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leitungen dazu, indem General Klenau mit 9 Bat. 1 Esc. über Neumarkt, Eißenstein und Außer-Gefild nach Winterberg abrückte, um die Påsse des Böhmer-Wal- 131⁄2 M. f. d. Cham. des zu sichern, wo sich nur einige Landwehr-Bataillone befanden. Gleichzeitig eilten funfzehn Escadrons unter General Stutterheim, auf der Straße von Klattau und Budweis gegen Freystadt, mit dem Auftrage, alle 28 M. f. d. Cham. Donau-Fahrzeuge nach dem linken Ufer des Stromes bringen zu lassen, und bis zum Eintreffen der Armee die Uebergange bei Linz und Mauthausen zu decken; wåre dies wegen Annäherung eines überlegnen Feindes unmöglich, so sollte ersterer zerstört, die bei Mauthausen geschlagene Schiffbrücke aber nach Krems geschafft werden. Stutterheim erreichte Freystadt am 2ten Mai, die am 28sten April aufgebrochene Hauptmasse der Armee selben Tages die Gegend von Stra- 134 M. f. Cham. konig und Sedlig, Fürst Rosenberg, welcher diesen 14 M. n. 8. Marsch rechts deckte, traf über Bistrzicze und Reichenstein, bei Winterberg ein.

Indem zu dieser Zeit die Bewegungen des Kdniglich Sächsischen Contingents an der nordwestlichen Seite Böhmens, dieses Land zu bedrohen schienen, ward für nöthig erachtet, zur Deckung desselben Maßregeln zu treffen, und Feldzeugmeister Kollowrath an- . gewiesen, 23 Bat. 16 Esc. in die Gegend von Pilsen zu führen; Fürst Hohenzollern, welcher diese Truppen abgab, übernahm dagegen das bisher von Jenem be= fehligte zweite Armee-Corps.

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Straf.

3 M. f. w. Strak.

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Zum französischen Heere zurückkehrend, erblicken wir dasselbe im vollen Marsche nach dem Inn, und schwerlich bedarf es einer weitläuftigen Entwickelung der Gründe, welche Napoleon bestimmten, seiner sonstigen Gewohnheit zuwider, von den geschlagnen Gegnern abzulassen. Folgte er ihnen über den BöhmerWald, so waren selbst von einem unzweifelhaften Siege keine entscheidenden Ergebniße zu erwarten, während eine, doch immer mögliche Niederlage große Verlegenheiten bereiten mußte; das Vordringen im Thale der Donau dagegen, zeigte als höchst wahrscheinliche Vortheile: die Vernichtung Hillers, den Besiß der überraschten Hauptstadt vor dem Eintreffen des Erzherzogs, und unfehlbare Einwirkung auf die Operationen der Desterreicher in Italien. Massena, bereits am 23ften April gegen Straubing dirigirt, traf über Plattling und Vilshofen, am 26sten in Passau, eine Seitenabtheilung Schaerding gegenüber ein; die früher von seinem Corps getrennte Division Boudet folgte auf derselben Straße. Marschall Lannes, welcher den Befehl über die Truppen Oudinots nebst der Division St. Hilaire erhalten, vereinigte sich den 26sten bei Neumarkt mit Bessieres, dessen Vortrab unter Wrede bei Mühldorf den Inn erreichte; die Würtemberger und zwei Divisionen schwerer Reuterei waren in der Gegend von Landshut, wo die französischen Garden anlangten. General Deroi rückte nach Erding, der Kronprinz von Baiern nach München. Davoust ma

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növrirte noch zwischen der Donau und dem Regen, und sollte einige Tage später gegen Straubing folgen, weshalb die aus Norddeutschland kommende Division Dupas, und die des General Rouyer von Ingolstadt nach Regensburg gesendet wurden; Bernadotte endlich, der mit siebenzehntausend Mann Sächsischer Truppen, am 26sten in der Gegend von Rudolstadt stand, erhielt Befehl, in dem Raume zwischen der Böhmischen Grenze und der Donau vorzurücken*). Zugleich verfügte Napoleon die Bildung einer Reserve-Division zu Augsburg, und wenige Tage später die Formation eines Observations-Corps der Elbe", welches sich etwa vierzehntausend Mann stark, unter Junot in der Gegend von Hanau versammelte.

