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nur etwas Kupfer, Silber ist auch dort nicht gefunden worden. Auch diese Arbeiten blieben liegen. Zuletzt legte man Gruben am Berge Bai-Jangu an, der etwa 400 Werst von Kuldscha entfernt ist. Auch hier arbeitete man mit 6- bis 800 Menschen 2 Jahre lang, aber auch hier fand sich Nichts. Hunderttausende von Rubeln waren in die Erde gegraben und die Regierung verlor so ihre letzten Hülfsmittel und machte Hunderte von Tataren- und Kalmücken-Familien zu Bettlern.

Zuletzt legte man sich aufs Schätzesuchen. Die Sage ging im Volke, dass im Flusse Kasch ungeheure Reichthümer liegen sollten, und diese wollte man jetzt heben. Aber auch diese Hoffnung wurde zunichte und alle Mühen und Kosten, diese Schätze herauszuschaffen, wurden unnütz verschwendet.

Seit dieser Zeit haben die Mandschu aufgehört zu spekuliren, sie haben sich in ihr Schicksal ergeben und mühsam schleppt ihr Reich sich fort, bis es in Trümmer zerfällt. Die Stadt Kuldscha. Nachdem ich somit die Verhältnisse des Ili-Thales und seiner Einwohner in kurzen Zügen geschildert habe, will ich jetzt noch Einiges über die Hauptstadt des Hi-Thales mittheilen, in der ich mich selbst kurze Zeit aufgehalten und den grössten Theil der mitgetheilten Materialien gesammelt habe.

Wenn man die endlose Kirgisen - Steppe durchwandert hat, in der man nach langen Tagereisen durch Wüsteneien nur auf eine höchst spärliche Bevölkerung stösst, so erscheint Einem schon ein Kosaken - Dorf voller Leben und Abwechselung. Um so überraschender ist der Eindruck, den das búnte Gewirr der volkreichen Stadt Kuldscha nach der einförmigen Steppenreise auf den Reisenden macht. Man scheint wie durch einen Zauberschlag in eine neue Welt versetzt zu sein, die uns trotz ihrer Schattenseiten anzieht und fesselt.

Die Stadt Kuldscha liegt, wie ich schon gesagt, dicht am rechten Ufer des Ili, nicht weit von der Mündung des Uklyk. Die Stadt besteht 1. aus der eigentlichen Festung, die hauptsächlich von Mandschuren bewohnt wird, mit einer Lehmmauer umgeben ist und dem Ili am nächsten liegt; 2. aus der Chinesen-Stadt, die sich nördlich an die Festung anlehnt, und 3. aus den Gehöften der sich mit Ackerbau und Gartenzucht beschäftigenden Einwohner, die eine Art von Vorstadt bilden.

Da mir der Eintritt in die Festung nicht gestattet war, so kann ich über die Bauart derselben nichts Genaueres angeben. Die Chinesen-Stadt ist von bedeutender Ausdehnung, die Hauptader derselben bildet der Markt, der sich in vielerlei Windungen als eine nicht allzu breite Strasse hinzieht. Vom Bazar aus führt ein buntes Gewirr von Querstrassen und Gassen, die oft nur wenige Faden breit

