Bennigsen auf ein Mißtrauensvotum gegen das Ministerium mit 50 gegen 20 Stimmen. 6. Juni. (Türkei). Fuad Pascha wird gestürzt und ein alttürkisches Cabinet tritt an seine Stelle. 7., (Desterreich). Der österr. Statthalter in Holstein, Gablenz, protestirt gegen das Einrücken der Preußen, verlegt seinen Siz nach Altona und concentrirt ebendahin die ganze österr. Brigade. 8.-9. Juni. (Deutschland. Bayern). Adreßdebatte der II. Kammer. Der Commissionsentwurf wird mit 97 gegen 45 Stimmen (der vereinigten Linken) angenommen. Derselbe spricht sich entschieden für den Krieg aus. 9. Juni. (Desterreich) erklärt Preußen, daß es durch seinen Einmarsch in Hols stein den Art. 11 der Bundesacte verlegt und den Fall des Art. 19 der Wiener Schlußacte herbeigeführt habe. (Deutschland Bundestag) beschließt einstimmig Oesterreich und Preußen zu ersuchen, ihre Truppen aus den Bundesfestungen Mainz und Rastatt sowie aus Frankfurt zurückziehen. (Italien). Die II. Kammer beschließt fast einstimmig die Aufhebung aller Klöster und die Einziehung der geistlichen Güter. (Preußen) macht den deutschen Regierungen durch eine Circulardep. einen neuen Bundesreformvorschlag, der auf dem Ausschlusse Desterreichs aus dem neuen Bunde beruht und dem König von Bayern den Oberbefehl über die Contingente der süddeutschen Staaten anbietet. (Preußen). Gen. Manteuffel ergreift die oberste Gewalt auch im Herzog (Deutschland). Die Preußen und Desterreicher räumen Mainz, Rastatt nach Lesterreich. 11. (Desterreich) klagt am Bunde gegen Preußen wegen Vergewaltigung in Holstein und trägt auf Mobilmachung der gesammten Bundesarmee gegen Preußen an. (Deutschland. Sachsen). Beide Kammern genehmigen den geforderten außerordentlichen Militärcredit und verlangen die Einberufung eines deutschen Parlaments, feiner Delegirtenversammlung, auf Grund directer Wahlen schleunigst, längstens aber im fünftigen Monat. 11.-13. Juni. (Deutschland. Hessen-Darmstadt). Die II. Kammer lehnt den geforderten Militärcredit mit 27 gegen 21 Stimmen ab. (Frankreich). Brief des Kaisers an Hrn. Drouyn de l'Huys: Programm des Kaisers vor dem Kriege. Dem gesetzgeb. Körper wird keine weitere Debatte der deutschen Frage gestattet, wiederholte Versuche werden von Rouher, Walewski und der Majorität abgeschnitten. (Spanien). Das Cabinet O'Donnel wird durch ein Cabinet Narvaez ersezt. (Desterreich) ruft seinen Gesandten in Berlin ab und stellt dem preußischen Gesandten in Wien seine Pässe zu. (Desterreich). Die österr. Brigade räumt Holstein ohne Schwertstreich und (Belgien). Wahlen zur II. Kammer: Das Uebergewicht der liberalen Partei 14. Juni. (Deutschland Bundestag) erhebt den österreich. Antrag, die ganze Bundesarmee (gegen Preußen) zu mobilisiren, mit 9 gegen 6 Stimmen zum Beschluß. Hannover und Kurhessen stimmen mit der Mehrheit gegen Preußen. Der preuß. Gesandte erklärt den Bund dadurch für aufgelöst, legt den preuß. Bundesentwurf vom 10. Juni auf den Tisch des Hauses nieder und verläßt den Saal. (Deutschland Hannover). Gestützt auf den heutigen Bundesbeschluß Kurhessen). Gestüßt auf den heutigen Vundesbeschluß befiehlt der Kurfürst die Mobilifirung seiner ganzen Armee. (Deutschland. Bayern) schließt durch v. d. Tann in Olmütz eine be sondere Convention mit Testerreich ab, um sein Gebiet zu wahren, eventuell vielleicht zu erweitern. Desterreich verpflichtet sich, keinen einseitigen Frieden mit Preußen einzugehen. (Deutschland. — Baden). Die II. Kammer bewilligt einstimmig den geforderten außerord. Militärcredit. (Deutscher