adrhar laufenden Reiserouten ganz unberücksichtigt und zeichnet von hier ab ganz nach der von ihm selbst als falsch orientirt anerkannten Kartenskizze Colonieu's. Die Entfernung Tala's von Adrhar ist ferner nicht, wie Duveyrier annimmt, 138 Kilometer, sondern nur 120 Kilometer, und die Richtung wird (bei Berücksichtigung der Variation von 15 bis 16° W.)

Süd 7° W. + 15 bis 16° W.,

Süd 8 bis 9° Ost.

Tala ist auf unserer Karte demzufolge um 24' östlicher und 9' nördlicher als auf der Duveyrier's zu liegen gekommen. Dass diese Annahme der Richtigkeit sehr nahe kommen muss, ging aus der Weiterkonstruktion unserer Karte immer klarer hervor.

Der zunächst annähernd genau bestimmte Punkt ist
7. Brinken, circa 28° N. Br.,

1° 40′ W. L. v. Paris.

Er wurde abgeleitet aus den Itinerarien, welche nach Colonieu's und Burin's, de Colomb's und Duveyrier's Erkundigungen die Oasen von Sua und Augerut durchziehen, und aus dem Reisewege von Gerhard Rohlfs, der hier zuerst die Tuat-Länder betrat.

Wir wenden uns nun wieder nach Osten und finden hier als einzigen ziemlich gut zu bestimmenden Punkt zwischen der grossen, von Rhadames nach Rhat von Duveyrier festgestellten Karawanenstrasse und Tuat

8. Temassanin 28° 27' N. Br.,

4° 20' Ö. L. v. Paris.

Er wurde festgelegt auf Grund der von uns neu konstruirten, von Wargla nach Tadjenut ziehenden Route BuDerba's im J. 1858 ). Als Kontrole diente Rohlfs' Routenstrecke von Temassanin bis Rhadames, welche bei Berücksichtigung einer magnetischen Variation von 12° W. ein auffallend übereinstimmendes Resultat ergab.

Auf der Basis dieser acht Positionen beruht das ganze Routennetz, welches unsere Karte überzieht, und mit ihm die oben erwähnte neue Position von Ain-Salah. Es ist unmöglich, in diesem Mémoire, welches eigentlich nur über die Quellen zu berichten hat, die Art eines kartographischen Entwurfes mit Worten Schritt für Schritt, bis in das Detail zu verfolgen, wir müssen uns darauf beschränken, die Hauptlinien des Skelettes zu zeigen.

Es sind diess die auf der Karte unterschiedenen Reiserouten. Die erste derselben, wenn wir von Westen nach Osten fortschreiten, ist die von Colonieu und Burin, welche im Jahre 1860 einen Versuch machten, nach Ain - Salah vorzudringen, aber in Tala, einem Hauptort der Oase

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Augerut, auf unüberwindliche Hindernisse stiessen. Das Hauptresultat dieser Reise besteht in der schon citirten, ziemlich dürftigen Kartenskizze der Oasen von Gurara und Augerut, denn der eigentliche Reisebericht') enthält an kartographischem Material Nichts, was nicht in die Karte aufgenommen wäre. Eben so enthält ein Schriftchen über die Oasen, welches Dr. A. Maurin nach den Aussagen eines Arabischen Kaufmanns Namens Ali ben-Mehrin herausgab 2), des Sohnes eines Marabu, welcher Ende 1862 eine grössere Karawane von Geryville aus auf derselben Route nach Timmimun begleitete, um im Auftrag des Kaufmanns Jacques Solari in Gurara einen Markt für Französische Waaren zu eröffnen, wenig Geographisches, so werthvoll es auch für diejenigen sein mag, welche früher oder später ähnlichen Unternehmungen sich widmen wollen.

