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und vom 5. Geschütz der Mittelreiter fiel. Beide Geschütze wurden jedoch trotz des lebhaften Gewehrfeuers wieder fahrbar gemacht und gelangten bald zu der Batterie zurück. Der Unteroffizier Schulz meldete sich trotz seiner schweren Verwundung, Schuß durch die Brust, mit seinem Geschütz zurück, brach dann aber zusammen und wurde bewußtlos zum Verbandsplay in Moimay getragen. Dort ist er wahrscheinlich gestorben und nach dem Aufgeben des Dorfes am Abend in Feindes Hände gefallen. Spätere Nachforschungen sind erfolglos geblieben."

Es entspann sich nun um das Wäldchen Les Brosses ein hin und herwegendes Gefecht, in welches die 2. leichte Reserve-Batterie lebhaft eingriff, trotzdem sie außer von feindlicher Artillerie jest auch noch von Infanterie beschossen wurde.

Gegen 4 1hr drang von Neuem eine Schüßenlinie aus der Richtung von Autray le Bay vor, der ein geschlossenes Bataillon folgte. Die Batterien bei Moimay richteten ihr Feuer dorthin, brachten den Gegner zum Weichen, erlitten aber auch durch das Infanteriefeuer einige Verluste. Hier wurde Lieutenant d. Res. Dethier leicht und der Fähnrich Roloff beim Heranführen der Wagen zum Munitionsersatz schwer verwundet. Auch bei Marat traten wieder neue feindliche Batterien auf; der Kampf wurde immer heftiger. Da traf bald nach 4 Uhr der Befehl ein, daß die Stellung auf der Anhöhe bei Moimay von der Artillerie geräumt werden sollte. Die drei Batterien gingen staffelweise zurück, wobei auf der Höhe vor dem Walde Yes Grands Bois noch eine Aufnahmestellung genommen wurde.

Infanterie-Regiment Nr. 34 besezte Moimay, der erwartete Angriff blieb nicht lange aus. Bis auf hundert Schritt kam der tapfere Angreifer bis an das Dorf heran, um hier dem wohlgezielten Schnellfeuer der 34er zu erliegen. Die 2. leichte ReserveBatterie unterstützte diese Vertheidigung auf das Wirksamste aus ihrer Aufnahmestellung. Mit dem Einbruch völliger Dunkelheit um 6 Uhr schwieg hier das Feuer, während sich in Villerserel noch ein blutiger Nachtkampf entspann.

Unsere beiden Batterien biwakirten in der Nacht vom 9. zum 10. bei Aillevans, wo General v. Werder das Gros verjammelte. Sie hatten an diesem Tage zusammen mit der 1. schweren Reserve Batterie I. Armeekorps verloren: zwei Mann todt, drei Offiziere und acht Mann verwundet. Von den Offizieren gehörten

Der Lieutenant Detbier und Portepeefähnrich Roloff der 1. leichten Reserve Batterie des Regiments an. Munitionsverbrauch: 1. leichte Reserve-Batterie 562 Granaten; 2. leichte Reserve-Batterie 165 Granaten und 8 Schrapnels.

c. Bis zum 15. Januar.

Stize 61, S. 529 u. Skizze 63, . 537.)

Am 10. Januar versammelte General v. Werder sein Korps vei Aillevans. Die Batterien des Detachements Golz nahmen um 5 Uhr Morgens eine Stellung auf den Höhen bei diesem Orte. Do ein Angriff nicht erfolgte, so trat das Detachement Golt mit dem Norps seinen Rückmarsch über Leval, wo von 1'1⁄2 bis 3 Uhr abgekocht und gefuttert wurde, an. Das Korps erreichte mit der vadenschen Division die Gegend zwischen Lure und Ronchamp, mit der Brigade des Generals v. der Gels Beverne, mit der 4. ReserveDivision die Gegend von Moffans.

Am folgenden Tage wurde der Marsch fortgesetzt und von allen Abtheilungen die vinie der Vijaine erreicht und besetzt. Die badensche Division stand bei Frahier und Chalonvillars, die Brigade von der Goltz bei Chagev, Luze und Couthenans, die 4. Reserve Division war nach Tavey und Héricourt marschirt. General v. Debschig stand vei Delle und Oberst v. Bredow in Arcev,*) Oberst v. Willisen mit dem aus Vesoul herangezogenen Detachement bei Yure. Die Detachements von Debschig und von Bredow waren von dem BeLagerungsforps von Belfort entsendet. Noch an demselben Tage löste die 4. Reserve Division durch ihre Avantgarde das Detachement von Bredow in Arcev ab und General v. der Golt schob eine Abtheilung von zwei Bataillonen Regts. Nr. 30, eine Esk. Res. Hus. und die 1. 1. Res. Battr. nach Chavanne und Billers sur Saulnot vor.

