Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

der Kronprinz mit dem nächsten Morgen Pfaffenhofen 2 M. n. w. räumte, um über Reichertshofen zu ihnen zu stoßen. Pfaff.

3 M. n. 8. Augsb.

Ueber die Bewegungen des Feindes mußte der Kaiser folgende Notizen haben: eine bedeutende Masse dringe vom Böhmer Wald her gegen das linke Donauufer, eine noch stärkere sey am 16ten bei Landshut erschie nen, und am Abende im Besitz des Isar-Ueberganges gewesen, nicht unbeträchtliche Corps endlich hätten selben Tages Mosburg und München besetzt. Diese Lage der Dinge gewährte allerdings die Aussicht, daß man für die nächste Zukunft nur einen Theil des österreichischen Heeres zu bekämpfen haben werde, aber auch die schnelle Concentrirung des eignen war höchst schwierig, wegen der Entfernungen und der Nothwendigkeit Davoust fast unter den Augen der Gegner heran zu ziehen; indeß sie hatten bisher keine große Thatigkeit entwickelt, und so ordnete Napoleon nicht allein die bedenkliche Bewegung, sondern ganz im Geiste seiner früheren Kriege, auch noch andere an, welche im günstigen Falle das gänzliche Verderben des Feindes herbeiführen konnten. Massena erhielt den Befehl, mit seinem Corps, dem von Dudinot, und den Cuirassieren d'Espagne's, sofort gegen Pfaffenhofen aufzubrechen, er bewirkte dies in der Nacht zum 18ten, und stand am nächsten Abende mit der Spiße jenseit Aichach; das würtembergische Contingent nebst der Cuirassier-Division Nansouth wurden gleichzeitig gegen Neustadt dirigirt, wo sich am 18ten Abends die baier

schen Abtheilungen des Kronprinzen und General Deroi vereinigten, während Wrede Siegenburg gegenüber blieb, und einige Bataillone nach Biburg sendete. Davoust war angewiesen worden, nach Zurücklassung einer hinreichenden Garnison so von Regensburg ab zurücken, daß er am 18ten Neustadt erreiche, wo ihm weitere Befehle zukommen würden; er konnte seinen Marsch aber erst den 19ten mit grauendem Tage be= ginnen, da die leßten Truppen der Division Friant nicht vor den Abendstunden des 18ten von Hemau aus bei Regensburg_anlangten*).;

Nachdem der Erzherzog bereits Befehle für den 19ten ertheilt, welche die bei Rohr stehenden Corps, ziemlich vereinigt, und in genauer Verbindung mit dem linken Flügel, in die Gegend von Arnhofen geführt haben würden, bestimmte ihn die während der Nacht eingehende Nachricht: daß Davoust noch unbeweglich zwischen Prüll und Burgweinting bei Regensburg la=

*) La guerre de 1809. T. I. Ire partie p. 94-105, 122-130. Pelet Mémoires T. I. p. 207-219. 231-249. 264-272. 396 -398. T. II. p. 343–363. 370-380. 383-405. v. Vflderndorf und Waradein Kriegsgeschichte von Baiern. Zweiter Band. S. 42–68. de Laborde Précis p. 2932. 38-46, 349. 350. Jacobs Feldzüge der Gotha-Altenburgischen Krieger von 1807-1815. S. 51-57. Pallas. Eine Zeitschrift für Staats- und Kriegskunst, herausgegeben von R. v. L. Jahrgang 1810. Band I. S. 614, 615.

gere *), eine andere Disposition folgenden Inhalts auszugeben. Fürst Johann Liechtenstein, welchem die Brigade Veczay als Vortrab dient, geht (mit 16 Bat. 44 Esc.) über Langquaid, Schierling, Eggmühl, auf der Straße von Regensburg bis Alten-Egglofsheim vor, Fürst Rosenberg führt 28 Bat. 15 Esc. über Langquaid und Dinzling gegen Weillohe, Fürst Hohenzollern 173 Bat. 8 Esc. über Bachel, Großmus, Hausen nach Teugen, von wo die eine Hälfte der Colonne zum Angriff von Abbach, die andere zu ihrer Unterstützung nach Peising rückt; 5 Bat. 6 Esc. unter General Thierry, beobachten auf den Höhen bei Kirchdorf die Abens, und sichern die Verbindung mit dem linken Flügel. Dieser, möglicher Weise von einem Angriffe Lefevre's bedroht, wird durch das von Mosburg herbei beorderte sechste Armee-Corps verstårkt; General Hiller übernimmt die obere Leitung desselben, und zieht sich erforderlichen Falles nach Landshut zurück. Hiernach wurden die zum unmittelbaren Angriffe

