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Dyherrn trennte sich hier von ihm, um die Weichfel abwärts bis Thorn, und von da über Karge und Crofsen nach Sachsen zu marschiren*).

Unmittelbar nachher kehrte jedoch Poniatowski in

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2M.s.Niep.

die Gegend von Nieporent zuck, und entsendete ver- 14 M. f. Sier. schiedene Abtheilungen, welche die Verbindung mit Praga sichern, und überhaupt nähere Kunde vom Feinde einziehen sollten, den man auf dem rechten Weichselufer vermuthen mußte. Es ergiebt sich, daß am 25sten bei Radzimin und Grochow Gefechte stattfanden, in denen 14 M. 11. 8., Truppen zur Avantgarde des General Mohr gehörend sie bestand im Ganzen aus 5 Bakaillonen 6 Escadrons - zurückgedrängt wurden; wann und wo dieselbe den Fluß überschritten, was man bei Entsendung eines so schwachen Corps ohne gesicherten Rückzug beabsichtigt, und wohin es zunächst gekommen, ist nicht zu ermitteln. Vermuthlich führten diese Vorfälle zu der Maßregel, dem Städtchen Eora gegenüber den Bau eines 4 M. s. d. Brückenkopfs zu beginnen, welchen drei Bataillone beseßten, noch ehe das Werk und die Brücke vollendet war, so daß sie, am frühen Morgen des 3ten Mai überraschend angegriffen, nur mit beträchtlichem Verluste sich auf Kähnen nach dem linken Ufer retten konn

*) La guerre de 1809. T. I. 1re partie p. LXI-LXIII, 2de partie p. 286-304. Minerva, Jahrgang 1810. Band I. G. 235-265. Pelet Mémoires T. III. p. 46-66. Dester= reichs Kriegsgeschichte im Jahre 1809, Theil II. S. 141– 152. Handschriftliche Nachrichten.

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ten. Während dem sendete der polnische Anführer den General Zajonczek Behufs der Insurrektion des Landes nach Galizien, den General Dombrowski nach Posen, um den Befehl der dort stehenden Truppen zu übernehmen, die sich durch freiwillige neue Formationen schnell und bedeutend vermehrten.

Die Hauptmaffe der Desterreicher nahm in den ers sten Tagen des Mai eine Stellung an der Bzura, wo General Mohr wieder zu ihr gestoßen seyn muß, indem man ihn nunmehr die Weichsel abwärts ziehen fieht. Ein gelungner Sturmangriff verschaffte ihm am 26 M. n. w. 14ten den Besitz des Brückenkopfs bei Thorn, ohne allen weitern Vortheil, denn es gelang der Besatzung beim Rückzuge nach der dort gelegenen Insel, die da hin führende Brücke abzubrechen; demnächst mag die Avantgarde sich westlich gewendet haben, um Dombrowski zu beobachten, ohne daß wir etwas Genaueres darüber angeben könnten.

War.

Ausser Stande, die Gegner durch unmittelbaren Angriff zum Rückzuge zu nöthigen, hatte Fürst Poniatowski ein äußerst leichtes Mittel vor sich, welches höchstwahrscheinlich denselben Erfolg herbeiführte. Marschirte er, durch die Weichsel vollkommen gedeckt, nach Galizien, so war ein Aufstand der dortigen Einwohner kaum zweifelhaft, die Verbindungen des Erzherzogs mit den Erbstaaten bedroht, und Letzterem blieb kaum etwas Anderes als die Räumung des Herzogthums übrig, da unter den hier gegebenen Verhältnißen, weitere mi

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litairische Resultate schwerlich zu hoffen standen, und die allgemeine Lage der Dinge etwaigen politischen Entwürfen durchaus nicht günstig war. Wirklich brach die polnische Armee bald nach dem Gefechte von Gora auf, rückte den 14ten Mai in Lublin ein, und erschien den 24 M. s. d. Niep. 19ten am rechten Ufer des Sanflußes. Tages vorher war General Sokolnicki vor Zandomirz eingetroffen, 13 M. f. w. deffen Brückenkopf erstürmt wurde, während drei Bataillone über die Weichsel setzten, um die Stadt anzugreifen, deren Besatzung alsbald gegen freien Abzug capitulirte. Einer andern Abtheilung, welche Zamosc 10 M. f. d. eingeschlossen, und aus einigen Haubißen beworfen hatte, gelang es am frühen Morgen des 20sten sich des Plates durch gewaltsamen Angriff zu bemächtigen; von den gewonnenen Stützpunkten aus überzogen Streifcorps das ganze Land rechts der Weichsel, und schon am 23sten ward Lemberg von ihnen besetzt. Ungefähr gleichzei- 15 M. f. d. Zam. tig verließ Dombrowski mit achttausend Mann die Gegend von Posen, und rückte in östlicher Richtung vor; da wir seine Truppen am 30sten die Bzura bei Lowicz, Sochaczew und Kanion, ohne ernstlichen Widerstand zu finden, überschreiten sehen, so ist es wahrscheinlich, daß die Hauptmasse der Gegner um diese Zeit bereits in die Nähe von Warschau zurückgegangen gewesen*).