Bon der Armee des Generals Bourbaki gingen am 13. Januar die ichon eingetroffenen Theile des 15. Morps auf St. Marie, das 24. Korps gegen Arcev und Gonvillars, das 20. nach der Gegend von Saulnot: das 18. Korps sollte dem linken Flügel der Armee von Billersexel über Secenans folgen. Die Armee führte also eine Rechtsschenkung aus, welche ihre bisher nach Norden gerichtete Front nach Osten verlegte.

Infolge dieses nun endlich begonnenen offensiven Vorgehens der Franzosen kam es am 13. Januar zu einer Reihe von Vor

* Delle liegt öftlich, Arcen westlich Montbéliard.

Gefecht bei
Chavanne.

postengefechten mit den deutschen Vortruppen, bei Chavanne, bei Arcey-St. Marie, sowie bei Dasle und Croix. Am Gefecht bei Chavanne betheiligte sich auch die 1. leichte Reserve-Batterie.

Gegen Saulnot wendete sich die linke Kolonne der auf drei Straßen vormarschirenden 3. Division des 24. Korps. Sie stieß hier auf eine vorgeschobene Kompagnie Regiments Nr. 30, während gleichzeitig die beiden Kompagnien in Villers sur Saulnot umfassend angegriffen wurden. Die drei Kompagnien gingen vor dem überlegenen Feinde in musterhafter Ordnung auf Chavanne zurück, unterstützt von der 1. leichten Reserve-Batterie, welche mit vier Geschüßen auf der Höhe nordwestlich Chavanne, mit zwei Geschüßen vor dem Westausgang dieses Dorfes in Stellung gegangen war und theils die auf den Höhen bei Saulnot stehende feindliche Batterie, theils die anrückenden französischen Kolonnen beschoß. In Chavanne, sowie in dem nördlich des Ortes belegenen Wäldchen leisteten die veiden Bataillone mit der Batterie erfolgreichen Widerstand, bis sich nach 1 Uhr die französische Umfassung auf beiden Flügeln fühlbar machte, so daß sich Oberstlieutenant Nachtigal entschloß, den Rückzug einzuleiten. Dieser vollzog sich derart, daß zunächst zwei Kompagnien Regiments Nr. 30 Le Vernois besezten und die Batterie nördlich des Ortes in Stellung ging. Unter dem Schuße dieser Aufnahmestellung wurden die übrigen Kompagnien aus dem Gefecht gezogen. Die Franzosen folgten zuerst lebhaft, begnügten sich dann aber unter dem Einflusse des Feuers der preußischen Batterie und der beiden Kompagnien, nur schwächere Abtheilungen über Chavanne gegen Le Vernois vorzuschieben. (Le Vernois jüdlich Champen, Sfizze 61 u. 63.)

Berlust der 1. leichten Reserve Batterie: 5 Pferde verwundet. Munitionsverbrauch: nicht festgestellt.

Die Batterie sollte am Abend dieses Tages in Couthenans Quartiere beziehen, um sich von den anstrengenden Märschen und Gefechten der letzten Tage zu erholen. Sie fand den Ort aber bereits von einem badenschen Regiment so stark belegt, daß Leute und Pferde die sehr kalte Nacht zum Theil auf der Dorfstraße zubringen mußten. Am 14. Januar standen die Deutschen in Gefechtsbereitschaft auf der ganzen Linie der deutschen Schlachtstellung hinter der Lisaine und zwar:

In Chenebier und Changey: Ein badensches Regiment, eine Eskadron, eine Batterie.

Von Chagey bis zum Kirchhof von Héricourt: Die Truppen des Generals v. der Golz, verstärkt durch zwei badensche Batterien.

Von Héricourt bis Montbéliard die 4. Reserve-Division. Von Sochaux bis Delle die Truppenabtheilungen des Generals v. Debschi ß.

Als Reserve standen 5 badensche Bataillone mit 2 Eskadrons und 5 Batterien hinter Héricourt, 3 Bataillone, 1 Eskadron, 1 Batterie hinter dem linken Flügel bei Chatenois, 3 Bataillone südöstlich von Brévilliers. Der erwartete Angriff blieb am 14. Januar aus, die Batterien standen von 7 Uhr Morgens an in den ihnen vom Major Ulrich angewiesenen Stellungen, gingen dann aber nach Yuze in Alarmquartiere.