sind und die den Markt wie ein Labyrinth von Fäden einhüllen. Rings um diese Chinesen-Stadt liegt die Vorstadt, die aus den Gehöften der mit dem Feldbau sich beschäftigenden Einwohner besteht. Von Feldern, Gärten und Wirthschaftsgebäuden umgeben liegen hier die Häuser ohne jegliche Ordnung oft 2 Werst von einander entfernt. Hier ist keine Spur von Strassen und nur Feldwege schlängeln sich zwischen den Gehöften hindurch. Diese Vorstadt oder vielmehr das Weichbild der Stadt Kuldscha bildet einen Halbkreis mit einem Radius von etwa 5 bis 6 Werst und wird von dem Flusse Uklyk durchschnitten. Ich passirte nur den westlichen Theil desselben, der nicht weit hinter dem Flecken Tardschi beginnt. Das, was ich von den Anlagen dieser Chinesischen Feldbauer gesehen, hat mir grosse Achtung vor ihnen eingeflösst. Die Felder waren auf das Sauberste angelegt, in regelmässigen Figuren reihten sie sich an einander. Die Kanäle, die sie umgaben, befanden sich in musterhaftester Ordnung und waren in schnurgeraden Linien ausgestochen; die Getreidefelder waren schon abgeerntet und nur mit Gemüsen besetzte Felder, Tabaksund Mohnfelder lagen wie grüne Sammetteppiche zwischen den gelben Stoppelfeldern. Die Gemüse- und Tabaksfelder waren auf das Regelmässigste bepflanzt und vollständig von jedem Unkraut gereinigt. In der Mitte jedes Felder-Areals lagen die Wirthschaftsgebäude und das Wohnhaus der Eigenthümer, aus Lehmsteinen gebaut. Dicht bei den Häusern waren überall Gärten mit allerlei Fruchtbäumen (Apfel-, Pfirsich- und Aprikosenbäumen) und ausserdem ein kleines Pappelwäldchen angelegt. Diese Baumanlagen geben das beste Zeugniss für die Tüchtigkeit der Chinesen. Ihre Anlage ist mit bedeutenden Schwierigkeiten verknüpft, da die Trockenheit des Bodens und die Sonnenhitze keinen natürlichen Baumwuchs gestatten und die Bäume in den ersten Jahren vieler Pflege bedürfen. Überall auf den Feldern herrschte ein reges Leben. Die Weiber und Kinder waren meist mit dem Reinigen der Felder beschäftigt, während die Männer theils auf den Tennen und Mohnfeldern, theils in den Wassergräben arbeiteten.

Die Wege, die sich zwischen den Gehöften hindurch schlängeln, sind in einem jämmerlichen Zustand und nirgends ausgebessert; die schweren Chinesischen Lastwagen mit ihren rauhen Schienen haben oft fusstiefe Furchen gezogen. Diese Wege sind ganz schmal, so dass die breiten Chinesischen Wagen, deren Räder wohl einen Faden auseinander stehen, ihre ganze Breite einnehmen. Wenn sich daher zwei Wagen begegnen, muss der eine auf die Seite gelenkt werden, bis der andere vorbei gefahren ist. Aber auf solche unbedeutende Dinge wie die Anlage von guten Wegen achtet die Regierung nicht, die Beamten reiten stets, und ob das niedere Volk Wege nöthig hat, kümmert sie wenig.

Was die Stadt Kuldscha betrifft, so habe ich schon erwähnt, dass ihre eigentliche Lebensader die Marktstrasse ist.

