Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Im Falle eines Angriffs beabsichtigte General v. Alvensleben den entscheidenden Kampf in der Linie Chasillé-Loué anzunehmen. Zu diesem Zweck erkundete Oberst v. Dresky mit seinen beiden Abtheilungsführern, Hauptleuten v. Schlicht und Scheringer, sowie der Kommandeur der III. Fuß- Abtheilung, Oberstlieutenant Beckh, wiederholt diese Stellung. Seitens der zunächst liegenden Truppen wurde das Gelände verstärkt, Schüßengräben und Geschüßeinschnitte angelegt. Ein Angriff des Gegners blieb aus, es kam nur zu geringen Zusammenstößen bei den vor der Front befindlichen Kavallerie-Divisionen, da Theilgefechte vermieden werden sollten.

So konnten die Batterien sich auch ferner den Instandsetzungen widmen und für ihre Schlagfertigkeit sorgen, bis mit der Erklärung des Waffenstillstandes der Friedensdienst seine Rechte wieder geltend machte...

24. Der Waffenftillfland.

Am 28. Januar war ein allgemeiner Waffenstillstand von 21 Tagen, am 31. beginnend, zur Annahme gelangt, in dem unter anderen Bestimmungen eine Demarkationslinie festgelegt war, von der die beiderseitigen Streitkräfte bis auf eine Entfernung von 10 km zurückgezogen werden sollten. Dadurch wurden neue Truppenverschiebungen veranlaßt. Dem III. Korps war als Raum zur Unterkunft während dieser Zeit die Gegend zwischen Alençon und Le Mans, dem X. Korps nebst der 1. und 6. Kavallerie Division die zwischen dem legtgenannten Ort und dem Cher-Fluß, östlich Tours, angewiesen worden (Skizze 41, S. 393).

Die Ausführung des Waffenstillstandsvertrages stieß bei der Zweiten Armee auf keine Schwierigkeiten. Infolge der neuen Quartiervertheilung standen am 3. Februar:

Korpsartillerie: Stab in La Groirie Chateau,. ungefähr 1 Meile nordwestlich Le Mans.

I. Fuß-Abtheilung: Stab und 1. leichte Batterie Alençon, 2. leichte Souillé, 1. schwere Mamers, 2. schwere Conlie, also im Allgemeinen nördlich Le Mans (Skizze 41 und 56).

II. Fuß-Abtheilung: zwischen der Chaussee Chauffour — Le Mans, der Chaussee Le Mans-St. Georges und dem Orne-Bach, im Allgemeinen südwestlich Le Mans.

III. Fuß-Abtheilung: Stab und 6. schwere Batterie Le Mans,

5. schwere Loué, 5. leichte Noyen sur Sarthe, 6. leichte Maigné (zwischen Logne und Noyen sur Sarthe), also im Allgemeinen westlich und südwestlich Le Mans (Stizze 56).

Reitende Abtheilung: in einem Raum begrenzt im Norden durch die Chaussee Coulans—Chauffour, im Osten durch den OrneBach, im Süden durch den Weg St. Georges du Bois-Souligné, im Westen durch die Chauffee Souligné—Coulans, westlich Le Mans. Die 2. reitende Batterie war am 1. Februar von La Flèche nach Norden aufgebrochen und hatte über La Fontaine—St. Martin, Mayet, Chateau du Loir, am 4. Februar Neuillé Pont Pierre nördlich Tours erreicht, welches ihr als Quartier während des Waffenstillstandes zugewiesen war. Sie wechselte jedoch wiederholt die Unterkunft, so daß sie lag: Vom 4. bis 8. in Neuillé, vom 8. bis 23. in Beaumont la Ronde, vom 23. bis 25. in Semblançy, vom 25. bis 28. in Cléré, vom 28. bis zum Beginn des Rückmarsches in Semblancy.

