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Lindstrom's Mühle, am Mad Creek, etwa 30 F. über dem Clear
Creek, 1 Engl. Meile oberhalb Empire City
Vermessungs-Station Nr. 50, 11⁄2 Engl. Mln. oberhalb Empire City
Verlassener Ranch, 5 Engl. Meilen oberhalb Empire City, am
Fuss des Berthoud-Passes

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8.738

8.739

9.464

.

10.715 11.349

Engl. Meilen vom Pass, an

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An den Bergen westlich von Berthoud's Pass, Nordabhang Am Pike's Peak, Nordabhang

10.800

11.325

11.643

11.807

11.816

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12.043

Die Erwartung, dass ein Berg in Colorado die höchsten Californischen Gipfel überragen würde, hat sich hiernach. nicht bestätigt, denn im Sommer 1864 wurden im südlichen Theil der Sierra Nevada mehrere Gipfel aufgefunden und gemessen, die mehr als 15.000 F. Höhe haben. Die früheren Messungen des Pike's Peak waren sehr unvollkommener Art. Der Entdecker und erste Beschreiber dieser Gebirgsgegend, der energische und unermüdliche Captain Zebulon M. Pike, nach dem der ,,Hauptgipfel", wie er ihn in seinem seltsamen,,Account" 2) nennt, getauft wurde, hat ihn selbst am 3. Dezember 1806 trigonometrisch gemessen ,,auf einer Basis von einer Engl. Meile", wahrscheinlich am Arkansas-Fluss südlich vom Pik. Er fand ihn (p. 171, Anmerkung) 10.581 Fuss über dem Niveau „der Prairie" und indem er die Prairie zu 8000 F. über dem Meere annahm, berechnete er die Höhe des Pik zu 18.581 F. Da wir aber aus Frémont's Beobachtung (Report of 2 Expedition, p. 116) wissen, dass der Arkansas etwas weiter abwärts, an der Mündung des Fontaine-qui-bouit, nur 4880 F. über dem Meere liegt, so wird Captain Pike's Basis etwa 5500 statt 8000 F. hoch gelegen haben, die Höhe des Gipfels wäre dann also ungefähr 16.000 F., was immer noch um fast 1800 F. zu viel ist. Dagegen schätzte Oberst S. H. Long, der zweite Erforscher dieser Gegend, die Basis zu niedrig. Der Arzt, Botaniker und Historiograph der Expedition, Dr. E. James, sagt (Long's Expedition to the Rocky Mountains. By Dr. James. Philadelphia 1823. Vol. 2, p. 382): Für Pike's 8000 F.,,substituirten wir 3000 F." Dr. James war der erste weisse Mann, dessen Fuss den Gipfel des Pik betrat, seine Höhe aber maass er trigonometrisch vom Lager am Boiling Spring Creek aus, 25 Engl. Meilen vom Pik entfernt (Appendix, p. 37). Es wurde eine Basis von 1048 F. gemessen, eine zweite Basis von

1) Torrey's Peak in derselben Snowy Range ist eben so hoch oder noch etwas höher.

2) An account of expeditions to the sources of the Mississippi and through the western part of Louisiana &c., in the years 1805, 1806 and 1807. Philadelphia 1810.- Im Appendix zum dritten Theil, S. 16, erzählt er, er habe in Santa Fé einen James Pursley aus Bairdstown (Kentucky) getroffen, ,,den ersten Amerikaner, der je durch die ungeheuren Wildnisse von Louisiana gedrungen war". Dieser Mann, von den Indianern als Gefangener nach der Gegend des Pike's Peak geschleppt, hatte dort Gold gefunden und Proben davon Monate lang in seinem Schrotbeutel herumgetragen.

133.372 F. berechnet und die Höhe des Pik über der ,,Ebene", wo die Beobachtungen gemacht wurden, fand man zu 8507,5 F., was mit den 3000 F. für die Höhe der Basis für den Gipfel 11.507,5 F. ergiebt. Long's Basis muss aber etwas unterhalb der Boiling Springs, etwa 5800 F. über dem Meere, gelegen haben, dadurch wird das Resultat der Long'schen Gipfelmessung etwa 14.300 F., fast genau die wahre, von Dr. Parry ermittelte Höhe.