Krieg). Preußen richtet Sommationen an Sachsen, Hannover und Kurhessen, ihre Truppen sofort auf den Friedensstand zurückzuführen und sich dem preuß. Bundesreformantrag anzuschließen, widrigenfalls Preußen dieselben als im Kriegszustand gegen dasselbe befindlich betrachten und demgemäß handeln werde. Alle drei lehnen die Forderung ab: Sachsen läßt feine Armee an die böhmische Grenze behufs einer Vereinigung mit der österreichischen, Hannover seine in der Eile zusammengerafften Truppen nach Göttingen, Kurhessen die feinigen nach Hanau marschiren. Die Könige von Hannover und Sachsen folgen ihren Truppen, der Kurfürst von Hessen bleibt in Wilhelmshöhe. (Deutschland Hannover). Bennigjen trägt in der II. Kammer auf eine Adresse an den König an, den gestrigen Bundesbeschluß nicht auszuführen und völlige Neutralität gegen Lesterreich und Preußen zu bewahren. (Deutscher Krieg). Preußen läßt seine Truppen unter Gen. Herwarth v. Bittenfeld in Sachsen, unter Gen. Bayer in Kurbessen, unter den Gen. Vogel von Falkenstein und Manteuffel in Hannover einrücken. (Preußen) fordert die norddeutschen Staaten auf, mit ihm ein neues Bünd- (Deutschland. Bundestag). Sachsen verlangt vom Bunde Hülfe wider Preußen. Die Bundesversammlung beschließt mit 10 Stimmen (zu den 9 Stimmen vom 14. d. M. tritt jetzt auch Baden) Desterreich und Bayern mit dem Schuße Sachsens zu beauftragen. (Rußland) nimmt die bocharische Festung Chodsent. (Ver. Staaten). Beide Häuser des Congresses haben sich über ein Amendement zur Bundesverfassung geeinigt, das die bürgerlichen Rechte der ehemaligen Sclaven sichern soll und von dessen Annahme die Wiederaufnahme der ehemaligen Sclavenstaaten in die Union abhängig gemacht wird. (Deutscher Krieg). Die ersten Württemberger rücken zum Schuß der Bundesversammlung in Frankfurt ein. Fast die ganze hessische Armeedivision wird bei Frankfurt concentrirt. Die Preußen rücken unter Gen. Vogel v. Falkenstein in die Stadt Hannover ein. Der Herzog von Coburg-Gotha tritt der erste unter den norddeutschen Fürsten auf die Seite Preußens. (Desterreich). Der Kaiser erläßt ein Kriegsmanifest wider Preußen. 18. Juni. (Preußen). Der König von Preußen erläßt ein Kriegsmanifest wider Desterreich. " (Deutscher Krieg). Die Preußen unter Gen. Herwarth beseßen Dresden. Die hannoversche Festung Stade ergibt sich durch Capitulation den Preußen unter Gen. Manteuffel. Die Preußen unter Gen. Bayer rücken in Cassel ein. Der Frankfurter Bundestag beschließt mit 11 Stimmen (zu den 10 Stim: men tritt jeßt auch noch die großh. und herzogl. sächs. Stimme) alle Regierungen ohne Ausnahme wider Preußen aufzurufen. In Bayern bewilligt die Kammer einstimmig den außerordentlichen Militärcredit von 31 Mill. Die vereinigte Linke legt ihre Vorbehalte in einer Erklärung nieder. Prinz Alex. von Hessen übernimmt den Oberbefehl über das 8. Bundesarmeecorps. (Oesterreich). Die Deputationen des ungarischen und des croatischen Landtages gehen auseinander, ohne daß sie sich über das Verhältniß Croatiens zu Ungarn hätten verständigen können. (England). Die Regierung unterliegt bei der Committeeberathung des Unterhauses über die Parlamentsreformbill in einem wesentlichen Punkte mit 304 gegen 315 Stimmen und gibt ihre Entlassung ein. (Deutscher Krieg). Tie Preußen beseßen Leipzig. Die ganze sächsische Armee ist auf österr. Boden übergetreten. In Hannover übernimmt der preuß. Gen. Vogel v. Falkenstein die Verwaltung des Königreichs. (Deutscher Krieg). In Kurhessen übernimmt der preuß. Gen. v. Bayer die oberste