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Napoleon bestimmte die Division Demont, 19 Bat. 8 Esc. Baiern unter dem Kronprinzen und General Deroi, so wie eine Cuirassier-Brigade, zur Verstärkung Davousts, und ließ am frühen Morgen des 21sten die Truppen unter Lannes nebst den Cuirassieren von St. Sulpice, und acht baierschen Schwadronen auf der Straße von Rottenburg, die Division Wrede und das Würtembergische Corps auf der von Pfeffenhausen nach Landshut rücken. Als die Spißen beider Rott.u.Pfeff. TMM. n. 8. und Colonnen etwa um neun Uhr bei Altdorf und Ergoln.w.Landsh. ding den Rand des Isarthales erreichten, konnte man leicht wahrnehmen, daß der Feind noch keinesweges zur geordneten Vertheidigung vorbereitet sey.

4 M. f. 8.

Der beträchtlichste Theil von Landshut liegt am rechten Ufer der Isar, durch zwei Brücken mit dem kleineren verbunden, welchen ein Nebenarm des Flusses einschließt; über lehteren führt eine Brücke nach der Vorstadt Seeligenthal, und vor dieser dehnt sich eine vielfach von Bächen durchschnittene Niederung bis zu den oben genannten Dörfern aus. Indem die Stadt als Hauptdepot des österreichischen Heeres gedient, und das Ueberraschende der leßten Ereigniße nicht gestattet hatte, zeitig genug Maßregeln zu ihrer Räumung zu treffen, war Alles mit Fahrzeugen jeder Art angefüllt,

ter Band. S. 77-86. Deft. Milit. Zeitschr. Jahrgang 1834. IV. Band. S. 263–265. Pallas. Jahrgang 1810. Band I. S. 615, 616,

und dadurch die freie Bewegung ungemein erschwert. Als der französische Vortrab erschien, befand sich der größte Theil Reuterei noch diesseits, in dem durchschnittenen Gelände ohne Möglichkeit der Entwickelung; ihr Anführer ließ zwar sogleich den Rückzug beginnen, allein die leßten Regimenter wurden in dem Gefecht, dem sie nicht mehr ausweichen konnten, über den Haufen geworfen, und leicht mag sich der Leser die dadurch veranlasste grenzenlose Unordnung denken. Noch hatten bei weitem nicht alle Truppen die Position hinter der Stadt erreicht; zwei in Seeligenthal aufgestellte Bataillone hielten wohl die nachdrångende Cavalerie auf, aber das bald nachher eintreffende Fußvolk der Gegner vertrieb sie, erstürmte nach einander die Brücken über beide Arme der Isar, und der wůthendste Kampf entstand in den Straßen. Während desselben war die Spiße von Massena's Truppen auf der Mosburger Chaussee bis in die Nähe von Achdorf Landsh." 44 1 M. s. w. gedrungen, und würde das Unheil noch beträchtlich_M.n.4.Freis. vergrößert haben, wenn es nicht dem General Nordmann, der ihr 1 Bat. 4 Esc. entgegen führte, gelungen wåre, sie so lange aufzuhalten, bis der Rückzug

ungefähr um ein Uhr begonnen hatte. Wenig beunruhigt*) ging derselbe über Geisenhausen, wo die 11⁄2 M. f. §. Landsh.

*) Nur etwas Reuterei folgte, ohne lebhaft aufzudrången. Bei dieser Gelegenheit geschah es, daß als zwei GrenadierCompagnien des Regiments Teutschmeißter über eine freie

1 M. f. 8.Geis. Arrieregarde stehen blieb, nach Vilsbiburg, aber das Gefecht selbst, und seine unmittelbaren Folgen veranlafften bedeutende Verluste. Drei, Bataillone Wiener Freiwillige kurz vorher eingetroffen, und auf dem åussersten rechten Flügel verwendet, wo man sie vergessen zu haben scheint, vermochten nicht mehr sich mit der Hauptmaffe zu vereinigen, und stießen erst spåter über Schärding und Braunau wieder zu ihr; ausserdem zählte der Heertheil 40 Offiziere 2758 Mann Getödtete und Blessirte, 21 Offiziere 2313 Mann fielen nebst 25 Gefchüßen, einem Pontontrain und sehr vielen anderen Fahrzeugen in die Gewalt der Sieger.