Schon Blodget weist im „,,United States Agricultural Report for 1853" (pp. 429 und 431) darauf hin, dass die Grenzen des Ackerbaues und des Waldwuchses auf den westlichen Hochebenen weit höher liegen, als man nach der geographischen Breite erwarten sollte, durch Parry's Messungen wird aber diese interessante Thatsache in bestimmten Beispielen vor Augen geführt. Hiernach erreicht. die Baumvegetation in Colorado ihre Grenze erst mit 11.300 bis 12.000 F. '), also ganz ähnlich wie auf den grossen Bergketten der Erde näher am Äquator. So berechnen Schlagintweits die Baumgrenze am Himalaya (etwa 31° N. Br.) zu 11.800 F., in den Andes zu 12.130 F., dagegen liegt sie auf Gebirgen unter gleicher oder selbst niederer Breite wie Colorado viel tiefer, so am Pik von Teneriffa (280) in 7300, am Etna (38°, ziemlich dieselbe Breite wie die des Pike's Peak) in 6600, in den Schweizer Alpen (etwa 46o) durchschnittlich in 6500 F.

Der Grund dieser auffallenden scheinbaren Abweichung von physikalischen Gesetzen liegt in der bedeutenden Erhebung des grössten Plateau's der Erde, das sich zwischen den oberen Zuflüssen des Mississippi und der Californischen Küstenkette über 12 bis 20 Längengrade ausbreitet, von der Mexikanischen Hochebene bis in die Britischen Besitzungen hinein sich erstreckt und bei einer Höhe von 4000 bis 7000 F. zwischen den Parallelen von 40 und 42 Grad am breitesten wird. Diese bedeutende Bodenerhebung in so grossem Umfang bedingt eine beträchtlich höhere Mittel-Temperatur, als kleinere Bergketten oder isolirte Gipfel von gleicher Höhe oder unter gleicher Breite besitzen. Eine andere Ursache dieser höheren Mittel-Temperatur ist die Abwesenheit grosser Massen ewigen Schnee's in den Colorado-Bergen, denn solche Massen drücken nothwendig die Temperatur der zunächst darunter gelegenen Regionen herab. Die eigentliche Schneelinie erreichen die Colorado-Berge überhaupt nicht, obwohl man Schneemassen auf vielen hohen Punkten das ganze Jahr hindurch findet. Die einzige Kette der Felsengebirge, die wahrscheinlich über die Linie des ewigen Schnee's hinausragt, sind die

1) Dass am Long's Peak der Baumwuchs schon in 10.800 F. aufhört, schreibt Parry der rauberen und ausgesetzteren Lage des Nordwestabhangs jener Berge zu.

Wind River - Berge (420 N. Br.), wo nach Frémont's Beobachtungen vom August 1842 die baumförmige Vegetation ihre obere Grenze in 10.160 F. (1500 bis 1800 F. niedriger als in Colorado) erreicht und die Schneelinie ungefähr 2200 F. höher, in 12.400 F., beginnt, während der Gipfel von Frémont's Peak eine Höhe von 13.570 F. erreicht, also mehr als 1100 F. in die Region des ewigen Winters hineinragt.

