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Erzherzogs, angewiesen ward nach Budweis zu rücken. Am 9ten wieder aufgebrochen, erreichte er in fünf 17 M.s.8. Pils. Mårschen über Blattna und Pisek diese Stadt mit 12 Landwehr - Bataillonen 20 Bat. 12 Esc. Linientruppen, welche im Ganzen etwas über zwanzig Tausend Mann betrugen; 1 Bat. 2 Esc. waren nach Stab, 2 Bat. 2 Esc. unter General Radivojewich nach Klattau entsendet worden, den Marschall Bernadotte zu bes obachten, welcher der böhmischen Grenze entlang, gegen Straubing zog.

1 M. n. w.

Zu Budweis empfing der österreichische General den Befehl, die Würtemberger von Uhrfähr-Linz auf das rechte Donauufer zurückzuwerfen *), führte seine 4 M. f. Budw. Truppen demgemåß am 14ten nach Kappliß, den 16ten 34 M. f. Kap., nach Freystadt und Waldenfels, und verfügte für den Freyst. nächsten Tag Folgendes. Graf St. Julien marschirt 4M.f. Freyst. mit 6 Bat. 2 Esc. nach Mauthausen, um die Geg 3 M. s. d. 1. L. ner zu veranlassen, sich bei Linz durch Entsendungen nach diesem Punkte zu schwächen; die Hauptcolonne von 10 Bat. 8 Esc. rückt auf der Freystädter Straße 4 M. s. Freyst. nach dem Pfennigberg, und unterstüßt durch Bedrohen zu. ¿M. n.š. der Dörfer Kaßbach und Dornach die 10 Bat. 2 Esc. u. L.

*) Bei diesem Befehle des Generalissimus lag nicht die Abficht einer vereinzelten Demonstration, sondern ein großer Entwurf zum Grunde, dessen Gelingen die allgemeine Lage der Dinge gänzlich umgestaltet haben würde, da es sich um nichts Geringeres handelte, als den größten Theil der Armee von Innerdßterreich an der Donau mit Kollowrath zu vereinigen.

unter General Sommariva, welcher bei Neu-Helmons

dd die Straße von Zwettel verlassend, über Lichten- 21 M. f. 8. Wald. berg und den Pöstlingberg vordringt, und sobald ein 2 M. f. N. H. Gefecht bei Kazbach bemerkbar wird, den Brückenkopf von Urfahr lebhaft angreift. Sechs Landwehr-Bataillone bleiben bei Götschker in Reserve.

Insofern den Leser ein Vorgefühl des Mißlingens überkommen sollte, wird dieses durchaus nicht getäuscht. Nachmittags vier Uhr vertrieb der Vortrab der mittleren Colonne den Feind aus Kaßbach und Dornach, worauf sie in der Ebene zwischen der Straße und St. Magdelena aufmarschirte, allein es vergingen zwei Standen, ohne daß die Abtheilung Sommariva's zum Vorfchein kam, wogegen die erste Division des sächsischen Corps bei Linz eintraf, und sofort zu defiliren bes gann*). Graf Kollowrath hielt es unter diesen Umstånden für angemessen, den Rückzug anzutreten, und verstärkte die Vordertruppen, welche nunmehr mit Verlust einiger Geschüße heftig gedrängt wurden, bis etwa um sieben Uhr ein am Pöftlingberge beginnendes Gefecht die Würtemberger zum Haltmachen veranlafste. General Sommariva, durch schlechte Wege aufgehalten,

*) Bernadotte (am 14ten von Passau aufgebrochen,) kam an diesem Tage von Efferding. Nur die Reuterei seiner Avantgarde nahm unmittelbaren Antheil an dem Gefecht der Würtemberger, welche ausserdem durch das Feuer einiger såchfischen Zwölfpfünder, vom rechten Ufer aus unterstüßt wurden.

2 m. n. 8.

Kazb.

hatte erst zu dieser Zeit den Ort seiner Bestimmung erreicht, und bald die Ueberzeugung gewonnen, daß der günstige Augenblick verstrichen sey, weshalb er nur ein unbedeutendes Geplånkel mit den sächsischen Bataillonen begann, welche vor die Verschanzungen gerückt waren. Diese erstürmten den Rand der Höhe, ohne sich einiger weiter vorwärts gelegener Gebäude bemächtigen zu können; die hier lagernde österreichische Abtheilung wurde aber in den spåten Abendstunden durch würtembergische Jäger (denen angeblich ein Ueberläufer das Feldgeschrei verrathen hatte,) vollständig überfallen, und verlor dreihundert Gefangene.