Die zweite und wichtigste Routenlinie durch Tuat ist dann zunächst die von Gerhard Rohlfs selbst. Sie geht von Tafilet bis Brinken und von hier bis zum Ksor Mharsa in der Oase Ssali, der vorletzten von Tuat, eine ziemlich gewundene Route, die den Ksor Mharsa nach unserer sorgfältigen Konstruktion des Tagebuchs 136 Kilometer genau südlich von Brinken setzt. Diese ganze Routenstrecke ist in so fern von grosser Wichtigkeit, als sie im Verein mit Colonieu's Route eine wichtige Grundlage giebt für die sehr umfangreichen Erkundigungen de Colomb's 3), denn obgleich diese letzteren in zwei vom Dépôt de la Guerre prächtig ausgestattet herausgegebenen Kartenblättern 4) im Mst. von 1:400.000 mit allem möglichen Detail niedergelegt sind, so dass bei ihrem Anblick der Unbefangene vermuthen könnte, es gäbe in Tuat gar Nichts mehr zu thun, so zeigen sich in ihnen doch jetzt, wo es möglich ist, sie zu prüfen, grosse Fehler und Mängel und es fehlt ihnen die Hauptsache, eine feste Grundlinie. Nachdem dieselbe durch Colonieu und Rohlfs geliefert wurde, hat sich herausgestellt, dass Colomb's Entfernungs-Angaben alle zu gross, in vielen Fällen um das Vier- und Sechsfache übertrieben sind. Kein Wunder daher, dass eine gerade Linie, welche man auf de Colomb's Karte von Timmimun nach Taurirt zieht, nicht weniger als 400 Kilometer oder 3 Grad des Äquators

1) Voyage de M. le Commandant Colonieu et de M. le Lieutenant Burin au Gourara. Nouvelles Annales des Voyages 1861, IV, pp. 5-21. 2) Dr. A. Maurin, Les Caravanes françaises au Soudan, relation du voyage d'Ali ben-Mehrin. 8°. Paris 1863.

3) M. de Colomb: Notice sur les Oasis du Sahara et les routes qui y conduisent. Revue algérienne et coloniale 1860, II, pp. 29, 301, 495.

4) Carte des Oasis du Gourara, de l'Ouoguerout etc. etc., dressée par renseignements d'après les instructions de S. E. le Maréchal Randon par le Lieutenant-Colonel de Colomb 1859-1860; und Blatt II: Carte des Oasis de Timmi, du Touat, du Tidikelt etc., dressée etc. Diese Karten enthalten ein bei weitem reicheres Detail als der eben citirte Aufsatz, welcher nur Orts-Namenlisten, politische Eintheilung und die allgemeine Beschaffenheit der Oasen behandelt.

misst, während die ganze Länge jetzt auf 270 Kilometer oder 23° zusammenschrumpft. Kein Wunder ferner, dass nach de Colomb's Entwürfen 1) die Lage von Ain-Salah in der Breite von allen bisherigen Annahmen eine so auffallende Abweichung ergab, denn obgleich de Colomb durch eine durchschnittlich um 20 Kompass-Grade zu nördliche Wegerichtung der Route Taurirt Aulef Ain - Salah letzteres nach Norden zu drängen suchte, fällt es doch immer noch einen halben Grad südlich von Laing's und etwas über südlich von unserer Annahme, nämlich unter 26° 42' N. Br. Rohlfs' gute Aufnahme dieser wichtigen Routenstrecke hat auch darüber Licht verbreitet; Text und der zweite Carton unserer Karte geben davon genügendes Zeugniss.

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So bedeutende Modifikationen also dieser Theil der sehr anerkennenswerthen, reichhaltigen Erkundigungen de Colomb's durch die neuesten geographischen Forschungen erfahren, so wichtig und nur durch Duveyrier berührt und bereichert bleibt seine Itinerar - Sammlung für das Plateau von Tademait, welches als mächtiges Flussgebiet des Wadi Mija zwischen El Golea und Tidikelt ein bedeutendes Areal einnimmt 3). Von diesen Itinerarien fallen drei von El Golea nach Ain-Salah direkt oder auf Umwegen führende Wege zum Theil mit den weiter unten folgenden Itinerarien Duveyrier's zusammen oder ergänzen und erweitern sie. Eine der wichtigsten Wegebeschreibungen ist die von Ghardaja nach Ain-Salah, durch welche die Lage des Ued Mija und Ued Messejjed bestimmt wird. Durch Rohlfs' Forschungen erfuhren diese Itinerarien, de Colomb's wie Duveyrier's, in ihren südlichsten Strecken, im eigentlichen gebirgigen Quellgebiet, dem El Baten, und am Südrand des Hochplateau's, nahe bei Ain-Salah, Meliana und bei Fogara Sua, öfters Modifikationen in Entfernung und Wegerichtung. Während nach den unzulänglichen Wegebeschreibungen der Berichterstatter beider Gewährsleute der hohe Gebirgsrand des Tademait bis 14 Tagereisen nördlich von Ain-Salah zu liegen schien, die Oase von Tidikelt dadurch eine fast nordsüdliche Ausdehnung erhielt, hat sich aus Rohlfs' eigener Anschauung erwiesen, dass jener bis auf einige Stunden nahe an Ain-Salah, Meliana u. s. w. herantritt, in seiner ganzen Ausdehnung die schroffe Nordgrenze der Oase bildet und dieser selbst eine westöstliche Richtung giebt. Dieser und der fernere Umstand, dass wir uns aus mancherlei Gründen gezwungen sahen, die letzten Tagereisen im Gebirge stark zu verkürzen und ihre südliche Richtung in