Über die Baumgrenze in den Felsengebirgen hat man nur noch wenige andere Angaben. Capt. Gunnison berichtet (Pacific Railroad Reports, II, p. 47), dass Tannen- und Espenwäldchen an den Berghängen über dem CochatoopeePass (380 N. Br.) vorkommen, der selbst 10.000 F. hoch ist. Capt. Whipple sagt (ebenda IV, p. 20), dass Pinus flexilis auf den Sandia - Bergen im östlichen Neu - Mexiko (350 N. Br.) in einer Höhe von 12.000 F. gefunden wird, und Jules Marcou bestätigt diess, indem er hinzufügt, dass der Gipfel der Sandia-Berge nur etwa 60 F. weit herab frei von Wald ist. Capt. Whipple giebt ferner an (ebenda, Appendix, p. 280, Anmerkung), dass am San Francisco-Berg im westlichen Neu-Mexiko, unter derselben Breite, der Tannenwald 504 F. unter dem 12.052 F. hohen Gipfel aufhört, also bis 11.548 F. hinaufreicht. An einer anderen Stelle (Vol. III, Geol., p. 7) wird die Höhe des Gipfels zu 13.000 F. angegeben, so dass die Baumgrenze in 12.500 F. zu liegen käme. H. Engelmann, Mitglied von Capt. Simpson's Expedition, fand den höchsten Baumwuchs auf den ebenen, feuchten Scheiteln der Uintah - Berge (41° N. Br.) südlich von Fort Bridger in 10.000 F. Höhe aus Espen bestehend.

Wie überall nördlich vom Wendekreis, so bilden auch in Colorado Coniferen den äussersten Rand der Baumvegetation, obwohl Espen und Birken an geeigneten Stellen. fast eben so hoch hinaufgehen.

Weizen, Mais, Gerste, Hafer &c. werden fast ausschliesslich am South Platte oder nahe am Fuss der Gebirge gebaut, wo Wasser über die Alluvial-Flächen geleitet. werden kann. Im Gebirge selbst findet man nur selten in 8000 bis 9000 F. Höhe einen sonnigen Winkel in einem geschützten Thal mit Kartoffeln, Rüben und Gemüsepflanzen bestellt. In der Höhe von 8500 F. können Kartoffeln schon nicht mehr mit Sicherheit gebaut werden, Parry sah in 8738 F. Höhe ein kleines Kartoffelstück am 4. August von Forst geschwärzt. Rüben halten besser aus. Die Wiesen sind bis weit hinauf an den Alpengehängen gut, im oberen Theil des Middle Park, 8000 bis 8700 F. hoch, sogar unübertrefflich, aber weiter unten an den felsigen Abhängen dürftig.

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Die Darstellung einer Insel durch das Kartenbild wie durch das beschreibende Wort hat einen eigenthümlichen Reiz. Während ein kontinentales Land, mag man seine Begrenzung nach Flüssen oder Gebirgen, nach Sprachen oder politischen Verträgen annehmen, immer nur der Theil eines Ganzen bleibt, der mit den benachbarten Gebieten in vielfältigster Verbindung steht, bildet die Insel etwas in sich Abgeschlossenes, das in seinen natürlichen Verhältnissen, in seiner Bodengestalt, seinen Pflanzen und Thieren wie in dem Typus der Bewohner und in der Kultur-Entwickelung eigenartig und selbstständig erscheint. Erfreut schon die Spezialkarte oder Monographie einer kleinen Korallen-Insel der Südsee, deren Flora und Fauna der Naturforscher in wenigen Stunden bewältigte, oder das Bild einer aus tiefem Meere emporragenden Vulkanspitze, wie St. Paul, in deren Krater man bequem zu Boot umherfährt und die in einer einzigen Hütte wenige durch Hunderte von Meilen von den Mitmenschen getrennte Fischer beherbergt, so wird das Interesse ein ungleich vielseitigeres, wenn man eine der grossen Kultur-Inseln der Erde vornimmt. Hier bietet sich uns nicht nur eine grosse Mannigfaltigkeit der Naturverhältnisse, die zur annähernd vollständigen Erkenntniss schon die langjährigen Arbeiten zahlreicher Fachmänner erfordern, auch die Nation, nach welcher Richtung wir sie studiren mögen, gewährt einen unerschöpflichen Stoff, immer in scharfer Umrahmung, eigenthümlich und charaktervoll. Es giebt solcher grosser Kultur-Inseln nur wenige. Obenan steht Gross-Britannien als einzige Insel, die sich zur Weltmacht entwickelt hat; ausgedehnter und volkreicher, aber im Vergleich zu GrossBritannien ohnmächtig und bedeutungslos ist das uns in vieler Beziehung noch räthselhafte Japan und als drittes Glied in der Reihe erscheint Java mit seinen 2445 Q.-Meilen und 14 Millionen Bewohnern, seiner imposanten Kette thätiger Vulkane und seiner blühenden Bodenkultur. Hinter diesen dreien stehen alle anderen grösseren Inseln weit zurück, selbst das wunderbar fortschreitende Neu-Seeland wird doch noch viele Jahrzehnte brauchen, ehe seine Bevölkerung dicht genug ist, um auch nur mit Java wetteifern zu können.

