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troß der Einladung der franz. Autoritäten, nicht ans Land, sondern verkehren nur mit dem Consul und kehren darauf an den Rio grande zurück.

30. Nov. Gen. Sedgewick wird desavouirt und seiner Stelle entseßt. Die Unionsruppen räumen Matamoros und das mexicanische Gebiet wieder.

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Das Amendement zur Constitution ist nur von 23 Staaten angenommen, dagegen von 13, worunter sämmtliche ehemalige Rebellen: staaten, verworfen worden.

3. Dec. Wiederzusammentritt des Congresses. Botschaft des Präsidenten. Derselbe beharrt darin auf seinen bisherigen Anschauungen. Die öffentliche Meinung legt jedoch der ganzen Botschaft nicht mehr das mindeste Gewicht bei, da der Präsident in Folge des Ausfalls der Neuwahlen zum Congreß keinerlei Aussicht mehr hat, mit seiner Politik durchzudringen und ein früher befürchteter Staatsstreich von seiner Seite geradezu unmöglich geworden ist.

13. Die Mission der Herren Campbell und Sherman nach Mexico muß als gescheitert betrachtet werden. Sherman trifft wieder in Neworleans ein, Campbell geht nach Monterey, um den Präsidenten Juarez aufzusuchen.

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Der Senat ertheilt, wie schon früher das Repräsentantenhaus, mit 34 gegen 13 Stimmen den Negern im District Columbia (Washington) das Stimmrecht.

Das Repräsentantenhaus nimmt fast einstimmig ein Gesez an, welches den Zusammentritt des neuen (40sten) Congresses auf den 4. März (statt 2. Dec.) 1867 anberaumt, um das congreßlose Interim zu beseitigen und widerruft die dem Präsidenten noch wäh rend des Krieges verliehene Befugniß zur Amnestirung von Rebellen.

2. Mexico.

4. Jan. Die Stadt Bagdad am Rio grande wird durch den Unionsgeneral Weißel angeblich zu ihrem eigenen Schuhe besetzt. Der General wird jedoch von der Unionsregierung desavouirt und die Stadt von den Unionstruppen wieder geräumt.

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Der Franzose Langlois übernimmt im Einverständniß mit seiner Regierung des mericanische Finanzministerium.

15. Der Kaiser der Franzosen schickt den Varon Seillard in außerordentlicher Mission nach Mexico: Frankreich ist entschlossen, seine Truppen früher aus Merico zurückzuziehen und will sich darüber mit dem Kaiser Maximilian verständigen oder ihm wenigstens seinen Entschluß notificiren.

23. Febr. Langlois † ganz unerwartet.

11. März. Die Regierung des Kaisers Maximilian schließt mit Dester: reich eine Nachtragsconvention ab, laut welcher für das österr. Freiwilligencorps in mericanischen Tiensten von 1866 bis 1870 ein schließlich je 2000 Mann in Desterreich angeworben werden dürfen, für 1866 jedoch das Doppelte dieser Zahl, wovon 1000 Mann noch vor Anfang Mai dahin abgehen sollen.

5. April.

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Der franz. Moniteur" verkündet unmittelbar nach der Rückkunft des Baron Seillard von seiner Mission, daß die Franzosen Merico in drei Abtheilungen räumen würden, und zwar im Nov. 1866, im März und im Nov. 1867.

12. Mai. Die österreichische Regierung verhindert die Einschiffung der neu angeworbenen Freiwilligen in Triest und das französ. Transportschiff, das sie nach Veracruz bringen sollte, muß unverrichteter Dinge wieder absegeln.

Juli. Die Franzosen fangen an, die mexicanischen Nordprovinzen zu räumen, worauf deren wichtigste Plätze, namentlich Monterey und Matamoros, sofort von den Juaristen in Besitz genommen werden.

30. Juli. Die mexicanische Regierung schließt mit Frankreich eine Convention ab, durch welche ein Theil der mericanischen Zolleinnahmen (in Veracruz und Tampico) Frankreich als Entschädigung für seine Forderungen überwiesen wird (s. Frankreich).

1. Aug. Tampico fällt in die Hände der Juaristen.

8.

17.

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Die Kaiserin Charlotte landet ganz unerwartet in St. Nazaire und geht sofort nach Paris.

Der Kaiser will das den Juaristen in die Hände gefallene Matamoros blokiren, die Regierung in Washington verhindert ihn jedoch daran.

23. Die Kaiserin Charlotte verläßt Paris unverrichteter Dinge und geht über Miramare nach Rom.

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14. Eept. Der franz. „Moniteur" verkündet, daß der Kaiser Napoleon die Ernennung der Franzosen Osmond und Friard zu mericanischen Ministern des Kriegs und der Finanzen nicht gestattet habe.

16.

20.