Diese Marktstrasse ist höchstens 10 Faden breit. In der Mitte ist eine Erhöhung von etwa 2 Arschine Höhe und 2 bis 3 Faden Breite, diess ist der Fahrweg. Wenn sich auf demselben zwei Wagen begegnen, so kostet es viele Geschicklichkeit auszuweichen, denn bei der geringsten Unvorsichtigkeit können leicht beide Wagen von der Erhöhung herabstürzen. Die beiden Häuserreihen, die die Marktstrasse einfassen, bieten den merkwürdigsten Anblick dar. Alle Häuser sind mit Schnitzwerk verziert und die Wände mit buntem Papier und Inschriften übersäet, die Läden sind meist offen und nur auf Pfosten gestützt. Hier reiht sich Laden an Laden. Selbst die Werkstätten der Handwerker sind von der Strasse offen und man kann sie von hier aus arbeiten sehen. Die Strassen selbst sind voll von Schmutz und Unrath und die ganze Atmosphäre ist verpestet, denn Jedermann wirft Müll und Küchenabfälle einfach auf die Strasse, die niemals gereinigt wird. Auch die Läden sind meist schmutzig und mit schwarzem Russ überzogen. Nur wenige in neuerer Zeit errichtete Läden sind geschmackvoll gebaut und mit bunter Ölfarbe angestrichen. Auf der Strasse herrscht ein wilder Lärm, die Kaufleute in den Läden laden den Vorübergehenden ein, indem sie mit lauter Stimme ihre Waaren anpreisen, Hunderte von ambulirenden Händlern bieten Fleisch, Früchte, Medizin u. s. w. feil und schreien, dass Einem die Ohren gellen, dazu die dichte Volksmasse, die sich wie ein Bienenschwarm in den Strassen hin und her drängt. Beamte, Soldaten, reiche Privatleute, Kalmücken, Tataren, halb nackte Bettler, geputzte Frauenzimmer, alte Weiber, in Lumpen gehüllt, die aber doch schöne Rosen in den sehr zierlich frisirten Haaren tragen, Alles wälzt sich in buntem Durcheinander an uns vorüber. Wie soll man diess Gewirr beschreiben? Worte reichen dazu nicht hin. Die übrigen Strassen der Stadt sind eng und winklig, sie sind menschenleer und erscheinen wie schmale Durchgänge, da die Häuser so gebaut sind, dass die Fenster nach dem Hofe zu liegen und man von der Strasse Nichts als die kahlen Mauern erblickt.

Die einzigen Häuser am Markte, die nach der Strasse zu keine Läden haben, sind die Häuser der Chinesischen Grosshändler, Hoa-ör-dau (Blumenläden). Diese Häuser sind so gebaut, dass sie mit dem Giebel zur Strasse liegen. Ein Thorweg mit eisernem Gitter, das stets geschlossen ist, führt zu einem schmalen Hofe, an dem zu beiden Seiten die Gebäude liegen.

Hier sind die Läden, das Comptoir, die Wohnzimmer der Commis und die Speicher. Die Hoa-ör-dau sind reiche Kaufleute aus dem eigentlichen China, die selbst nicht in Kuldscha wohnen, sondern hier nur Waarenlager halten, die sie von Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1866, Heft VII.

ihren Commis verwalten lassen. Durch einige Tataren machte ich mit mehreren dieser Kaufleute Bekanntschaft und wurde von ihnen freundlichst aufgenommen. Die Läden der Hoaör-dau bestehen aus einem geräumigen, sehr sauber eingerichteten Zimmer, in dem man nirgends Waaren ausgestellt sieht. An der einen Seite des Zimmers führt eine Thür zu dem Waarenlager und vor dieser Thür befindet sich ein langer Ladentisch. Verlangt man irgend eine Waare, so wird sie gleich aus dem Waarenlager geholt.

Beim Abschliessen eines Handels reichen sich beide Theile die Hand, die sie mit den langen Ärmeln verdecken, und theilen sich durch Druck der Finger Preisforderung und Kaufgebot mit. So handeln sie mit einander, ohne ein Wort zu sprechen, und nur aus den Mienen kann man die Missbilligung oder die Annahme der beiden Betheiligten erkennen. Ist man übereingekommen, so wird der Pakt durch Händedurchschlagen fest gemacht. So kann man in Gegenwart von vielen Zeugen einen Handel abschliessen, ohne dass die Anwesenden die Bedingungen des Abschlusses erfahren. Die Hoa-ör-dau sollen so sichere Kaufleute sein, dass sie nie einen abgeschlossenen Handelsvertrag brechen. Russische Kaufleute vertrauen ihnen Tausende von Rubeln auf Handschlag an und noch nie soll bei ihnen eine Betrügerei vorgekommen sein.