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wir auf Tafel 18 Darstellungen der Insel nach zwei anderen Beziehungen, indem wir zunächst unter Benutzung der erwähnten Karte neben der administrativen Eintheilung den gegenwärtigen Stand der modernen Verkehrsmittel, das 1857 und 1858 hergestellte Telegraphennetz, die erst neuerdings vollendete Eisenbahn, der bald eine zweite (von Batavia nach Buitenzorg) folgen soll, und die Dampferlinien vorführen, dann auf dem unteren Blatte nach Junghuhn's Meisterwerk (,,Java, seine Gestalt, Pflanzendecke und innere Bauart. Deutsch von Hasskarl". Leipzig 1857) die Höhenzonen der Bodenkultur zur Anschauung bringen. Beide Karten sprechen für sich selbst, sie bedürfen keiner besonderen Erklärungen; nachdem wir aber im Text zu der orographisch-physikalischen Karte von Java (1860, S. 188 ff.) Junghuhn's Charakterisirung der auf dem unteren Blatt der vorliegenden Tafel 18 angegebenen Höhenzonen auszugsweise reproducirt haben, sei es uns gestattet, hier einige kurze Notizen über die wichtigsten Kulturprodukte dieser verschiedenen Zonen anzufügen. Wir entnehmen sie dem ausgezeichneten Scherzer'schen Werk über die statistisch-kommerziellen Ergebnisse der Novara-Expedition (2. Bd. Wien 1865) und den anziehenden Reiseskizzen von Jagor (,,Singapore Malacca-Java". Berlin 1866).

Die heisse Region, O bis 2000 F.

Da es allein in dem westlichen Viertheil der Insel grössere zusammenhängende Strecken von mehr als 2000 F. Meereshöhe giebt, sonst aber nur einzelne Berge gleich kleinen Inseln aus dem weiten Tiefland aufsteigen, so nimmt die heisse Region bei weitem den grössten Theil der Oberfläche ein, in dieser Region aber hat die Bodenkultur die ursprüngliche Wildniss bis auf kleine Reste verdrängt und vorzugsweise sind es die Reisfelder, welche sich hier ausbreiten.

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Reis. Für den Javanen, welcher nur an Festtagen Fleisch geniesst und sich den grössten Theil des Jahres hauptsächlich von Reis nährt, ist dessen Kultur von höchster Wichtigkeit und er verwendet daher auf dieselbe besondere Sorgfalt. Das für die junge Pflanze benöthigte Wasser führt man durch künstliche Wasserleitungen hinab nach den Feldern (Sawah), so dass während der Dauer der Bewässerung das Land weit und breit einem Sumpfe gleicht, in welchem Reiher und Störche herumspazieren und sich ihre Nahrung holen. Hat aber einmal die Pflanze eine gewisse Höhe erreicht und bedarf sie der Bewässerung nicht mehr, dann gewinnt das Land ein völlig verschiedenes Ansehen. Durch die grünlich - gelben wogenden Reisfelder schlängeln sich in allen Richtungen Pfade nach den zahl

reichen Wächterhäuschen, in welchen ein Javane von Zeit zu Zeit an einem über die Felder ausgebreiteten Netze von Stricken zieht, um durch die Bewegung der an denselben befestigten Vogelscheuchen die gefrässige Schaar von Reisdieben (Fringilla oryzivora), zierliche Vögel mit schwarzen Köpfchen, zu verjagen.