*) Pelet Mémoires T. III. P. 67-72. T. IV. P. 49-60. Minerva, Jahrgang 1810, Band 1. S. 267–276. 422 438. Desterreichs Kriegsgeschichte, Theil II. S. 152–154. Allgemeine Zeitung, Jahrgang 1809, S. 610. 611. 624. 643, 644, 660, 671. 675, 676.

31M.f.8.Pof., 3 M. n. 8. Low., 2 M. n. Soch.

4 M. f. w. Wark.,14M. 1. w. Jed.

In der Nacht zum 2ten Juni wurde diese Stadt, einige Tage spåter das Herzogthum geråumt, worauf der größere Theil des österreichischen Corps an die Radomska gerückt zu seyn scheint; vermuthlich ging

General Zajonczek mit den von ihm organisirten Truppen unmittelbar nachher bei Warschau auf das linke 74 M. f. War. Weichselufer, folgte den Abziehenden an die Pilica, überschritt diese bei Warka, und drang bis Jedlinsko und Jankowice, von wo er aber bis zu jenem Fluße zurückgeworfen wurde. Allein die größere Gefahr für den Erzherzog lag in der vorgeschobenen Stellung der Armee Poniatowski's, welche im Befiße von Zandomirz beide Ufer der Weichsel beherrschte. Es galt, sie auf dem rechten festzuhalten, was man mittelst einer Des monstration zu bewirken versuchte: General Schauroth an der Spiße von etwa dreitausend Mann, alarmirte am 5ten Juni Zandomirz, ging dann in der Nähe von 6 M. f. w. Polaniec über den Strom, brach sich durch die überall Zand.

zerstreuten Detachements der Feinde nach Lemberg Bahn, und vertrieb sie auch von dort. Vielleicht ist es als eine Folge des Eindrucks dieser unerwarteten Operation auf den polnischen Anführer zu betrachten, daß er

obwohl in seinem Hauptquartiere Pinow nur ́anderthalb Meilen von Zandomirz entfernt — nichts zur Rettung des Plazes unternahm, welcher alsbald durch eine zweite Colonne eingeschlossen ward. Zwar mißlang der von den Desterreichern in der Nacht zum 16ten gemachte Sturmangriff, allein da sie zwei Tage später

sich abermals dazu vorbereiteten, capitulirte die Befazzung, angeblich wegen Munitionsmangel, unter der Bedingung freien Abzuges auf dem linken Weichselufer, und stieß zu Dombrowski, welcher indeß an die Pilica vorgerückt war.

Einige Tage später verließ Poniatowski seine bisherige Stellung, um die Weichsel abwärts nach Pula- 11 M. n. d. Pinow. wy zu ziehen, wo eine Brücke geschlagen, und so die unmittelbare Verbindung mit den Abtheilungen von Zajonczek und Dombrowski hergestellt wurde. Seine Absicht ging unverkennbar dahin, mit vereinigten Kråften nunmehr auf dem linken Ufer des Stroms zu operiren, und den russischen Truppen, die am 3ten die Grenze überschritten hatten, aber äusserst langsam vorrückten, die Sicherung des rechten zu überlassen, wodurch sie wenigstens einigen Nußen gewährten; die Hoffnung, sie thåtig in den Kampf eingreifen zu sehen, mochte sich damals bereits als chimårisch erwiesen haben, wogegen die Polen, und vermuthlich mit hinreichendem Grunde klagten, daß die Anführer ihrer Verbündeten die Insurrection in Galizien eher zu hemmen als zu fördern geneigt wåren.

Endlich ging die polnische Armee in den ersten Tagen des Juli bei Pulawy auf das linke Weichselufer, wo bisher nur erfolglose Streifzüge und unerhebliche Gefechte stattgefunden hatten; ihr Vorrücken über Radom, Kielce, Pinczow erfolgte jedoch äusserst langsam, und ohne den Versuch, das mit vieler Ruhe ge

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