Der Waffenstillstand verlief ohne besondere Ereignisse, bereits näherte er sich seinem Ablauf. Die engere Zusammenziehung der Truppen war eingeleitet, woraus sich die Bewegungen der 2. reitenden Batterie erklären, als die Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum 24. mitgetheilt wurde, die sodann bis Mitternacht des 26. sich ausdehnte. Am Nachmittag des 26. wurden die Präliminarien des Friedens unterzeichnet.

Während dieser Zeit war vor Allem auf Ergänzung der Truppen zur vollen Kriegsstärke und auf Wiederherstellung des Materials Bedacht genommen worden. Durch den Zugang zahlreicher Geheilter und Genesener und durch das Eintreffen von Ersatz aus Jüterbog waren die Batterien wieder vollzählig geworden; die reitende Abtheilung hatte sogar 26 Mann über den Etat. Es galt nun, die Truppe auch wieder schlagfertig zu machen. Infolgedessen wurde eifrig am Geschütz exerzirt, die Fahrer hatten Reit- und Fahrübungen, und es wurden Uebungsmärsche ausgeführt. Geschüße und Fahrzeuge wurden in Stand gesetzt, bei einigen Batterien sogar neu gestrichen. Das Material hatte sich mit Ausnahme der Vorrathswagen, über deren verfehlte Konstruktion nur eine Stimme herrschte, sehr gut bewährt.

Die Bekleidung wurde durch größere Transporte aus der Heimath aufgefrischt, auch griffen die vorgesetzten Behörden durch Beihülfen in natura und mit Geld ein. So erhielten die Batterien nicht nur Stoffe, Häute und größere Geldabfindungen, es wurde

auch auf französische Bestände zurückgegriffen, indem Franktireurjacken nach Entfernung der Abzeichen zum Tragen, sowie Zeltbahnen zur Anfertigung von Drillichanzügen überwiesen wurden.

Die Verpflegung der Mannschaften erfolgte theils durch die Wirthe, theils aus Magazinen, und da größere Vorräthe an Kon

[subsumed][merged small][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][graphic][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed]

serven aufgefunden worden waren, konnte eine abwechselungsreiche Kost gegeben werden. Die Offiziere erhielten außer ihrer Quartierverpflegung noch einen täglichen Zuschuß von 15 Franks.

Wie schon vorher, mangelte es auch in dieser Zeit an Futter jeglicher Art. Man half sich durch Ersagmittel; vom Generalkommando wurde sogar eine Batterie mit Versuchen in dieser Beziehung betraut. Der den Pferden gewohnte Hafer konnte jedoch nicht ersetzt werden. Auf diese Einflüsse wurden Erkrankungen der

[ocr errors]

Pferde zurückgeführt; bei einigen Batterien herrschte die Influenza welche jedoch im Allgemeinen einen gutartigen Verlauf nahm.

Trot Alledem war der Pferdestand ein guter, und auch in dieser Beziehung war den Batterien durch Ersaß, Einstellung aus dem Pferdedepot, Umtausch aus den Kolonnen, nachgeholfen worden. Eine Kommission, bestehend aus dem Hauptmann Scheringer, Lieutenant Wolter und Roßarzt Börend, hatte in dieser Beziehung sehr erfolgreich gewirkt.

Die abhanden gekommenen Musikinstrumente hatten sich allmählich wieder eingefunden; Anfang März trat ein Trompeterkorps unter dem Stabstrompeter Baumgarten zusammen und blieb für die nächste Zeit beim Regimentsstab vereinigt.

a. Veränderungen im Offizierkorps.

Korpsartillerie.

Stab: 25. 2. Pr. Lt. Tiet gesund. 1. 3. Lt. Wolter zur

1. reit. Battr. zurück.

1. schw. Battr Gottschalk von der

I. Fuß-Abtheilung.

[ocr errors]

5. 3. Hptm. Nöldecke krank. — 31. 1. Sek. Vt. 1. 1. zur Batterie versezt.

2. schw. Battr.: 12. 2. Sef. t. Hamel vom Ersatz. 1. I. Battr.: 1. 2. Sek. Lt. Haase krank. Bech von der 5. schw. Battr. zur Führung. Wimmel von der 5. 1. Battr. zum Batteriechef. zur 3. L

rung.