Der Reisbau beschränkt sich aber nicht wie in anderen Reisländern auf die Alluvial-Ebenen und centralen Tafelländer, vielmehr werden auf Java bis hoch an den Bergabhängen hinauf terrassenförmige Sawahs angelegt, die wie Bänke eines Amphitheaters hinter einander aufsteigen. Sie folgen den Contouren der Berge und bringen dadurch etwas Architektur in die Landschaft, ein Element, das sonst in tropischen Bildern fast immer fehlt, wo das Wirken des Menschen so winzig und das der Natur so gewaltig ist. Ausser in Sawahs oder überschwemmten Feldern wird ferner der Reis (Bergreis) auch in Gagas und Tegals gebaut. Gagas sind neue Lichtungen, in denen die Bäume nur theilweis gefällt und verbrannt sind. Man stösst an den geeigneten Stellen mittelst eines spitzen Stockes Löcher in den Boden, in welche man je einige Reiskörner wirft, und erhält so ohne alle weitere Vorarbeiten nach 4 bis 5 Monaten eine mässige Ernte. Durch weiteres Aufräumen und Verbrennen der Baumstämme und Urbarmachen des Bodens verwandelt man die Gaga in ein Tegal oder Tipar, auf dem regelmässig Bergreis gebaut wird.

Von allen Inseln des Indischen Archipels hat in Java der Reisbau die höchste Stufe der Vollkommenheit erreicht. Noch jetzt erzeugen nur die fruchtbarsten, civilisirtesten Inseln Java, Bali, Lombok und einige der Philippinen-mehr Reis, als sie verzehren. Auf den Molukken fehlt er ganz, in Borneo, Celebes, Sumatra und manchen der Philippinen ist sein Anbau noch äusserst unvollkommen und in demselben Verhältniss stehen auch die Bewohner auf einer tieferen Kulturstufe. Wie ausgebreitet die Kultur dieser wichtigsten Nahrungspflanze auf Java ist, dürfte am deutlichsten aus dem Umstande entnommen werden, dass sich im Jahre 1856 nach offiziellen Berichten 33.050 Dörfer und kleine Ortschaften mit 1.246.886 Familien mit dem Reisbau beschäftigten, welcher einen Flächenraum von 1.820.326 Bahus 1) (129.179.213 Ares oder 234,6 Deutsche Quadrat - Meilen) einnahm. Dieselben lieferten zusammen 32.844.134 Piculs (à 125 Holländ. Pfund). Die Ausfuhr nach Europa und Nord-Amerika betrug 1860 879.648 Piculs, im Jahre 1857 ausnahmsweise sogar 1.544.276 Piculs.

Mais wird auf Java nur wenig gebaut; eben so spielen die Gewächse, welche essbare Wurzelknollen liefern, im Ackerbau und Haushalt der Eingeborenen eine höchst un

1) 1 Bahu oder Bouw 70,9649 Ares.

bedeutende Rolle, wie z. B. ubi - dschawa (Convolvulus batata), ubi-trobong (Dioscorea esculenta), ubi-saut (Dioscorea pentaphylla). Sogar die Cassava macht davon keine Ausnahme. Indigo. Noch im Jahre 1841 wurde Indigo in zehn Residentschaften gebaut und dehnte sich über 75.000 Bahus aus, welche 192.189 Familien bewirthschafteten. An 728 Fabriken beschäftigten sich mit der Gewinnung des Farbestoffes und die Gesammternte betrug zu jener Zeit 1.862.000 Pfund. Seitdem ist dieser Kulturzweig aber sehr zurückgegangen, 1859 betrug die Fläche der mit Indigo bepflanzten Felder nur noch 18.310 Bahus, deren Kultur 113.080 Individuen beschäftigte und welche eine Ernte von 983.250 Pfund lieferten. Nur in Djokdjokarta entfaltet sich der IndigoBau neuerdings an der Hand der Privatindustrie, während er in den unmittelbar unter Holländischer Botmässigkeit stehenden Provinzen der schlechten Resultate wegen absichtlich eingeschränkt wurde. In den Handel kamen 1863 726.580 Pfund.