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Der Kaiser feiert in Chalpultepec das mexicanische Unabhängigkeitsfest und erklärt in seiner Rede, daß er auszuharren entschlossen sei, denn nicht im Augenblick der Gefahr verläßt ein ächter Habsburger seinen Posten“.

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Modification des Ministeriums wesentlich im Sinne der clericalen Partei.

1. Oct. Die mericanische Regierung kann die an diesem Tage fälligen Coupons der französischen Anleihe bereits nicht mehr bezahlen. Die Kaiserin Charlotte verfällt zu Rom in Irrsinn.

4.

12.

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Der General Castelnau trifft mit einer neuen Mission des Kaisers Napoleon an den Kaiser Maximilian in Veracruz ein, um den Kaiser Max wo möglich zur Abdankung zu bewegen und sich dann mit Juarez und den Ver. Staaten über den Schutz der französischen Interessen in Mexico nach dem Abzuge der Truppen zu verständigen. 18. Kaiser Maximilian erhält die telegraphische Nachricht von dem Jrrsinn der Kaiserin.

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20/21.

23.

27.

31.

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Kaiser Maximilian legt mündlich seine Gewalt in die Hände des Marschalls Vazaine und geht angeblich seiner Gesundheit wegen und um Nachrichten aus Europa schneller zu erhalten, nach Orizaba. Auf dem Wege dahin kreuzt er mit dem General Castelnau, ohne ihn jedoch zu sprechen. Die Minister wollen ihre Stellen niederlegen, werden jedoch von Marschall Vazaine bewogen, ihre Functionen einst weilen fortzusehen.

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Gen. Castelnau trifft in Merico ein.

Kaiser May langt in Orizaba an.

Dajaca wird von den Juaristen unter Porfirio Diaz besett, die kais. mex. Besatzung ergibt sich.

8. Nov. Der nordamerikanische Gesandte in Paris berichtet seiner Regierung, daß der Kaiser Napoleon seinen Entschluß, schon im November den dritten Theil seines Erpeditionscorps aus Merico zurückkehren zu lassen, wieder geändert habe und nunmehr geneigt sei, die ganze Armee auf einmal und zwar im Frühjahr 1867 abziehen zu lassen.

10.

13.

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Die österreichische Garnison von Jalapa streckt die Waffen, die Stadt geht in die Hände der Juaristen über.

Die Franzosen räumen Mazatlan und alle andern bisher von ihnen besetzten Punkte am stillen Ocean, um sich in Mexico und auf der Linie Mexico Veracruz zu concentriren.

Kaiser Marimilian beruft den Ministerrath und den Staatsrath zu sich nach Orizaba und legt die Gründe dafür in einem offenen Briefe an den Ministerpräsidenten Larez nieder:

„Mein lieber Larez! Die Bedenklichkeit der jeßigen Lage Unseres Landes hat Uns bewogen, die Räthe der Krone um Uns zu versammeln, damit Wir, von ihrem klaren und weisen Urtheil unterstüßt, auf geseßlichem Wege zu einer Lösung der gegenwärtigen Krisis gelangen könnten. Eine schwere Pflicht ist uns jet auferlegt, aber Wir hegen die innige Ueberzeugung, daß das Wohl des Vaterlands ihre Erfüllung erheischt. Nach einer Ueberlegung, die von allem Geist der Parteien und der Leidenschaften frei ist, nach einer langen und gewissenhaften Prüfung der Lage sind Wir zu der Ansicht gelangt, daß es Unsere Pflicht sein könnte, der mericanischen Nation_die Gewalt zurückzugeben, welche sie Uns anvertraut hatte. Folgendes sind die Gründe, die Uns in dieser Ansicht bestärken: 1) Der Bürgerkrieg dauert beständig fort, das constatiren Wir mit Schmerzen; er bezeichnet mit dem Blute von Tausenden Unserer Landsleute die Gegenden, welche von ihm heimgesucht werden, und seine Ausdehnung wird von Tag zu Tag größer; 2) die Feindseligkeiten der Ver. Staaten gegen das monarchische Princip_spricht sich alle Tage deutlicher aus; 3) Unsere Bundesgenossen haben erklärt, daß es ihnen aus politischen Rücksichten unmöglich ist, Uns noch länger ihre Unterstüßung angedeihen zu lassen, und Wir haben sogar in leßterer Zeit erfahren, daß zwischen der Regierung Frankreichs und derjenigen der Ver. Staaten vorläufige Unters handlungen stattgefunden haben, deren Zweck ein Einverständniß ist, dem Bürgerkrieg ein Ende zu machen, welcher so lange Zeit Unser Land verwüstet hat. Im Hinblick auf die Meinung der großen Wiehrheit des amerikanischen Volks würde man, so sagt man Uns, nur zum Ziele gelangen, indem man, mit Unterstüßung dieser beiden Mächte, eine neue Regierung republikanischer Form gründete. Obgleich es der Vorsehung gefallen hat, das Glück Unseres häuslichen Heerds zu vernichten, obgleich Unser Muth und Unsere Kraft dadurch schwer geprüft worden sind, so würden Wir doch nicht einen Augenblic zaudern, alle Cpfer für das Glück des Vaterlands zu bringen, wenn Wir nicht die sehr wohl begründete Befürchtung hegten, daß Unsere Persönlichkeit ein Hinderniß für die Pacification des Landes ist. Aus diesem Grunde haben wir den Ministerrath und den Staatsrath zusammenberufen, die Uns bereits so viele Beweise ihres Einverständnisses und ihrer Treue gegeben haben, um eine Lösung für die Schwierigkeiten zu finden. Maximilian.“ 16. Nov. Die Franzosen räumen Durango und Zacatecas, die sofort von den Juaristen besetzt werden.