5. Die Schlacht an der Lisaine am 15. bis 18. Januar.
a. Der 15. Januar.

(Skizze 61, S. 529).

Am Morgen des 15. Januar rückte das französische 15. Korps gegen Montbéliard an. Die nach Mont Chevis Ferme und St. Suzanne vorgeschobenen ostpreußischen Landwehr - Bataillone behaupteten lange ihre Stellung: Nachmittags 2 Uhr wurden jedoch sämmtliche auf dem rechten Lisaine Ufer stehende Abtheilungen auf das andere Ufer zurückgenommen und Montbéliard, welches von allen Seiten überhöht war, freiwillig aufgegeben. Nur das befestigte Schloßz blieb in deutschen Händen. Die Franzosen besetten mit einbrechender Dunkelheit die Stadt, gingen aber nicht weiter vor: auch bei Betboncourt war es ihnen nicht geglückt, die Lisaine zu überschreiten.

Das weiter nördlich vorgehende 24. französische Korps nahm zwar Bussurel in seinen Besitz, aber der Versuch, weiter vorzudringen, scheiterte an dem Feuer des hinter dem Eisenbahndamm liegenden Vertheidigers und dem Eingreifen der badenschen Bataillone und Batterien aus der Reserve.

Gegen Héricourt richtete sich der Vormarsch des 20. Korps. Die Stellung bei diesem Orte war von den Deutschen für besonders wichtig gehalten worden, weil hier der nächste Weg nach Belfort führte; sie war daher auch stark besetzt. Die Anstrengungen der Franzosen, Héricourt zu gewinnen, ermangelten am 15. Januar des nöthigen Nachdrucks, so daß schon Nachmittags 41⁄2 Uhr die 1. schw. Res. Battr./I., welche hier thätig eingegriffen hatte, nach der Gegend von Luze abgerufen werden konnte.

Das 18. französische Korps hatte den Befehl zum Vormarsch erst spät erhalten und war durch Kreuzungen und sonstige Umstände sehr aufgehalten worden. Erst zwischen 12 und 2 Uhr Nachmittags entwickelte es sich mit zwei Divisionen gegenüber Luze und Chagen. Nur mit großer Mühe gelang es den Franzosen auf dem Höhenrücken nördlich von Couthenans fünf Batterien in Stellung zu bringen, welche jedoch unter dem Feuer der deutschen Artillerie derartig litten, daß nach verhältnißmäßig kurzer Zeit durchschnittlich nur noch zwei Geschüße von jeder französischen Batterie sich behaupten konnten.

An diesem Geschützkampf betheiligten sich auch unsere beiden Reserve Batterien, welche wahrscheinlich an dem Gefecht gegen das 20. französische Korps bei Héricourt gar keinen Antheil genommen haben. Denn dafür sprechen die Tagebücher der Batterien, welche den Beginn des Artilleriekampfes gegen Artillerie vor dem Bois de la Boulove auf 212 Uhr feststellen.

Die vom Major Ulrich befehligte Artillerie des Detachements von der Goly stand zwischen Luze und Héricourt in Geschüßeinschnitten, vor ihrer Front die diese beiden Orte verbindende Straße. An der südwestlichen Abdachung des Mont Vaudois stand nordwärts, Héricourt zunächst, die 1. (bad.) schwere Batterie (v. Porbeck), zu ihrer Rechten die Batterie Ulrich. An der westlichen Abdachung des genannten Berges zuerst südlich die 3. (bad.) leichte Batterie (Holy), rechts von ihr Batterie Fischer und dann Batterie Riemer. Die lettere hatte vier Geschütze in dem von der Straße durchzogenen Hohlwege aufgestellt, so daß dessen westlicher Rand die Brustwehr bildete, während hinter dem östlichen, durch eine Hecke gedeckt, die übrigen zwei Geschütze standen. Die für die Geschütze hergestellten Einschnitte gewährten nur wenig Deckung, da wegen des hart. gefrorenen Bodens diese nicht hinreichend tief und umfangreich hatten gemacht werden können. Gegen 8 Uhr Morgens waren bei Champey starke feindliche Kolonnen sichtbar, auf welche die Batterien der großzen Entfernung wegen nicht feuerten. Bald darauf erschienen. Infanteriekolonnen und Schüßenschwärme, welche aus dem Walde de la Boulove in der Richtung auf Luze und Chagey vorgingen. Auf diese, sowie auf Kavallerie, welche sich westlich Couthenans zeigte, richtete sich das Feuer der Batterien mit sichtlich gutem Erfolge, denn sie zwangen die französischen Truppen mehrmals zur Umkehr.

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