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schwebte, und so wurden am 18ten die nöthigen Be fehle zum Einstellen der Feindseligkeiten erlassen*).

*) Das Heer von Innerbstreich, S. 197. 198, 212, 217, 220 -223. Europäische Annalen, Jahrgang 1814, Band II. G. 271-283. de Vaudoncourt Histoire T. I. 440. Handschriftliche Nachrichten.

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Dritter Abschnitt.

Verhältniße in Dalmatien beim Ausbruch der Feindseligkeiten. Gefechte an der Zermania. Gefechte bei Kravi Brod und am Berge Kitta, bei Barletta und Billaj. Marsch der Oesterreicher nach Verbovßko. Streitkräfte des Banus von Croatien, und der ihm entgegenstehenden französischen Generale. Marsch des ersteren in die Gegend von Marburg; Marmonts gegen Gråß. Gefecht bei Gråh. Marmont und Broussier rücken zur großen Armee ab. General Rusca seht sich von Klagenfurt mit demselben Zweck in Bewegung. Maßregeln des Banus um ihn abzuschneiden. Gefecht bei Leoben. Rusca's Marsch nach Salzburg. Der Banus beginnt die befohlene Bewegung nach Höflein; sie wird durch die Nachricht vom Waffenstillstande beendigt. Ereigniße in Krain und Dalmatien.

Schließlich haben wir noch die Ereigniße in Dalmatien, und bei dem Theile der Armee von Innerösterreich zu berichten, welchen der Leser unter dem Grafen Ignaz Giulay gegen Ende des Monat Mai an die Gurk und Kulpa ziehen sah. Wenn diese Darstellung Manches zu wünschen übrig lassen möchte, so darf als nåchster Grund die Dürftigkeit der dafür vorhandenen Quellen erwähnt werden, in denen über die Motive der Handlungen, wie über Einzelnheiten nur höchst selten genügende Auskunft zu finden ist; glücklicherweise hatten die zu schildernden Begebenheiten durchaus keinen Einfluß auf die Entscheidung des Ganzen, und es kann

daher der angegebene Mangel hier noch am leichtesten ertragen werden.

Dalmatien erhielt bei dem gegenwärtigen Kampfe dadurch Wichtigkeit, daß es von ungefähr eilftausend Franzosen unter Marmont beseßt war, welche die linke Seite der Armee von Innerösterreich, oder bei raschem Vordringen derselben, ihre Verbindungslinien bedrohen konnten. General Stoichevich wurde deshalb mit sechs Bataillonen zwei Escadrons (7300 Mann) bei Grachacz aufgestellt, und sollte die Gegner durch zuvorkommenden Angriff beschäftigen, wobei wohl sehr auf die ihnen ungünstige Stimmung der Landesbewohner gerechnet war.

Anhaltendes Schnee- und Regenwetter, so wie die Bewegungen bewaffneter Banden in Bosnien, (die wirk lich bald darauf zu Einfällen in den Unnaer Distrikt schritten,) ließen den österreichischen General noch unthätig bleiben, als die Feindseligkeiten auf allen andern Kriegstheatern bereits begonnen hatten; Marmont dagegen brach am 25sten April nach der Grenze auf, und die Nachricht davon veranlasste jenen, seine Abtheilung zwei Tage später in drei Colonnen über das Wellebitgebirg zu führen, wo sie noch am 27sten die Orte Obrovacz, Xegar, Ervenich und Kravi Brod eroberte. dem der Feind bis zum 1sten Mai wiederholt vergebliche Versuche gemacht hatte, sich des linken Ufers der Zermania wieder zu bemeistern, begann er in der Richtung von Ostrovizza zurück zu gehen, was von den Oester

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reichern nicht benutzt ward, da sie in Folge dieser Gez fechte Mangel an Munition zu leiden begannen.

Gegen die Mitte des Monats unterrichtet, daß die in Italien eingedrungene Armee den allgemeinen Rückzug angetreten habe, seßte der französische Anführer den 14ten Mai seine Truppen wieder in Bewegung. Während sie am 16ten die Stellung von Kravi Brod angriffen, wendete sich eine starke Colonne gegen den Berg Kitta, um dieselbe links zu umgehen, und verdrångte ein hier stehendes Bataillon, zu dessen Unterstüßung Stoichevich mit vier Compagnien herbeieilte, jedoch ebenfalls der Uebermacht erlag, und in Gefangenschaft gerieth. Oberst Rebrovich, der nach ihm ålteste Offizier, führte die Abtheilung nach Grachacz, bestand hier am Nachmittage des 17ten ein siebenstündiges Gefecht, und gewann dadurch Ruhe für den am 5 M. n. w. 18ten und 19ten über Raduch nach Billaj fortgefeßten Grach. Rückzug, wo er sich nochmals aufstellte, fiebenhundert

1 M. n. Bil. Mann eben eingetroffenes Aufgebot aus dem Liccaner und Ottochaner Bezirke, zur Deckung seiner linken Seite im Gebirg bei Barletta benußend. Sie wichen nach kurzem Widerstande am 21sten vor der Division Clau3 M. n. w. zel, welche schnellen Schrittes gegen Budak drang, um Bar. durch Besetzung der dortigen Brücke über die Licca, der Hauptmasse den Rückzug abzuschneiden; zwei Bataillone, eine halbe Escadron von dieser entsendet, trafen noch zeitig genug ein, den Versuch zu vereiteln, aber ein gleichzeitig unternommener Angriff der übrigen

Truppen auf die Division Montrichard, mißlang mit beträchtlichem Verluste. Während der Nacht wurde jene Abtheilung noch durch zwei Bataillone verstärkt, und wies mehrere im Laufe des 22sten gemachte Anfälle ab, so daß das Ganze an den beiden folgenden Tagen unangefochten über Leschie nach Berlag mar- 74 M. n. w. Bill. schiren konnte; der Feind durch die Wiederherstellung der zerstörten Brücken aufgehalten, erschien erst am 25sten, und bedrohte auch jeßt wieder die linke Seite, indem er einige hundert Warasdiner vertrieb, die zu ihrer Deckung auf dem Scamnicza-Berg postirt wa- z M. n. d. Ber. ren. Oberst Rebrovich kam zur Unterstüßung dieses Punktes zu spåt, befahl deshalb den Rückzug nach Bründ!, und sehte ihn den 26sten nach Jezerana fort, wo der Befehl des Banus von Croatien einging, ach Verbovßko zu rücken*).

14 M. n. w.

n. 8. Brün. Berl., 14M.

Dieser hatte sechs Escadrons an den Erzherzog abgeben müßen, dagegen einige Ergänzungstruppen an sich gezogen, wonach sein bei Neustådtl, Ran und Karl- 5 M. n. d., 7 M. s. d. stadt vertheiltes Corps in acht Bataillonen vierzehn Es- Neu. cadrons, 10,500 Mann betrug; die Abtheilung bei Ver- 51⁄2 M. f. w. bovßko, jezt unter die Befehle des General Munkatsy gestellt, und durch zwei Reserve-Bataillone verstärkt, zählte noch über fünftausend Mann. Hinzu traten neuntausend Mann (8 Bat. 12 Esc.) der croatischen

*) La guerre de 1809. T. I. 2de partie pag. 267–284.

Vaudoncourt Histoire, T. 1. P. 329. 330.
moires T. IV. p. 108—117.

de

Pelet Mé

Karl.

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