1) L. de Colomb: Carte générale du Groupe d'Oasis du Gourara, du Touat et du Tidikelt et des voies suivies par les caravanes pour y aboutir. Échelle 1:1.650.000.

2) Die vorstehend citirter Karte zu Grunde liegenden Itinerarien siehe hauptsächlich in Révue algér. et coloniale 1860, II, pp. 322-349, 504-530.

eine südwestliche oder westsüdwestliche umzuändern, sind hauptsächlich auf unsere Annahme einer nördlicheren Breite von Ain - Salah einwirkend gewesen. Eine flüchtige Vergleichung unserer Karte mit derjenigen von de Colomb und Duveyrier wird diese Worte deutlich machen und unsere Annahme rechtfertigen. Eine solche Vergleichung wird ferner auch sofort in unserer Karte jenes Zusammendrängen kleiner Ksors (Dörfchen und Weiler) auf einen oft nur 1 bis 2 Stunden im Umkreis fassenden Raum, welches den kleinen Oasentheilen des ganzen Tuat-Gebiets eigenthümlich zu sein scheint, leicht erkennen lassen, während nach den genannten Karten die Orte mehr gleichmässig und in weniger kompakten Einzel-Gruppen über die Oase vertheilt erscheinen.

Wir kommen zur dritten und vierten Hauptlinie der Karte, Rohlfs' Reiseroute von Ain-Salah bis Temassanin und von hier bis Rhadames. Da über Laing's Bereisung dieser Strecke nie Etwas bekannt geworden ist, so bildet die Konstruktion der Rohlfs'schen Reiseroute die erste und einzige Basis zur Eintragung all' der zahlreichen Linien, welche der fleissige Duveyrier über diese Länder gesammelt und zunächst in seiner Übersichtskarte niedergelegt hat. Diese Route bildet somit einen guten Prüfstein für die Genauigkeit der Duveyrier'schen Erkundigungen. Eine solche Prüfung ist uns möglich geworden durch die freundliche Übersendung des gesammten Details von Seiten des geehrten jungen Forschers, und wie sehr eine solche Prüfung zu Gunsten desselben ausfällt, lehrt eine Vergleichung der weiter unten abgedruckten Itinerarien Duveyrier's, so weit sie das Gebiet unserer Karte berühren. Dass das topographische Detail und die Wegekrümmungen nicht so positiv genau und richtig aus dem Mund eines Arabischen Kaufmanns oder eines Tuareg - Häuptlings erkannt werden konnten, wie zu beschreiben es erst einem gebildeten Europäer vorbehalten blieb, ist selbstverständlich und entschuldigend für die wenigen kleinen Irrthümer, die sich bei Duveyrier in der Lage einiger Brunnen oder der Richtung mehrerer Wadis finden; die Hauptsache liegt immer in der Übereinstimmung oder relativ richtigen Entfernung und Aufeinanderfolge der Namen und diese eben finden wir bei Duveyrier's Itinerar in so erfreulicher Weise, dass wir annehmen müssen, auch die übrigen Itinerarien in längerer oder kürzerer Zeit als vortrefflich bestätigt zu finden.