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Zuckerrohr. Die Zuckerproduktion auf Java beträgt bei einer guten Durchschnittsernte jährlich ca. 2 Millionen Piculs oder 3121 Millionen Pfund. Die von 173.890 Familien betriebene Kultur des Zuckerrohrs umfasst ungefähr 40.600 Bahus und es befinden sich 96 Zuckerfabriken auf der Insel. Im J. 1863 betrug die Ausfuhr 2.145.302 Piculs. Zimmt. Wie der Verbrauch aller anderen Gewürze nimmt auch der des Zimmt eher ab als zu und seine Kultur auf Java ist offenbar in Abnahme begriffen. Im Jahre 1857 gab es nur noch 3.928.754 pflückbare Zimmtbäume, welche von 10.000 Familien bewirthschaftet wurden und auf einem Flächenraum von 1787 Bahus 240.000 Pfd. Zimmt lieferten. Ausgeführt wurden 1863 nur 157.667 Piculs. Die Qualität ist durch sorgfältige Kultur sehr gehoben worden, ohne jedoch der des Zimmts von Ceylon gleichzukommen. Die Pflanze wird als Strauch kultivirt. Man schneidet die Triebe, wenn sie etwa die Grösse eines gewöhnlichen Spazierstockes haben; jeder Baum wird jährlich acht bis neun Mal geschnitten und liefert 2 oder 3, im Jahre also ungefähr 2 Dutzend Stöcke. Nachdem sie gleich auf der Pflanzung von Laub und Seitenzweigen entblösst sind, werden sie bündelweis in einen Schuppen gebracht, wo ein Arbeiter die Rinde der ganzen Länge nach aufschlitzt und vom Stock löst. Er sitzt dabei auf dem Boden, hält das eine Ende des Stockes mit der Hand, das andere mit den Zehen fest; eine Frau schabt mit einem sichelförmigen, an beiden Enden mit Handgriffen versehenen Messer die Korkschicht von der abgelösten Rinde. Die zurückbleibende Bastschicht, welche den Zimmt des Handels giebt, wird dann in mehreren Lagen über einander zu 3 Fuss langen Streifen an einander gelegt, die sich beim

Trocknen von beiden Rändern aus nach der Mittellinie hin zusammenrollen. In der Sonne werden sie vollständig getrocknet. Zweihundert solcher Rollen bilden ein Bündel.

Pfeffer. Auch die Pfeffer - Kultur macht Rückschritte und dürfte, da sie überdiess bei der Bevölkerung nur wenig beliebt ist, allmählich ganz eingehen. Von 887.555 fruchttragenden Pfefferpflanzen im Jahre 1851 hatte sich deren Zahl auf 492.963 im Jahre 1855 vermindert, welche 4811 Piculs lieferten.

Vanille. Obgleich von dieser krautartigen, fleischigen, in Süd-Amerika und West-Indien einheimischen Schlingpflanze (Vanilla planifolia) dermalen erst 10 bis 20 Piculs Frucht gewonnen und auf den Markt gebracht werden, so verspricht doch ihre Kultur mit der Zeit einen grösseren Aufschwung zu nehmen. Auf der herrlichen Besitzung der Familie van den Bosch zu Pondok - Gedeh am Fusse des gleichnamigen Vulkans gab es im Mai 1858 an 700.000 Vanille-Pflanzen und die Kultur zeigte sich mit der von Teysmann, dem Direktor des Botanischen Gartens zu Buitenzorg, eingeführten Anwendung des künstlichen Befruchtungssystems so lohnend, dass der Verwalter des Gutes dieselbe noch mehr auszudehnen beabsichtigte.

