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9., 10., 11. blieben, um den Marsch der Armee auf der einen Strasse zu erleichtern, an Juli. der grossen Brünner Chaussée und sollten am 15. bei Wischau eintreffen.

7. Juli.

Das Detachement des GM. v. Knobelsdorff, an welches am 10. Juli der Befehl ergangen war, über Jägerndorf und Römerstadt nach Hohenstadt zu rücken, erhielt in Folge einer Anordnung des Ober - Commando vom 12. Juli die Bestimmung, durch das 63. Regiment verstärkt, in der Gegend von Grulich stehen zu bleiben, dadurch die Bahn bei Wildenschwert und eine von diesem Orte nach Glatz einzurichtende Etappenstrasse zu decken, endlich jeden Verkehr zwischen den Besatzungen der böhmischen Festungen und jener von Olmütz unmöglich zu machen.

Rückzug des österreichischen Cavallerie-Corps seit dessen Zusammenstellung bis zum Anlangen an der Thaya-Linie, — Vorrückung der preussischen Elbe- und I. Armee in der Zeit vom 7. bis 12, Juli,

Während das Gros der kaiserlichen Nord - Armee seinen Marsch nach dem verschanzten Lager von Olmütz ausführte, schlug das CavallerieCorps in der angeordneten Weise den directen Weg nach dem Donau-Thale durch den westlichen Theil Mährens ein.

Am 7. Juli trat FML. Prinz Holstein seine Functionen als CorpsCommandant an und verlegte sein Hauptquartier nach Rothmühl.

Die 1. Reserve-Cavallerie-Division, welche nach der vom bisherigen Colonnen-Commandanten, dem Kronprinzen von Sachsen, getroffenen Disposition am 7. Juli von Sebranic nach Rothmühl marschiren. sollte, ging nach Anordnung des Armee-Commando nur bis Polička. Je ein Zug Kaiser-Uhlanen Nr. 4 wurde zur Erhaltung der Fühlung mit dem Feinde in Friedrichshof, Lubna und S. Katharina stehen gelassen, später jedoch, da die 1. leichte Cavallerie-Division den Sicherheitsdienst in dieser Linie besorgte, eingezogen. Zur unmittelbaren Sicherung des Lagers der Division nahm das Regiment Hessen-Cürassiere bei Hana Stellung.

Die 2. und 3. Reserve-Cavallerie-Division marschirten am 7. noch nach Anordnung des Kronprinzen von Sachsen, da ihnen die neue Disposition des Armee - Commando nicht rechtzeitig bekannt gegeben werden konnte, nach Bohnau und lagerten auf der gegen Brüsau sich hinziehenden Höle. Die 2. Division schob 2 Escadrons Nikolaus - Cürassiere in der Richtung gegen Rothmühl vor, die sich mit dem S. Armee-Corps in Verbindung setzten. Abends wurde das Lager in Folge der zu dieser Zeit bei Zwittau vorgefallenen Ereignisse allarmirt und ein Theil des Colonnen-Magazins der 2. Division, der zur Ergänzung seiner Vorräthe in Zwittau war, dieser Gelegenheit beinahe gänzlich versprengt.

bei

Das Gros der 1. leichten Cavallerie-Division blieb in seinem

Juli.

Lager bei Saar, Brigade Wallis bei Gottscida. Dahin rückte auch das Regi- 9., 10., 11. ment Savoyen-Dragoner von Swratka ein, wo ebenso wie in Zdirec nur je 1 Escadron belassen wurde. Die in letzterem Orte stehende Escadron wurde um Mittag durch 1 Division Radetzky-Huszaren unter Oberstlieutenant v. Gábor abgelöst. Major Prinz Taxis von Cassel - Huszaren zog mit seiner Division von Proseč unter Zurücklassung einer halben Escadron über S. Katharina nach Heralec zurück und detachirte einen Zug nach Krouna. Die von ihm entsandten Patrullen hielten in der Linie Riechenburg - Nassaberg - Bojanow, nach welch' letzterem Orte, wie schon erwähnt, die Avantgarde der preussischen I. Armee rückte, Fühlung mit den feindlichen Vortruppen, wobei es zu mehrfachen Scharmützeln kam.