Unmittelbar nach solchem Schlage mochte es dem französischen Heerführer zur Sicherung der weiteren Operationen hinreichend scheinen, wenn einstweilen eine verhältnißmäßig geringe Streitmacht den Raum zwischen der Isar und dem Jnn beobachte. Marschall Bessieres erhielt zu diesem Zwecke 19 Bataillone 18 Escadrons; mit 81 Bataillonen 80 Escadrons brach Napoleon am 22sten sehr früh gegen Regensburg auf,

Ebene ziehend, beinahe schon von der Cavalerie eingeholt. waren, ein Grenadier zwischen ́ihnen und dem Feinde einen stehen gebliebenen Pulverwagen erblickte, hinzutrat, und sein Gewehr in denselben abfeuerte; er wurde natürlich zerschmettert, aber die heroische That erfüllte ihren Zweck, indem die scheu gewordenen Gegner den beiden Compagnien Zeit zum Entkommen ließen.

um die zweite Hälfte seines großen Entwurfs zur Ausführung zu bringen*).

Ueber alles Hoffen wurde dieß durch Verhältniße begünstigt, auf welche ihm jeder Einfluß versagt war. Wie unwahrscheinlich es immer seyn mag, doch scheint dem Erzherzog Generalissimus am Morgen des 21sten die Lage seines linken Flügels ganz unbekannt gewesen zu seyn, und man muß glauben, daß er einerseits noch das Eintreffen des fünften Armee-Corps, andrerseits einen allgemeinen Angriff des Feindes erwartete, deffen Hauptstärke ihm gegenüber stehe; es fehlen darüber bestimmte Angaben, aber die von uns geåufferte Ansicht findet ihre Rechtfertigung in der Disposition, welche für diesen Tag ausgegeben, Folgendes besagte. Das erste Armee-Corps marschirt von Neumarkt nach Hemau zurück, das zweite von leßterem Orte nach Res

*) La guerre de 1809. T. I. 1re partie p. 199-210, Pelet Mémoires T. II. p. 37–49. 411–413, 442. 443. de Laborde Précis p. 75-80. v. Vålderndorf u. Waradein Kriegsgeschichte von Baiern. Zweiter Band. S. 86-90. Deft. Mil. Zeitschrift, Jahrgang 1821. IV. Bd. S.5-7.

Bessieres erhielt 9 B. 8 Esc. unter Wrede, 10 Bat. 10 Esc. von Massena's Corps. Die Armee des Kaisers beHand aus 40 Bat. 8 Esc. des lehteren, 27 Bat. unter Lannes, 14 Bat. 16 Esc. Würtembergern, 8 Esc. Baiern, 48 Esc. Cuirassieren. Die zu Oudinots Corps gehdrende Division Tharreau (12 Bataillone) war aus Frrthum nicht nach Neustadt marschirt, sondern gerieth am 21ften nach Randlstadt (34 M. n. w. Landshut).

gensburg, wo es auf das rechte Donauufer übergeht. Von der Colonne des Fürsten Liechtenstein rücken die 5 Bat. 8 Esc. der Brigade Veczay gegen Abbach, 11 Bataillone unter General Lindenau in den Raum zwis schen Hinkofen und Wolkering, 24 Escadrons Cuirasfiere auf die Regensburger Straße zwischen Köfering und Ober-Traubling, 12 Schwadronen jenseit dieses Dorfes, die zwölf Grenadier-Bataillone auf die Höhen bei Alten-Egglofsheim. Fürst Rosenberg nimmt hinter Dinzling, Fürst Hohenzollern hinter Unter-Laichling Stellung; letterer lässt bis zum Eintreffen des Erzherzogs Ludwig eine Abtheilung zwischen Sandsbach und Herrngiersdorf, und zu deren Unterstüßung eine Brigade bei Lindach, die Avantgarden beider Corps besetzen die Linie von Unter-Leierndorf, Påring, Dingling.

Marschall Davoust, baldiger Unterstützung gewiß, ließ seine Truppen in drei Colonnen aufbrechen: links General Montbrun in der Richtung von Dinzling, rechts die beiden Infanterie-Divisionen über Schneidhart und Hausen gegen Nieder-Leierndorf. Ein Bataillon zwei Escadrons, welche bei Schneidhart standen, vermochten begreiflich keinen langen Widerstand zu leisten, und eben so sahe sich der Vortrab Hohenzollerns (2 Bat. 8 Esc.) bald genöthigt, das linke Ufer der großen Laber zu räumen. Im Gefühl seiner be denklich vereinzelten Lage, war der Fürst kurz vorher rechts abmarschirt, um den übrigen Abtheilungen nåher zu

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