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Versammlung des Ministerraths und des Staatsraths beim Kaiser in Orizaba. Die Vorschläge des Kaisers gehen im Wesentlichen

dahin: es solle ein Nationalcongreß, von dem die bisherigen Gegner des Kaiserreichs nicht auszuschließen wären, einberufen werden, um über die fünftige Regierungsform, ob Monarchie oder Republik, über die Aufstellung eines Budgets, über die Organisation eines nationalen Heeres, über die Colonisation des Landes, über die Regelung der Beziehungen zu Frankreich und zu den Vereinigten Staaten zu entscheiden. Von 22 Stimmen sprechen sich 20 für Aufrechthaltung des Kaiserreichs und die Ueberzeugung aus, daß, wenn Maximilian

das Land appellire, eine immense Majorität in demselben Sinn antworten würde; nur 2 Stimmen erklären sich für Abdankung des Kaisers. Demgemäß beschließt die Versammlung, den Kaiser zu bitten, wenigstens einstweilen bis zu dem Tage, an welchem der Volkswille sich werde kund gegeben haben, die Zügel der Regierung in der Hand zu behalten.

24. Nov. Der nordamerikanische General Sedgewick besetzt von Brownsville aus Matamoros, wird jedoch von seiner Regierung desavouirt und seines Commando's enthoben, Matamoros wieder geräumt.

2. Dec. Ein Rundschreiben des Marschalls Bazaine stellt den Soldaten französischer Nationalität, welche früher förmlich ermächtigt worden wären, in mexicanische Dienste zu treten, frei, entweder in denselben zu bleiben oder sich bei der ersten sich darbietenden Gelegenheit dem nächsten franz. Detachement anzuschließen, um mit demselben nachh Frankreich zurückzukehren.

5.

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Proclamation des Kaisers bez. der Beschlüsse der Versammlung vom 24. November:

„Mexicaner! Umstände von großer Wichtigkeit, die mit dem Wohl eures Landes zusammenhängen, haben in Uns die Ueberzeugung hervorgerufen, daß Wir die uns übertragene Macht einer neuen Probe unterziehen sollen. Unser durch uns zusammenberufener Ministerrath war der Ansicht, daß das Glück Mexico's noch Unser Verweilen an der Spize der Geschäfte erheischt, und Wir hielten es für Unsere Pflicht, diesem Verlangen nachzukommen, indem Wir gleichzeitig Unsere Absicht kundgaben, einen Nationalcongreß auf breite= fter und freisinnigster Grundlage einzuberufen, an welchem sich alle politischen Parteien betheiligen können. Dieser Congreß wird entscheiden, ob das Kaiserreich fortbestehen soll, und im Bejahungsfall wird er sich an der Abfassung der Grundgeseze betheiligten, welche zur Kräftigung der öffentlichen Landesinstitutionen bestimmt sind. Um dieses Resultat zu erreichen, beschäftigen sich Unsere Räthe gegenwärtig damit, die nothwendigen Mittel ausfindig zu machen, und gleichzeitig die Dinge so zu gestalten, daß alle Parteien an einem Abkommen auf dieser Basis theilnehmen können. Einstweilen, Mexicaner, zählen Wir auf euch alle, ohne Ausschluß auch nur einer politischen Classe, und seßen, da Wir die Mission erhalten haben, euren Mitbürgern vorzustehen, das Werk der Wiedergeburt mit Muth und Ausdauer fort." 6. Dec. Ein Decret des Kaisers Mar verfügt die Auflösung des belgischen Freiwilligencorps und die Rückkehr desselben nach Europa zugleich mit der französ. Armee.

9.

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Die Franzosen legen, gestützt auf den Vertrag vom 30. Juli b. J., Beschlag auf das Zollamt in Veracruz und schneiden da:

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