Verwaltung des Kurfürstenthuus. In Hessen-Darmstadt bewilligt die II. Kammer nunmehr einstimmig den ermäßigten außerordentlichen Militärcredit. (Deutscher Krieg). (Italien) erläßt die förmliche Kriegserklärung an Desterreich; Kriegs- Am Frankfurter Bundestag fangen die norddeutschen Staaten an, ihren voran. Prinz Karl, der Oberbefehlshaber der bayerischen Armee und des 8. Bundesarmeecorps, läßt von Bamberg aus seine Truppen gegen Fulda vorrücken, um den Hannoveranern, die er irrig in jener Richtung erwartet, die Hand zu reichen. (Italien). Bertagung der Kammern. (England). Die Regierung verfügt in Folge des Berichts der jamaica nischen Untersuchungscommission die Abberufung des Gouverneurs Eyre. 22. (Deutscher Krieg). Die beiden preuß. Armeen unter dem Prinzen Friedrich Karl und unter dem Kronprinzen seyen sich in Bewegung und überschreiten die böhmische Grenze. In Hannover rücken die Preußen dem König Georg und seiner Armee nach. Unterhandlungen zwischen Preußen und dem König. Abschluß eines Waffenstillstandes. (Spanien). Neue Militärrevolte in Madrid. (Schweden). Schluß der letzten Session des Reichstags nach der alten Verfassung der vier Stände. (Deutscher Krieg). In Kurhessen führen die Preußen den Kurfürsten als Gefangenen nach Stettin ab. Der Frankfurter Bundestag läßt die deutsche Fahne auf dem Bundespalais aufziehen und das 8. Bundesarmeecorps die deutsche Armbinde anlegen. 24. Juni. (Deutscher Krieg). Die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl beseyen Reichenheim in Böhmen ohne Widerstand. " 25. 26. " 27. 28. 28. 29. 30. " " " " " Die bayer. Armee verändert ihre Richtung, um den Hannoveranern über (Desterr.-ital. Krieg). Schlacht von Custoza. Sieg der Oesterreicher (Desterreich). Das 15er Subcomité des ungarischen Landtags vollendet (Deutscher Krieg). Die preuß. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl rückt in Böhmen bis Liebenau, Turnau und Podol vor. Die Desterreicher unter Clam-Gallas werden zurückgeworfen. Die preuß. Armee unter dem Kronprinzen nimmt Nachod. Die Bundestruppen (Württemberger) beseßen die hohenzollernschen Fürstenthümer. Bayern hebt 30,000 Reservepflichtige aus. Die badischen Truppen langen endlich in Darmstadt an. Die Ständeversammlung von Nassau lehnt den geforderten außerordent- (Desterreich). Der ungarische Landtag wird mit Rücksicht auf den aus- (Deutscher Krieg). Die preuß. Elbarmee unter Gen. Herwarth dringt in Die Preußen erleiden unter Gen. Flies bei Langensalza eine Schlappe gegen die Hannoveraner. Der Frankfurter Bundestag überträgt den Oberbefehl über die Bundestruppen dem Prinzen Karl von Bayern und die oberste Leitung dem österr. Generalissimus Benedek. (Deutscher Krieg). Die Preußen nehmen unter dem Prinzen Friedrich Karl Münchengräß, unter dem Kronprinzen Trautenau und Burgersdorf und Skaliz. Der König von Hannover, von allen Seiten durch überlegene preußische Streitkräfte eingeschlossen, capitulirt in Langensalza. In Norddeutschland steht den Preußen kein Feind mehr gegenüber. Die Preußen vereinigen sich unter dem Oberbefehl des Gen. Vogel v. Falkenstein als preuß. Mainarmee gegen Süddeutschland. (Dänemark). Beide Thinge des Reichstags verständigen sich endlich über " die Annahme der neuen Verfassung und die Beseitigung des doppelten conftitutionellen Räderwerks. " " " (Deutscher Krieg). Die Preußen nehmen Gitschin und Königinhof; alle ihre drei Armeen in Böhmen bewerkstelligen ihre Vereinigung. Die Desterreicher find in vollem Rückzuge gegen Königgräß. (Deutscher Krieg). Der König von Preußen geht zur Armee ab. Mecklenburg weicht dem preuß. Drucke, nimmt den Bündnißantrag des selben an und stellt dem König von Preußen seine Truppen zur Verfügung. Bremen tritt dem norddeutschen Bunde bei. (Frankreich). Echluß der Kammersession. 