Am 8. Juli wurde das Cavallerie Corps Commando nach Brüsau, später nach Zwittawka verlegt. Die 1. Reserve - CavallerieDivision marschirte über Brüsau nach Strzebetin (nordöstlich Lettowitz). Bis Brüsau bildete das Regiment Hessen-Cürassiere die Arrièregarde, dann übernahm das Regiment Kaiser-Uhlanen Nr. 4 den Sicherheitsdienst, stellte sich mit dem Gros bei Greifendorf auf, dehnte sich links bis Rothmühl aus und setzte sich nach rechts mit dem 8. Armee-Corps bei Mährisch-Trübau in Verbindung. Abtheilungen des Regiments drangen über Zwittau hinaus vor, nachdem diese Stadt von der Brigade Kreyssern (Wöber) geräumt war und stiessen ausserhalb derselben auf die vom Oberstlieutenant v. Barnekow zurückgelassenen preussischen Detachements, die sich in der Richtung gegen Böhmisch - Trübau zurückzogen. Einige in Zwittau stehen gelassene Fuhrwerke wurden hiebei noch in Sicherheit gebracht.

Die 2. Reserve-Cavallerie-Division rückte nach Öls; hier und in Czerhow wurde die Brigade Boxberg zum Theil in Cantonnirungen untergebracht. Brigade Sołtyk lagerte bei Krzenow und liess das Regiment Kaiser Cürassiere bei Bistrau eine Vorposten Aufstellung gegen Polička nehmen.

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Die 3. Reserve-Cavallerie-Division marschirte von Bohnau nach Rossoch und deckte sich durch das Regiment Alexander-Uhlanen, welches von Ingrowitz aus den Sicherheitsdienst versah.

Der Stab der 1. leichten Cavallerie-Division wurde nach Radostin verlegt, dahin rückte auch die Brigade Wallis von Gottseida. Brigade Fratricsevics blieb mit dem Gros in Saar stehen. Die nach Zdirec vorgeschobene Division Radetzky - Huszaren wurde von einer feindlichen, theilweise auch aus Infanterie bestehenden Abtheilung bis Kreuzberg gedrängt und zog sich, den Contact mit dem Feinde verlierend, nach Skrdlowic zurück. Um diesen wieder aufzusuchen, schob GM. v. Fratricsevics

8. Juli.

8. Juli.

9. Juli.

Nachmittags den Rittmeister Galgóczy von Radetzky-Huszaren mit 2 Escadrons nach Zdirec vor. Die Division Cassel - Huszaren unter Major Prinz Taxis zog sich, unter Zurücklassung einer halben Escadron in Heralec, nach dem Strassenkreuzungspunkte bei Pelles und rückte dann zur Brigade ein. Die feindlichen Vortruppen kamen, jenen der Division gegenüber, am 8. nach Hlinsko (Avantgarde der I. Armee unter Herzog Wilhelm von Mecklenburg), Chotěboř (Cavallerie-Division Hann von Weyhern) und in der linken Flanke bis Deutsch - Brod (Detachement der Elbe - Armee, bestehend aus dem Königs - Huszaren - Regiment, 2 Geschützen, 100 Mann Infanterie unter GM. Graf v. d. Goltz). Zwischen den beiderseitigen Patrullen fanden mehrere unbedeutende Zusammenstösse statt.

Von dem Gros der preussischen I. Armee rückte an diesem Tage die Cavallerie-Division Alvensleben nach Kohl-Přibram, das II. Corps nach Bestwin und Seč, das III. nach Nassaberg und Kamenic, das IV. nach Zumberg und Chrast, wohin auch das Hauptquartier des Prinzen Friedrich Carl verlegt wurde. Von der Elbe Armee erreichte die Avantgarde Habern, das Hauptquartier und die 16. Division Goltsch - Jenikau, die 15. Division Opatowic, die 14. Division Časlau.