*) Es ist nicht zu ermitteln, von wem diese Nachricht gekommen, und welchen Grad von Glaubwürdigkeit fie deshalb hatte. Ungefähr gleichzeitig erfuhr man durch Gefangene (eine von Regensburg nach Neustadt ziehende Ambulance war zu Abbach von einer Patrouille genommen worden), daß der Marschall im Begriff sey Regensburg zu råumen; zugleich besagte ein aufgefangenes Schreiben Lefevre's an denselben: Jener stehe mit drei Divisionen bei Neußtadt und Siegenburg bereit, ihn durch Angriffe auf die linke Flanke der Oesterreicher zu unterstüßen.

bestimmten 67,300 Mann in einem Terrain, welches die Uebersicht des Ganzen uumöglich, gegenseitige Unterstüßung der einzelnen Colonnen sehr zweifelhaft macht, beinahe zwei Meilen auseinander gezogen, sechs tausend Mann aber drei Meilen hinter ihnen aufgestellt, um gleichzeitig während des Marsches ihre Flanke und die Communication mit Hiller zu decken. Leßterer neuerlich angewiesen, die" Division Jellachich einstweilen in München zu lassen, konnte noch etwa über vierzigtausend Mann verfügen, die jedoch sehr zersplittert, und unter zwei Tagen kaum zu vereinigen waren; es befanden sich nåmlich (nach den Abgaben an den rechten Flügel) 10 Bat. 14 Esc. unter Erzherzog Ludwig 3 M. f. w. bei Siegenburg und Ludmannsdorf, 5 Bat. 6 Esc. Kirchd. M.f.d.Sieg. des General Kienmayer hinter ihnen bei Pfeffenhausen, z M. f. 8. General Meßko war mit 13 Bat. 2 Esc. nach Main- 2 M. i. w. burg entfendet, die Verbindung mit dem sechsten Armee- Pfeff. Corps aufzusuchen, welches 13 Bat. 3 Esc. in Pfaf= fenhofen hatte, während die Hauptmasse (183 Bat. 34 M. f. w., 13 Esc.) noch zu Mosburg verweilte*).

Marschall Davoust bestimmte drei Bataillone zur Besetzung von Regensburg, sendete eines nach Abbach, und ließ alle übrigen Truppen (56 Bat. 41 Esc.) am 19ten April ehe noch der Tag grauete, in drei Colonnen gegen Abensberg aufbrechen. Die Divisionen Morand und St. Hilaire zogen über Hohen Gebraching, Pei

*) La guerre de 1809 T. I. Ire partie pag. 131—136.

Ludm.

7

31 M. s. 8. Mainb.

14 M. n. Eggm.

fing, Teugen und Mittel-Feking, die von Gudin und Friant über Weillohe, Saalhaupt und Ober-Feking, bei beiden Abtheilungen zehn Escadrons leichte Reuterei nebst den Cuirassieren von St. Sulpice; ihre Bewegung wurde links durch General Montbrun gedeckt, welcher mit funfzehn Escadrons und einigen Bataillonen leichter Infanterie von Alten-Egglofsheim über Luckenpoint und Dinzling marschirte.

Morgens sechs Uhr begannen die Desterreicher zur Ausführung der gegebenen Disposition zu schreiten. 21 M. n. 8. Fürst Johann Liechtenstein erreichte Eggmühl, die AvantRohr. garde Alten-Egglofsheim, ohne daß sie Widerstand ge= funden håtten, so wie ihnen, den geschilderten Verhåltnißen gemåß, im Laufe des ganzen Tages kein Feind zu Gesicht kam. Fürst Rosenberg war etwa um neun 12 M. n. 8. Uhr auf den Höhen hinter. Grub eingetroffen, als sein Rohr. 3 M. n. Grub, etwas links geschobener Vortrab jenseit Schneidhart auf französische leichte Truppen stieß, welche den Rand der dortigen Waldung zu vertheidigen suchten, aber vertrieben wurden. Während des dadurch veranlassten Anfenthaltes bemerkte man, daß auch bei Hausen ein Gefecht beginne, und wahrscheinlich bestimmte dies den bei der Colonne anwesenden Erzherzog, mit zwölf Bataillonen bei Grub stehen zu bleiben; 1 Bat. 3 Esc. unter General Stutterheim wurden bei Schneidhart aufgestellt, die übrigen 15 Bat. 12 Esc. zogen gegen Dinzling weiter. Hier war eben die Division Montbrun angelangt, sie mußte vor der Ueberlegenheit der

M. n. w. Grub.

1 M. n. 8.

Grub.

« ZurückWeiter »