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von aussen

Auf der ganzen Ausdehnung des Marktes befinden sich zwischen den Läden und Werkstätten eine grosse Anzahl von Gasthäusern und Schenken, die schon durch einen an einer Stange befestigten Fisch zu erkennen sind. Die meisten dieser Gasthäuser sind wahre Diebshöhlen, die vor Schmutz starren. Hier ist der Versammlungsort aller Gauner und Spieler. Der Eingang zu denselben war so abschreckend, dass ich keines derselben zu betreten wagte. Nur drei Gasthäuser habe ich besucht, zwei davon waren Chinesische, eins derselben war ein Dungenisches. Das Innere der Chinesischen Gasthäuser bestand aus grossen Sälen, die auf hölzernen Säulen ruhten. Die Wände waren mit bunten Bildern beklebt und von der Decke herab hingen Papierlaternen. In den Sälen standen wie in unseren Kaffeehäusern Tische, Bänke und Sessel. Hinter dem grossen Saale befanden sich noch kleine Zimmer für geschlossene Gesellschaften. Da mich die Hoa-ör-dau sehr freundlich bewirthet hatten, so lud ich drei derselben ein, mit mir zu speisen. Ich verlangte ein vorzügliches Diner und der Wirth erklärte mir, er wolle mir Alles so zurichten, dass ich mit der Chinesischen Küche zufrieden

sein würde, und in der That hielt er sein Wort. Er richtete uns ein ungeheures Mahl zu. Zuerst kamen 8 kalte Entréegerichte, dann 17 warme Speisen, darunter achterlei Braten, dann fünf verschiedene Gebäcke mit Füllung. Für das ganze Mahl, von dem wir nicht die Hälfte verzehren konnten, forderte er ungefähr 5 Silber-Rubel, den Branntwein und das Bier mit eingerechnet. Diess ist gewiss ein deutlicher Beleg für die Billigkeit der Nahrungsmittel in Kuldscha.

An mehreren Stellen des Marktes finden sich BuddhaTempel, von denen mehrere reich verziert sind und sich mit ihren geschweiften Dächern recht gut ausnehmen. Es wurde mir zwar der Eintritt in den Hof gestattet, aber da wegen des Todes des Kaisers keine Spiele vor dem Tempel Statt finden durften, so waren die eigentlichen Tempelgebäude, die parallel mit dem Eingangsthor in kleinen Zwischenräumen hinter einander liegen, verschlossen und ich konnte sie nicht besichtigen.

Da es dem Zweck meines Aufsatzes nicht entsprechen würde, eine eingehende Beschreibung der Stadt Kuldscha zu geben, so mögen diese kurzen Andeutungen genügen und ich will nun zum Schluss mittheilen, was ich über den Handel zwischen Sibirien und der Пli-Provinz erfahren konnte. So lange die Kirgisen der Dsungarischen Steppe, d. h. südlich und westlich vom Irtisch, der Russischen Krone nicht unterworfen waren, konnte von Handelsbeziehungen zwischen Russland und dem Ili-Thale gar nicht die Rede sein. Zwar mögen wohl immer Russische Waaren zum Ili gelangt sein, aber auf grossen Umwegen über das Chanat Kokand oder über Orenburg und Buchara. Je mehr sich aber die Russische Herrschaft südlich von Semipalatinsk ausbreitete, desto mehr wuchsen die Handelsbeziehungen zwischen Semipalatinsk und China. Diess veranlasste die Russische Regierung, im Jahre 1852 Konsulate und Faktoreien in Kuldscha und Tschugutschak zu errichten, um dadurch diesen Handel zu befördern.

Da der Haupthandels-Artikel, der aus China ausgeführt wird, Thee ist, so musste der Handel über Tschugutschak den Kuldschinischen Handel überflügeln, da die Route über Kuldscha nach Peking mehr Schwierigkeiten darbietet als über Tschugutschak. Die übelen Finanzverhältnisse des Landes trugen ebenfalls nicht wenig dazu bei, den Kuldschinischen Handel herabzudrücken.

Den Gang der Handelsverhältnisse selbst wird man am besten aus den offiziellen Berichten des Semipalatinskischen Zollamtes und des Kuldschinischen Konsulats ermessen können.