Am 9. Juli wurde das Commando des österreichischen CavallerieCorps nach Czernahora verlegt und übersandte von hier aus dem NordArmee-Commando einen Marschplan für die unterstehenden Truppen, dem zufolge das Corps am 13. Juli in der Linie Jetzelsdorf, Haugsdorf, Grussbach Nikolsburg eintreffen sollte. Das Armee-Commando antwortete hierauf mit der wiederholten Mahnung, nur in dem Masse zurückzuweichen, als das Drängen des Feindes hiezu nöthige. Dieses fand aber auch in den folgenden Tagen derart statt, dass das Corps wirklich am 13. in der erwähnten Linie anlangle.

Die 1. Reserve-Cavallerie-Division brach am Morgen des 9. Juli von Strzebetin auf um nach Czernahora zu marschiren; das Regiment Kaiser-Uhlanen Nr. 4 sollte zum Gros einrücken und durch das bei Lettowitz aufgestellte Regiment Ferdinand-Cürassiere aufgenommen werden. Bei Zwittawka jedoch erhielt die Division den Befehl umzukehren, und die lagsvorher innegehabte Aufstellung beizubehalten; dieselbe bezog demnach ein Lager auf dem Höhenrücken östlich Lettowitz und schob das Regiment Ferdinand-Cürassiere zur Verschung des Sicherheitsdienstes nach Brüsau vor. In der Aufstellung der 2. und 3. Reserve-Cavallerie-Division änderte sich nichts.

Die Brigade Wallis der 1. leichten Cavallerie-Division. rückte am 9. Juli von Radostin nach Gross-Meseritsch, wohin auch der Divisionsstab verlegt wurde. Im Laufe des Tages wurden von hier aus Patrullen

gegen Iglau entsandt, welche mit den in dieser Richtung vorrückenden feindlichen Abtheilungen Fühlung gewannen. Das Gros der Brigade Fratrics evics marschirte von Saar ebenfalls nach Gross-Meseritsch, indem es sich durch eine Division Radetzky-Huszaren über Mielkowitz, Swratka bis Krzižanau in der linken Flanke cotoyiren liess. Brigade Appel blieb in Ostrau zurück und detachirte eine Escadron in die linke Flanke zwischen Bochdalow und Polna. Von hier aus wurde ein feindlicher Posten in Stöcken aufgehoben. Die Division des Rittmeister Galgóczy zog sich von Zdirec, da ihr das preussische 9. Uhlanen-Regiment den directen Rückweg über Wojnoměstec schon verlegt hatte, über Hlubokau nach Skrdlowic und vereinigte sich dann bei Stržanow mit der tagsvorher in Heralec zurückgelassenen halben Escadron Cassel-Huszaren. Bei Ostrau angelangt erhielt Rittmeister Galgóczy von Oberst Baron Appel den Befehl wieder nach Saar vorzugehen und dort Vorposten zu beziehen. Er rückte demnach mit seinem Gros dorthin, liess eine halbe Escadron unter Oberlieutenant v. Kovács zur Verbindung mit Brigade Appel in Wattin und schob zwei Züge unter Oberlieutenant v. Hegedüs nach Stržanow vor.

Der Feind kam am 9. Juli, den Vortruppen des Cavallerie-Corps gegenüber, mit seinen Spitzen bis an und theilweise über die mährische Grenze, und zwar mit der Avantgarde unter Herzog von Mecklenburg nach Němetzky, mit dem Cavallerie-Corps nach Kreuzberg und Slawětin, — das 9. Uhlanen-Regiment bis Wojnoměstec und dessen Spitze bis Skrdlowic, endlich mit dem Detachement des GM. Graf v. d. Goltz schon Morgens nach Iglau. Dahinter folgten das IV. Corps gegen Mladočow, das III. Corps in die Umgebung von Swratka und Krouna, das II. Corps in jene von Studenec und Oudaw, ferner von der Elbe-Armee die Avantgarde nach DeutschBrod, die 16. Division nach Radostin, die 15. Division nach Swětla, die 14. nach Habern. Das Hauptquartier der I. Armee kam nach Riechenburg, jenes der Elbe-Armee nach Deutsch-Brod.

