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2. Juli. Zusammentritt der Bundesversammlung.

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Nat.-Nath: Es wird eine Motion für Einführung von Gewehren mit Hinterladung bei der gesammten Bundesarmee gestellt.

Der Nat.-Rath genehmigt einstimmig die Motion für Einführung von Gewehren mit Hinterladung.

Der Nat.-Nath lehnt die beantragte Ernennung eines Generals als durch die Sachlage noch nicht geboten mit 64 gegen 27. Stimmen ab.

13. Nat.-Rath: Motion Stämpfli's bez. Wahrung der Savoyerfrage und bez. der Aufstellung eines schweiz. Gesandten in Washington. Die erstere wird von Stämpfli schließlich zurückgezogen, die letztere mit 45 gegen 41 Stimmen angenommen.

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Der Nat.-Rath genehmigt die Anträge des Bundesrathes bez. Einführung gezogener Feld- und Positionsgeschütze schweren Kalibers, ́die spätestens innerhalb zwei Jahren durchgeführt werden soll. Die Kosten der Umänderung im Betrage von ca. 1 Mill. Fr. trägt der Bund, der Unterhalt 2. fällt dagegen den Cantonen zur Last.

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Eine Motion Planta's für Ausdehnung der Volksbewaffnung auf sämmtliche waffenfähige Schweizer wird fast einstimmig dem Bundesrathe zur Prüfung und Verichterstattung überwiesen.

Der Ständerath lehnt die vom Nat.-Nath beschlossene Errichtung einer diplomatischen Mission in Washington seinerseits ab und be= schließt auf den Antrag des Bundesraths, daß die sämmtliche gewehrtragende Mannschaft des Bundesheeres (Auszug und Reserve) mit Hinterladungsgewehren zu versehen sei, daß die vorhandenen Ge= wehre und Stuben sofort auf Kosten des Bundes in Hinterladungsgewehre umzuwandeln seien und daß der Bundesrath bez. der Anschaffung eines neuen vollkommenen Hinterladungsgewehres (NepėtirGewehr) der Bundesversammlung beförderlichst Bericht und Antrag zu hinterbringen und sie nöthigenfalls zu diesem Behufe außerordent lich einzuberufen habe. Der Nationalrath tritt dem Beschlusse des Ständeraths bei.

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Der Ständerath beschließt auch seinerseits mit 18 gegen 13 Stimmen die Wahl eines Generals als noch nicht dringlich zu verschieben.

Schluß der Session der Bundesversammlung.

22. Aug. Der Bundesrath richtet nach dem Auftrage der Bundesver jammlung ein Kreisschreiben bez. der vollständigen Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht an die Cantone. In einer Reihe von Cantonen wird eine Agitation zu demselben Zwecke organisirt.

3-8. Sept. Zusammentritt eines internationalen Arbeitercongresses in

Genf.

20. Det. (Genf). Der große Rath genehmigt in dritter Lesung mit 51 gegen 26 Stimmen das sog. Vautier'sche Gleichheitsgesch, d. h. einen Zusatz zur Verfassung, durch welchen die alten Genfer auf die ihnen gehörigen Gemeindegüter, die Katholiken der ehemals savoyischen Gemeinden dagegen auf die ihnen durch den Turiner Vertrag gewährleisteten Privilegien verzichten. Der Beschluß unterliegt noch der allgemeinen Volksabstimmung.

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Allgemeine Nationalrathswahlen in der ganzen Schweiz.

(Genf). Bei den Nationalrathswahlen siegt die Partei der Independenten über diejenige der Radicalen und Fazy's, der unterliegt.

7. Nov. (Wallis). Der Bundesrath erläßt an die Regierung von Wallis eine drohende Aufforderung, einige aus dem ehemaligen österr. Italien herübergekommene und an öffentlichen Anstalten verwendete Jesuiten sofort zu entfernen.

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(Genf). Großrathswahlen: In der Stadt siegen die Independenten in beiden Wahlcollegien des linken und rechten Ufers, in Carouge dagegen die Radicalen. Gewaltthätigkeit gegen das Wahlgebäude. Neues Auflammen des gegenseitigen Parteihasses.

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Der Bundesrath beschließt, die bisherigen Gewehre der Armee nach dem System Milbank Amsler in Hinterlader umzuwandeln und als neues Gewehr für die ganze Armee der Bundesversammlung das Winchester-Repetirgewehr vorzuschlagen.

(Genf). Das sog. Gleichheitsgesetz wird in der allgemeinen Volksabstimmung mit 5172 gegen 4988 Stimmen, also einem Mehr von 184 Stimmen, verworfen.

Der Bundesrath beschließt, bei der Bundesversammlung auf ein eidg. Anlehen von 10 Mill. Fr. anzutragen behufs schleuniger Einführung des Hinterladungssystems.

(Thurgau). Der Große Rath verwirft mit 75 gegen 18 Stimmen den Antrag auf Aufhebung des im J. 1847 allein verschont gebliebenen Klosters St. Katharinenthal.

3. Dec. Eröffnung der Bundesversammlung.

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Die Bundesversammlung wählt die bisherigen Mitglieder des Bundesraths sämmtlich, mit einziger Ausnahme des um seine Entlassung eingekommenen Hrn. Frey-Herosé, der durch Landammann Welti (ebenfalls aus Aargau) erseßt wird, auf eine neue Amtsdauer wieder.

Der Ständerath verwirft die vom Bundesrath beantragte Verthei= lung des Ertrags des Telegraphenwesens (nach Analogie der Posterträgnisse) unter die Cantone mit 31 gegen 9 Stimmen.