Die gemässigte Region, 2000 bis 4500 F. Diese Höhenzone ist für den Europäer ein ungemein reizvoller Aufenthalt, das Klima ein ewiger Frühling. Der Wald zeigt sich hier in seiner ganzen tropischen Pracht, mehr noch als in der tieferen Zone. Leider ist aber der Boden, welcher dieser Zone angehört, sehr eingeschränkt, seine Ausdehnung beträgt kaum den funfzigsten Theil des Flächenraumes der heissen Region, denn nur in den Preanger Regentschaften besitzen die neptunischen Gebirge auch noch in dieser Zone eine bedeutendere Ausdehnung, während sie in Mittel- und Ost-Java fast nur an den Abhängen der Vulkankegel zu finden ist.

Kaffee. Nächst dem Reis hat keine andere Pflanze für Java eine so grosse Wichtigkeit als der Kaffeestrauch, welcher in Java eine zweite Heimath gefunden hat und der Holländischen Regierung den reichsten Gewinn abwirft. Während der letzten Jahrzehnte hat indess die KaffeeKultur nicht an Ausdehnung gewonnen, der Ertrag aber und namentlich die Qualität des Produkts machten bedeutende Rückschritte, was der unzweckmässigen Behandlungsweise der Beere so wie der Erschöpfung des Bodens zugeschrieben werden muss. Bei 220.000.000 Kaffeebäumen, die von 450.000 Familien gepflegt werden, beläuft sich die durchschnittliche jährliche Produktion auf 135 bis 150 Millionen Pfund Kaffee, während Brasilien mehr als das Doppelte dieser Quantität erzeugt. Die Ausfuhr betrug 1863 1.207.252 Piculs.

Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1866, Heft XII.

Zur Anlage einer Kaffee - Pflanzung wird zuerst der Wald gelichtet; da der Kaffeestrauch aber Schatten liebt, so lässt man zuweilen eine genügende Anzahl Bäume stehen und pflanzt zwischen den grossen, auf dem Boden liegenden Stämmen, die zu schwer für den Transport dem Vermodern preisgegeben werden. Das Erzeugniss dieser etwas rohen Kulturmethode, die mit dem Reisbau in Gagas verglichen werden kann, ist in Java als Waldkaffee bekannt. Gewöhnlich aber wird der ganze Wald gefällt, die Stämme werden fortgeschafft oder verbrannt, die Wurzeln ausgegraben, eine schwere Arbeit, die viele Hände und die Anwendung des Büffels erfordert. Steiniger Untergrund muss vermieden werden, weil die Pfahlwurzeln sonst nicht in die Tiefe dringen können und schon ganze Pflanzungen aus dieser Ursache zu Grunde gegangen sind. In den gesäuberten Boden pflanzt man in 8 bis 12 Fuss Abstand die in besonderen Saatbeeten erzogenen oder aus abgefallenen Früchten entsprossenen, 12 bis 15 Zoll hohen Sämlinge. Die besten Pflanzen sollen aus dem vom Musang (Paradoxurus musanga) ausgeworfenen Samen spriessen. Der Musang, der sich fast in jedem Zoologischen Garten befindet, ist nämlich ein kleines Raubthier, das nur die reifsten Früchte nascht und nur ihre fleischige Hülle verdaut. Die nur aus Kaffeebohnen bestehenden, vom Musang ausgeworfenen, vom Regen abgewaschenen Häufchen werden besonders gesammelt und für begünstigte Kunden aufgehoben, da sie den wohlschmeckendsten Kaffee geben. In der Regel, namentlich in weniger als 2500 Fuss hoch gelegenen Pflanzungen werden die gefällten Waldbäume durch besondere Schatten gebende Bäume, gewöhnlich Dadap (Erythrina sp. div.), ersetzt, die so gepflanzt werden, dass jeder Kaffeestrauch zwischen 4 Schattenbäumen steht, daher der Name Dadap- Kaffee zum Unterschied von Waldkaffee. Im dritten Jahre trägt der Baum die ersten Früchte, im vierten giebt er eine volle Ernte, nach 12 bis 14 Jahren ist der Ertrag so gering, dass er die Mühe des Pflückens nicht mehr lohnt; der Boden ist erschöpft, die Pflanzung wird verlassen.

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