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Im Jahre 1850 wurden nach Kuldscha ausgeführt: Nanking, Plüsch, Halbkattun, Futterkattun, Tücher, Tick, Kasten, Spiegel, Leder, TatarenStiefel, verarbeitetes Kupfer und Eisen, Gusseisen, Otternfelle, Teriak, Theemaschinen, Zucker, Halbseide und Tuch.

Im Jahre 1851 wurden nach Kuldscha ausgeführt: Baumwollenzeug, Manchester, Wohlgerüche, Spieldosen, Ziehharmonikas, Tatarische Bücher, Schaffelle, Korallen, lackirte Theebretter, Kupfervitriol, Gold (24 Pfund), buntes Glas, Gläser und Kamelotte.

Im Jahre 1850 wurden aus Kuldscha ausgeführt: Daba, Bäs, Fächer, Silber (29 Pfd.), Rosinen, Äpfel, Reis, Baichu-Thee (647 Pud), Grüner Thee (6 Pud), Ziegelthee (1333 Pud) und Seidenzeuge.

Im Jahre 1851 wurden aus Kuldscha ausgeführt: Silber (3 Pud 91 Pf.), Baichu-Thee (665 Pud) und Ziegelthee (1146 Pud).

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640 28.244 Rubel. 42.190 99 30.661 Die ganze Einfuhr betrug 91.095 Rubel. Die Steppe verbrauchte von dieser Einfuhr 2000 Rubel mehr als im vorigen Jahre. Es blieben sonach in den Händen der Russischen Kaufleute 13.470 Rubel für das nächste Jahr. Der Thee wurde in diesem Jahre meist nur auf Silber gekauft.

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63.166 Rubel.

32.938 Rubel, 12.293 99 34.245 33 79.476 Rubel.

Daba

Davon gingen Waaren nach Sibirien über Semipalatinsk für 63.871 R., nach der Kirgisen-Steppe für 15.605 Rubel.

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Andere Waaren

Pud)

40.825 Rubel,

1.598 1.180

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3.093 99

2.032 99

Der gesammte Thee betrug 48.728 Rubel.

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Die Gesammt - Einfuhr nach Russland betrug 80.317 Rubel. Von dieser Einfuhr wurden Waaren für 69.620 Rubel nach Semipalatinsk, für 10.697 Rubel nur bis zur Kirgisen-Steppe geführt.

1857.

Die Ausfuhr nach Kuldscha war in diesem Jahre bedeutend geringer als im vorigen Jahre, da Unruhen in Tschugutschak Hemmungen im Handel hervorgebracht hatten; sie betrug 51.743 Rubel, darunter war für 15.200 Rubel Nanking und für 7500 Rubel Kattun. Auch die Einfuhr nach Russland hatte der Unterbrechung wegen abgenommen. Sie betrug:

1. an Thee:

Baichu (1380 Pud).

kleiner Ziegelthee (124 Pud)

Fu-Thee (58 Pud)

Tsaulau (91 Pud)

2.417 Stück Hornvieh

3. andere Waaren

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Von dieser Summe wurden für 44.903 Rubel Waaren nach Russland, für 3847 Rubel Waaren nach der Kirgisen-Steppe eingeführt.

1858.

Die Ausfuhr nach Kuldscha betrug 54.625 Rubel, darunter befanden sich 7 Pud und Pfund silberne Löffel im Werthe von 6732 Rubel. Trotz dieser geringen Ausfuhr war die Einfuhr nach Russland dennoch geringer. Sie betrug:

1. Thee:

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1860.