Vor Niederschreibung der mehrerwähnten Itinerarien noch ein Paar Worte über die fünfte Hauptlinie der Karte, Bu-Derba's Route von Wargla nach Rhat im August und September 1858, da sie ebenfalls eine Basis abgiebt für einzelne Theile der Duveyrier'schen Erkundigungen. Bericht und Karte über diese Reise, erschienen zuerst in der ,,Revue algérienne et coloniale" 1859, eine Übersetzung

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und durch E. G. Ravenstein nach dem Text verbesserte Kartenskizze in der ,,Zeitschrift für Allgem. Erdkunde" 1). Wie viel auch beides und namentlich wohl die Höhenzahlen zu wünschen übrig lassen mögen, die Route ist dennoch als die einzige westlich von Duveyrier's Weg von Nord nach Süd gehende Route ungemein wichtig für Bestimmung des einzigen auch von Rohlfs berührten Punktes, der Sauia Temassanin. Dass die von Letzterem besuchte weisse, thonartige, daher El-Bijod, d. h. das Weisse, genannte Wasserstelle in der Nähe des grossen Wadi Irharhar nicht identisch mit Bu-Derba's gleichnamigem Ort, geht ganz klar aus der Konstruktion der Route hervor und lässt sich leicht erklären aus dem Umstand, dass der Name sich auf eine weite Strecke und nicht auf eine bestimmte Lokalität bezieht, eine in der Nomenklatur Afrikanischer Länderstrecken häufig wiederkehrende Erscheinung.

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'Arīget el-Messlan, Brunnen in der Sandregion Menkebet el-Farass, Brunnen in der Sandregion El-Ahmar, Brunnen in der Sandregion

Tissent, Brunnen auf fester Ebene

Qas-saf, Brunnen bei drei Felsenspitzen

Iss-fauen, Brunnen in einer Ebene zwischen Felsen

Bu-Dhemam, Brunnen in einer Ebene

1 Tag Scharef, Dorf (qaçar) im Augerut

4. Andere Route von El-Golea'a nach Augerüt.

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man betritt den Uad Mīja gerade an der Stelle, wo er aus dem Tademait herauskommt. Hier wird er auch Uád ed-Diss genannt. Man geht über die steinige, im Uad selbst El-Harsch genannte Stelle, über Djellegem, themed (Brunnen nach Regen), und In-Siman (oder Isiman), themed im Und selbst, wo man in der Nacht anhält.

1 Tag

immer im Uad Mīja oder Uad ed-Diss. Man geht über die Mündung der Mijat, von Süden kommender Zuflüsse, den Mussa ben 'Aisch, von SW. kommenden Zufluss. Man verlässt den Ursprung des Uad Mija und geht über eine Wasserscheide im Gebirge. Südwärts kommt man in ein anderes Uadi, das südwärts zieht, und übernachtet in demselben bei El-Gettara, Quelle mit Palmen. Das Uad el-Gettära verliert sich in dem Walde von Gebüsch des Tidīkelt oder des Bezirks von In-Çalah.

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Von El-Golea'a bis Hassi Inīfel (s. I, 5). Diese Strecke wurde mir bald als 2 Tage (grosse), bald als 4 Tage (kleine) lang angegeben. Hassi Inifel, Brunnen im Uad Mija und von da

1 grosser Tag Uadi Tiurhi, der vom Tademaīt kommt und nach dem Sande hinzieht.

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Von Timmimun über El-Kaf, Badrian, Taqejjart, Hadj Gelmām nach Ulad S'aid 1 Tag NNO.

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Es

Messejjed, Uadi wie das vorhergehende. In diesem hält sich das Wasser nach Regen 4 oder 5 Jahre in kleinen Brunnen. 1 Tag Tigmi, grosses Uadi mit rhedir oder Regenbrunnen. geht vom Berge nach der Sandregion. 1 Tag

Uad Ssuf, Uadi in der Sandregion, bei Menkeb Ssuf sich verlierend.

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Tag

1 Tag 1 Tag Tag

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2. Route, teriq foqăni, d. h. „der obere Weg", genannt.

1 Tag

Tag

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1 grosser Tag

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1 Tag 'Aïn Ssuf, Quelle.

1 Tag

Aflissass, Uadi mit dem Brunnen El-'Auda, wo man anhält. Weiter unten in demselben Uadi Brunnen El-Choschba.

1 Tag über Mokkesa, Brunnen im Sande, nach Ssaret, Uadi am Ende des Sandes.

1 Tag

1 Tag

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Errīd, Uadi.

Embedjuen, Uādi mit einem Brunnen.

Djedīd, Brunnen in der heïscha von Megiden. Badrian, Dorf im Gurāra.

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