Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

mehr denjenigen des eigentlichen Rußlands und werden als vorbereitende Schritte zur endlichen völligen Einverleibung angesehen.

31. Dec. (Griechenland). Sturz des Ministeriums Bulgaris. Bildung eines neuen Ministeriums Komunduros.

[ocr errors]

(Mexico). Die Absicht des Kaisers, auch die Liberalen zu einer Nationalversammlung herbeizuziehen, muß als gescheitert betrachtet werden.

II.

Deutschland

unb

die beiden deutschen Großmächte.

[ocr errors]
[blocks in formation]

Gemeinsame Angelegenheiten. -Mittel- und Kleinftaaten bis zum Ausbruche des Krieges.

2. Jan. (Württemberg). Eine aus mehr als 100 evangel. Geistlichen und Laien aus allen Theilen des Landes bestehende Versammlung in Stuttgart erklärt:

5.

6.

"

[ocr errors]

„daß 1) eine im Wesentlichen auf Wahlen der Kirchengemeinden be= rubende Vertretung der evangelischen Landeskirche Bedürfniß sei; 2) daß einer solchen Landessynode vor Allem zukomme, selbständig und geleitet durch ihren erwählten Vorsißenden zu berathen und zu beschließen, insbesondere die Wünsche der Kirche dem Kirchenregimente vorzutragen und jeder neuen Einrichtung oder allgemeinen Anordnung der Kirche die nothwendige Zustimmung zu ge ben; das Bekenntniß ist von den Beschlüssen der Vorsynode und der künftigen Landessynode ausgenommen; 3) daß die Zusammenschung einer solchen dauernden Kirchenrepräsentation und die Bestimmung ihrer Befugnisse nicht ausschließlich den Oberkirchenbehörden überlassen werden könne, sondern daß eine aus Wahlen hervorgehende Versammlung, in gleicher Anzahl aus Geistlichen und Nichtgeistlichen bestehend, dabei die Zustimmung zu geben habe; der Vorsynode soll von der Regierung ein Verfassungsentwurf vorgelegt, dieser aber zur allgemeinen Diskussion vorher der Oeffentlichkeit übergeben werden. 4) Die Wahlen zu dieser Vorsynode wären von den bestehenden DiöcesanSynoden, jedoch ohne Beschränkung der Wählbarkeit auf ihre Mitglieder oder bisher gewählte Kirchen - Aelteste, vorzunehmen. 5) Die Vorsynode ist mit einer Revision der Institute der Pfarrgemeinderäthe und der Diözesansynoden zu beauftragen."

(Zollverein). Preußen ladet die übrigen Zollvereinsregierungen ein, den am 31. Dez. v. J. mit Italien abgeschlossenen Handelsvertrag zu ratificiren.

(Württemberg). Versammlung von 130 angesehenen Männern der sog. Volkspartei aus allen Theilen des Landes. Dieselben be schließen bezüglich der deutschen Frage:

"

„Es ist geboten, daß sich diejenigen in einer großen Partei vereinigen, welche gegen die Einheit auf dem Wege der Unterordnung des übrigen Deutsch

lands unter die preußische oder österreichische Großmacht, gleichviel in welcher Form sie stattfinde, und für einen Gesammtdeutschland umfassenden Bundesstaat auf föderativer und demokratischer Grundlage mit einer über den Einzelnregierungen stehenden deutschen Centralgewalt sind und dieses Ziel auf dem Wege des demokratischen Fortschritts in den Einzelnstaaten verfolgen.“ 10. Jan. (Desterreich). Der österr. Gesandte in Berlin, Graf Karolyi, tehrt nach längerer Abwesenheit mit sehr bestimmten Instructionen gegen die Wünsche Preußens bezüglich Schleswig-Holsteins nach Berlin zurück.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors]
[ocr errors]

"

"

"

(Preußen). Die offiz. Priv.-Corr. erklärt, daß das preußische Marine Etablissement definitiv nach Kiel verlegt werde.

(Holstein). Ein Rescript des österr. Statthalters v. Gablenz an die Landesregierung eröffnet derselben,

„daß er Petitionen, wie sie öffentlichen Mittheilungen zufolge wegen bes schleunigter Einberufung der Landesvertretung an verschiedenen Orten im Herzogthume vorbereitet würden, als gegenwärtig voraussichtlich erfolglos entgegen zu nehmen behindert sein würde und solchen Bestrebungen im Lande seine wirksame Unterstüßung zu gewähren überhaupt außer Stand sei“.

"

(Holstein). In Kiel findet gelegentlich des Umschlags eine Versammlung der einflußreichsten Männer des Landes statt, um zu berathen, was bezüglich einer Einberufung der Ständeversammlung zu thun sei. Es wird kein Beschluß gefaßt; die anwesenden Ständemitglieder übernehmen die Förderung der Sache.

"

(Schleswig). In einem Circular der Postdirection in Schleswig befindet sich zum ersten Mal der Ausdruck „allerhöchste Verordnung"; dieselbe ist unterzeichnet vom König und gegengezeichnet von Bismarck.

(Holstein). Im ganzen Lande wird eine Massenversammlung auf den 23. d. M. nach Altona vorbereitet, behufs einer Adresse an die Regierung, welche

nachdem alle Bitten Einzelner bisher vergebens, durch einmüthigen Willensausdruck der möglichst ganzen Bevölkerung unsers Herzogthums auf dem Boden des Rechts verlangen sollte, daß uns wie jedem andern Staate eine rechtmäßige Vertretung werde in den Ständen unseres Landes, um den Wünschen und dem Willen der Bevölkerung einen geseßlichen Ausdruď zu jeder Zeit geben zu können“.

(Preußen). Eröffnung des Landtags. Thronrede des Königs (Stelle über Schleswig-Holstein) (f. unter Preußen).

(Zollverein). Hannover unterzeichnet widerstrebend den Handelsvertrag mit Italien und verpflichtet sich damit zur Anerkennung des Königs von Italien.

(Holstein). Ein Erlaß der Landesregierung spricht, indem er sich an den patriotischen Sinn der Bevölkerung wendet, die bestimmte Erwartung aus, daß die in der Presse, in Vereinen und Volksversammlungen auftretende Agitation für eine Maßregel (die Einberufung der Stände) aufgegeben werde, welche im gegenwärtigen

« ZurückWeiter »