F. M. Lt. Hiller hatte am Inn wiederum einige aus dem Innern gekommene Verstärkungen vorgefunden, und da ihm gleichzeitig der Oberbefehl über alle in diesen Gegenden befindlichen Streitkräfte übertragen ward, hoffte er die Grenze wenigstens eine Zeit lang vertheidigen zu können. Nachdem man beim Anmarsche Massena's die Einschließung des Forts Oberhaus aufgehoben, war General Richter mit drei Landwehr-Ba

*) Das Königl. Sächsische Contingent war 23 Bat. 20 Esc. fark, am 23ßten April von Dresden aufgebrochen, und über Altenburg in die Gegend von Erfurt marschirt; in Folge des obenerwähnten, so wie eines später erhaltenen Befehls zog es bis zum 7ten Mai über Plauen, Hof, Kemnat, Naabburg nach Reh, und vom 7ten bis 17ten über Cham, Straubing, Passau, Efferding nach Linz.

taillonen jenseit der Donau, General Dedovich mit zwölf Bataillonen, wovon die Hälfte Landwehr, nach 2 M. f. Paff. Schaerding zurückgegangen; der Oberbefehlshaber vertraute ihm die Vertheidigung dieses Uebergangspunktes, und setzte die Hauptmasse mit der Absicht, sie in einer Centralstellung bei Altheim zu vereinigen, am 26sten in Bewegung, worauf sie nächsten Tages zwi2M.§.Braun. schen Braunau und dem genannten Orte eintraf. Jet lachich, damals bei Wasserburg, sollte den Raum von der Tyroler Grenze bis zur Vereinigung der Salza mit dem Inn vertheidigen, indem er die Punkte Traunstein, Waging und Dittmoning stark beseße, die Linie der Alz und des Inn aber nur beobachten lasse *).

Schwerlich möchte die Vertheidigung dieser dreizehn Meilen langen Linie gegen einen weit überlegenen Feind gelungen seyn, sie wurde indeß unmöglich, noch ehe dessen Hauptkräfte herankamen. Eine Seitenabtheilung Massena's, welche, wie der Leser weiß, am 26sten April gegen Schaerding marschirte, fand die Innbrücke abgebrochen, und bewarf die Stadt, um deren Wiederherstellung zu erzwingen, worauf General Dedovich den wichtigen Punkt freiwillig råumte, und gegen seine Instruction die Straße nach Linz verlassend, in der Richtung von Ried zurückging. Hiller erhielt die Meldung davon am Morgen des 27sten, und be=

*) La guerre de 1809. T. I. 1re partie p. 288-290. 2de par-
tie 1-14. 70-76. Pelet Mémoires T. II.
P.
170
P.
176. 181, 182, 419. 420.

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2 M. n. 8.

Ried.

gnügte sich, in der Ungewißheit, wie stark der Feind
bei Schaerding sey, mit der halben Maßregel, den
Vortrab an den Andiesenbach, das zweite Reserve- Alth.
Corps zur Sicherung der Rückzugslinie nach Ried zu 24 M. f. d.
Alth.
senden; in demselben Geiste ward folgenden Tages die
Hauptmasse bei Ried vereinigt, und General Schuftekh
mit zehntausend Mann nach Obernberg geschickt, um 21 M. n. w.
wenn es råthlich scheine, die Gegner anzugreifen. In-
dem uun derselbe die Sache nicht für ausführbar er-
achtete, und zugleich am Abende des 28sten die gewiße
Nachricht einlief, daß der größte Theil des französi-
schen Heeres die Salza bei Burghausen überschreite,
wurde der Rückzug bis zum 2ten Mai über Haag,
Lambach, Wels nach Linz fortgeseßt. Den Marsch 10 M. n. 8.
Ried.
deckten die Truppen des General Schuftekh nebst meh-
reren andern dazu bestimmten Detachements, unter
mannigfachen Bedrångnißen, wie sie bei solcher Gele-
genheit und beträchtlicher Zersplitterung der Streit-
kräfte, gewöhnlich vorkommen, es scheint indeß, der
Leser verliere wenig, wenn wir die Einzelnheiten der-
selben übergehen, und nur bemerken, daß die Dester-
reicher in den dabei stattfindenden Gefechten sechshun-
dert Mann, und ausserdem etwa anderthalb Bataillone
verloren, welche in Gefangenschaft geriethen. Dage=
gen ist es nothwendig, der während dieser Zeit einge=
gangenen Befehle des Generalissimus zu gedenken, da
sie über dessen Absichten Aufklärung gewähren. Hil-
ler wurde in dem ersten (wahrscheinlich unmittelbar

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