11. 2. Pr. Lt.

27. 2. Hptm.

Pr. Lt. Beckh

2. I. Battr.: 11. 2. Pr. Lt. v. Garßen von der 5. 1. zur Füh1. 3. Hptm. Lange gesund. Pr. Lt. v. Garßen zur 5. l.

II. Fuß-Abtheilung.

12. 2. Maj. v. Lyncker gesund.

3. schw. Battr. Sek. Lt. Klaeber von der 1. reit. Battr. zurück. 4. schw. Battr. Sek. Lt. Bodenstein von der 1. reit. Battr. zurück. 3. 1. Battr. Pr. Lt. Beckh von der 1. 1. Battr.

5. schw. Battr.:

Gördeler geheilt.

III. Fuß-Abtheilung.

5. 2. Hptm. Eunice gesund.

20. 2. Sef. Lt. Lücker frank.

[blocks in formation]

Hptm. Wim

5. 1. Battr.: 24. 2. Hptm. Müller I. geheilt. mel zum Chef der 1. Í. Battr. Pr. Lt. v. Garßen am 1. 3. von der 2. 1. zurück. Vicefeldw. v. Bismark von der 5. schw. verseßt. 6. 1. Battr.: Vicefeldw. Hausen von der 5. schw. verseßt.

Reitende Abtheilung..

Stav: 11. 2. Hptm. v. Schlicht zum Führer. Hptm. Scheringer sur 1. reit. Battr. zurück.

1. reit. Battr.: 29. 1. Sek. Lt. Klacber von der 3. schw. kom mandirt. 11. 2. Hptm. Scheringer übernimmt wieder die Batterie. - Sek. Lt. Klaeber vom 12. 2. bis 21. 2. krank an Lungenentzündung. 1. 3. Lt. Klaeber zur 3. schw. zurück.

3. reit. Battr. Sek. Lt. Brause von der 1. reit. Battr.; 26. 2. Pr. Lt. Weyer vom Brigadestabe zurück.

b. Offiziervertheilung am 1. März.

Korpsartillerie: Stab: Oberst v. Dresky; Adj.: Pr. Lt.
Ties; Ordonnanzoffiz.: Sek. Lt. Cämmerer.

1. Fuß-Abtheilung: Major Grave; Adj.: Sek. Lt. Chales de Beaulieu.

1. schw. Battr.: Hptm. Nöldecke; Sek. Lts. v. Hagen, Gottschalt.

2. schw. Battr.: Hptm. Knobbe; Sek. Lts. Brehmer, Hamel, Kleinstüber.

1. I. Battr.: Hptm. Wimmel; Pr. Lt. Krulle, Sek. Lt. Zoch.

2. 1. Battr.: Hptm. Lange; Pr. Lt. Bodenstein I., Sek Lts. Schmidt, Gronau.

11. Fuß-Abtheilung: Major v. Lyncker; Adj.: Sek. Lt. Crusius. 3. schw. Battr.: Hptm. Voß; Sek. Lts. Klaeber, Weichbrodt, Semmelroth, Vicefeldw. Düsterhoff.

4. schw. Battr.: Pr. Lt. Woppisch; Sek. Lts. Bodenstein, Fischer, Nicolai.

3. I. Battr.: Hptm. Stumpf; Pr. Lt. Bech, Sek. Lts. Ahrens, Minameyer, Port. Fähnr. v. Mallachowski. 4. I. Battr.: Hptm. Müller II.; Sek. Lts. Kiß, Strehz. Vicefeldw. Neumann.

III. Fuß-Abtheilung: Oberstlt. Beck; Adj.: Sek. Lt. Cordeź

mann.

5. schw. Battr.: Hptm. Eunice; Sek. Lts. Gördeler, Geisler.

6. schw. Battr.: Hptm. Meinecke, Set. Lts. Rohde, Kühling.

« ZurückWeiter »