'" (Wallis). Auf eine ausweichende Antwort der Regierung von Wallis richtet der Bundesrath eine neue Aufforderung an dieselbe

bez. Entfernung der Jesuiten von den ihnen anvertrauten Lehrstühlen. Die Regierung fügt sich nunmehr.

15. Dec. Der Ständerath genehmigt den Antrag des Bundesraths bez.

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Einführung des Hinterladungssystems in der ganzen Armee, doch mit 20 gegen 18 Stimmen mit der Modification, daß die Kosten derselben ganz vom Bunde getragen werden sollen, während der Antrag des Bundesraths dahin ging, daß % vom Bunde, % von den Cantonen zu tragen sei.

Der Nationalrath genehmigt den Antrag des Bundesraths bez. Hinterladungssystem, beschließt aber mit 71 gegen 32 Stimmen, daß der Kosten von den Cantonen zu tragen sei.

Der Ständerath fügt sich dem Beschlusse des Nat.-Raths bez. Vertheilung der Kosten für Einführung des Hinterladungssystems. Der Nat.-Rath beschließt auf eine Motion Anderwerts (Thurgau): „Der Bundesrath ist eingeladen, auf die nächste ordentliche oder außerordentliche Sigung der Bundesversammlung Bericht und Antrag zu stellen, ob nicht im Sinne einer namhaften Verstärkung der Wehrkraft und zum Zwecke gleichmäßiger Durchführung der Wehrpflicht die eidg. Militärorganiz sation einer Reform zu unterwerfen sei?"

Beide Räthe einigen sich über ein eidg. Anlehen von 12 Mill. Fr. für Einführung des Hinterladungssystems.

Schluß der Bundesversammlung.

7. Belgien.

16. Jan. II. Kammer: Der Abg. Orts erneuert seinen früheren Antrag bez. Vermehrung der Zahl der Abgeordneten nach dem Verhältniß der gestiegenen Bevölkerung.

8. Febr. Senat: Debatte über das Strafgesetzbuch. 33 Stimmen gegen 15 entscheiden für Beibehaltung der Todesstrafe, obgleich der Justizminister sich für die Abschaffung ausspricht. Die ganze katholische Partei erklärt sich für die Beibehaltung.

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II. Kammer: Die Regierung macht eine Vorlage bez. Erweiterung des Wahlrechts. Tieselbe betrifft jedoch bloß die Zulassung der sog. Capacitäten, was die Zahl der Wähler um kaum 8000 vermehren würde.

Senat: Debatte über das Strafgesetzbuch. Es wird ein Amendement genehmigt, das gegen das Politisiren der Geistlichen auf der Kanzel gerichtet ist.

Ein Arbeitermeeting in Brüssel spricht sich gegen den Wahlreformantrag der Regierung als durchaus ungenügend aus.

Senat: Debatte über das Strafgesetzbuch. Es wird beschlossen, die auf das Vergehen von Arbeitercoalitionen geseßten Strafen einfach zu streichen.

6.-10. März. II. Kammer: Debatte über das Militärbudget. Das: selbe wird mit 47 gegen 25 Stimmen (und 12 Enthaltungen) genehmigt.

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Der Senat genehmigt das Militärbudget seinerseits mit 36 gegen 1 Stimme.

24. Die II. Kammer genehmigt uunmehr den Antrag Orts bez. Vermehrung der Zahl der Abgeordneten (zum Vortheil der liberalen Partei) mit 59 gegen 45 Stimmen.

April. Die Arbeiten an der Befestigung Antwerpens werben mit
Rücksicht auf die allgemeine Lage Europa's nach Kräften beschleunigt.

9. Mai. II. Kammer: Auf eine Interpellation, ob die Regierung gegen über der allgemeinen Lage Europa's irgend welche Rüstungen vor: genommen habe, antwortet diese, daß dazu keine Veranlassung ge= wesen sei.

12. Juni. Wahlen zur II. Kammer. Das Uebergewicht der liberalen Partei steigt durch dieselben von 12 auf 20 Stimmen.

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Der König sagt seinen mit der Königin bereits angesagten Besuch am Hofe der Tuilerien wieder ab.

König und Königin gehen zur Hochzeit der Prinzeß Helena nach London.

Oct. Huldigungsreise des Königspaares durch mehrere Provinzen des Landes. Dasselbe wird überall mit aufrichtiger Herzlichkeit empfangen. 12. Octoberfeste. Feierlicher Empfang der englischen, französischen und holländischen Gäste (Freiwilligen und Nationalgardisten) in Brüssel.

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4. Nov. Rücktritt des bisherigen Kriegsministers General Chazal. Eröffnung der Kammern. Thronrede des Königs.

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II. Kammer: Die Antwortsadresse wird zum ersten Mal in einer Situng angenommen und zwar, mit Ausnahme der Vertreter Ant werpens, einstimmig.

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II. Kammer: Ein Antrag auf sofortige Vorlage des Militärbudgets wird mit 38 gegen 29 Stimmen abgelehnt.

II. Kammer: Die Vlaminger bringen bei Gelegenheit des Budgets des Justizministeriums eine Reihe von Beschwerden zur Sprache. General Goethals wird zum Kriegsminister ernannt.

Differenz mit Holland wegen der Scheldefrage. Der Minister Rogier macht darüber der Nepräsentantenkammer offizielle Anzeige. Ein tgl. Decret sett eine Commission von 28 Mitgliedern ein, um die Heeresreform zu begutachten.

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