Die Trennung der auf Wien zurückgehenden österreichischen CavallerieDivisionen von der nach Olmütz marschirenden Nord-Armee war an diesem Tage vollendet, eine Lücke, in die sich die feindliche Armee bald als Keil einschob, dessen Spitze im Verlaufe der Ereignisse beinahe bis Pressburg getrieben wurde.

9. Juli.

Am 10. Juli traf das Cavallerie-Corps-Commando in Brünn 10. Juli. ein. Die 1. Reserve-Cavallerie-Division marschirte an diesem Tage nach Czernahora und liess das Regiment Kaiser-Uhlanen Nr. 4 bei Lettowitz zurück, welches eine Escadron gegen Brüsau und ein Detachement gegen Krönau vorschob. Eine Escadron Hessen-Cürassiere wurde nach Boskowitz

10. Juli. detachirt und hatte die Gegend in der Richtung gegen Prossnitz, Konitz und Gewitsch zu beobachten.

Der Stab und die Brigade Boxberg der 2. Reserve-CavallerieDivision kamen in Cantonnirungen bei Tischnowitz; die Brigade Sołtyk bezog Vorposten zwischen Czernowitz und Nedweditz.

Die 3. Reserve-Cavallerie-Division rückte von Rossoch über Straschkau und Krzižanau nach Gross - Bittesch; in Straschkau blieb eine Escadron, in Krzižanau der Rest des Regiments Neipperg - Cürassiere zur Versehung des Sicherheitsdienstes zurück. Erstere Escadron, von preussischen Abtheilungen gedrängt, vereinigte sich mit dem Regimente in Krzižanau und dieses zog sich, da der Gegner folgte, gegen Gross - Bittesch zurück. Hier nahmen das Regiment Bayern-Cürassiere und die Batterie der Brigade Mengen nordwestlich des Ortes, an der Strasse nach Krzižanau eine Aufnahmsstellung. Die Brigade Windischgrätz (nunmehr commandirt von Oberst Ritter v. Baertling von Preussen - Cürassiere) stellte sich südlich Gross-Bittesch als Reserve auf. Es zeigte sich jedoch kein Feind und die Division zog sich unter Zurücklassung des Regiments Neipperg-Cürassiere in Gross-Bittesch, nach Namiest zurück.

Vortruppen-Gefecht bei Saar.

Von der 1. leichten Cavallerie-Division marschirten die Brigaden Fratricsevics und Appel am 10. Juli nach Trebitsch. Die Vortruppen dieser beiden Brigaden sollten einrücken. Noch ehe dieses möglich war, kam es zu einem lebhaften Zusammenstosse bei Saar. Früh Morgens wurden die nach Stržanow vorgeschobenen Züge unter Oberlieutenant v. Hegedüs von der Vorhut des an der Spitze der preussischen CavallerieDivision Hann v. Weyhern marschirenden 9. Uhlanen-Regiments angegriffen. Oberlieutenant v. Hegedüs warf zwar die vorderste feindliche Abtheilung zurück, musste aber, als diese durch eine Escadron ihres Regiments aufgenommen wurde, nach kurzem Kampfe auf Saar zurückweichen. Hier hatte Rittmeister Galgóczy vor dem südlichen Orts-Ausgange an der Strasse nach Wattin mit seinem Gros Stellung genommen und liess nun die zwei von Stržanow zurückkehrenden Züge die Reserve bilden. Die preussische Vorhut, welche sich nach Durchsuchung des Ortes diesseits desselben zeigte, wurde durch zwei Züge angegriffen, geworfen und bis an den nördlichen Eingang verfolgt. Nun rückte eine feindliche Escadron vor, der andere 1, Escadrons folgten. Der Ort wurde neuerdings geräumt; als jedoch der Gegner aus demselben debouchirte, warf sich ihm Rittmeister Galgóczy mit Entschlossenheit entgegen, nachdem er früher an Oberlieu

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