22.120 Rubel, 6.585 Rubel. Gesammt-Einfuhr 28.706 Rubel.

Die Russische Ausfuhr nach Kuldscha betrug in diesem Jahre nur 35.784 Rubel, wovon aus Russland für 25.718 und aus der KirgisenSteppe für 10.066 Rubel Waaren ausgeführt wurden. Unter diesen befanden sich 2 Pud 27 Pfd. Silber im Werthe von 3103 Rubel und 12 Kameele im Werthe von 588 Rubel. Diese geringe Ausfuhr wie überhaupt die Abnahme des Handelsumsatzes in den letzten Jahren hatte ihren Grund darin, dass es den Russischen Unterthanen verboten war, Silbermünze nach China auszuführen. Da dieses Verbot sich auf Münzenausfuhr nach Kokand nicht bezog, so ging das Silbergeld, welches in China bedeutenden Werth hat und der gesuchteste Handelsartikel war, über Kokand nach Kuldscha. Um frei mit Silbergeld handeln zu können, stiegen viele Kirgisische und Tatarische Handelsleute nicht in der Faktorei, sondern bei den Taschkenzen ab, die weiter östlich dicht bei der Stadt Kuldscha eine kleine Handelskolonie haben.

Wegen Mangels an Silber war auch der Absatz der Russischen Waaren sehr schlecht, denn die ganze Einfuhr betrug in diesem Jahre: nach Semipalatinsk

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nach der KirgisenSteppe 410 Rubel,

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693 Rubel. Zusammen 13.720 Rubel. 3.312 R. (394 St.) 3.197 1.560 (145 St.) 1.271 294 (3 St.) 150

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(2 St.)

5.166 Rubel, 22.636

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30.436 Rubel.

1861.

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Summe 18.123 Rubel,

Pferde (163 Stück) Hornvieh (1004 Stück) Kameele.

daher die ganze Einfuhr

134 29 2.871 Rubel. 963 Rubel,

-383 Rubel,

21 1.266

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Für das Jahr 1862 war das Ergebniss der HandelsBilance noch nicht bekannt. Wie ich von den Kaufleuten hörte, soll sich der Handel im letzten Jahre noch gehoben. haben, aber mit der Zeit scheint er einen ganz anderen Charakter annehmen zu wollen. Der Thee steigt von Jahr zu Jahr im Preise, so dass er gegenwärtig nur gegen Silber eingetauscht werden kann, wenn der Kaufmann nicht geradezu Schaden haben will. Der Theehandel scheint also dadurch in Verfall zu gerathen, dafür hat aber der Viehhandel von Jahr zu Jahr zugenommen und es übersteigt schon der Viehhandel im Jahre 1861 den Theehandel um 2561 Rubel; im letzten Jahre soll er sich nach Angabe der Kaufleue fast verdoppelt haben.

Aber die Chinesische Regierung, als ob sie instinktmässig jeden Fortschritt hindern wollte, fängt diesen Viehhandel zu beeinträchtigen an und hatte schon vor meiner Ankunft verboten, den Russen Vieh zu verkaufen, da die Armee im Kriegsfall dasselbe vielleicht nöthig haben würde; dagegen hat der Konsul Protest eingelegt und der Dsaudsün soll die Maassregel schon rückgängig gemacht haben.

Wenn der hiesige Handel sich nicht so schnell zu heben vermag, so ist daran allein der Argwohn der Chinesischen Regierung Schuld, die jeden Fremden als einen Feind des Landes betrachtet und ihm so viel Hindernisse als möglich in den Weg zu legen sucht. Erst dann wird der hiesige Handel zur Blüthe gelangen, wenn eine freie Bewegung der Nachbarvölker unter einander Statt finden kann. Und eine solche Zeit scheint nicht mehr allzu fern zu sein, denn selbst Chinesische Kaufleute haben schon begonnen, die angrenzenden Provinzen des Russischen Reiches zu besuchen, und in diesem Jahre hat zum ersten Mal ein Chinesischer Kaufmann West-Sibirien bereist und den Irbit'schen Jahrmarkt besucht. Hoffentlich wird es auch bald Europäern gestattet sein, die westlichen Provinzen China's zu durchreisen.

1) In meinen Manuskripten steht als Jahres-Einfuhr nach Semipalatinsk 35.130 Rubel, nach der Kirgisen-Steppe 22.427 Rubel, zusammen 57.557 Rubel. Ob hier ein Fehler in den Posten oder ob die, Summe falsch ist, vermag ich jetzt nicht zu entscheiden.

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