Ohne einen Feind gesehen zu haben, vereinigte sich Graf St. Julien am 18ten zu Freystadt wieder mit dem dahin zurückgegangenen Corps, welches durch 23 Bat. 2 Esc. aus Böhmen verstärkt ward. Bernadotte blieb bei Linz stehen, wo einige Tage spåter die von Passau herangezogene Division Dupas zu ihm stieß; 1m. f., 2M. einige Postengefechte mit den bei Neumarkt und Leonw. Freyst. felden aufgestellten Vordertruppen der Gegner, können füglich mit Stillschweigen übergangen werden*).

*) La guerre de 1809 T. I. 2de partie p. 75. 77, 79, 80, 82. 120-130. Deft. Mil. Zeitschr. Jahrg. 1824. Band III. S. 196. Pelet Mémoires T. III. p. 268. 269. Kurz Geschichte II. S. 254-262. Allgemeine Militair - Zeitung. Jahrg. 1836. No. 70. Handschriftliche Nachrichten.

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Vierter Abschnitt.

Schlacht von Groß - Aspern.

Nachdem durch das Gefecht am 13ten Mai die befondere Aufmerksamkeit der Desterreicher auf den Punkt von Nußdorf gelenkt worden, und demnächst die Armee des Erzherzogs am Bisamberge eingetroffen war, durfte der französische Heerführer nicht mehr hoffen, den Donauübergang dort zu bewirken; es blieb nichts übrig, als den Versuch in der Gegend von KaiserEbersdorf zu wiederholen, und Massena wurde zur Beschleunigung der bereits begonnenen Vorbereitungen aufgefordert. Obwohl hier eine ungleich größere Wafserfläche zu überbrücken ist, als bei Nußdorf, so wiegen doch andere Vortheile dieß vollkommen auf; die Hauptmasse des Stromes findet sich ebenfalls am rechten Ufer, sechshundert Schritt von demselben ist eine kleine Insel (der Schneiderhaufen), und dreihundert von dieser die Lobaue gelegen, welche durch einen etwa hundert und sechzig Schritt breiten Arm von der Ebene des Marchfeldes getrennt wird. Großentheils bewaldet, von Nord nach Süd ungefähr fünftausend, von Oft nach West über sechs tausend Schritte lang, deckt

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die Lobaue nicht allein vollkommen die Brücken über beide Hauptarme, sondern gestattet auch die ziemlich gesicherte Aufstellung einer ganzen Armee. Mehrere Jnseln im letzten Arme erleichtern den Uebergang nach dem linken Ufer, da dieses aber etwas weiter westlich einen stark vorspringenden Bogen bildet, so möchte hier der vorzugsweise zum Brückenschlage geeignete Punkt seyn; zur Entwickelung der debouchirenden Truppen ist nothwendig, daß der Feind Groß-Aspern und Effling nicht befeht habe, oder schnell daraus vertrieben werde.

Massena hatte Material jeder Art Pontons Donauschiffe, Flöße in hinlänglicher Masse zusammen gebracht, daß alle nothwendigen Brücken, aber freilich nicht mit der Festigkeit gebaut werden konnten, wie ein solcher Strom fie erfordert. Indeß die Zeit drångte, und die bisherigen Begegniße der französischen Armee gestatteten allerdings, auch etwas auf deren gutes Glück zu rechnen. Am 18ten Mai wurden zuerst einige Bataillone nach der Lobaue übergeschifft, denen zwei österreichische Compagnien nicht lange Widerstand zu leisten vermochten; nachdem hierauf die ganze Dis vision Molitor in gleicher Weise die Insel erreicht hatte, fing man den 19ten gegen Abend an, gleichzeitig über beide Hauptarme Brücken zu schlagen, und vollendete sie am nächsten Mittage, ungeachtet der Schwierigkeiten, welche das damals schon merkbare Anschwellen der Donau verursachte. Sofort begann das Corps von

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