2. Juli. (Spanien). Die Cortes bewilligen dem Regiment Narvaez die Suspendirung der constitutionellen Garantien. Die Regierung schlägt einen ent= schieden reactionären Weg ein. Das Unterrichtswesen wird dem clericalen Belieben überantwortet, die Provinzial- und Gemeinderäthe werden einer Neuwahl unterworfen und ihre Befugnisse durch kgl. Decrete beschränkt. וי 3. Juli. (Deutscher Krieg). Schlacht von Königgräß (Sadowa). Sieg der Preußen, vollständige Niederlage der Lesterreicher. Benedek sammelt die Ueberreste seiner Armee, um sie in Olmüß zu reorganisiren. Gefecht zwischen Preußen und Bayern. Die Bayern gehen zurück. 4. (Deutscher Krieg). Desterreich tritt Venetien an den Kaiser der Franzosen ab. (Deutscher Krieg). Gefechte zwischen den Preußen und Bayern, die Bayern gehen zurück. Der Frankfurter Bundestag beschließt die Befestigung der Stadt. (Deutscher Krieg). In Wien fürchtet man bereits den Einmarsch der siegreichen Preußen: der Baarschaß der Bank wird nach Komorn zu transportiren angefangen. (Frankreich). Der Moniteur verkündet die Cession Venetiens durch Desterreich an den Kaiser der Franzosen und daß dieser die Vermittlung sowohl zwischen Desterreich und Italien als zwischen Lesterreich und Preußen übernommen habe. Die Pariser flaggen und illuminiren zu Ehren des Kaisers als des anerkannten Schiedsrichters Europas. Preußen nimmt die Vermittlung Frankreichs nur unter Bedingungen an, Italien schüßt die Allianz mit Preußen vor. 6. 7. 8. (Deutschland. Nassau). Die Ständeversammlung von Nassau lehnt die Bewilligung des von der Regierung geforderten Militärcredits zum zweiten Mal ab und wird dafür sofort aufgelöst. (England). Bildung eines reinen Torycabinets Derby-Disraeli. (Schweiz). Beide Räthe der Bundesversammlung sprechen sich für schleunige Bewaffnung der ganzen Armee mit Hinterladungsgewehren aus und beschließen die Umwandlung aller Artilleriegeschüße in gezogene. (Deutscher Krieg). Ter Kaiser von Desterreich richtet ein Manifest an die Ungain, freiwillig unter die Fahnen zu eilen zur Vertheidigung des überfallenen Reichs. Las Manifest bleibt jedoch in Ungarn vollständig wirkungslos. (Deutscher Krieg). Die Preußen beseßen Prag. (Desterr.-ital. Krieg). Tie italienische Armee ergreift troß der Abtretung Venetiens von Seite Lesterreichs an den Kaiser der Franzosen wieder die Offensive und geht unter Cialdini über den untern Po. 10., (Deutscher Krieg). Erzh. Albrecht wird zum Commandanten der gesammten operirenden Armeen Testerreichs ernannt. " Die Desterreicher beginnen Venetien mit Ausnahme der Stadt Venedig und des Festungsvierecks zu räumen und den größeren Theil ihrer italienischen Armee an die Donau gegen die Preußen heranzuziehen. Der Frankfurter Bundestag ist auf seine eigene Sicherheit bedacht und bringt vorerst die Bundescasse aus der Stadt fort. Gefechte der Bayern mit der preuß. Mainarmee bei Kissingen und Hammelburg. Die Bayern gehen hinter den Main zurück und stellen sich bei Schweinfurt in Schlachtordnung auf. Gen. Vogel v. Falkenstein läßt sie dort stehen und wendet sich mit der preußischen Mainarmee zunächst gegen das 8. Bundesarmeecorps. Bayern ruft die gesammte Landwehr unter die Waffen. • (Deutscher Krieg). Der Kaiser von Desterreich richtet ein Manifest an |